Berlin, den 13.08.2002
GRÜNE JUGEND weist "SPIEGEL"-Kritik an Cannabiskampagne zurück
Zur Kritik des aktuellen SPIEGELs, die Cannabiskampagne der GRÜNEN JUGEND
verharmlose Drogenkonsum, erklärt Benjamin von der Ahe, Sprecher der GRÜNEN
JUGEND:
"Wer wie der SPIEGEL Cannabis mit zum Teil journalistisch und
wissenschaftlich unseriösen Methoden dämonisiert, schadet einer
erfolgreichen Aufklärung und Prävention. Nur wer ohne den moralischen
Zeigefinger auf Jugendliche zugeht, ist für diese glaubhaft und kann wie
die GRÜNE JUGEND über die real vorhandenen Gefahrenpotentiale von Cannabis
erfolgreich aufklären."
Zu dem Konsum von Cannabis wird im SPIEGEL etwa behauptet: "Neuen
Forschungen zufolge drohen Gedächtnissausfälle und langfristige
Hirnschäden." Für diese These existieren keine wissenschaftlich fundierten
Erkenntnisse, nachhaltige physiologische Schäden sind nicht bekannt.
An einer anderen Stelle wird fälschlicher Weise suggeriert, dass die
Nebenwirkungen des akuten Cannabisrausches permanent und auch nach längerer
Abstinenz anhalten. Generell wird "harter" Konsum im SPIEGEL-Artikel
pauschalisierend in einen Topf mit "weichem" Konsum geworfen. Richtig ist:
Der Anteil von "harten" KonsumentInnen ist im Vergleich zu allen anderen
legalen und illegalen Drogen bei Cannabis weitaus geringer. Auch die
Aussage "Unter deutschen Jugendlichen hat es Cannabis zur beliebtesten
Partydroge gebracht" ist falsch, vielmehr ist dies immer noch Alkohol.
Anstatt wie der Autor des SPIEGEL-Artikels die Argumentation auf Aussagen
einzelner "Experten" aufzubauen, stützt die GRÜNE JUGEND ihre
Aufklärungskampagne auf Urteile des Bundesverfassungsgerichtes, seriöse
Studien wie die 1998 von dem damaligen Bundesgesundheitsminister Seehofer
(CSU) in Auftrag gegebene "Kleiber"-Studie und auf Daten der
Drogenbeauftragten der Bundesregierung.
Hauptargument der GRÜNEN JUGEND für eine Cannabislegalisierung ist nicht
die Erkenntnis, dass alle Risiken des Cannabiskonsums geringer sind als die
von Alkohol und Nikotin. Denn unabhängig vom Gefahrenpotential einer Droge
zeigen die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, dass die Politik der
Drogenprohibition generell gescheitert ist. Dem eigentlichen Ziel, Menschen
zu schützen und Suchterkrankungen zu verringern, hat die Repression eher
geschadet als genutzt. Ein effektiver Jugendschutz würde durch eine
Legalisierung erst ermöglicht. Der massive Rückgang von Drogentoten im
ersten Halbjahr 2002 ist auf die Rot-Grüne Drogenpolitik zurückzuführen,
die auf Hilfe statt auf Strafe setzt.
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