| |
Neuigkeiten: Januar 2003
Schlagzeilen:
Kölner OB genehmigt Reggaefest
[30.01.2003]
EU-Gerichtshof: Schwedisches Hanfverbot illegal
[29.01.2003]
Spiegel: Briten Europameister beim Drogenkonsum
[29.01.2003]
Spiegel-Leser für Cannabisbesteuerung
[29.01.2003]
USA: Millionen-Werbespots beim Super Bowl
[27.01.2003]
USA: Cannabisclubbetreiber sagt im Rosenthal-Prozess aus
[27.01.2003]
Kanadische Studie: Angebotsreduzierung wirkungslos
[25.01.2003]
REITOX-Bericht 2002 jetzt online
[25.01.2003]
USA: "Mein Vater ist ein Held"
[24.01.2003]
SWR-Sendung: Recht auf Rausch?
[24.01.2003]
Niederlande: Christdemokraten bleiben stärkste Partei
[23.01.2003]
Australische Zwillingsstudie
[23.01.2003]
Neue Studie testet rauchlose Alternative
[22.01.2003]
Schweizer Gesundheitsausschuss tagt am Donnerstag
[22.01.2003]
"Hanf!"-Herausgeber in Untersuchungshaft
[22.01.2003]
Öffentliche Anhörung im EU-Parlament zur Drogenpolitik
[21.01.2003]
Kölner OB: Reggae-Festival soll bleiben
[20.01.2003]
Cannabis-Flugblatt
[17.01.2003]
Facts.ch, freenet.de berichten über Cannabis
[17.01.2003]
Rot-rot: Der Deutsche Hanf Verband fragt nach
[16.01.2003]
USA: Richterlicher Maulkorberlass gegen Cannabisautor
[15.01.2003]
Kanada: Zweiter Fall verworfen
[12.01.2003]
Kölner Polizei will "Summer Jam" stoppen
[11.01.2003]
USA: Prozess gegen Cannabisautor beginnt am 21. Januar
[11.01.2003]
Kanadisches Gericht: Regeln zu Cannabismedizin zu restriktiv
[10.01.2003]
Nikotin, THC und Krebs
[09.01.2003]
Verwendete Jesus Cannabis?
[08.01.2003]
"Welt am Sonntag" warnt vor potentem Cannabis
[06.01.2003]
Kanada: Gericht erklärt Cannabisverbot für ungültig
[04.01.2003]
Weniger Drogentote im Jahre 2002
[03.01.2003]
Gerlinde Kaupa (CSU) neue Sprecherin der Union
[03.01.2003]
Frankreich: Regierung erwägt Verschärfung
[03.01.2003]
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez,
Jan,
Feb,
Archiv (seit 07/2000),
Newsletter (CLN)
| |
|
30.01.2003
Kölner OB genehmigt Reggaefest
[30.01.2003]
Das traditionelle Reggaefest "Summer Jam" am Fühlinger See wird voraussichtlich vom 04. bis 06.07.2003 stattfinden. Wie berichtet (CLN#93, 17.01.2003) wollten Polizei und Ordnungsamt das Musikfestival verhindern, weil es im Vorjahr zu einigen Anzeigen aufgrund des Cannabisverbots gekommen war. Oberbürgermeister Fritz Schrammer, der nach den ersten Presseberichtet bereits angedeutet hatte, dass er für einen Erhalt des Festivals sei, hat es nun offiziell genehmigt. Hunderte von Zuschriften aus der Öffentlichkeit hatten dazu beigetragen.
Schramma: Summer Jam bleibt
[Express, 24.01.2003]
Reggae-Festival «Summer Jam» darf in Köln bleiben
[Kölner Stadt-Anzeiger, 27.01.2003]
summerjam.de - Festivalhomepage
Kölner Polizei will "Summer Jam" stoppen
[CLN#93, 17.01.2003]
29.01.2003
EU-Gerichtshof: Schwedisches Hanfverbot illegal
[29.01.2003]
Am 16.01.2003 hat der Europäische Gerichtshof das schwedische Drogengesetz für ungesetzlich erklärt, soweit es den Anbau von Nutzhanf aus THC-armen Sorten verbietet. Der Anbau von zertifizierten Sorten mit weniger als 0,2% THC wird mit Fördermitteln aus dem EU-Agrarfonds bezuschusst. Bisher wurde jedoch schwedischen Landwirten die nach dem schwedischen Drogengesetz erforderliche Genehmigung zum Anbau dieser Sorten verweigert.
Im Jahre 2001 baute der schwedische Landwirt Ulf Hammarsten, Mitglied im Schwedischen Hanfnetzwerk, in Südschweden einen Hektar EU-Hanf an, nachdem er zuerst erfolglos eine Anbaugenehmigung beantragt hatte. Die Polizei schritt ein und zerstörte die Pflanzen. Hammarsten klagte bis vor dem Europäischen Gerichtshof und bekam Recht. Nun muss die Regierung ihm entweder eine Genehmigung erteilen oder das Gesetz so ändern, dass für den Anbau zertifizierter THC-armer Nutzhanfsorten künftig keine Genehmigung mehr erforderlich ist.
Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Rechtssache C-462/01
[16.01.2003]
EU court declares that Swedish government has no authority to prevent Swedish farmers from cultivating hemp
[globalhemp.com, 20.01.2003]
Schwedisches Hanfnetzwerk - deutschsprachige Homepage
Drogen in Schweden
29.01.2003
Spiegel: Briten Europameister beim Drogenkonsum
[29.01.2003]
"Die Briten sind Europameister im Konsumieren illegaler Drogen," schreibt der Spiegel in einem Artikel vom Dienstag, 28.01.2003. "Das hat Tradition, aber die Experten wissen nicht so recht warum - oder machen das miese Wetter dafür verantwortlich."
Dass nicht die Niederländer mit ihrer liberalen Drogenpolitik, sondern die
immer noch repressiven Briten beim Konsum illegaler Drogen europaweit vorne liegen, ist in der Tat bemerkenswert. Allein am Wetter kann es aber wohl nicht liegen, denn beim Pro-Kopf-Verbrauch der legalen Droge Alkohol etwa unterscheiden sich diese beiden Nordseeanrainer kaum. Doch während bei den Briten die Zahl der Anzeigen wegen Cannabisbesitz bezogen auf die Einwohnerzahl ähnlich hoch liegt wie in Deutschland, ist Cannabis in den Niederlanden seit über einem Vierteljahrhundert entkriminalisiert. Es drängt sich der Verdacht auf, eine repressive Drogenpolitik führe letztlich zu mehr Konsum als sachliche Aufklärung und Märktetrennung, wie im Land der Coffeeshops.
Diese Erkenntnis ist auch für Deutschland relevant. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in den Niederlanden Cannabiskonsum unter Jugendlichen weniger weit verbreitet ist als unter ihren Altersgenossen in Deutschland.
Die Drinks-and- Drugs-Europameister
[spiegel.de, 28.01.2003]
Drogen in Grossbritannien
Das Verbot verhindert den Jugendschutz
Alkoholverbrauch im internationalen Vergleich
Drogenpräventionsbroschüren aus den Niederlanden
29.01.2003
Spiegel-Leser für Cannabisbesteuerung
[29.01.2003]
Der "Spiegel" hatte seine Leser nach Ideen gefragt, wie das Steuerproblem gelöst werden könnte. Mehrere Leser schlugen daraufhin eine Legalisierung und Besteuerung von Cannabis vor. So kam es, dass der Spiegel Leserzuschriften zitierte, die ihrerseits von unserer Website zitieren :-)
Flat-Tax, Drei-Stufen-Modell, Erbschaftsteuer
[Spiegel.de, 25.01.2003]
Was verboten ist kann nicht besteuert werden
27.01.2003
USA: Millionen-Werbespots beim Super Bowl
[27.01.2003]
Letztes Jahr machten die zum Super Bowl Finale von der US-Regierung gesendeten Werbespots Drogenkonsumenten für den Terrorismus mitverantwortlich. Auch heuer hat die US-Behörde ONDCP Werbezeit zur besten Sendezeit während des Football-Endspiels gekauft und lässt sich das mehr als 4 Millionen Dollar an Steuergeldern kosten. Zwischen Werbung für Marken wie Pepsi und Budweiser werden die neuen Antidrogen-Werbespots gesendet, die andeuten dass Cannabiskonsum Verkehrstote verursacht, Mädchen dadurch ungewollt schwanger werden und sich Jugendliche gegenseitig erschießen:
Two teenagers in a marijuana-induced haze sit in a family den, foggy with smoke. After some typical silly banter ("your sister is hot"), one of the kids pulls out his father's gun, says it's unloaded, and to prove it, aims at his friend's head and fires.
Drug War Taking a Ridiculous Turn
[Daily Herald, 11.01.2003]
White House Launches Super Bowl Anti-Drug Ads
[FoxNews.com, 24.01.2003]
27.01.2003
USA: Cannabisclubbetreiber sagt im Rosenthal-Prozess aus
[27.01.2003]
Durch eine Zeugenaussage eines Cannabisclubbetreibers für Patienten in San Francisco erfuhren die Geschworenen im Prozess gegen den Cannabisexperten Ed Rosenthal, dass die Canabisstecklinge, die der Autor in einem Lagerhaus produziert haben soll, zur Cannabisversorgung von Patienten bestimmt waren. Richter Charles Breyer hatte Rosenthal selbst und seinen Verteidigern jegliche Erwähnung des Verwendungszwecks der Pflanzen verboten, weil dieser für die Schuldfrage nach Bundesgesetzen nicht relevant sei.
Die Aussage von Robert W. Martin vom Harm Reduction Center in San Francisco erfolgte aufgrund einer zwangsweisen Vorladung durch die Staatsanwaltschaft. Er sagte aus, dass er von Rosenthal gelieferte Stecklinge an Patienten verkauft habe, damit diese "ihre eigene Medizin anbauen und ihr Leben verbessern können".
Die Verteidiger befragten Vertreter der Bundesdrogenpolizei zu den bei der Razzia in Rosenthals Lagerhaus gefundenen Pflanzen. Das Bundesdrogengesetz sieht Mindeststrafen vor, die sich nach dem Gewicht bzw. der Anzahl der Pflanzen richten. Rosenthal hatte Stecklinge von Mutterpflanzen geschnitten und dann bewurzelt, damit Patienten sie bei sich zuhause anbauen konnten. Jeder bewurzelte Steckling zählt vor Gericht als ein kg Cannabis. Sollte es der Staatsanwaltschaft gelingen nachzuweisen, dass Rosenthal mehr als 1000 bewurzelte Pflanzen produziert hat, dann drohen ihm zwischen 10 Jahren und lebenslänglicher Haft. Rosenthal ist 58 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Am Tag nach der Razzia im Februar 2002 kam er gegen 500.000 Dollar Kaution für die Prozessdauer frei, wofür u.a. er sein Haus verpfänden musste.
Cannabis stand bis zum Jahr 1942 auf der offiziellen Arzneiliste der USA. In Kalifornien ist sein medizinischer Gebrauch seit 1996 wieder legal, ein 33 Jahre altes Bundesgesetz stuft es jedoch immer noch als Substanz "ohne medizinischen Nutzen" ein. Auch in Deutschland müssen Patienten mit Strafverfolgung rechnen, wenn sie (wie Morbus-Crohn-Patient Michael Grosse in Berlin) Cannabis zur Linderung ihrer Beschwerden einsetzen.
Prozessbericht auf Green-Aid.com
Cannabis in den USA
Cannabis als Medizin
25.01.2003
Kanadische Studie: Angebotsreduzierung wirkungslos
[25.01.2003]
Eine Studie in der Zeitschrift des Kanadischen Ärzteverbands (CMAJ) befasst sich mit der Wirksamkeit des strafrechtlichen Verbots von Drogen, insbesondere von Beschlagnahmungen. Im Jahre 1996 begannen die Autoren eine mehrjährige Studie unter insgesamt rund 1400 injizierenden Drogenkonsumenten in Vancouver, Kanada und stellten ihnen dabei regelmässig Fragen u.a. zum Konsumverhalten, zu Drogenpreisen und zu Überdosierungen.
Am 02.09.2000 gelang der Polizei in Vancouver die größte Beschlagnahmung von Heroin in der kanadischen Geschichte: 100 kg hochreines Heroin, fast soviel wie die 113 kg Heroin, die der amerikanische Zoll im Verlauf des gesamten Jahres 2000 an der mexikanischen Grenze abfing. Sprecher der Polizei versprachen sich von dieser erfolgreichen Aktion steigende Preise für die Droge, was Jugendliche vom Konsum abhalten würde sowie eine Abnahme von Überdosisfällen. Diese Hoffnungen sollten sich nicht erfüllen.
Dr. Martin T. Schechter von der Abteilung für Gesundheitswesen und Epidemiologie der Universität von British Columbia und seine Kollegen analysierten Umfrageergebnisse in den Wochen und Monaten vor und nach der Beschlagnahmung, um festzustellen, welche Auswirkungen sich konkret zeigen würden. Das Ergebnis war ernüchternd. Es gab keine Veränderungen bei der Konsumhäufigkeit, bei der Häufigkeit von Überdosierungen und bei injizierenden Konsummustern. Während die Kokainpreise stabil blieben, stieg der mittlere Heroinpreis im 30-Tage-Vergleich vor und nach der Beschlagnahmung wider Erwarten nicht an, sondern fiel sogar noch um ein Fünftel. Selbst wenn ein längerer Zeitraum ausgewertet wurde, blieb es bei einem Fall der Heroinpreise.
Die Autoren konnten keine positiven Effekte des größten Heroinfangs in der Landesgeschichte feststellen. In ihren Schlußfolgerungen hinterfragen sie deshalb, wie sinnvoll überhaupt eine Strategie ist, die knappe finanzielle und personelle Ressourcen vor allem auf den Versuch konzentriert, das Angebot zu reduzieren. Sie empfehlen stattdessen eine Verlagerung der Mittel weg vom Strafrecht und hin zu Prävention, Therapie und Schadensminimierung:
In the present study we observed no beneficial public health effects of Canada's largest-ever heroin seizure. In our view, the most plausible explanation is that the seizure had no significant effect on the supply of heroin in this locality. This conclusion is supported by a recent report by the World Customs Organization, which found that even post-September 11 security measures have had a "negligible" impact on the influx of illicit drugs into the US. Given the size of the seizure relative to other large heroin seizures,, our findings raise serious questions about the potential for Canada's present drug policies to adequately control the drug use epidemic through supply-side interventions. It is critical to emphasize our view that fault does not lie with the front-line law enforcement officers who are involved in supply-side strategies at the operational level. Rather, the responsibility lies with the politicians and policy-makers who continue to direct the overwhelming majority of resources into failing supply-reduction strategies, despite the wealth of scientific evidence demonstrating their ineffectiveness.,,, Our findings support the strong consensus that curbing the HIV and overdose epidemics will require a shift in emphasis toward alternative strategies based on prevention, treatment and harm reduction, even if this shift necessitates a diversion of resources away from criminal justice interventions.
Impact Of Supply-Side Policies For Control Of Illicit Drugs
[CMAJ, 21.01.2003]
25.01.2003
REITOX-Bericht 2002 jetzt online
[25.01.2003]
Der Bericht der Deutschen Referenzstelle
für die Europäische Beobachtungsstelle
für Drogen und Drogensucht (DBDD) für das Jahr 2002 ist jetzt online verfügbar.
Drogensituation 2002
[18.12.2002]
24.01.2003
USA: "Mein Vater ist ein Held"
[24.01.2003]
Am Dienstag begann in Oakland, Kalifornien der Prozess gegen den Cannabisautor Ed Rosenthal (58). Ihm wird vorgeworfen, beim Anbau von über 1000 Cannabisstecklingen für Cannabispatienten mitgewirkt zu haben (siehe CLN#93, 17.01.2003). Am Mittwoch erschien auf der Titelseite des "San Francisco Examiner" ein Bild von Ed mit seiner Tochter, aufgenommen auf einer Demonstration für medizinisches Cannabis, unter der Schlagzeile "My Father is a Hero". Falls Ed Rosenthal von den Geschworenen schuldig gesprochen wird, wird ihn Richter Charles Breyer zu mindestens zehn Jahren Haft in einem US-Bundesgefängnis verurteilen. Die Staatsanwaltschaft beantragte ein Verbot jeglicher Interviews mit Rosenthal für die Dauer des Prozesses, was jedoch vom Richter abgelehnt wurde, nachdem er zuerst angedeutet hatte, diesen Schritt zu erwägen. Richter Breyer wies die Geschworenen an, keine Presseberichte über den Fall zu lesen oder asserhalb des Gerichtssaals mit anderen darüber zu reden. Er verbat ausserdem Rosenthal und seinen Anwäten jede Erwähnung der medizinischen Verwendung von Cannabis im Gerichtssaal. Die Geschworenen sollen also nicht erfahren, aus welchem Grund Rosenthal beim Anbau behilflich war.
Judge Declines To Issue Gag Order
[AP, 23.01.2003]
Bericht aus dem Gerichtssaal
[green-aid.com]
Ed Rosenthal's Medicinal Cannabis Trial Pictures
[freedomtoexhale.com]
USA: Richterlicher Maulkorberlass gegen Cannabisautor
[CLN#93, 17.01.2003]
24.01.2003
SWR-Sendung: Recht auf Rausch?
[24.01.2003]
Eine SWR-Sendung am Mittwoch, 22.01.2002, befasste sich mit dem Cannabisverbot. Zu Wort kamen u.a. Jürgen Rüttgers (stellvertretender Parteivorsitzender der CDU), Hans-Christian Ströbele (stellvertretender Fraktionsvorsorsitzender von Bündnis 90 / Grüne im Bundestag), Mun-Ju Kim (http://www.kimwillkiffen.de) und Prof. Martin Hambrecht (Psychiater). Teile der Stellungnahmen sind auf der SWR-Website online verfügbar.
Cannabis, Caipirinha, Camel - Brauchen wir ein Recht auf Rausch?
[SWR, 22.01.2002]
23.01.2003
Niederlande: Christdemokraten bleiben stärkste Partei
[23.01.2003]
Bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden haben die Parteien der Mitte-Rechts-Koalition unter Führung der christdemokratischen CDA knapp ihre Mehrheit behauptet. Die Sozialdemokraten (PvdA) erholten sich von ihrer Schlappe und steigerten sich von 23 auf 42 Sitze, nur zwei Sitze weniger als die CDA. Spitzenkandidat der PvdA war der Bürgermeister von Amsterdam. Die populistische Liste Pim Fortuyn (LPF), bei den Wahlen im vorigen Jahr noch zweitstärkste Partei, verlor über zwei Drittel ihrer Stimmen und fiel von 26 auf 8 Sitze zurück. Die liberale VVD gewann mit 28 Sitzen vier Sitze hinzu. Damit ist entweder eine Fortsetzung der bisherigen Koalition, eine grosse Koalition (CDA und PvdA) oder theoretisch auch eine Ampelkoalition denkbar (PvdA, VVD, Grüne). Traditionell stellt in den Niederlanden die stärkste Partei den Ministerpräsidenten.
Nach den Wahlen voriges Jahr wollte die CDA die liberale Cannabispolitik des Landes verschärfen, was jedoch am Widerstand ihrer Koalitionspartner scheiterte. Die CDA-geführte Regierung setzte sich denn auch in der EU gegen eine restriktive Cannabispolitik ein.
Christdemokraten bleiben stärkste Kraft
[Spiegel.de, 23.01.2003]
Niederländische Christdemokraten knapp vorn
[freiepresse.de, 23.01.2003]
Niederlande lehnen EU-Mindeststrafen ab
[CLN#81, 18.10.2002]
Niederlande: Keine Schliessung der Coffeeshops [CLN#63, 24.05.2002]
Cannabis in den Niederlanden
Cannabis und konservative Politik
23.01.2003
Australische Zwillingsstudie
[23.01.2003]
Eine australische Studie untersuchte 311 eineiige und zweieiige Zwillingspaare gleichen Geschlechts, von denen jeweils eine Person Cannabis probiert hatte bevor sie 17 Jahre alt war, während die andere Person keine Erfahrungen oder erst später Erfahrungen mit Cannabis gemacht hatte. Die frühen Konsumenten neigten im weiteren Verlauf eher zu Alkoholproblemen, ausserdem wurden illegale "harte" Drogen wie Heroin oder Kokain 1,8 mal bis 5,2 mal häufiger konsumiert als bei den Geschwistern. Welcher Art der Zusammenhang zwischen frühem Cannabiskonsum und späterem riskantem Konsum anderer legaler oder illegaler Drogen ist, ist jedoch unklar. Eine Erklärungsmöglichkeit wäre, dass früher Cannabiskonsum ein Kennzeichen von Risikofreudigkeit ist.
Schlussfolgerungen
Zusammenhänge zwischen frühem Cannabisgebrauch und späterem Drogengebrauch und Missbrauch / Abhängigkeit kann nicht allein durch gemeinsame genetische Veranlagung oder gemeinsame Umgebungsfaktoren erklärt werden. Der Zusammenhang kann als Ergebnis der Umgebung aus Altersgenossen und des sozialen Kontexts entstehen, in dem Cannabis gebraucht und erworben wird. Insbesondere kann früher Zugang zu und Gebrauch von Cannabis die wahrgenommenen Schwellen zum Gebrauch anderer Drogen verringern und Zugang zu diesen Drogen vermitteln.
Der vermengte Schwarzmarkt oder die Erfahrung anhand von Cannabis, dass eine illegale Droge relativ harmlos sein kann, kann zum Konsum auch härterer Drogen verleiten. Die Autoren der Studie verweisen darauf, dass in den Niederlanden, wo bewusst eine Politik der Märktetrennung verfolgt wird, der Konsum von Kokain weniger weit verbreitet ist als in den USA.
Drogenprobleme durch frühen Haschkonsum?
[spiegel.de]
Escalation of Drug Use in Early-Onset Cannabis Users vs Co-twin Controls
[JAMA (US), 22.01.2003]
Das Verbot verhindert den Jugendschutz
22.01.2003
Neue Studie testet rauchlose Alternative
[22.01.2003]
Die Multidisciplinary Association for Psychedlic Studies (MAPS) und die kalifornische Sektion der National Organization for the Reform of Marijuana Laws (Cal NORML) unterstützen eine wissenschaftliche Studie mit 25,000 Dollar, die Cannabisrauch und den Dampf aus einem in Deutschland entwickelten Vaporisierer auf Inhaltsstoffe untersuchen wird. Ergebnisse werden bis Ende Februar erwartet. Sollten die Studie zeigen, dass der Vaporisierer Cannabiswirkstoffe ohne unerwünschte Reizstoffe wie Teer freisetzt, dann will MAPS anschliessend eine Zulassung einer klinischen Studie bei der Food and Drug Administration (FDA) des amerikanischen Gesundheitsministeriums beantragen, die THC-Werte im Blut beim Rauchen und beim Inhalieren von Cannabis miteinander vergleichen wird. Die FDA ist für die Zulassung von medizinischen Geräten zuständig.
Im Jahre 1999 bestätigte das amerikanische Institute of Medicine (IOM) in einer Studie für den Drogenbeauftragten der US-Regierung das medizinische Potenzial von Cannabis und bezeichnete die mit dem Rauchen verbundenen Risiken als die einzigen, die aus dem bei Medikamenten tolerierten Bereich von Nebenwirkungen herausfallen.
Vaporizer study begins
[MAPS, 21.01.2003]
Homepage von Vapormed
Guide to marijuana vaporizers
[Cal Norml]
22.01.2003
Schweizer Gesundheitsausschuss tagt am Donnerstag
[22.01.2003]
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit
des Nationalrats (SGK), der grossen Kammer des Schweizer Parlaments, wird am Donnerstag über die geplante Cannabisreform beraten. In einem Schreiben an die Kommission verlangte der konservative "Dachverband abstinenzorientierte Drogenpolitik" strengere Gesetze zu Cannabis. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass sich der Verband, in dem vor allem Vertreter der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) sitzen, damit durchsetzen wird. Noch gibt es bei der Liberalisierung viele Detailfragen zu klären, bevor ein Gesetzesentwurf dem Nationalrat und später den Wählern zur Abstimmung vorgelegt wird.
Harte Hand gegen Haschraucher
[Aargauer Zeitung (CH), 22.01.2003]
Cannabis in der Schweiz
22.01.2003
"Hanf!"-Herausgeber in Untersuchungshaft
[22.01.2003]
Roger Bottlang, Herausgeber und Geschäftsführer der Zeitschrift "Hanf!" wurde im November von den Ermittlungsbehörden im Schweizer Kanton Aargau verhaftet. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Das gab die Redaktion in einer Stellungnahme auf ihrer Homepage und in einem Brief an die Abonnenten bekannt. Nähere Hintergründe wurden aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht bekanntgegeben. Die Zeitschrift musste als Folge der Verhaftung ihr Erscheinen als Druckschrift vorübergehend einstellen. Die Druckausgabe für Dezember konnte bereits nicht mehr erscheinen. In den nächsten Monaten wird "Hanf!" kostenlos im Internet lesbar sein. Der Ausfall der Einnahmen aus Werbung und Zeitschriftenverkäufen ist ein schwerer Schlag für den Verlag und die Mitarbeiter.
Stellungnahme der Hanf!-Redaktion
21.01.2003
Öffentliche Anhörung im EU-Parlament zur Drogenpolitik
[21.01.2003]
Unter dem Titel "VIENNA 2003: A Chance for the World" findet am Dienstag, 04.03.2003 im Europäischen Parlament in Brüssel eine Anhörung zur Internationalen Drogenpolitik statt. Die "Internationale Koalition von Nicht-Regierungs-Organisationen für eine gerechte und effektive Drogenpolitik" (International Coalition of NGOs for Just and Effective Drug Policy, ICN) hat dazu wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur als Redner eingeladen. Mitglieder des Europäischen Parlaments, von EU-Regierungen und Pressevertreter werden anwesend sein. Am Tag davor findet eine öffentliche Veranstaltung in der Innenstadt von Brüssel statt, am folgenden Tag ein Treffen von drogenpolitischen Aktivisten in Antwerpen.
Invitation to attend a public hearing on Europe's role in Drug Policy Reform
[ENCOD]
UN-Drogenkonferenz in Wien im April 2003
20.01.2003
Kölner OB: Reggae-Festival soll bleiben
[20.01.2003]
Die Kölner Polizei hatte sich wegen Fällen von Cannabisbesitz und Cannabishandels gegen eine Genehmigung für das alljährliche Reggaefestival "Summer Jam" ausgesprochen (wir berichteten, CLN#93, 17.01.2002). Oberbürgermeister Fritz Schramma will das Festival retten, fordert aber vom Veranstalter strengere Drogenkontrollen.
Schramma will den Summer Jam retten
[Express, 19.01.2003]
Reggae-Fans können wieder hoffen
[Kölner Stadt-Anzeiger, 21.01.2003]
Kölner Polizei will "Summer Jam" stoppen
[CLN#93, 17.01.2003]
17.01.2003
Cannabis-Flugblatt
[17.01.2003]
Der Verein für Drogenpolitik e.V. (VfD) hat 15.000 Exemplare seines Flugblatts zur Cannabisreform drucken lassen. Wenn Sie Interesse an einigen Hundert oder Tausend Exemplaren zum selbstverteilen haben (vielleicht zusammen mit Freunden), sollten Sie sich beim VfD melden:
bestellung@drogenpolitik.org
http://www.drogenpolitik.org/verein/kontakt.html
Eine ausführlichere Fassung unserer Argumente ist als Infoheft zur Cannabisreform verfügbar. Auch dieses Heft kann entweder vom VfD in Druckform bezogen oder zuhause ausgedruckt werden. Die erste Auflage erschien im Dezember 2001. Eine zweite, aktualisierte Ausgabe wird in Kürze erscheinen. Sie ist bereits online Verfügbar.
Flugblatt zur Cannabisreform
Infoheft zur Cannabisreform
Verein für Drogenpolitik e.V. - Homepage
17.01.2003
Facts.ch, freenet.de berichten über Cannabis
[17.01.2003]
In Kürze wird sich ein Ausschuss des Nationalrats (das ist die grosse Kammer des Schweizer Parlaments) mit der Cannabisliberalisierung befassen. Aus diesem Anlass berichtet die Schweizer Wochenzeitschrift "Facts" in ihrer Titelstory ausführlich über Cannabiskonsum in der Schweiz. Zu Wort kommen u.a. Experten, Politiker und Konsumenten. Diskutiert wird ein Vorschlag von François Reusser, dem Präsidenten der Schweizerischen Hanf-Koordination, die Abgabe von Cannabis mittels einer Chipkarte zu überwachen. Damit soll begrenzt werden, wieviel Cannabis erwachsene Konsumenten pro Woche erwerben können. Das soll die Abgabe bzw. Weitergabe an Unberechtigte erschweren, wie z.B. an Minderjährige oder nicht im Inland ansässige Personen.
Auch das Webportal freenet.de widmet sich dem Thema, u.a. mit Interviews mit Marion Caspers-Merk (SPD), Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen) und Detlef Parr (FDP). Die Ergebnisse der dazugehörigen Online-Abstimmung weisen darauf hin, dass die Online-Artikel bisher vorwiegend von Legalisierungsbefürwortern gelesen wurden.
Ein Land im Nebel
[facts.ch, 16.01.2003]
Haben wir ein Recht auf Rausch?
[freenet.de, 16.01.2003]
16.01.2003
Rot-rot: Der Deutsche Hanf Verband fragt nach
[16.01.2003]
Im Januar 2002 einigte sich die Berliner Landesregierung aus SPD und PDS auf eine Initiative zur Strafbefreiung von Cannabiskonsumenten:
Die Koalitionsparteien prüfen, inwieweit der Besitz einer für den Eigenverbrauch bestimmten Menge sowie die Abgabe geringer Mengen weicher Drogen entkriminalisiert werden können.
Im Oktober brachte die Justizsenatorin das Thema in die Justizministerkonferenz ein, die jedoch frühestens im Frühjahr 2004 etwas unternehmen will. Der Deutsche Hanf Verband hat nun mit einem Schreiben nachgehakt und bei SPD und PDS angefragt, was denn nun konkret getan wird um eine Strafbefreiung bei geringen Mengen und eine straffreie Abgabe zu ermöglichen.
Umsetzung der Koalitionsaussagen zu Cannabis
[Deutscher Hanf Verband (DHV), 13.01.2003]
Homepage des DHV
Berliner Koalition: "Entkriminalisierung prüfen" [CLN#44, 11.01.2002]
Berliner Justizsenatorin fordert Straffreiheit bis 15g
[CLN#83, 01.11.2002]
Justizminister verschieben Vereinheitlichung auf 2004
[CLN#85, 15.11.2002]
15.01.2003
USA: Richterlicher Maulkorberlass gegen Cannabisautor
[15.01.2003]
Bundesrichter Charles Breyer folgte am Montag, 13.01.2003 einem Antrag der Staatsanwaltschaft und verbat den Verteidigern des Autors Ed Rosenthal (58) jegliche Erwähnung der Tatsache, dass das Cannabis, bei dessen Anbau der Cannabisexperte behilflich gewesen sein soll, für Patienten bestimmt war. Die Verteidigung darf nicht das kalifornische Gesetz erwähnen, dass vor über 6 Jahren die medizinische Verwendung von Cannabis legalisierte, oder die Verordnung der Stadt Oakland zur Regelung der medizinischen Verwendung der pflanzlichen Droge. Halten sich Rosenthal oder seine Anwälte nicht an diese Auflage, dann können sie wegen Missachtung des Gerichtes bestraft werden und der Prozess mit neuen Geschworenen neu aufgerollt werden.
Bei der Vorauswahl der Geschworenen für den am Dienstag, 21.01.2003 beginnenden Strafprozess wies der Richter bereits alle Kandidaten ab, die eine deutliche Meinung zur Legalität von Cannabis, zur medizinischen Verwendung von Cannabis oder zum Konflikt zwischen kalifornischem und Bundesrecht zur Cannabismedizin haben. Jeder zweite der am ersten Juryauswahltag befragten 50 Kandidaten wurde abgelehnt. Insgesamt 14 Geschworene, die über Schuld und Unschuld zu entscheiden haben, werden aus insgesamt 100 Kandidaten ausgesucht werden.
Bei Aussagen unter Eid vor amerikanischen Gerichten schwören Zeugen, "die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit" zu sagen.
Green Aid: Press Room
[13.01.2003]
12.01.2003
Kanada: Zweiter Fall verworfen
[12.01.2003]
Ein weiteres Gericht in Ontario, Kanada hat entschieden, dass es in Kanada kein gültiges Gesetz gegen den Besitz von bis zu 30g Cannabis gibt. Richter John Moore sprach einen Vierzigjährigen frei, der mit einer geringen Menge Cannabis in der Tasche verhaftet worden war. Am 02.01. hatte Richter Douglas Phillips entschieden, dass die Regierung versäumt hatte, innerhalb eines Jahres die nötigen Schritte zu unternehmen, die der Oberste Gerichtshof von Ontario im Sommer 2000 verlangt hatte, damit eine von ihm ausgesprochene Verfassungswidrigkeitserklärung des Cannabisverbots nicht rechtskräftig werde. Damit sei das Cannabisverbot nicht mehr rechtskräftig.
Man with joint didn't break law
[London Free Press (CA), 11.01.2002]
Kanada: Gericht erklärt Cannabisverbot für ungültig
[CLN#92, 10.01.2003]
11.01.2003
Kölner Polizei will "Summer Jam" stoppen
[11.01.2003]
Jeden Sommer findet seit Jahren das Reggaefestival "Summer Jam" am Fühlinger See bei Köln statt. Mit bis zu 30.000 Gästen ist es das gröste Musikfestival seiner Art in Europa. Nicht mehr lange, wenn es nach dem Willen der Kölner Polizei geht. Voriges Jahr wurde eine Person mit 57 kg Cannabis ertappt. Daneben gab es 67 Anzeigen wegen unerlaubten Cannabisbesitzes und gegen 50 Personen wurde wegen unerlaubten Cannabishandels ermittelt - eine eher bescheidene Bilanz, wenn man sie mit den polizeiberichtlich relevanten Vorfällen auf dem Münchner Oktoberfest vergleicht (siehe CLN#77, 20.09.2002). Und folgt man der Begründung von Polizeidirektor Granitzka, dann müsste wohl jedes Reggaefestival in Deutschland verboten werden:
"Ich bin der Meinung, dass Köln dieses Festival nicht braucht", sagt Kölns
Polizeidirektor Winrich Granitzka dem EXPRESS. "Dieses Festival ist schon
wegen der Musik und ihres Publikums so angelegt, dass dort Drogen in hohem
Maße konsumiert werden. Auch der Handel, vor allem mit Marihuana, wird dort
intensiv betrieben. Das habe ich dem Oberbürgermeister in einem Brief
mitgeteilt und mich dafür ausgesprochen, eine Genehmigung nicht wieder zu
erteilen."
Gegen die Verbotsbestrebungen regt sich denn auch erheblicher Widerstand:
Köln - Das Votum ist eindeutig: Polizei-Chef Winrich Granitzka und
Ordnungsamtsleiter Werner Kilp stehen ziemlich einsam da mit ihrer
Forderung, das "Summer Jam"-Festival zu verbieten.
Ungefragt meldeten sich am Freitag beim EXPRESS Politiker, Veranstalter
und Musikmanager, nachdem wir exklusiv über das geplante Verbot berichtet
hatten. Und alle waren empört über das Vorhaben.
Die schönste Formulierung kam von der FDP: "Ein Verbot kommt nicht in die
Tüte", meinte der drogenpolitische Sprecher der Liberalen, Marco Mendorf.
"Man kann keine Veranstaltung verbieten, nur weil eine Minderheit
Haschisch raucht und die Polizei mit diesem Phänomen nicht umgehen kann."
Ähnlich argumentiert Bürgermeisterin Angela Spizig: "Als Reggae-Fan kann
ich mir ein Verbot nicht vorstellen. Zumal das Festival friedlich abläuft.
Da es auf Bundesebene Bemühungen gibt, das Haschischrauchen in kleinen
Mengen nicht mehr zu verbieten, ist die Reaktion Granitzkas und Kilps
nicht zeitgemäß. Außerdem: Alkohol verursacht viel eher Gewalt. Aber
Fußballstadien werden ja auch nicht geschlossen, wenn alkoholisierte Fans
Randale machen."
Kiffer-Fest: Verbot kommt nicht in die Tüte
[Express, 11.01.2003]
Polizei-Chef: Schluss mit Kiffer-Fest
[Express, 09.01.2003]
Summer Jam ist vom Aus bedroht
[Kölner Stadtanzeiger, 11.01.2003]
summerjam.de - Festivalhomepage
Drogenparty in München
[CLN#77, 20.09.2002]
11.01.2003
USA: Prozess gegen Cannabisautor beginnt am 21. Januar
[11.01.2003]
Am 14.01. beginnt die Auswahl der Geschworenen für einen Strafprozess gegen den weltweit bekannten Cannabisexperten Ed Rosenthal (58) aus Oakland, Kalifornien. Der Autor hatte jahrelang eine Spalte bei der amerikanischen Zeitschrift "High Times", in der er Tipps zum Cannabisanbau gab, bevor er vor einigen Jahren zur kanadischen Zeitschrift "Cannabis Culture" wechselte. Seine Bücher "Marijuana Grower's Guide" (zusammen mit Mel Frank) und "Marijuana Grower's Handbook" gelten seit Jahrzehnten als Klassiker unter den Anbauhandbüchern der illegalen Cannabisanbauszene. Nach der Verabschiedung von Proposition 215 (einem Volksentscheid der die medizinische Verwendung von Cannabis legalisierte) in Kalifornien im Jahre 1996 verfasste er mit Dr. Tod Mikurya das Buch "Marijuana Medical Handbook: A Guide to Therapeutic Use".
Am 13.02.2002 durchsuchte die Bundesdrogenpolizei DEA Rosenthals Haus, ohne auch nur eine einzige Cannabispflanze zu finden. Rosenthal wird nun vorgeworfen, einem kalifornischen Cannabisclub beim Anbau von über 100 Pflanzen behilflich gewesen zu sein. Wird er schuldig gesprochen, drohen ihm nach US-Bundesrecht mindestens 5 Jahren Haft. Die mögliche Höchststrafe reicht bis zu 40 Jahren Haft und 2 Millionen Dollar Geldstrafe.
Der Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke ist zwar nach kalifornischem Recht legal, nach dem US-Bundesdrogengesetz CSA jedoch weiterhin illegal. Um Rosenthal und andere Mitarbeiter von Cannabisclubs vor Strafverfolgung zu schützen, waren sie von der Stadt Oakland mit der Cannabisverteilung an Patienten beauftragt und dazu zu "Deputies" (Hilfssherriffs) ernannt worden. Ordnungshüter sind laut Bundesdrogengesetz CSA bei der Ausführung dienstlicher Aufträge von der allgemeinen Genehmigungspflicht des Umgangs mit Cannabis ausgenommen, da sonst z.B. kein Polizist Cannabis beschlagnahmen könnte, ohne sich strafbar zu machen.
Green Aid, ein gemeinnütziger Verein, unterstützt Ed Rosenthal bei seiner Verteidigung vor Gericht. Mehrere Anwälte haben kostenlos ihre Dienste zur Verfügung gestellt, doch braucht Green Aid ausserdem etwa 350.000 Dollar um die Verteidigung zu finanzieren. In mehreren Bundesverfahren gegen Anbauer von medizinischem Cannabis wurde den Angeklagten richterlich verboten, den Geschworenen irgendwelche Hinweise darauf zu geben, dass das angebaute Cannabis unter den Bestimmungen von Proposition 215 für Patienten bestimmt war, was ihnen eine Verteidigung praktisch unmöglich machte. Das wurde damit begründet, dass das US-Bundesrecht keine medizinische Verwendung von Cannabis zulässt und diese Information deshalb für die Schuldfrage irrelevant seien. Die Geschworenen erfuhren deshalb nicht, worum es eigentlich ging, bis sie ihr Urteil gesprochen hatten.
Green Aid-Homepage
Interview mit Ed Rosenthal
[San Francisco Chronicle, 25.02.2002]
Feds Raid San Francisco Medical Marijuana Operations,
City Officials Join Angry Protests as DEA Head Speaks Same Day
[WOL#224, 15.02.2002]
Homepage von Ed Rosenthals Verlag
10.01.2003
Kanadisches Gericht: Regeln zu Cannabismedizin zu restriktiv
[10.01.2003]
Ein kanadisches Gericht hat die derzeitigen kanadischen Regelungen zur Verwendung von Cannabis als Medizin als zu restriktiv verworfen. Etwa 300 Patienten haben derzeit eine Ausnahmsgenehmigung zum Besitz von Cannabis, jedoch keine legale Bezugsquelle. Der Obere Gerichtshof in Toronto entschied, dass die Bestimmungen mehr Personen, die eigentlich Cannabis als Medizin erhalten sollten, den Zugang dazu verwehren als sie den Zugang gewähren und erklärte die Regelung für verfassungswidrig. Damit gab Richter Sidney Lederman einer Gruppe von Patienten recht, die dagegen geklagt hatten. Sie leiden an einer Reihe von Symptomen, von Multipler Sklerose bis Hepatitis C. Die Regierung hat 30 Tage, gegen die Entscheidung Einspruch einzulegen.
Court strikes down medical-pot rules
[National Post, 09.01.2003]
Cannabis in Kanada
Cannabis als Medizin
09.01.2003
Nikotin, THC und Krebs
[09.01.2003]
Zwei in der amerikanischen medizinischen Fachzeitschrift "Journal of Clinical Investigation" veröffentlichte Studien zeigen gegensätzliche Wirkungen der Hauptwirkstoffe von Tabak und Cannabis auf Krebszellen. Während Nikotin einen wichtigen Verteidigungsmechanismus gegen Krebs blockiert, regt THC diesen Mechanismus an.
Apoptose, ein programmierter Zelltod, erlaubt es dem Körper, sich unkontrolliert wachsender Zellen zu entledigen. Bei Untersuchungen an Lungen lebender Mäuse, Zellkulturen und menschlichem Lungengewebe fanden Wissenschaftler, dass Nikotin und seine Abbauprodukte diesen Abwehrmechanismus ausschalten. Dass Zigarettenrauch krebserregende Stoffe wie Benzpyren enthält, ist seit langem bekannt. Die Apoptose-hemmende Wirkung von Nikotin lässt nun darauf schliessen, dass nicht allein der Teer im Zigarettenrauch für den Ausbruch von Krebs verantwortlich ist sondern auch das Nikotin. Eine andere, in der selben Zeitschrift veröffentlichte Studie fand, dass Cannabiswirkstoffe das Wachstum von Hautkrebszellen verlangsamen, indem sie krankhafte Zellen gezielt zur Selbstzerstörung anregen.
Bereits vor drei Jahren fand eine Studie an der Complutense Universität in Madrid, dass sowohl der Cannabiswirkstoff THC als auch ein synthetisches Cannabinoid bei Gehirntumoren bei Mäusen eine lebensverlängernde Wirkung hatten. Alle unbehandelten Tiere starben innerhalb von 18 Tagen. Ein Drittel der behandelten Tiere überlebte die unbehandelte Kontrollgruppe um bis zu sechs Wochen, bei einem weiteren Drittel verschwanden die Tumore sogar komplett.
Spanish researchers believe that cannabinoids trigger the build-up of a chemical messenger, ceramide, which in turn leads to programmed cell death in the tumour. The chemicals were selective, only triggering cell death in cancerous brain cells. Future studies will try to find out why the cannabinoids appear to have no effect on healthy brains and whether they can be used on people.
Auch Nikotin ist krebserregend
[Bild der Wissenschaft, 08.01.2003]
THC zerstört Hirnkrebs im Tierversuch
[IACM-Nachrichten, 04.03.2000]
Rapid Akt activation by nicotine and a tobacco carcinogen modulates the phenotype of normal human airway epithelial cells
[Journal of Clinical Investigation, 111:81-90 (2003)]
Inhibition of skin tumor growth and angiogenesis in vivo by activation of cannabinoid receptors
[Journal of Clinical Investigation, 111:43-50 (2003)]
08.01.2003
Verwendete Jesus Cannabis?
[08.01.2003]
Ein aus Cannabis hergestelltes Salböl soll bei im Neuen Testament überlieferten Wunderheilungen eine Rolle gespielt haben, berichtet der britische "Guardian" unter Berufung auf einen Artikel von Chris Bennet in der Februarausgabe des amerikanischen Magazins "High Times". Das griechische Wort "Christus" bedeutet "der Gesalbte". Eine Salböl-Rezeptur aus dem Buch Mose nennt neben Olivenöl und Gewürzen als Bestandteil sechs Pfund "kaneh-bosem", was wörtlich "duftendes Schilf" bedeutet und laut Linguisten die selbe Wurzel hat wie das griechische Wort Kannabis (Hanf). Als die hebräische Bibel im 3. Jahrhundert v.Chr. ins Griechische übersetzt wurde, wurde das Wort jedoch mit Kalmus übersetzt, einer Sumpfpflanze. Der Cannabiswirkstoff THC ist fettlöslich und kann bei einer Salbe durch die Haut aufgenommen werden. Cannabis wird medizinisch u.a. bei Epilepsie, bei Hautkrankheiten (Aussatz) und bei Menstruationsproblemen verwendet. Diese Tatsache könnte eine Erklärung für Wunderheilungen von "Besessenen", Aussätzigen und einer Frau mit "Ausfluß" darstellen.
Bennet nennt unter Berufung auf seine Studien die Verfolgung von Cannabis-Gebrauchern unchristlich. Stimmt seine Interpretation, dann war schon Jesus ein Gesetzesbrecher: Das alttestamentliche zweite Buch Mose verbietet es bei Todesstrafe, Nichtpriester mit diesem Salböl zu salben. Noch heute verwendet die katholische Kirche ein Salböl zur Priesterweihe.
War Jesus ein Drogen-Jünger?
[Spiegel, 07.01.2003]
Jesus 'healed using cannabis'
[Guardian (GB), 06.01.2003]
Kaneh Bosm - The Hidden Story of Cannabis in the Old Testament'
[Cannabis Culture (CA), Mai/Juni 1996]
Salböl und Räucherwerk
[2. Buch Mose, 30:22-33, bibel-online.de]
Cannabis und Religionsfreiheit
06.01.2003
"Welt am Sonntag" warnt vor potentem Cannabis
[06.01.2003]
Je mehr Menschen Cannabis in den letzten 35 Jahren aus eigener Erfahrung als relativ harmlose Droge kennen, desto schwieriger wird es, die Fortsetzung einer schädlichen Prohibitionspolitik gegen seine Konsumenten zu begründen. Zunehmend wird deshalb versucht, jene Erfahrungen zu entwerten indem behauptet wird, Cannabis sei ja heute viel gefährlicher als vor einigen Jahren. Das ist auch der Tenor eines Artikels aus der "Welt am Sonntag" vom 05.01.2003. Ein Auszug:
Rauschgiftfahnder warnen vor Marihuana. Durch spezielle Zuchtmethoden hat sich der Wirkstoffgehalt der Droge mehr als verdoppelt. Von einer „weichen Droge" könne man nicht mehr sprechen. Laut Thomas Menzel, Leiter des Rauschgiftdezernats in Hamburg, hat das auf der Straße angebotene Marihuana „schon lange nichts mehr mit dem Zeug zu tun, das wir aus der Flower-Power-Zeit kennen".
Rund 7,5 Prozent THC-Gehalt, das war lange Zeit der Standardwert beim Marihuana. THC ist die Abkürzung für Tedra-Hydro-Cannabinol, [sic] den Stoff, dem die getrockneten Hanfstängel [sic] ihre Wirkung verdanken. „Mittlerweile haben wir in Einzelfällen THC-Gehalte von 20 Prozent festgestellt", sagt Menzel. Völlig neu ist dabei, dass Marihuana damit mehr THC als Haschisch enthält, das aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen wird. Die Gefahr der psychischen Abhängigkeit stuft Menzel mittlerweile als sehr hoch ein. „Marihuana war lange Zeit als so genannte weiche Droge verniedlicht worden. Das, was wir jetzt haben, würde ich eher als harte Droge bezeichnen." Denn wie bei Crack-, Kokain- oder Heroinkonsumenten stellen die Fahnder immer öfter Abhängige fest, deren ganzer Lebensinhalt sich um die Beschaffung und den Konsum von Marihuana dreht.
Der beschriebene Anstieg des Wirkstoffgehalts ist nicht neues. Entsprechende Sorten verbreiten sich seit über einem Jahrzehnt auf dem deutschen Markt, also schon vor der Cannabisentscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahre 1994 oder vor den Untersuchungen für Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) im Jahre 1997.
Die Beschlagnahmungszahlen im alljährlichen "Rauschgiftjahresbericht" des Bundeskriminalamts (BKA) weisen darauf hin, dass der Marktanteil von Cannabiskraut (Marihuana) zuungunsten von Cannabisharz (Haschisch) zunimmt, wenn das Kraut ähnlich wirksam wird wie das Harz. Machte das Harz von 1981 bis 1990 laut BKA im Schnitt noch 70% aller Beschlagnahmungen auf dem deutschen Markt aus, so waren es 10 Jahre später nur noch 37%. Es geht also vorwiegend um eine Umschichtung innerhalb des Cannabismarkts. Das heißt nicht, dass der durchschnittliche THC-Gehalt aller Cannabisformen im selben Maße zugenommen hätte, geschweige denn, dass die Risiken dadurch grösser geworden wären. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen zum Wirkstoffgehalt aus dem Rauschiftjahresbericht 2000 zeigen, dass nur 8% der Cannabiskrautproben mehr als 14% THC enthalten, während andererseits 24% der Proben 2% und weniger THC enthalten. Der am häufigsten gefundene Wirkstoffgehalt zwischen diesen Extremen lag bei 5-6% THC.
Cannabiskonsumenten versuchen, eine bestimmte Wirkung zu erreichen. Mit einer wirkstoffreichen Form ist das mit der geringsten Rauchbelastung der Lungen möglich. Je höher der THC-Gehalt, desto weniger Züge aus der Pfeife oder aus dem Joint reichen. Solange die Konsumenten eine Vorstellung vom jeweiligen Wirkstoffgehalt haben und die konsumierte Menge daran anpassen, ist ein höherer Wirkstoffgehalt eher mit weniger gesundheitlichen Problemen verbunden.
Nach wie vor ist Kriminalisierung das Hauptproblem bei Cannabiskonsumenten. Jährlich werden 30-40 mal mehr Menschen wegen Cannabis kriminalisiert als wegen Cannabisproblemen zu einer Drogenberatung gehen.
Joints sind keine „weichen" Drogen mehr
[Welt am Sonntag, 05.01.2003]
Gefährlichkeit von Marihuana hat sich radikal erhöht
[Welt, 06.01.2003]
Beschlagnahmungsstatistiken des Bundeskriminalamts
Rauschgiftjahresberichte des Bundeskriminalamts
04.01.2003
Kanada: Gericht erklärt Cannabisverbot für ungültig
[04.01.2003]
Ein Gericht in Windsor, Ontario (in der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas) hat am Donnerstag, dem 02.01.2003, das Verbot des Besitzes von Cannabis für ungültig erklärt. In einem Strafprozess gegen einen 16-jährigen Jugendlichen, der wegen Besitzes von 5g Cannabis vor Gericht stand, argumentierte der Anwalt des Angeklagten, dass der oberste Gerichtshof von Ontario in einer Entscheidung vom Juli 2000 das Cannabisverbot für verfassungswidrig erklärt hatte, weil es Patienten die medizinische Verwendung von Cannabis verweigert. Der Gerichtshof hatte der Regierung bis zum Inkrafttreten der Entscheidung eine Frist von 12 Monaten zur Änderung des Gesetzes gesetzt, die inzwischen verstrichen ist. Die Regierung erliess zwar eine Reihe von Bestimmungen, so dass Patienten Sondergenehmigungen zum legalen Besitz beantragen konnten, ohne jedoch wie verlangt das Gesetz selbst zu ändern.
Richter Douglas Phillips entschied nun, dass mit dem Verstreichen der zwölfmonatigen Frist kein rechtskräftiges Verbot des Besitzes geringer Mengen (bis zu 30g) mehr existiert. Die Entscheidung wird jedoch erst dann für andere Gerichte bindend, wenn sie vom obersten Gerichtshof von Ontario bestätigt wird. Dass jenes Gericht eine Entscheidung dazu fällen wird - wie auch immer sie ausfallen wird - ist zu erwarten, denn ein Sprecher der Regierung in Ottawa kündigte an, die Regierung werde wahrscheinlich Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts in Windsor einlegen.
Zur Zeit laufen vor kanadischen Gerichten sowohl Klagen gegen die nach Ansicht von Patienten zu restriktiven Bestimmungen für den medizinischen Gebrauch als auch gegen das Verbot von Cannabis für den allgemeinen persönlichen Gebrauch. Ausschüsse des kanadischen Senats und des Unterhauses hatten voriges Jahr eine Legalisierung bzw. eine Entkriminalisierung von Cannabis empfohlen. Die kanadische Regierung plant für dieses Jahr eine Reform des Drogengesetzes, um den Besitz von Cannabis von einer Straftat zu einer Ordnungswidrigkeit umzustufen.
Pot Possession Not Illegal, Judge Rules
[Globe and Mail (CA), 03.01.2003]
Windsor Pot Ruling Likely to be Challenged
[London Free Press (CA), 03.01.2003]
Cannabis in Kanada
03.01.2003
Weniger Drogentote im Jahre 2002
[03.01.2003]
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit illegalen Drogen ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Mit 1397 Toten wurde die Bilanz des Jahres 2001 von 1835 Toten und 2023 Toten im Jahre 2000 deutlich untertroffen. In den meisten Fällen konsumierten die Betroffenen Heroin oder eine Kombination von Heroin mit Alkohol und Medikamenten. Der Konsum von Heroin scheint rückläufig zu sein, während Crack, die rauchbare Form von Kokain, sich in verschiedenen Großstädten zunehmend verbreitet.
Bei der Sucht alles im Griff?
[Junge Welt, 03.01.2003]
Cannabisreform und Drogensterblichkeit
03.01.2003
Gerlinde Kaupa (CSU) neue Sprecherin der Union
[03.01.2003]
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Gerlinde Kaupa aus Pocking, Niederbayern löst Hubert Hüppe (CDU/NRW) in seiner bisherigen Funktion als drogenpolitischer Ansprechpartner der CDU/CSU-Fraktion ab. Frau Kaupa wurde im Herbst erstmals in den Bundestag gewählt und ist stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags.
Kaupa, Gerlinde
[bundestag.de]
Kaupa: Eine Pockingerin geht nach Berlin
[Frauen-Union Passau]
Cannabis und die CDU/CSU
03.01.2003
Frankreich: Regierung erwägt Verschärfung
[03.01.2003]
Die französische Regierung erwägt, die dortigen Cannabisgesetze, die bereits zu den strengsten in Europa gehören, weiter zu verschärfen. Der als "Law and Order"-Politiker geltende Innenminister Nicholas Sarkozy soll nach einem Bericht des britischen "Guardian" entsprechende Vorschläge im Kabinett und mit Regierungsbeamten diskutiert haben.
Bei Cannabiskonsum, der in den meisten Ländern Europas im Gegensatz zum Besitz nicht strafbar ist, droht in Frankreich ein Jahr Haft. Dass der Besitz mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft werden kann, hindert geschätzte 3 Millionen Franzosen nicht am Konsum des illegalen Genussmittels. Voriges Jahr beschlagnahmte die Polizei über 40.000 illegal angebaute Pflanzen, im Vergleich zu rund 1500 vor 10 Jahren, trotz Haftstrafen bis zu 20 Jahren für unerlaubten Anbau. Laut der Cannabisreformorganisation CIRC soll es kein Dorf südlich des Loire-Tals geben, in dem nicht illegal Cannabis angebaut werde.
Vor der Wahlniederlage der sozialistisch geführten Regierung im vorigen Jahr gab es Ansätze, sich von der erfolglosen repressive Politik allmählich abzuwenden. Der konservative Präsident Chacques Chirac und sein Kabinett dagegen wollen an der Strafverfolgung festhalten. Chirac soll zwei nahe Familienangehörige durch eine Überdosis harter Drogen verloren haben und hält Cannabis trotz anderslautender aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse für eine Einstiegsdroge zu Heroin.
France to toughen laws on cannabis
[Guardian (GB), 27.12.2002]
Cannabis in Frankreich
Aktuelle Neuigkeiten
Nachrichtenarchiv:
2008:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2007:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2006:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2005:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2004:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2003:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2002:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2001:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
2000:
Jan,
Feb,
Mär,
Apr,
Mai,
Jun,
Jul,
Aug,
Sep,
Okt,
Nov,
Dez
| |
|