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Cannabisdebatte und die politischen ParteienFreie Demokratische Partei (FDP)Die FDP ist im 17. Bundestag mit 93 Abgeordneten vertreten und befindet sich in einer Koalition mit der CDU/CSU. Sie ist traditionell ein potenzieller Koalitionspartner sowohl der CDU/CSU als auch der SPD. Die FDP-Abgeordnete Mechthild Dyckmans ist die derzeitige Drogenbeauftragte der Bundesregierung.Zur Legalisierung von Cannabis nimmt die FDP eine uneinheitliche Position ein, die sowohl den politischen Willensbildungsprozess als auch einen allmählichen Generationswechsel widerspiegelt:
Im Februar 2002 sprach sich die FDP in einem Entwurf für ihr Bundestagswahlprogramm für eine Legalisierung aus: Die FDP spricht sich (...) für die Einrichtung von Fixerstuben und die kontrollierte Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige aus. Darüber hinaus sollten so genannte "weiche" Drogen (Cannabis-Produkte) legalisiert werden, um den Kontakt von Menschen, die Cannabis-Produkte konsumieren, zur illegalen Drogenszene zu verhindern.In einem Entwurf zum Parteitag in Mannheim (Mai 2002) wurden "weiche Drogen" mit keinem Wort mehr erwähnt. In dem Papier war lediglich vom Umgang mit Abhängigkeit von harten Drogen, der nach dem Motto "Sucht ist Krankheit" die Rede. Das Hauptproblem bei Cannabis ist jedoch nicht Sucht oder Abhängigkeit sondern die Kriminalisierung. Eine liberalere Position nahm der drogenpolitische Sprecher, Detlef Parr, ein: Die FDP setzt sich für eine Entpoenalisierung, d.h. für die Straffreiheit des Besitzes geringer Mengen weicher Drogen zum Eigenkonsum ein. Voraussetzung ist jedoch Rechtssicherheit in der Frage, welche Cannabismenge als „gering und zum Eigenkonsum“ festgelegt wird. Hier bedarf es dringend einer Harmonisierung der zulässigen Mengen auf Länderebene. Derzeit variiert die polizeilich, staatsanwaltschaftliche und richterliche Praxis in den einzelnen Ländern sehr stark, so dass es für die jungen Menschen keinen Schutz vor ungerechtfertigter Kriminalisierung gibt.Der Wahlprogrammentwurf der FDP zur Bundestagswahl 1998 sprach sich für Verbesserungen in der Drogenpolitik aus, widersetzte sich jedoch einer legalen Cannabisabgabe (z.B. in Apotheken). Verschiedene Landesparteien fassten weitergehende Beschlüsse zu einer drogenpolitischen Umkehr. "Bürgerprogramm 2002" der FDP [CLN#63, 24.05.2002] Die Jungen Liberalen treten aktiv für eine Cannabisliberalisierung ein: Beschluss der Jungen Liberalen zur Drogenpolitik [julis.de, 06.09.1997]
FDP im Bundestag:
Detlef Parr
<detlef.parr@bundestag.de>
Hier ist zum Vergleich der Standpunkt der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) der Schweiz und von Felix Gutzwiller (FDP/Zürich).
Auch die britischen Liberaldemokraten sind für die Entkriminalisierung von Cannabis, mit Straffreiheit für den Besitz zum persönlichen Gebrauch, des Anbaus einer kleinen Zahl von Cannabispflanzen und der Weitergabe im Freundeskreis unter Erwachsenen.
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