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CannabisLegalNews (Nummer 170, 18.09.2004)

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"Steter Tropfen höhlt den Stein"

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INHALT

1. Unfall nach Cannabiskonsum
2. USA: Kokain-Vorwürfe gegen Bush
3. Herbstzeit ist Erntezeit
4. Medizin: Studie zeigt positiven Effekt bei MS
5. Saudi Arabien: Wieder drei Haschischtote
6. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik


1. Unfall nach Cannabiskonsum
http://www.cannabislegal.de/cln/cln170.htm#1

Der PKW-Fahrer, der Ende August einen Unfall auf der Wiehltalbrücke auf der A4 bei Köln verursacht haben soll, stand zum Unfallzeitpunkt unter Cannabiseinfluss, befand ein gerichtsmedizinisches Gutachten. Kurz nach dem Unfall zeigte eine Urinprobe ein positives Ergebnis, was jedoch keine Rückschlüsse auf den Konsumzeitpunkt erlaubte. Eine Blutprobe ergab nun laut Staatsanwaltschaft, dass der 29-Jährige Cannabis kurz vor dem Unfallzeitpunkt konsumiert habe. Er befindet sich in Untersuchungshaft, weil wegen Fluchtgefahr angenommen wurde.

Nach einer Kollision mit dem BMW des Tatverdächtigen durchlug ein mit 32.000 Liter Benzin und Dieseltreibstoff beladener LKW das Brückengeländer, stürzte in die Tiefe und brannte aus. Der LKW-Fahrer kam dabei ums Leben. Die Autobahnbrücke wurde durch die Hitzeeinwirkung schwer beschädigt. In Presseartikeln war von einer Schadenssumme von bis zu 32 Millionen Euro die Rede, für die die Haftpflichtversicherung des PKW-Fahrers aufkommen muss.

Je nach Dosierung beeinflusst Cannabis ein bis vier Stunden nach dem Konsum Fähigkeiten, die beim Führen eines Fahrzeugs von Bedeutung sind. Im beeinträchtigten Zustand sollte man sich nicht ans Steuer setzen, egal ob durch Alkohol, Cannabis, Medikamente oder Übermüdung.

Statt gezielt die Punktnüchternheit im Strassenverkehr zu fördern, stuft der Gesetzgeber mit dem Cannabisverbot alle Konsumenten gleichermassen als Gesetzesbrecher ein, ob sie abends zuhause im Wohnzimmer konsumieren, oder draussen auf der Autobahn. Mangels Grenzwerten analog zu Alkohol unterscheidet der Gesetzgeber nicht, ob ein Autofahrer erst vor 15 Minuten gekifft hat, oder schon vor sechs Stunden und die Wirkung damit schon wieder abgeklungen ist.

Wie kontraproduktiv diese Strategie ist, wird inzwischen auch von drogenpolitischen Experten erkannt. So etwa Dr. Raphael Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), der im Juli vom Amtsgericht Bernau als Gutachter angehört wurde:

Dr. Gassmann von der DHS referierte zu Beginn über die Gründe, warum die Hauptstelle feststellte, dass die deutsche Drogenprohibition die extreme Entwicklung des Cannabiskonsums nicht verhindert hat. Hierzu verglich er Länder wie Amerika, Holland, Schweden und Deutschland in ihrem Cannabis-Konsumgewohnheiten und ihrer Cannabis-Politik. Durch die Vergleiche zeigte er vor Gericht auf, dass kein Zusammenhang zwischen Repression und Konsum gezogen werden könne. Vielmehr wies er in seinem Vortrag darauf hin, dass gerade im Bereich der Prävention extremste Lücken in Deutschland herrschen. Er beklagte vor allem, dass gerade die «kiffe niemals»-Strategie gescheitert wäre und in Deutschland nicht sinnvoll für eine Punkt-Nüchternheit, beispielsweise im Straßenverkehr oder während der Schwangerschaft, geworben werden könne.

Wiehltalbrücke: Unfall unter Drogen [Aachener Zeitung, 15.09.2004]
http://www.aachener-zeitung.de/sixcms/detail.php?id=383729&template=detail_standard

A 4: Unfall unter Drogen? [Westfälische Rundschau, 16.09.2004]
http://www.westfaelische-rundschau.de/wr/wr.meinerzhagen.volltext.php?...


2. USA: Kokain-Vorwürfe gegen Bush
http://www.cannabislegal.de/cln/cln170.htm#2

Der derzeitige US-Präsident George W. Bush soll während der Amtszeit seines Vaters in Camp David, dem Landsitz der Präsidenten, Kokain konsumiert haben. Das behauptet die Schriftstellerin Kitty Kelley in einer jetzt erschienenen Biografie der Familie Bush. Sie stützt sich dabei auf eine Aussage von Sharon Bush, der Ex-Frau von George Bushs Bruder Neil. Diese dementiert zwar inzwischen, das je gesagt zu haben, ihr ehemaliger Publizist jedoch, der bei dem Gespräch anwesend war, bestätigt jedoch Kelleys Variante.

Des weiteren soll Bushs Ehefrau Laura in ihrer Jugend Cannabis konsumiert und auch damit gehandelt haben.

Die Vorwürfe gegen Bush könnten ihn Wählerstimmen bei religiösen Fundamentalisten kosten, weil sie in die Zeit nach seiner angeblichen Bekehrung als "wiedergeborener Christ" fallen.

Nahm Bush Kokain? [Die Presse (AT), 09.09.2004]
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=us&id=441904

Skandal-Buch über Bush-Familie erscheint [Der Standard (AT), 16.09.2004]
http://derstandard.at/?url=/?id=1787563

Drogen in den USA
http://www.cannabislegal.de/international/us.htm


3. Herbstzeit ist Erntezeit
http://www.cannabislegal.de/cln/cln170.htm#3

Nicht nur die Weinlese beginnt im September, auch Hanfblüten werden jetzt geerntet. Mal von den Anbauern, mal von der Polizei, wie vor kurzem in Kitzingen am Main: 80 Hanfpflanzen wuchsen dort an einer unzugänglichen Stelle am Altmain. Die Pflanzen wurden mit einem Polizeiboot abtransportiert.

400 Quadratmeter Hanf erntete die Gendarmerie bei Wolfpassing in Niederösterreich. Ein Landwirt war auf die Pflanzung aufmerksam geworden. Die Ernte hat ein Trockengewicht von etwa 15 kg. Wahrscheinlich war der Grossteil der Ernte für den Verkauf gedacht.

Wieviel Cannabis in Deutschland und Österreich diesen Herbst geerntet wird, darüber kann man nur spekulieren, da der Grossteil unentdeckt und auch unbesteuert bleibt. Bei der (legalen) Weinernte werden in Österreich dieses Jahr 260 Millionen Liter erwartet. In Deutschland liegt die Produktion je nach Jahrgang zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Litern.

Polizei erntet Cannabis-Plantage am Main [e110.de, 17.09.2004]
http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=63739

Hanf angepflanzt: 60 Kilo "geerntet" [Niederösterreichische Nachrichten (AT), 14.09.2004]
http://www.noen.at/redaktion/n-erl/article.asp?Text=154541&cat=313


4. Medizin: Studie zeigt positiven Effekt bei MS
http://www.cannabislegal.de/cln/cln170.htm#4

Voriges Jahr berichtete die britische Ärztezeitschrift "The Lancet" über eine Studie mit Cannabisextrakten an 600 Patienten mit Multipler Sklerose (siehe CLN#134 , 14.11.2003). Diese 15-wöchige Studie wurde anschliessend fortgesetzt. Anlässlich des "BA Festival of Science 2004" an der Universität Exeter wurden nun Ergebnisse dieser Langzeitstudie bekanntgegeben. "Wir haben einige sehr interessante Resultate erzielt, die eindeutig darauf hinweisen, dass in der Langzeitanwendung ein positiver Effekt von Cannabis erzielt werden kann", berichtete John Zajicek von der Peninsula Medical School in Devon. Die Studie soll insgesamt ein Jahr laufen.

In Grossbritannien wird derzeit die Zulassung eines Medikaments auf Cannabisbasis vorbereitet, während in den Niederlanden Cannabis auf Rezept in Apotheken erhältlich ist. In Deutschland dagegen ist nicht absehbar, wann mit einer (Wieder-)Zulassung von Cannabis als Arzneimittel zu rechnen ist. 1871, im Jahre der deutschen Reichsgründung, wurde Cannabis zum apothekenpflichtigen Arzneimittel, das rezeptfrei erhältlich war.

Cannabis-Präparate bei MS-Patienten erfolgreich [pressetext.de, 13.09.2004]
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040913019

Cannabis study encouraging for MS [bbc.co.uk, 10.09.2004]
http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/3644628.stm

Studie bestätigt Wirksamkeit von Cannabis bei Multipler Sklerose [CLN#134, 14.11.2003]
http://www.cannabislegal.de/cln/cln134.htm#3

Cannabis als Medizin
http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/medizin.htm


5. Saudi Arabien: Wieder drei Haschischtote
http://www.cannabislegal.de/cln/cln170.htm#5

Trotz strenger Strafen wird auch im Wüstenkönigreich Saudi Arabien Cannabis geraucht, und zwar scheinbar in nicht geringen Mengen. Im April entdeckten die Behörden eine Ladung von 5291 kg Cannabisharz. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2002 in ganz Deutschland beschlagnahmt wurde und etwa 20mal soviel wie der größte Einzelfund in Bayern in den letzten zehn Jahren.

Wer in Saudi-Arabien beim Cannabisschmuggel erwischt wird, dem droht die Todesstrafe. Hinrichtungen werden von einem Scharfrichter mit dem Schwert vollzogen, und zwar öffentlich, wie in Europa im Mittelalter. Vor kurzem erst wieder wurden mehrere Menschen wegen Cannabishandels hingerichtet. Drei Angehörige der Grenzwache im Norden des Landes waren erwischt worden, als sie eine Ladung Cannabis, die aus dem Irak stammte, in ein Dienstfahrzeug verluden.

Die Strafen für Alkoholhandel und -schmuggel sind etwas milder. Illegalen Gastwirten droht die öffentliche Auspeitschung und mehrjährige Haft.

Drei saudiarabische Soldaten wegen Hasch-Schmuggel enthauptet [12.09.2004]
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,317757,00.html

Saudi Arabia Makes Largest Ever Drug Bust [Khaleej Times (UAE), 13.04.2004]
http://www.mapinc.org/drugnews/v04/n571/a10.html?143496

Drogen in Saudi-Arabien
http://www.cannabislegal.de/international/sa.htm


6. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:

24.-26.09.2004 Köln: CannaBusiness
25.09.2004 Köln: Hanfdemo (www.hanfdemo.de)
25.09.2004 Warstein: Diskussionsveranstaltung

Unsere Ankündigungen sowie Links finden Sie bei unseren Terminen:
http://www.cannabislegal.de/aktionen/kalender.htm

Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns!
http://www.cannabislegal.de/kontakt.htm


Mit freundlichen Grüßen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de


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