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Cannabis als Medizin
Übersicht:
Dass die Droge Hanf so manche Anwendung in der Medizin hat, haben die
meisten schon irgendwo gerüchteweise gehört. Wie sieht die Situation aber
wirklich aus? Ist Hanf tatsächlich eine Wundermedizin gegen alles? Oder
sind das nur Propagandamärchen von Legalisierungsbefürwortern?
Die ersten
schriftlichen Angaben zur medizinischen Nutzung von Cannabis gehen vermutlich
auf ein zirka 4'700 Jahre altes chinesisches Lehrbuch über Botanik und
Heilkunst zurück. Ab dem 16. Jahrhundert fand Cannabis Eingang in die Kräuterbücher.
Cannabis wurde seit dem ersten Kreuzzug in die Volksmedizin eingeführt
und figurierte in vielen Klostermedizinen. Anwendungsbereiche waren rheumatische
und bronchiale Erkrankungen, auch wurde Cannabis allgemein als Opiumersatz verschrieben.
Im 19. Jahrhundert wurde es ausserdem gegen Migräne, Neuralgie, Epilepsie-ähnliche
Krämpfe, Schlafstörungen und anderes eingesetzt. Marihuana war, bis
es im Jahre 1898 von Aspirin konkurrenziert und schliesslich als Heilmittel
durch eine breite Palette von neuen, synthetischen Arzneimitteln abgelöst
wurde, in Amerika das am häufigsten benutzte Schmerzmittel. Zwischen 1842
und 1900 machten Cannabispräparate dort die Hälfte aller verkauften
Medikamente aus (Herer 1993). In Europa und damit grösstenteils auch in
der Schweiz waren zwischen 1850 und 1950 über 100 verschiedene Cannabismedikamente
erhältlich (Fankhauser 1996). Wegen Dosierungsschwierigkeiten, paradoxe
Wirkungen und der Entwicklung synthetischer Medikamente nahmen die Verschreibungen
im 20. Jahrhundert ab, bis Cannabis ca. Mitte des 20. Jahrhunderts fast weltweit
komplett verboten wurde. Heute ist die medizinische Anwendung von Cannabis in
vielen Ländern (sogar einigen Bundesstaaten der USA) wieder erlaubt. In
Österreich aber ist es immer noch praktisch unmöglich legal an Cannabis
als Medikament heranzukommen!
Die Wahrheit
liegt so wie immer in der Mitte. Ein Allheilmittel ist Cannabis natürlich
nicht, es gibt heute aber sehr viele Anwendungsbereiche, wo Cannabis eine effektive
und nebenwirkungsarme Medizin darstellt:
Der größte
Vorteil von Cannabis als Medikament ist seine ungewöhnliche Sicherheit.
Das Verhältnis von tödlicher zu wirksamer Dosis beträgt nach
Schätzungen anhand von Tierversuchsdaten bei oraler Aufnahme 20.000 zu
1, mindestens jedoch 1.000 zu 1. Es gibt keinen zuverlässigen Hinweis für
den Tod eines Menschen durch Marihuana-Konsum. Cannabis hat den Vorteil, keine
physiologischen Funktionen zu stören oder Organe zu schädigen, wenn
es in therapeutischer Dosierung eingenommen wird."
(Dr. med. Franjo Grotenhermen,
Hanf als Medizin)
Anwendungsbereiche
Appetitlosigkeit
und Abmagerung
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Aids-Patienten
verlieren wegen Appetitlosigkeit und Unwohlsein oft in kurzer Zeit stark
an Gewicht. Patienten berichten, daß sie nach Cannabiseinnahme zum
ersten mal wieder richtig Appetit verspüren. Ein appetitanregender
Effekt bei Aids und Krebs wird bereits bei Tagesdosen von 5 mg THC beobachtet.
Die Dosierung kann bei Bedarf bis auf täglich 20 Milligramm gesteigert
werden. In einer Studie mit Magersüchtigen brachte THC keinen Erfolg.
Jüngst wurde über eine positive Beeinflussung des Gewichts bei
Patienten mit Morbus Alzheimer, die die Nahrungsaufnahme verweigerten, berichtet
(Volicer 1997). Überraschenderweise nahm unter THC im Vergleich zum
Plazebo auch das verwirrte Verhalten ab. Erfahrungsbericht
// Erfahrungsbericht
(Krebs) |
Schmerzen
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Es
liegen nur wenige Studien vor. THC erwies sich in einer oralen Dosis von
15 bzw. 20 mg als gut wirksam bei Schmerzen von Krebspatienten. Es traten
jedoch bei einem Teil der Patienten nicht tolerierte Nebenwirkungen auf.
Cannabisprodukte können offenbar die Wirkung von Opiaten potenzieren
(Welch 1992), so daß sich eine kombinierte Gabe bei starken Schmerzen
als sinnvoll erweisen könnte, weil die Wirkung von potenteren, aber
problematischen Opiaten massiv
verstärkt wird, so daß von diesen Mitteln kleinere
Dosen verwendet werden können.
Weitere
Indikationen sind Migräne und andere Kopfschmerzformen, degenerative
Erkrankungen des Bewegungsapparates, Phantomschmerzen, alle Schmerzerkrankungen,
bei denen eine Entspannung der glatten oder quergestreiften Muskulatur
günstig wirkt, wie schmerzhafte Spasmen, schmerzhafte Menstruation,
Colitis ulcerosa etc. Erfahrungsbericht
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Übelkeit und
Erbrechen
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Cannabis
ist ein Anti-Emetikum (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen). THC, der
Hauptwirkstoff von Cannabis, ist in den USA bereits 1985 als Anti-Emetikum
von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassen worden.
Sicher
ist THC heute nicht das einzige oder das generell wirksamste Anti-Emetikum,
aber es hilft in Einzelfällen auch dann noch wenn andere Anti-Emetika
versagt haben, oder wo die Nebenwirkungen anderer Anti-Emetika nicht tolerierbar
sind.
Der
IOM-Bericht schrieb dazu im Jahr 1999: "Until the development of rapid
onset antiemetic drug delivery systems, there will likely remain a subpopulation
of patients for whom standard antiemetic therapy is ineffective and who
suffer from debilitating emesis. It is possible that the harmful effects
of smoking marijuana for a limited period of time might be outweighed
by the antiemetic benefits of marijuana, at least for patients for whom
standard antiemetic therapy is ineffective and who suffer debilitating
emesis. Such patients should be evaluated on a case-by-case basis and
treated under close medical supervision." Siehe "Marijuana and Medicine:
Assessing the Science Base", Seite 154
Cannabisprodukte
haben in der Behandlung der Nebenwirkungen der Krebschemotherapie erheblich
an Bedeutung verloren. Sie werden jedoch in der Selbsttherapie gern bei
anderen Ursachen von Übelkeit eingesetzt, vor allem bei AIDS und
Hepatitis C.
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Glaukom
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Örtliche
Anwendung von THC vermindert den Augeninnendruck bei gesunden Personen und
bei Glaukompatienten ohne Nebenwirkungen auf Blutdruck und Stimmung. Der
Wirkungsmechanismus ist nicht bekannt. Die Wirkung hält 4 bis 6 Stunden
an. |
Spastik
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In
einigen kleinen Studien wurde eine gute Beeinflussung der Spastik im Rahmen
der Multiplen Sklerose oder Querschnittserkrankungen durch
THC und Marihuana beobachtet. Die Ansprechbarkeit ist individuell sehr variabel.
Weitere günstig beeinflußte Symptome umfaßten Schmerzzustände,
Missempfindungen, Zittern und Koordinationsstörungen der Muskulatur.
In Umfragen wurde wiederholt auch von einer verbesserten Kontrolle der Blasen-
und Mastdarmfunktion berichtet. Die Dosierungen bewegen sich in einer Größenordnung
von täglich 5 bis 30 mg THC. Mehr
dazu hier (Multiple Sklerose) // Erfahrungsbericht
(Spastik) // Erfahrungsbericht
(MS) |
Epilepsie
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Nach
Erfahrungsberichten ist Cannabis für einige Patienten mit generalisierter
Epilepsie ein Mittel, um eine sonst nicht kontrollierbare Anfallserkrankung
zu kontrollieren. Cannabis zeigt jedoch gelegentlich auch anfallsauslösende
Effekte. Hier müsste von Fall zu Fall beurteilt werden. Erfahrungsbericht |
Asthma
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Cannabis
hat eine stark bronchienerweiternde Wirkung. Die Wirkungen einer Marihuanazigarette
bzw. von 15 mg oralem THC entsprechen hinsichtlich der bronchienerweiternden
Wirkung etwa den klinischen Dosen bekannter Asthmamittel wie Salbutamol.
Nach der Inhalation hält die Wirkung etwa zwei Stunden an. Anstatt
Cannabis zu rauchen würde sich speziell bei diesem Anwendungsgebiet
ein Verdampfen und Inhalieren mit eine Vaporizer empfehlen. |
Bewegungsstörungen
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Es
liegen positive Erfahrungen über eine Behandlung mit Cannabis beim
Tourette-Syndrom und bei einigen anderen Bewegungsstörungen vor (dystonische
Störungen wie spastischer Schiefhals und tardive Dyskinesien).
Die meisten Patienten erleben nur eine geringe Besserung, einige jedoch
bemerkenswert gute bis zur völligen Symptomkontrolle |
Depression
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Wiederholt
wurde eine stimmungsaufhellende Wirkung von THC bzw. Cannabis bei reaktiver
Depression im Rahmen schwerer Erkrankungen beobachtet. Nach Patientenberichten
wird Hanf in der modernen Volksmedizin, oft mit Duldung der behandelnden
Ärzte, auch bei endogenen Depressionen eingesetzt. Erfahrungsbericht |
Entzugssymptome
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Nach
historischen Berichten und einigen Fallberichten ist Cannabis ein gutes
Mittel zur Bekämpfung der Entzugssymptomatik bei Benzodiazepin-, Opiat-
und Alkoholabhängigkeit. Es wird daher auch gern als Ausstiegsdroge
bezeichnet. Erfahrungsbericht |
Neurodermitis
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Besondere
Aufmerksamkeit als Therapeutikum verdient ein weiterer Inhaltsstoff. Hanf
gehört zu den ganz wenigen Ölpflanzen, deren Samen Gamma-Linolensäure
(GLA) enthalten (2 - 4%). Ein Mangel an Gamma-Linolensäure, die beim
gesunden Menschen im Körper aus Linolsäure gebildet wird, kann
zu schweren Stoffwechselerkrankungen führen. Wird in solchen Fällen
Gamma-Linolensäure eingenommen, können verschiedene Krankheitszustände
positiv beeinflusst werden. Hierzu zählen die Neurodermitis, das prämenstruelle
Syndrom, die rheumatoide Arthritis und die diabetische neuropathie - um
nur die wichtigsten Anwendungsgebiete zu nennen. Es wurden in der Vergangenheit
mehrere Untersuchungen zu Neurodermitis an Säuglingen und Kleinkindern
durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass Gamma-Linolensäure
eine sichere und effiziente zusätzliche Therapie für Säuglinge
und Kleinkinder ist. Die erfolgreiche Behandlung von Neurodermitis atopica
mit GLA wird darauf zurückgeführt, dass durch die Einnahme von
GLA Mangelzustände an essentiellen Fettsäuren ausgeglichen werden,
wie sie bei den meisten NeurodermitispatientInnen ausgemacht werden können.
Mehr dazu
hier |
Morbus Crohn
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Beim Morbus Crohn handelt es sich um eine chronische Entzündung des Darmes deren Ursache auch heute noch weitgehend ungeklärt ist. Die Entzündungen lokalisieren sich vorwiegend im Dünn- und Dickdarm und betreffen alle Darmwandschichten. Bei 20-40% der Fälle kommt es durch die chronischen Entzündungen zu Fistelbildungen. Dabei handelt es sich um Kanäle die von der Darmwand aus in andere Organe oder durch die Bauchdecke nach außen führen. Morbus Crohn ist nicht heilbar.
Mehr dazu
hier |
Haben Sie
Erfahrungen mit Cannabis als Medizin? Senden Sie uns ihren Bericht an diese
Emailadresse: info@cannabislegal.de
Nebenwirkungen
Cannabis ist
im allgemeinen gut verträglich und zeigt in therapeutischer Dosierung keine
körperlichen Langzeitnebenwirkungen. Akute unerwünschte Wirkungen
sind Herzfrequenzbeschleunigung, Blutdruckabfall, Mundtrockenheit und Bindehautreizung.
Einige Personen reagieren auch mit Übelkeit und Erbrechen (v.a. bei extrem
hohen Dosierungen). Der Rauch, der Teer und damit Benzpyren enthält, schädigt
die Schleimhäute des Respirationstraktes. Die Schädigung der Atemwege
durch eine Marihuanazigarette entspricht etwa der durch zwei bis drei Tabakzigaretten,
so daß sich auch bei starkem Marihuanakonsum eine deutlich geringere Schädigung
ergibt als bei einem mäßigen Tabakkonsum, da bei medizinischem Gebrauch
eine deutlich geringere Anzahl Marihuanazigaretten geraucht wird. WICHTIG: Cannabis
kann auch oral oder durch Verdampfen und Inhalieren aufgenommen werden, dann
tritt überhaupt keine Schädigung der Atemwege auf!
Der wichtigste
Nachteil von THC bzw. Cannabisextrakten ist das Auftreten akuter psychischer
Nebenwirkungen, die von einem Teil der Patienten nicht toleriert werden. Viele
Patienten genießen den Rausch jedoch auch. Das Reaktionsvermögen
und die Fähigkeit zum Bedienen von Kraftfahrzeugen wird (während der
akuten Wirkung) eingeschränkt.
Viele der
erwünschten Wirkungen treten allerdings bereits bei Dosierungen unterhalb
der psychotropen Schwelle auf, so daß die psychischen Nebenwirkungen in
diesem Fall keine große Rolle spielen!
Folgende Personengruppen
sollten vorsichtig sein und nur geringe Mengen oder gar kein Cannabis konsumieren:
- Schwangere:
Es gibt bisher keine hinreichenden Hinweise darauf, daß Cannabis zu Entwicklungsstörungen
beim Embryo oder Fetus führt. Schwangere sollten jedoch grundsätzlich
unnötige Medikamente und Drogen meiden. Liegt allerdings eine Indikation
vor, wie etwa Schwangerschaftserbrechen, stellt Cannabis sicherlich ein vergleichsweise
gefahrloses Präparat dar.
- Stillende Mütter: Etwa 10 bis 20% der Blut-THC-Konzentration findet sich in der Muttermilch.
- Kinder vor
der Pubertät: Insbesondere vor der Pubertät kann das komplexe hormonelle
Zusammenspiel insbesondere durch Beeinflussung der Hormonsekretion der Hirnanhangdrüse
reversibel gestört werden. Der Eintritt der Pubertät kann eventuell
bei regelmäßigem starken Konsum verzögert werden. Dies wurde
allerdings bisher nur in einem Fall - bei starkem Marihuanakonsum eines männlichen
Jugendlichen - konkret nachgewiesen.
- Herzkranke:
Cannabis führt zu einer Zunahme der Herzfrequenz und eventuell zu einem
Abfall des Blutdrucks. Einzelbeobachtungen deuten darauf hin, daß Cannabis
bei Herzkranken wegen des blutgefäßerweiternden Effektes auch günstig
wirken kann. Überdosierungen sind zu vermeiden. Für den gefäßerweiternden
und auch den herzfrequenzbeschleunigenden Effekt besteht eine Toleranzentwicklung.
- Patienten mit Psychosen:
Bei latenter Psychose kann die Krankheit ausbrechen. Bei bekannter
Erkrankung kann ein psychotischer Schub ausgelöst werden. Viele Psychotiker
vertragen Cannabis jedoch problemlos und reagieren nur auf starke Halluzinogene
wie LSD oder stimulierende Substanzen wie Kokain.
Die wichtigsten
Nebenwirkungen medizinischen Cannabisgebrauchs sind
heute auf die rechtliche Situation, die Illegalität des Cannabiskonsums
zurückzuführen. Sie beziehen sich nicht nur auf die mit der Kriminalisierung
verbundene Stigmatisierung des Konsumenten, sondern auch
- auf die
Reinheit des am illegalen Markt erworbenen Produkts,
- auf die
Dosierbarkeit des medizinisch gewünschten Effektes,
- auf die
Entwicklung geeigneter Applikationsformen,
- auf die
vertiefende Erforschung der Wirkungen.
Marihuana bzw.
Haschisch, das am illegalen Markt gekauft wird, weist unterschiedliche THC-Konzentrationen
auf. So ist es für den Verbraucher bzw. die Verbraucherin oft schwer, die
Menge der aufgenommenen Droge zu steuern (siehe: Dosierung). Nicht selten wird
so ungewollt eine Dosis aufgenommen, die zu psychischen Effekten führt, während
der Patient bzw. die Patientin möglicherweise nur den muskelrelaxierenden
Effekt wünschte, der bereits unterhalb der zu psychischen Nebenwirkungen
führenden Dosierung spürbar ist.
Bei einer
Legalisierung des Konsums für Patientinnen und Patienten wäre es zudem
leichter möglich, verbesserte und der Erkrankung angemessene Darreichungsformen
zu entwickeln. Cannabinoide in Aerosolform zur Behandlung des Asthma, Cannabinoide
in Form von Augentropfen zur Glaukombehandlung, THC als Arzneizäpfchen
und als intravenöse Applikation wurden bereits vereinzelt wissenschaftlich
erprobt.
1989 entdeckten
Forscher, daß Delta-9-THC die experimentelle Autoimmunenzephalitis, ein
Tiermodell der Multiplen Sklerose, unterdrücken bzw. die Schwere der neurologischen
Defizite mindern kann. 1994 wurde der Versuch mit Delta-8-THC erfolgreich wiederholt.
Befunde über die Wirksamkeit von lokal applizierten Cannabinoiden bei Glaukom
widersprechen sich. Über viele Aspekte, etwa Wechselwirkungseffekte mit
anderen Medikamenten, wissen wir erst wenig. Für verschiedene potentielle
Indikationen liegen nur anekdotische Berichte oder Einzelfalldarstellungen vor.
Nicht nur Cannabinoidrezeptoren und Anandamide, auch therapeutische Anwendungsmöglichkeiten
bieten ein breites Feld an lohnender Forschungsarbeit, die durch eine Legalisierung
medizinischen Gebrauchs erleichtert werden könnte, da aufwendige Genehmigungsverfahren
entfielen.
Beachten Sie
bitte auch folgende Artikel:
Cannabis und Übergewicht - Sind Cannabiskonsumenten
häufiger übergewichtig?
Cannabis und Herzinfarkt - Erhöht Cannabiskonsum
das Herzinfarktrisiko?
Synthetisches
Cannabis oder die natürliche Pflanze?
Es gibt für
beide Standpunkte gute Argumente. Wir wollen die wichtigsten auflisten:
natürliche
Pflanze
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synthetische Medikamente
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Das pflanzliche
Präparat enthält über 400 Substanzen, von denen mindestens
60 therapeutisch wirksam sind. In den wenigen bisher durchgeführten
Vergleichsstudien zwischen THC-Monosubstanz und Cannabis-Präparaten
erwiesen sich die pflanzlichen Mittel stets als leicht überlegen -
sie wurden als gleich wirksam und besser verträglich empfunden. Mehr
dazu hier |
bessere
Dosierbarkeit |
Getrocknete
Hanfblüten wären aufgrund des geringen Bearbeitungsbedarfes mit
Abstand die billigsten Cannabispräparate. Die synthetischen THC kostet
bis zu 400 Euro für 20 Kapseln - völlig überteuert.
Der technische Aufwand ist eben, im Vergleich zum Anbau einer Pflanze, erheblich.
Auch gibt es kaum staatlich lizenzierte Herstellerfirmen für das synthetische Produkt.
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Verfügbarkeit
von THC-Medikamenten in Deutschland
Die Fertigarznei Marinol kann mit einem Betäubungsmittelrezept aus den USA importiert werden. Ausserdem stellt die Firma THC Pharm GmbH in Frankfurt eine Arznei auf Basis von Cannabis her.
Artikel
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[CLN#162, 25.06.2004]
USA: Vermont legalisiert Cannabismedizin
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[CLN#151, 02.04.2004]
VG Köln: Keine Genehmigung für Patienten
[CLN#148, 12.03.2004]
IACM: Wortbruch der Bundesregierung
[CLN#146, 20.02.2004]
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[CLN#121, 01.08.2003]
Freispruch für medizinischen Cannabiskonsumenten
[CLN#112, 30.05.2003]
Pressekonferenz in München zu Cannabismedizin
[CLN#100, 07.03.2003]
Von der Hippie-Droge zum Medikament
[Pharmazeutische Zeitung, Heft 2002/21, 21.05.2002]
Urteil gegen Patienten aufgehoben
[CLN#87, 29.11.2002]
Cannabis als Medizin: Fünf Monate auf Bewährung [CLN#62, 17.05.2002]
Verfassungsbeschwerde für Cannabis als Medizin
[CLN#58, 19.04.2002]
Cannabis als Medizin: Verfahren eingestellt [CLN#59, 26.04.2002]
Cannabis als Medizin - Selbstbezichtigung
[CLN#48, 08.02.2002]
Medizinisches Cannabisextrakt genehmigt
[CLN#32, 19.10.2001]
Petitionsausschuß unterstützt Cannabis als Medizin
[CLN#13, 01.06.2001]
18 Monate für Cannabis als Medizin
[CLN#13, 01.06.2001]
Spendenaktion zur Unterstützung der Verfassungsbeschwerde für Cannabis als Medizin
[Hanf, 2/2000]
Ansprechpartner:
Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin
Rückertstraße 4
53819 Neunkirchen
Deutschland
Tel: +49-2247-968083
Fax: +49-2247-9159223
e-mail: info@cannabis-med.org
Links
Literatur
Siehe
unsere "Bücher & Lesetipps" Seite
"Du sollst lieber siech und krank sein, als durch zauber gesund werden. Wenn du zu den hexen laufest, so wirst du brüchig an gott dem herrn."
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