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CannabisLegalNews (Nummer 140, 09.01.2004)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Berlin: Gesundheitsausschuß berät Reformanträge
1. Berlin: Gesundheitsausschuß berät Reformanträge
Am Donnerstag, 08.01.2004 befasste sich der Gesundheitsausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses mit den Anträgen der Grünen und der FDP zur Liberalisierung bei Cannabis befassen. Die Grünen haben vorgeschlagen, Verfahren bei bis zu 30g Cannabis grundsätzlich einzustellen, die FDP will das bei bis zu 15g tun. Beide Oppositionsparteien wollen ausserdem einen Modellversuch zur kontrollierten Cannabisabgabe durchführen lassen. Der Deutsche Hanf Verband (DHV), der sich in einem Artikel auch schon mit den Möglichkeiten zur Versorgung von Fachgeschäften befasst hat, schrieb im Dezember zu der Sitzung:
Gesundheitsausschuss Berlin
Aktuell: Cannabisversorgung für Berlin [DHV, 23.12.2003]
Cannabisversorgung für Berlin [Adobe PDF, DHV]
Drogenpolitik in den Ländern: Berlin
2. Berlin: Expertenanhörung zu Cannabisreform
Drei der vier Experten, die am Donnerstag vor dem Gesundheitsausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses zur Cannabispolitik Stellung nahmen, befürworteten eine Liberalisierung:
Als "unverantwortlich" lehnte eine Vertreterin des Vereins "teenex" - ein Verband Jugendlicher für ein selbstbestimmtes Leben ohne Drogen - die Liberaliserungsanträge als einzige der vier im Ausschuss angehörten Experten ab. Man schaffe es nicht, Jugendliche im Alter von 14 Jahren vom Alkohol fern zu halten, wie solle das dann mit Cannabis funktionieren?
Martin Matz von der Berliner FDP forderte die Herausnahme von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz und eine Gleichstellung mit Alkohol. Volker Ratzmann (Grüne) verwies auf die Entlastung der Justiz und zweistellige Millioneneinnahmen aus dem Cannabisverkauf als Nebeneffekte einer "liberaleren und zeitgemäßeren Drogenpolitik".
Voriges Jahr sind in Berlin rund 350 kg Cannabis beschlagnahmt worden, nur etwa 5% jener 7 Tonnen, die Georg Wurth vom DHV als Jahresverbrauch der Berliner schätzt.
Ausschuss hört Experten zu Cannabis-Verkauf [Berliner Morgenpost, 09.01.2003]
Haschisch legal? Grüne wollen Modellversuch für Cannabisverkauf [Neues Deutschland, 09.01.2003]
Experten: Hasch ist keine Einstiegsdroge [Berliner Kurier, 09.01.2003]
1500 Hanfpflanzen beschlagnahmt [Berliner Morgenpost, 09.01.2003]
Deutscher Hanf Verband
Drogenpolitik in den Ländern: Berlin
3. FDP: Anfrage im Bundestag zu Cannabismedizin
Die FDP hat im Dezember eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, in der es um die Verwendung von Cannabis-Wirkstoffen als Arzneimittel geht:
Einsatz von Cannabis-Wirkstoffen in Arzneimitteln
FDP erkundigt sich nach Cannabis-Wirkstoffen in Arnzeimitteln [15/2226, 11.12.2003]
Cannabis als Medizin
FDP und Cannabis
4. Jahresrückblick 2003
Wir haben eine Übersicht über Nachrichten des vergangenen Jahres online gestellt.
Wir wünschen allen unseren Besuchern und Unterstützern einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffen, dass 2004 einige Fortschritte für eine rationalere Drogenpolitik bringen wird. Die Berliner Initiative der Grünen und der FDP, der Bernauer Vorlagebeschluss an das Bundesverfassungsgericht und die Mitte des Jahres erwartete Studie des Max-Planck-Instituts in Freiburg könnten in den kommenden Monaten Weichen stellen. Egal, ob letztlich der Anstoss für Reformen von der Justiz oder aus den Parteien kommt: Wichtig ist dabei Aufklärung und Druck aus der Öffentlichkeit, damit aus den festgestellten Problemen mit der bisherigen Politik die richtigen Konsequenzen gezogen werden.
Wir würden uns freuen, wenn im neuen Jahr möglichst viele von Ihnen die dazu nötige Aufklärungsarbeit mit Ihrem Mitgliedsbeitrag bei einem drogenpolitisch aktiven Verein oder Verband oder mit Spenden unterstützen würden.
Joe Wein
Jahresrückblick 2003 [31.12.2003]
Die derzeitige politische Lage bei Cannabis
Drogenpolitik in den Ländern: Berlin
Der Vorlagebeschluss des Amtsgerichts Bernau
Studie des Max-Planck-Instituts Freiburg (Albrecht / Paoli)
Was jeder einzelne für die Cannabisreform tun kann
5. Zahl der Drogentoten rückläufig
Laut vorläufiger Zahlen aus den Bundesländern hat die jährliche Zahl der im Zusammenhang mit illegalen Drogen Verstorbenen wieder leicht abgenommen, von 1513 im Jahr 2002 auf vorläufig 1330 im Jahr 2003. Als vorläufige Zahl für 2002 waren Anfang Januar 2003 insgesamt 1397 Tote genannt worden (siehe CLN#92 , 10.01.2003). Die endgültige Zahl wird also, nach Eingang noch ausstehender Meldungen vom Dezember, noch etwas steigen. Die Zahlen gingen vor allem in Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg zurück. Das vorläufige bundesweite Ergebnis ist das niedrigste seit 13 Jahren.
Leicht zugenommen hat die Zahl dagegen in Bayern. Mit 220 Todesfällen starben 3 Menschen mehr im Zusammenhang mit illegalen Drogen als im Vorjahr. Im Jahr 2000 waren es jedoch noch 340. Etwa ein Drittel der Todesfälle (71 Tote) entfielen 2003 auf die Landeshauptstadt München, die damit etwa soviele Tote beklagen musste wie die gesamten Niederlande im jährlichen Schnitt, obwohl diese mit 16 Millionen Einwohnern eine um ein Drittel größere Bevölkerung haben als ganz Bayern und damit mehr als zwölfmal soviele Einwohner als München. "Wir sind damit mit dem Drei-Säulen-Konzept, das im Kampf gegen den Drogentod neben Prävention und Therapie auch auf Repression setzt, weiter auf dem richtigen Weg", lobte dennoch der bayerische Innenminister Günther Beckstein das traurige Ergebnis seines Bundeslandes.
Anlässlich der Veröffentlichung der jüngsten Statistiken forderte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, künftige auch die Opfer von Tabak und Alkohol bei den offiziellen Drogenstatistiken mit aufzuführen. Sie werden auf ca. 100.000 bzw. 40.000 pro Jahr geschätzt. Damit kosten allein die Folgen des Tabakkonsums jede Woche mehr Menschen das Leben als alle illegalen Drogen zusammengenommen im ganzen Jahr.
Kein Grund zum Zurücklehnen [AP, 02.01.2004]
Leichter Anstieg der Drogentoten in Bayern [Yahoo! Nachrichten, 02.01.2004]
Weniger Drogentote im Jahre 2002 [CLN#92, 10.01.2003]
Drogentote im internationalen Vergleich
6. Marokko: 134.000 Hektar Hanf
Auf einenr Anbaufläche von 134.000 ha wächst in Nordmarokko Hanf für europäische Märkte (andere Schätzungen reichen bis zu 250.000 ha). Über 3000 Tonnen Cannabisharz (Haschisch) werden daraus pro Jahr produziert, wovon Polizei und Zoll im Land und im benachbarten Spanien nur rund ein Viertel abfangen, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Der Rest hat einen Einzelhandelsverkaufswert von ca. 10 Milliarden Euro. Der Anteil, der davon bei den Anbauern ankommt, macht die Häfte des Einkommens der Bauern in den Bergen Marokkos aus. Würde das seit Jahrzehnten bestehende Verbot des Cannabisanbaus vom Staat durchgesetzt, würde das die Elendsviertel der Großstädte massiv anschwellen lassen.
Kiff aus dem Rif [NZZ (CH), 03.01.2004]
Marokko: Cannabisanbau ernährt 1 Million [CLN#112, 30.05.2003]
Cannabis in Marokko
7. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
28.01.2004 Berlin: Diskussionsveranstaltung im Abgeordentenhaus
Unsere Ankündigungen sowie Links finden Sie bei unseren Terminen:
Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns! Mit freundlichen Grüßen Joe Wein Kontakt: info@cannabislegal.de Anmeldung: cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com |