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CannabisLegalNews (Nummer 169, 10.09.2004)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Schweiz: 85% der Unterschriften gesammelt
1. Schweiz: 85% der Unterschriften gesammelt
100.000 Unterschriften sind in der Schweiz erforderlich, damit eine Volksinitiative zustandekommen kann. Mehr als 85% davon haben die Organisatoren der der Initiative "ProJugendschutz", die für eine Cannabisreform eintreten, nun bereits gesammelt. Weitere 15.000 Unterschriften sind nötig. Da trifft es sich gut, dass am 26.09.2004 eine eine andere Volksabstimmung stattfindet:
In knapp einem Monat, am 26. September 2004 findet die nächste eidgenössische Abstimmung statt - Wir werden das Erfolgsgeheimnis der GSoA kopieren und direkt vor den Wahllokalen sammeln! Der Clou dabei ist, dass man dort Stimmberechtigte "en masse" findet und die Unterschriften dann alle schön zu einer einzigen Gemeinde gehören - Eine der SammlerInnen kann die Unterschriften am Mo oder Di danach bequem am Gemeindeschalter zum Beglaubigen abgeben (=keine Portokosten :-)!
Wenn genug Unterschriften vorliegen kann es im Laufe der nächsten zwei Jahre zu einer Volksabstimmung über die geplante Cannabisreform kommen. Der Entwurf der Initiative sieht vor, den Konsum, Besitz, Erwerb und Anbau von Cannabis zum Eigenkonsum straffrei zu stellen. Herstellung, Handel, Ein- und Ausfuhr sollen gesetzlich geregelt werden. Ein Werbeverbot und geeignete Massnahmen zum Jugendschutz sollen für sinnvolle Prävention sorgen.
ProJugendschutz - Homepage:
Schweiz: Start der Jugendschutz-Initiative [CLN#166, 23.07.2004]
Cannabis in der Schweiz:
2. Bericht von der Hanfparade
Laut Veranstalter 3000 Teilnehmer, laut Polizei 1200 demonstrierten am Samstag, 14.08.2004 in der Bundeshauptstadt Berlin friedlich für eine Cannabisreform. Die Zahl der Paradeteilnehmer blieb damit hinter den 10.000 zurück, die von den Veranstaltern erwartet worden waren. Aber auch die Zahl der Anzeigen (hauptsächlich wegen Besitz geringer Mengen von Cannabis) blieb hinter dem Vorjahr zurück, mit 48 statt 60.
Hanfparade: Friedlicher Umzug gegen Cannabis-Verbot [news.de, 16.08.2004]
Hanfparade - Fotos:
3. Panorama: "Joints statt Pausenbrot"
Am 02.09.2004 um 21:45 berichtete das Magazin "Panorama" über Cannabiskonsum an Hamburger Schulen. Das Video des Beitrags und das Protokoll sind online verfügbar.
Leider wurden die politischen Zusammenhänge wieder einmal sehr einseitig dargestellt: Die Forderung der Legalisierung von Cannabis wurde mit dem Vorwurf der "Verharmlosung" verknüpft. Dabei ist es grundsätzlich fataler Leichtsinn, von der Legalität von Substanzen auf ihre Harmlosigkeit zu schliessen. Man sehe sich nur Alkohol und Nikotin an, die alljährlich Zehntausende das Leben kosten.
Wenn fast jeder zweite Hamburger Jugendliche unter 18 Cannabiserfahrung hat, wie in der Sendung berichtet, sagt das einiges über die (Nicht-)Eignung des strafrechtlichen Verbots als Mittel zum Jugendschutz aus.
Die restriktivere gesetzliche Einstufung im Vergleich zu Alkohol und Nikotin bewirkt - solange keine direkten Erfahrungen aus dem persönlichen Umkreis vorliegen - zu einer Überschätzung der Risiken. Das gilt vor allem für die ältere Generation. Bei Konsumenten dagegen hat die Ungleichbehandlung mit Alkohol und Nikotin genau den gegenteiligen Effekt: Die durch das Verbot geweckten Erwartungen an die Risiken im Vergleich zu legalen Drogen können in der Praxis kaum erfüllt werden. Von Nikotin sind z.B. prozentual mehr Konsumenten abhängig als vom Cannabiswirkstoff THC und ein Alkoholrausch beeinträchtigt viel vielfältiger und hat mehr Nachwirkungen als ein Cannabisrausch. Solche Erfahrungen untergraben alle Präventionsbemühungen. Dazu kommt, dass man kaum vermitteln kann, wieviel zuviel und wie früh zu früh ist, solange jeglicher Konsum durch ein generelles Besitzverbot kriminalisiert wird.
Joints statt Pausenbrot - Haschkonsum an Schulen nimmt zu [ARD, 21:45, 02.09.2004]
Hasch an Schulen [RTF-Datei]
4. Interhanf in Berlin
Von Freitag bis Sonntag (10.-12.09.2004) findet in Berlin die erste Interhanf in den Hallen der Berliner Messe statt. Neben Ausstellern aus den Bereichen Nutzhanf, Zubehör, Anbau und Dienstleistung (Medien, E-Services und Verbände) gibt es auch Vorträge und eine Podiumsdiskussion.
Am Sonntag, 12.09.2004 wird der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Hans-Christian Ströbele, die Messe besuchen und ab 14:00 Uhr an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Zum Thema "Dogmen oder Fakten, Cannabis in der Politik" werden Experten wie Tibor Harrach (Lehrbeauftragter in der FU Berlin und Mitglied von eve&rave), Hannes Honecker (Rechtsanwalt aus Berlin), Fritz Ohnesorg (Junge Liberale Berlin) und Barbara von Wnuk-Lipinski (angefragt, CDU-Bundesvorstandsmitglied) teilnehmen. Moderiert wird die Diskussion von Werner Graf, dem Chefredakteur des Hanf Journals.
Wie die Veranstalter mitteilen, haben auch die drogenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerlinde Kaupa und Minka Dott, von der Berliner-PDS-Fraktion ihr Erscheinen auf der Interhanf angekündigt.
Zwei Wochen später, vom 24.-26.09.2004 findet die 9. Cannabusiness in Köln statt.
Interhanf - Homepage
Cannabusiness - Homepage
5. Hanffest in Rostock
Am 04.09. fand in Rostock zum zweiten Mal das Hanffest statt:
Zweites Hanffest in Rostock wieder gut besucht
Rostocker Hanffest - Homepage
['solid] Mecklenburg-Vorpommern - Homepage
Drogenpolitik in den Ländern: Mecklenburg-Vorpommern
6. Medizin: Cannabis gegen Gehirntumor
Spanische Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Wirkstoffe von Cannabis Krebszellen daran hindern, das Wachstum von Blutgefässen zu stimulieren. Mäusen mit einem bösartigen Gehirntumor wurden Cannabisextrakte injiziert. Daraufhin schrumpfte der Tumor. Das Unterbinden des Wachstums von Blutgefässen, mit denen sich wuchernde Tumore versorgen, gilt als ein erfolgversprechender Therapieweg bei Krebserkrankungen. Auch an zwei Patienten wurde die Therapie bereits ausprobiert.
Guzmán glaubt deshalb, dass Cannabinoide eine »potenziell” wirksame Therapie bei diesem Tumor sind.
Glioblastom: Anti-Angiogene Wirkung von Cannabis? [Deutsches Ärzteblatt, 16.08.2004]
Heilsames Rauschmittel: Cannabis soll Hirntumore stoppen [spiegel.de, 17.08.2004]
Cannabis als Medizin
7. Norwegen: Cannabis im königlichen Park
Im Park des königlichen Palasts in Norwegen wuchsen Cannabispflanzen. Nach der Entdeckung wurden sie umgehend vernichtet. Ein direkter Zusammenhang zur königlichen Familie war nicht nachzuweisen.
Norwegen gehört zusammen mit Schweden, Finnland und Island zu den cannabis-restriktivsten Ländern in Europa. Bei der Konsumverbreitung liegt das Land aber im europäischen Mittelfeld. Im Jahre 1999 hatten 8,1% der jüngeren Erwachsenen in Norwegen Cannabis innerhalb der letzten 12 Monate konsumiert, nur unwesentlich weniger als in den Niederlanden mit 8,9% in den Jahren 1997/98.
Haschisch-Kultur im Park des norwegischen Palastes [rp-online.de, 08.09.2004]
Drogen in Norwegen
8. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
10.-12.09.2004 Berlin: InterHanf 2004 (Messe)
Unsere Ankündigungen sowie Links finden Sie bei unseren Terminen:
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