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30.08.2002 Am Samstag ist Hanfparade in Berlin
[30.08.2002]
Pressemitteilung des Bündnis Hanfparade
Spendenkonto: Bundesdrogenbeauftragte Marion Caspers-Merk hat mit einer Pressemitteilung Stellung zur Hanfparade bezogen, mit von ihr schon bekannten Argumenten.
Risiken beim Cannabiskonsum nicht unterschätzen
[BMG, 30.08.2002] 30.08.2002 Führerscheinentzug bei mehrjährigem Cannabiskonsum
[30.08.2002] Das Bundesverkehrsministerium hat dem Bundesnetzwerk Drogen der Grünen mitgeteilt, dass auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vorerst keine Änderung der Fahrerlaubnisverordnung (FEV) geplant sei. Bei der vom Bundesverfassungsgericht als widerrechtlich eingestuften Praxis der Fahrerlaubnisstellen handele es sich um eine Auslegung einer Kann-Bestimmung. Bevor über Änderungen oder Klarstellungen in der FEV entschieden werde, müsse man zunächst einen Einblick in die Praxis der Länder gewinnen. Es ist also gut möglich, dass ein CDU/CSU-Bundesverkehrsminister die derzeitige Rechtslage ohne Reform "erbt".
Führerscheinentzug bei Haschischkonsum rechtmäßig
[Iserlohner Kreisanzeiger, 29.08.2002] 29.08.2002 Provokante Aktion der Hamburger Julis
[29.08.2002]
Hauskrach um Drogen bei der FDP
[Die Welt, 29.08.2002] 29.08.2002 Verbraucherschutz bei Drogenkonsum
[29.08.2002] Durch das gesetzliche Verbot von bestimmten Drogen übergibt der Gesetzgeber den Handel mit diesem Drogen Schwarzhändlern. Auf dem Schwarzmarkt gibt es, anders als etwa bei dem in der derzeit laufenden Arzneimittelstudie verwendeten Heroin, keine Qualitätskontrolle und keinen Verbraucherschutz. Das war auch während der amerikanischen Alkoholprohibition der Fall, als mit Holzgeist (Methanol) versetzter Industriealkohol aus dem Schwarzmarkt zahlreiche Menschen das Augenlicht oder gar das Leben kostete. Die Notwendigkeit des Verbraucherschutzes wurde bei dieser Droge schon sehr früh erkannt: Am 30. November 1487 erliess Herzog Albrecht IV das Bayerische Reinheitsgebot, nach dem zur Bierherstellung nur Hopfen, Malz und Wasser verwendet werden durften. Es war eines der ältesten Drogengesetze Deutschlands. Vorher war Bier manchmal mit Bilsenkraut versetzt worden (dem die Bierstadt Pilsen ihren Namen verdankt), einer Pflanze die bizarre Halluzinationen auslösen kann. Für Konsumenten anderer Drogen als Alkohol gibt es auch ein halbes Jahrtausend später noch keinen Verbraucherschutz. Bei Cannabis sind Streckmittel zwar im allgemeinen ein weit geringeres Problem als bei Chemiedrogen wie Heroin, Kokain und Amphetamin. Dennoch gibt es auch hier Gerüchte über mit Opium oder Heroin versetztes Haschisch oder mit Crack oder anderen Drogen behandeltes Marihuana. Dealer sollen so versuchen, Cannabiskonsumenten von harten Drogen abhängig zu machen, um mehr zu verkaufen. Allerdings ist aus Europa kein einziger Fall gerichtsmedizinisch dokumentiert, wo tatsächlich ein Opiat in wirksamen Dosierungen in Haschisch nachgewiesen worden wäre. Opiate und Kokain sind viel zu teuer, als dass sich ein solcher Versuch rentieren würde. LSD und Meskalin sind als Streckmittel ungeeignet, weil sie beim Rauchen in der Gluthitze zerfallen. Ungewöhnliche Reaktionen nach Cannabiskonsum sind in der Regel die Folge von Überdosierungen durch den Cannabiswirkstoff THC. Cannabiskraut (Marihuana), das aus Blüten und manchmal auch Blättern von Hanf besteht, ist seltener gestreckt als Cannabisharz (Haschisch), doch soll es Fälle geben, wo Händler die Blüten mit Zuckerwasser besprühen um Harzreichtum vorzutäuschen. Die einzige psychoaktive Droge, mit der Cannabiskraut (vor allem in den USA) kontaminiert wird, ist Phencyclidin (PCP, "Angel Dust"). Es ist sowohl billig in der Herstellung als auch hitzebeständig. PCP führt oft zu extremen Halluzinationen und psychotischen Reaktionen. Mit PCP behandeltes Cannabis ist jedoch in den USA kaum verbreitet und in Europa extrem selten. Die häufigsten Streckmittel bei Cannabisharz sind Henna und kleingemahlene unwirksame Hanfpflanzenteile sowie Sand, Zucker u.ä. Auch viel gesundheitsschädlichere Stoffe kommen jedoch vor, z.B. Altöl oder Schuhcreme, die krebserregendes Benzol enthält. Das verbreitetste und wohl am meisten Schäden anrichtende Streckmittel wird jedoch von den Konsumenten selbst hinzugefügt: Der Tabak, mit dem oft ein Einstieg in eine langjährige Nikotinabhängigkeit beginnt. Er wäre beim Rauchen von Cannabiskraut völlig unnötig, hat sich jedoch eingebürgert, weil sich das in Deutschland leichter erhältlichere Cannabisharz ohne Zusätze nicht als Joint rauchen lässt. Viele Cannabiskonsumenten, die selbst Cannabispflanzen anbauen, geben die zweifelhafte Qualität der Schwarzmarktware als Grund für den Eigenanbau an. Eine Entkriminalisierung des Eigenanbaus könnte die Konsumenten von Schwarzmarktware mit potenziell gesundheitsschädlichen Beimengungen fernhalten. Langfristig sollte jedoch die Cannabisherstellung genauso staatlichen Qualitätsnormen unterworfen werden, wie andere Genuss-, Lebens- und Arzneimittel auch.
Krisengipfel wegen Rattengifts in Heroin
[Der Standart (AT), 28.08.2002] 28.08.2002 Dr. Nedelmann antwortet dem SPIEGEL
[28.08.2002] Leserbrief zu: Nr. 33 / 2002, 12. Aug. 02
Spiegel: "Wasserpfeife fast wie Heroinspritze"
[CLN#72, 16.08.2002] 27.08.2002 akzept Drogenkongress am 27.-29.09.
[27.08.2002] Come together! Inspirationen, Werkzeuge, Visonenstatt. Inhaltliche Schwerpunktsetzungen: 1) Eröffnungsplenum: Zukunft akzeptierender Drogenarbeit
Homepage von akzept
26.08.2002 Kanada: Patienten demonstrieren
[26.08.2002]
Pot Users Protest
[Halifax Herald (CA), 24.08.2002] 21.08.2002 UN FAO: Afghanistan erntet 2952 Tonnen Opium
[21.08.2002] Das zentralasiatische Land hat keine funktionierende Polizei oder nationale Armee. Die Macht im Lande liegt bei ethnischen Privatarmeen, auf deren Unterstützung die Zentralregierung angewiesen ist. Viele finanzieren sich durch den Handel mit Opium und Heroin. Die in Kabul und Kandahar stationierten westlichen Truppen greifen nicht ein. Bis in die 70er Jahre spielte der Opiumanbau in Afghanistan keine wesentliche Rolle. Anders in Ostasien und Südostasien, wo in den 30er, 40er und 50er Jahren Kriege mit dem Opiumanhandel finanziert worden waren. Nach dem Ende des Indochinakonflikts wurde der Schlafmohnanbau in Südostasien zurückgedrängt. Im Jahre 1979 marschierte die Rote Armee in Afghanistan ein, um eine prosowjetisches Regime zu stützen. Eine von den USA und Saudi Arabien unterstützter Allianz aus Mudschahedin (Gotteskriegern) gegen die Regierung in Kabul benutzte den Opiumanbau als Finanzquelle. Diese Strategie war so erfolgreich, dass sie nicht nur eine Supermacht zu Fall brachte, sondern der Krieg sich noch mehr als Jahrzehnt nach dem Rückzug der sowjetischen Armee fortsetzte. Dank der enormen Gewinnspannen auf dem Schwarzmarkt konnte der Opiumhandel fast ein Vierteljahrhundert Krieg in einem Land finanzieren, das heute zu den ärmsten Nationen der Welt gehört.
UN Report - Afghan Poppy Cultivation Near Record
[Reuters, 20.08.2002] 18.08.2002 Cannabis-Cafes in britischen Großstädten
[18.08.2002]
Cannabis Culture Arrives In Britain By The Back Door
[Independent (UK), 03.08.2002] 17.08.2002 Nur 36% für Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten
[17.08.2002]
Überraschende Mehrheit gegen Strafverfolgung von Cannabis-Besitzern
[Spiegel, 17.08.2002] 15.08.2002 Weniger Drogentote, mehr Ecstasy
[15.08.2002] Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2001 ist die Zahl der von Januar bis Juni beschlagnahmten Ecstasy-Tabletten in Deutschland auf etwa das Doppelte gestiegen. Dabei handelte es sich vorwiegend für den Export in Drittländer bestimmte Ware.
Zahl der Drogentoten gesunken
[Neue Westfälische, 08.08.2002] 15.08.2002 Spiegel: "Wasserpfeife fast wie Heroinspritze"
[15.08.2002] Die einseitige und unsachliche Berichterstattung dieses Artikels ist entäuschend. Typische Kurzzeitwirkungen unter Cannabiseinfluss, wie etwa die Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, werden als dauerhafte Wirkungen dargestellt. Verfügbare Daten dazu, welcher Bruchteil der Konsumenten tatsächlich den beschriebenen exzessiven Dauerkonsum betreibt, werden verschwiegen, ebenso Vergleichszahlen in anderen Ländern mit liberalerer Cannabispolitik. So fand etwa eine Studie im Dreiländereck Deutschland / Belgien / Niederlande, dass Cannabiskonsum unter deutschen Jugendlichen weiter verbreitet ist als bei den Nachbarn mit ihren Coffeeshops. Auf die Tatsache, dass die derzeitige Kriminalisierung von Erwachsenen offensichtlich nicht geeignet war, die beschriebenen Probleme bei einer Minderheit von meist psychosozial vorbelasteten jugendlichen Konsumenten zu verhindern, geht der Artikel nicht ein. Die beschriebene Zunahme der Beratungsfälle im Zusammenhang mit Cannabis geht einher mit einer steigenden Zahl von polizeilichen Anzeigen und verstärkter Repression über das Druckmittel des Führerscheinentzugs. Die Zunahme des problematischen Konsums unter Kindern und Jugendlichen hat vielfältige Ursachen. Sie ist ein Argument für einen Ausbau von glaubwürdiger Prävention und von Therapieangeboten sowie für ein Vertriebsmodell, das einen besseren Jugendschutz ermöglicht als das beim derzeitigen unkontrollierten Schwarzmarkt der Fall ist. In ihrer Studie für das Bundesgesundheitsministerium erklärten Prof. Dr. Kleiber und Prof. Dr. Kovar: "Bezüglich des Abhängigkeitspotenzials der Droge fassen wir zusammen: Der Konsum von Cannabis führt keineswegs zwangsläufig zu einer psychischen Abhängigkeit, es kann jedoch zu einer Abhängigkeitsentswicklung kommen. Eine solche Abhängigkeit vom Cannabistyp kann jedoch nicht primär aus den pharmakologischen Wirkungen der Droge, sondern vielmehr aus vorab bestehenden psychischen Stimmungen und Problemen erklärt werden. Die Abhängigkeit von Cannabis sollte als Symptom solcher Probleme gesehen werden."Ein Problem löst man nicht, indem man an seinen Symptomen herumdoktort, sondern indem man an den Wurzeln ansetzt. Der "Spiegel"-Artikel hilft dabei nicht, denn er lenkt leider von den eigentlichen Problemen ab.
Spiegel-Homepage 14.08.2002 BKA-"Rauschgiftjahresbericht 2001" jetzt online
[14.08.2002] 14.08.2002 Nevada: Polizeiorganisation für Cannabisreform
[14.08.2002] Der Vorstand des Polizeiverbands unterstützte den Gesetzesentwurf einstimmig. NCOPS-Vorsitzender Andy Anderson zur Zeitung Las Vegas Review-Journal: "Wir unterstützen nicht Marihuana, wir sagen nicht, dass Marihuana etwas Gutes ist. [Sondern] Wir sagen, wir sollten unsere Zeit damit verbringen, die Öffentlichkeit zu schützen und ihr zu dienen." Anderson weiter: "Letztlich denken wir, dass wir unsere Mittel effektiver einsetzen können als für einfache Marihuana-Verhaftungen."
Nevada Marijuana Initiative Endorsed by State's Largest Police Group
[WOL#249, 08.09.2002]
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