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Auswirkungen des Cannabiskonsums (D. Kleiber, K.A. Kovar)

Klicken Sie für ein größeres Bild Auswirkungen des Cannabiskonsums
Dieter Kleiber, Karl-Artur Kovar
Taschenbuch - 316 Seiten (1997) Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart
ISBN: 3804715559 (DM 68,00)

Dieses Buch bietet eine umfassende Übersicht des Standes der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Cannabiskonsum für den deutschsprachigen Leser. Es entstand im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (Horst Seehofer, CSU). Zitate aus der Kurzzusammenfassung (Seite 1ff):

"Zusammenfassend ist festzuhalten daß die pharmakologischen Wirkungen und psychosozialen Konsequenzen des Cannabiskonsums sich als weniger dramatisch und gefährlich erweisen, als dies überwiegend noch angenommen wird."
 
"Was die Auswirkungen von Cannabis auf die psychische Gesundheit anbelangt, muss aufgrund der vorliegenden Ergebnisse die Annahme, dass der Konsum von Cannabis eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit nach sich zieht, zurückgewiesen werden."
 
"Bezüglich des Abhängigkeitspotenzials der Droge fassen wir zusammen: Der Konsum von Cannabis führt keineswegs zwangsläufig zu einer psychischen Abhängigkeit, es kann jedoch zu einer Abhängigkeitsentswicklung kommen. Eine solche Abhängigkeit vom Cannabistyp kann jedoch nicht primär aus den pharmakologischen Wirkungen der Droge, sondern vielmehr aus vorab bestehenden psychischen Stimmungen und Problemen erklärt werden. Die Abhängigkeit von Cannabis sollte als Symptom solcher Probleme gesehen werden."
 
"Ein wichtiges Argument in der Diskussion um Cannabis ist seine mögliche "Schrittmacherfunktion" für den Einstieg in den Konsum von illegalen Drogen bzw. den Umstieg auf härtere Substanzen. Diese These muss nach Analyse der vorliegenden Studien zurückgewiesen werden."
 
"Die These, Cannabis führe mit einer gewissen Regelmässigkeit zu einem amotivationalen Syndrom, kann nicht belegt werden."

Es gibt noch eine andere wichtige Studie von Prof. Dr. Kleiber:
"Cannabiskonsum: Entwicklungstendenzen, Konsummuster und Risiken" Dieter Kleiber, Renate Soellner. (1998)

Sehen Sie dazu auch Aussagen von Herrn Dr. Kleiber zur Cannabisreform in der Schweiz aus einem Bericht von Report Mainz:

Für den Drogenexperten Dieter Kleiber von der FU Berlin ist der Schweizer Weg dagegen durchaus vorbildhaft. Er hat im Auftrag der Bundesregierung die Gefahren von Cannabis untersucht - sie seien geringer als bei Alkohol und Nikotin. Auch in Deutschland sollte seiner Meinung nach über eine Reform nachgedacht werden.
 
O-Ton, Prof. Dieter Kleiber, Psychologe FU Berlin:
"Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil 1994 auch festgehalten, wenn neue Erkenntnisse vorliegen, wird man neu prüfen müssen. Wir denken, dass mit den beiden Studien, die wir fürs Bundesministerium für Gesundheit gemacht haben, neue Erkenntnisse vorliegen, die man sorgfältig diskutieren und entsprechend auswerten muss. In der Grundtendenz unterstreichen die einen liberaleren Umgang."
Einen liberaleren Umgang - so wie in der Schweiz. Dort passt sich die Politik den Realitäten an. Deutsche werden weiterhin gerne in die Schweiz fahren, nicht nur zum Snowboarden.

Prof. Dr. Kleiber nahm auch an der drogenpolitischen Anhörung des Sozialausschusses des schleswig-holsteinischen Landtags am 28.01.2002 teil:
"Neue Wege in der Drogenpolitik"

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