Cannabislegalisierung in Deutschland!
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Ältere Neuigkeiten: November 2001

Schlagzeilen:
Cannabiskonferenz in Utrecht (NL) [29.11.2001]
Cannabis im Fernsehen [29.11.2001]
München: Streit um Cannabis-Bekenntnis [27.11.2001]
Kölner FDP für Coffeeshops [27.11.2001]
Joints für grüne Parteichefin: Polizei ermittelt [25.11.2001]
Cannabisartikel im "Express" [25.11.2001]
Anhörung der Grünen zum Führerscheinrecht [21.11.2001]
Anhörung der Grünen zum Führerscheinrecht [21.11.2001]
97 Prozent der Experten gegen Gefängnis für Eigenanbau [21.11.2001]
Oktober, Dezember, Archiv (seit 07/2000), Newsletter (CLN)


29.11.2001
In der niederländischen Stadt Utrecht findet im Dezember eine internationale Städtekonferenz zur Cannabispolitik unter Vorsitz des Rotterdamer Bürgermeisters Opstelten statt. Eingeladen sind Kommunalpolitiker und Verwaltungsvertreter aus 50 Städten in 20 Ländern. Auf der Tagung sollen Erfahrungen über die Unterschiede beim Cannabisgebrauch und bei damit verbundenen Formen von Belästigungen ausgetauscht werden.

Der Besitz von geringen Mengen Cannabis und der Kleinhandel damit wurde in den Niederlanden im Jahre 1976 entkriminalisiert. Bis zu 5 Gramm Cannabis pro Transaktion oder der Besitz von bis zu 30 Gramm werden nicht verfolgt, solange es zu keinen Belästigungen kommt und nicht an Minderjährige abgegeben wird. Weil Reformen in Nachbarländern ausblieben, kam es zur Ausbildung eines Drogentourismus: So wie in den 20er Jahren Amerikaner nach Mexiko und Kanada fuhren um legal Alkohol trinken zu können, reisen heute vorwiegend junge Franzosen, Deutsche, Briten und Amerikaner in die Niederlande um ohne Angst vor Verfolgung in Coffeeshops Cannabis konsumieren zu können. Reformen in den Nachbarländern könnten den von vielen Einwohnern als Belästigung empfundenen Drogentourismus abklingen lassen.

Die paradoxe Situation, dass der Verkauf im Laden toleriert wird aber die Belieferung des Ladens strafbar bleibt, ist in den Niederlanden als "Hintertürproblem" bekannt. Anbau und Grosshandel werden weiterhin mit grossem Aufwand verfolgt: Von 1994 bis 2000 wurden 1016 Tonnen Cannabisprodukte beschlagnahmt. Das geschieht unter anderem um illegale Exporte zu erschweren und somit aussenpolitische Reibereien zu vermeiden. Eine liberalere Politik in den Nachbarländern würde Abhilfe schaffen. Dann könnten die Niederlande den nächsten Schritt tun und auch den Anbau und Grosshandel nicht länger Kriminellen überlassen. Sie könnten ihn staatlich lizensieren, kontrollieren und mit einer speziellen Steuer belegen. Derzeit kassiert der Fiskus in den niederländischen Coffeeshops nur Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer.

EU-Cannabiskonferenz in Utrecht [28.11.2001]
Het Parool: Städtetagung zur Cannabispolitik [04.10.2001]
Informationen zur europäischen Cannabis-Konferenz
Stiftung Drogenpolitik zum "Hintertürproblem" in den Niederlanden

Der aktuelle niederländische Drogenbericht 2001 auf der Website des Trimbos-Instituts zeigt, dass Cannabiskonsum in den USA und Frankreich (zwei Ländern mit strengen Cannabisgesetzen) viel weiter verbreitet ist als in den Niederlanden. Im internationalen Vergleich liegen die Niederlande bei der Verbreitung des Cannabiskonsums wie Deutschland im Mittelfeld, hinter Australien, den USA, Grossbritannien, Spanien und Frankreich. Unter den genannten Ländern hat lediglich Spanien eine relativ tolerante Cannabispolitik. Eine konsumminimierende Wirkung der Strafverfolgung in den genannten Ländern lässt sich somit nicht feststellen.

National Drug Monitor - 2000 Annual Report: Cannabis
Die Drogenpolitik der Niederlande


Der Privatsenders SAT1 berichtete am 26.11.2001 über die zunehmende Offenheit mit der mit Cannabiskonsum umgegangen wird. Der Sender interviewte die Berlinerin Kim (kimwillkiffen.de) und den Sänger Udo Lindenberg. Klaus Hurrelmann, Professor für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld kam ebenso zu Wort wie der Komiker Stefan Raab. SAT1 zeigte Ausschnitte aus dem Musikvideo "Because I got High" von Afroman und von der Jointübergabe der Grünen Jugend an Parteichefin Claudia Roth auf dem Parteitag in Rostock.

SAT1: Die Nacht (3,5 Minuten) [26.11.2001]
Kim im SAT1 Frühstücksfernsehen [08.11.2001]
Prof. Hurrelmann: Legal oder illegal sagen nichts über Gefährdungspotenzial aus [09.08.2000]

Hat die Staatsanwaltschaft München möglicherweise dem Fortbestand des Cannabisverbots einen Bärendienst erwiesen, als sie am 29.08.2001 Anklage gegen Medienunternehmer Thomas Kirch wegen "unerlaubten Besitzes von 136,9 Gramm Haschisch" erhob? Der Sohn von Medienmogul Leo Kirch und Minderheitsaktionär (6,54%) des Kirch-Imperiums (zu dem auch SAT1 gehört) gilt als "eine der wichtigsten Figuren der bundesdeutschen Medienszene." Als Cannabis vor mehreren Jahrzehnten in Deutschland erstmals wieder an Popularität gewann, galt es als Droge von Studenten, US-Soldaten und gesellschaftlichen Randgruppen. Inzwischen hat sich Cannabiskonsum jedoch quer durch alle Gesellschaftsschichten etabliert, vom Punker zum Bankier. Bereits die Kaffee- und Tabaksverbote im Deutschland der Fürstentümer zeigten, dass solche Verbote nur so lange überleben können als ihre Auswirkungen die Träger politischer und wirtschaftlicher Macht nicht berühren.

Potsdamer Neueste Nachrichten: "Unerlaubter Besitz in nicht geringer Menge" [13.11.2001]


27.11.2001
Dass bayerische Politiker in vorderster Front mit dabei sind, wenn auf der "Wies'n" oder dem Nockherberg "o'zapft" wird, das ist normal. Niemand macht Herrn Stoiber Vorwürfe, wenn er sich als bayerischer Ministerpräsident vom Münchner Oberbürgermeister die erste frisch gezapfte Mass Bier einschenken lässt und das ganze live übertragen wird: Bier gilt ja in Bayern nicht als Droge, sondern als Lebensmittel, auch wenn der Missbrauch von Alkohol jährlich bundesweit 42000 Menschen vorzeitig das Leben kostet. Von Cannabis ist bisher kein einziger Fall einer tödlichen Vergiftung bekannt. Trotzdem wird hier ein anderer Masstab angelegt.

Das zeigte sich wieder einmal, als der Münchner CSU-Chef Johannes Singhammer es einen "unglaublichen Vorgang" nannte, dass der Münchner Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) zugab, früher einmal Haschisch geraucht zu haben. Er habe sich "ohne einen Anflug von Selbstkritik zum eigenen Konsum der Einstiegsdroge" Cannabis bekannt, so Singhammer, und forderte ein Auftrittsverbot von Monatzeder für alle Termine mit Jugendlichen. Monatzeder nannte Rücktrittsforderungen der CSU "lächerlich" und stellte fest: "Ich habe schlicht und einfach darauf hingewiesen, dass ich selbst als Jugendlicher Haschisch ausprobiert habe." Cannabiserfahrung haben laut einer Repräsentativumfrage für die Bundesregierung 38,1 Prozent der Westdeutschen zwischen 18 und 24, was zeigt, dass eine kompromisslose Abstinenzforderung bei Cannabis bei einem grossen Teil der Bevölkerung auf Ablehnung stösst. Hier besteht eine Glaubwürdigkeitslücke. Wie soll auch eine Abstinenzforderung aus dem Munde von Personen glaubwürdig sein, die selbst regelmässig eine härtere Droge konsumieren? So kann Suchtprävention gar nicht funktionieren!

Die CSU muss noch viel lernen. Innenminister Beckstein:

"Wir müssen den verantwortungsbewußten Umgang mit gesellschaftlich etablierten Genuß- und Suchtmittel lernen und versuchen, dem Mißbrauch entgegenzuwirken, vor allem dann, wenn auch unbeteiligte oder unmündige Menschen gefährdet sind, wie beispielsweise bei Alkohol am Steuer oder der Alkohol- und Zigarettengenuß durch Jugendliche."
Herr Beckstein, welche Risiken vom Konsum einer Droge für den Einzelnen ausgehen hat wenig damit zu tun, wie etabliert diese ist. Verantwortungsbewusstsein ist immer nötig! Cannabis ist seit nunmehr über drei Jahrzehnten Teil unserer Konsumgesellschaft. Repression hat die zunehmende Normalisierung des Cannabiskonsums nicht verhindern können. Wer diese Realität ignoriert, kann die Jugend nicht schützen. Statt zu bestrafen, müssen wir glaubwürdig über die tatsächlichen Risiken verschiedener Drogen aufklären, um gezielt riskante Konsummuster zu vermeiden, ohne Verteufelung oder Beschönigung, bei Cannabis wie bei Alkohol oder Nikotin. Diesen Weg wählt künftig die Schweiz, Bayerns alpenländischer Nachbar, mit Unterstützung der Schweizer Christdemokraten.

Süddeutsche Zeitung: CSU: Bürgermeister Monatzeder soll zurücktreten [22.11.2001]
Süddeutsche Zeitung: CSU will Monatzeder von Jugend fernhalten [23.11.2001]
Leserbriefadresse: leserbriefe@sueddeutsche.de

Die politischen Parteien: CDU und CSU
Foto: Edmund Stoiber beim Drogenkonsum ;-)
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP, Schweiz): "Cannabis-Konsum soll straffrei werden"

Informationen zur Prävention
Cannabis, Alkohol und Nikotin im Vergleich


Mit 22 281 Ermittlungsverfahren wegen Cannabis trug Bayern im vergangenen Jahr laut Rauschgiftjahresbericht 2000 des Bundeskriminalamts 16,9 Prozent der Gesamtzahl im Bundesgebiet bei, deutlich mehr als dem Bevölkerungsanteil des Freistaats von ca. 15 Prozent entspricht. Bei einer Repräsentativumfrage des EMNID-Instituts diesen Sommer gab etwa jeder 9. Befragte aus Bayern an, mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Befragt wurden Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Laut einer Repräsentativumfrage für die Bundesregierung haben etwa 9,5 Millionen Einwohner Deutschlands bereits Cannabis konsumiert - wie der Münchner Bürgermeister. Zum Vergleich: Bei der letzten Bundestagswahl erhielt die CSU 3,2 Millionen Zweitstimmen.

Rauschgiftjahresbericht 2000 (Bundeskriminalamt Wiesbaden)
Repräsentativumfrage 2000 (Institut für Therapieforschung, München)


Der FDP-Kreisverband Köln hat sich für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. Ein Artikel im Kölner "Express" zitiert den drogenpolitischen Sprecher der Kölner FDP-Fraktion:

Doch Haschisch ist verboten und kommt nicht in die Tüte - dieses Gesetz gilt bis heute. "Die Drogenpolitik ist doch längst gescheitert", meint Mendorf, der bei den nächsten Wahlen für den Bundestag kandidiert. Jeder wisse, dass viele Jugendliche Hasch konsumieren. "Es bringt doch nichts, die Leute zu kriminalisieren." Aufklärung sei angesagt.

Die Kölner FDP setzt auf eine moderne Drogenpolitik. "Bei unserer Forderung nach Freigabe geht es auch um die Glaubwürdigkeit. Man kann den Jugendlichen doch längst nicht mehr erklären, dass Alkohol legal ist, Hasch aber nicht."
Express (27.11.2001)
Im März hattte sich bereits der Kreisverband Düsseldorf für die Cannabisreform ausgesprochen.

Express: Kölner FDP fordert: Gebt Haschisch frei [27.11.2001]
FDP Kreisverband Düsseldorf für Entkriminalisierung [12.03.2001]
Die politischen Parteien: FDP


25.11.2001
Auf dem Parteitag der Grünen in Rostock wurde die Grüne Jugend am Samstag (24.11.2001) offiziell als Nachwuchsorganisation der Partei bestätigt. Anschliessend überreichte man Parteichefin Claudia Roth ein Sektglas in dem sich mehrere Joints befanden. "Das waren keine echten Joints," dementierte Bundesgeschäftsführer Reinhard Bütikofer. Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern ermittelte trotzdem. Ein "schwacher Opiatanteil", den ein Sprecher der Polizei anfangs meldete, erwies sich bei weiteren Tests bei der Kriminalinspektion Rostock als Fehlalarm: In den Joints war "nur" Tabak. Das Ermittlungsverfahren wird dennoch noch nicht eingestellt.

Hätte Frau Roth öffentlich ein Glas Champagner überreicht bekommen, hätte wohl niemand die Stirn gerunzelt. Warum wird bei Cannabis ein anderer Massstab angelegt als bei Alkohol, einer Droge die 40 000 Tote pro Jahr verursacht? Es ist absurd, dass die deutsche Polizei immer noch verpflichtet ist, wegen ein paar Gramm Pflanzenmaterial einen solchen Aufwand zu veranstalten. Sie hat wirklich dringendere Aufgaben als zu kontrollieren, womit Erwachsene Zigaretten drehen, ganz abgesehen davon, dass Tabak ein höheres Suchtpotenzial hat als derzeit illegales Cannabis.

9,5 Millionen Menschen in Deutschland haben laut einer Erhebung für das Bundesgesundheitsministeriums Erfahrung mit Cannabiskonsum, darunter 38,1 Prozent der 18 bis 24-jährigen Erwachsenen in Westdeutschland. Dieser Realität müssen sich die Parteien stellen. Der Erfahrungen von 25 Jahren Cannabisentkriminalisierung in den Niederlanden zeigen, dass es auch anders geht. Es ist an der Zeit, dass die Grünen ihr Schweigen zur Cannabispolitik brechen, das sie sich seit der Koalition mit der SPD auferlegt haben. Das Thema muss öffentlich diskutiert werden, damit zusammen mit anderen Bundestagsparteien die überfällige Reform in Angriff genommen werden kann. Staatliche Prävention ist sinnvoller als die unverhältnismässige Kriminalisierung von Millionen von Mitmenschen.

n-tv: Joints auf dem Parteitag [25.11.2001]
Die politischen Parteien: Bündnis 90/Die Grünen
Cannabis, Alkohol und Nikotin im Vergleich


Das Kölner Boulevardblatt "Express" schrieb in seiner Montagsausgabe über Cannabis in der Musik und zitierte Meinungen von Prominenten zu Cannabis, von Ben Becker bis Paul McCartney. Leserkommentare sind willkommen!

Express: Kiffer-Pop - Verdirbt er unsere Jugend? [26.11.2001]
Express: Promis & ihre Erfahrungen mit Haschisch [26.11.2001]
EXPRESS, Leserbriefe, Postfach, 50590 Köln. Fax: 02 21/22 42 522. E-Mail: redaktion@express.de


21.11.2001
Die Grünen veranstalten am 30.11.2001 in Berlin eine Anhörung zur Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol im Strassenverkehr:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

die Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen veranstaltet am 30. November ein Fachgespräch zu einer Thematik, die Ihnen gewiß bereits bekannt ist: die Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol im Straßenverkehrsrecht, insbesondere in der Fahrerlaubnisverordnung. Leider geht Ihnen diese Einladung relativ kurzfristig zu, was den Aufregungen rund um die Vertrauensfrage des Kanzlers und die Entscheidung über einen Militäreinsatz geschuldet ist. Wir wären Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie diese Einladung so bald wie möglich an Ihren Verteiler weiterleiten würden, und würden uns sehr freuen, einige von Ihnen nächste Woche hier in Berlin zu sehen.

Mit herzlichen Grüßen,


Christa Nickels

Einladungsschreiben der Grünen (RTF-Format, ca. 1,3 MB) [22.11.2001]
Cannabis und die Grünen
Informationen zu Cannabis und Führerschein


21.11.2001
Drugscope, eine Organisationen die zum Beraterkreis der britischen Regierung zu Drogenfragen gehört, hat einem Untersuchungsausschuss zur Drogenpolitik am 20.11.2001 einen Bericht vorgelegt. Dieser empfiehlt, den Anbau von Cannabis zum Eigengebrauch nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen und schlägt ausserdem vor, beim Besitz geringer Mengen illegaler Drogen zum eigenen Konsum generell von Strafe abzusehen, weil Strafandrohung keinen Einfluss auf den Konsum dieser Substanzen hat. Eine Untersuchung der Risiken verschiedener Drogen soll als Grundlage dafür dienen, einen Teil dieser Drogen gesetzlich neu einzustufen. Eine Umfrage unter den 900 Mitgliedern von Drugscope, zu denen Experten von Drogenberatungsstellen bis hin zur britischen Polizei gehören, brachte folgende Ergebnisse:
  • 89% der Mitglieder sind für eine Umstufung von Cannabis in die weniger strenge Kategorie C des britischen Drogengesetzes. Das hiesse, keine Verhaftungen für einfachen Besitz und meist nur noch Verwarnungen für ertappte Konsumenten.
  • 97% sind dafür, Gefängnisstrafen für den Besitz oder Anbau geringer Cannabismengen zum Eigengebrauch abzuschaffen.
  • 81% befürworten die Abschaffung strafrechtlicher Sanktionen gegen den Besitz oder Anbau geringer Cannabismengen zum Eigengebrauch.
  • 61% würden die Reduzierung des Strafrahmens für diese Vergehen auf verwaltungsrechtliche Bussgelder (wie bei Falschparken) unterstützen, 67% Prozent wären dagegen für die völlige Straffreiheit (weder Bussgelder noch strafrechtliche Sanktionen) für Konsumdelikte bei Beibehaltung der Strafandrohung für Handel mit grossen Mengen.
  • 81% sind für eine System der staatlich lizenzierten Abgabe und immerhin 45% für die komplette Legalisierung des Handels mit Cannabis, die jedoch ohne einen Austritt aus der UN-Einheitskonvention von 1961 nicht möglich wäre.

Aussage vor dem drogenpolitischen Untersuchungsausschuss des Innenministeriums [20.11.2001]
Ergebnisse der Mitgliederbefragung [20.11.2001]

Am selben Tag an dem der Drugscope-Bericht vorgestellt wurde, verhaftete die Polizei wieder einmal Colin Davies, den Betreiber des Coffeeshops "Dutch Experience Cafe" in Stockport bei Manchester. Davies gab gerade dem BBC ein Interview, als die Polizei das Cafe besetzte und ihn zusammen mit 11 anderen Personen festnahm. Seit mehreren Wochen betreibt Davies das Cafe in dem mit Cannabis gehandelt wird. Der Aktivist will mit dem kommerziellen Verkauf von Cannabis die Belieferung von Patienten subventionieren. Das Cafe war bereits am Eröffnungstag von der Polizei geschlossen worden, öffnete aber schon wenige Stunden später wieder. Voriges Jahr hatte Davies dadurch auf das Verbot der medizinischen Anwendung von Cannabis aufmerksam gemacht, dass er Königin Elizabeth II. einen Strauss Cannabis überreicht. Innenminister Blunkett hat vor wenigen Wochen die Zulassung von Cannabis als Arznei in Aussicht gestellt.

Guardian: 12 Held Over UK Cannabis Cafe Haul [20.11.2001]
Cannabis in Großbritannien
Cannabis in der Medizin


Nachdem die Schweiz beschlossen hat, die Strafbarkeit von Cannabiskonsum und -besitz aufzuheben, prüft nun auch das benachbarte Fürstentum Liechtenstein eine Gesetzesreform. Die Schweiz und Liechtenstein befinden sich in einer Zoll- und Währungsunion.

Anlässlich der Landtagssitzung richtete der Abgeordnete Paul Vogt eine Anfrage zum Thema Entkriminalisierung des Konsums von Cannabis-Produkten an die Regierung. In der Schweiz würden entsprechende Massnahmen eingeleitet, und die FBP-Fraktion habe früher entsprechende Vorstösse im Landtag gemacht, so Paul Vogt, der von der Regierung wissen wollte, wie die FBP sich nun dazu stelle.

Liechtensteiner Volksblatt: Cannabis: Entkriminalisierung wird geprüft [21.11.2001]


Der neueste Jahresbericht 2001 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD/EMCDDA) ist nun online verfügbar. Laut des am 20.11. vorgestellten Berichtes ist der Konsum von Cannabis unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15-34) in Grossbritannien, Irland, Spanien und Frankreich weiter verbreitet als in den toleranten Niederlanden. Dabei hat Frankreich die härtesten Drogengesetze unter den grösseren EU-Mitgliedsstaaten und in Grossbritannien gibt es jährlich ca. 90 000 Verhaftungen wegen Cannabis.

Bei den deutschen Konsumzahlen des Vergleichs sind die im Jahr 2000 ermittelten Konsumzahlen noch nicht berücksichtigt. Die Zahl der aktuellen Konsumenten stieg seit der im Jahresbericht zitierten Studie im Westen um über ein Drittel, im Osten gar auf das Zweieinhalbfache. Eine niederländische Studie berichtete dagegen im Frühjahr, dass die Verbreitung des Cannabiskonsums unter Jugendlichen von 1996 auf 1999 in den Niederlanden zurückgegangen ist.

Frankfurter Rundschau: Marihuana bleibt Spitzenreiter [21.11.2001]
2001 Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union (EBDD/EMCDDA, Adobe PDF) [20.11.2001]
National Drug Monitor - 2000 Annual Report: Cannabis
Badische Zeitung: Der Joint kreist immer seltener [06.03.2001]


Sechs Jahre und neun Monate hinter Gittern für Cannabis - ein Urteil aus Bayern. Insgesamt 15 Jahre und drei Monate Haft für drei Männer die ausschliesslich mit Cannabis gehandelt haben, kosten die Steuerzahler des Freistaats ca. 820 000 DM. Dass in diesem Fall derjenige der drei, der im illegalen Besitz einer geladenen Schusswaffe verhaftet worden war die kürzestse Strafe erhielt, illustriert wieder einmal, wie verkehrt die derzeitigen Prioritäten bei der Strafverfolgung sind: Frau Richterin, halten Sie wirklich Hanfkraut für gefährlicher ist als einen geladenen Revolver?

Drogendealer brechen ihr Schweigen [21.11.2001]


20.11.2001
Auf dem Landesdelegiertenkonferenz in Radeberg im März verabschiedeten die sächsischen Jusos mit grosser Mehrheit einen Leitantrag, der die stufenweise Legalisierung von Cannabis fordert. Am 07.12.2001 veranstalten sie dazu in Leipzig eine Podiumsdiskussion.

Auch die Jusos in Sachsen Anhalt haben sich für die Cannabisreform eingesetzt. Cannabiskonsum hat sich in den letzten Jahren in den neuen Bundesländern rapide verbreitet. Die repressive Drogenpolitik ist ohne erkennbaren Einfluss auf die Konsumrate. 1997 hatten 4,2 % der Erwachsenen im Osten Cannabiserfahrung, nur drei Jahre später bereits 10,4%. Im Verlaufe des Jahres 2000 konsumierten prozentual mehr Ostdeutsche Cannabis als noch 1997 Westdeutsche! Eine Studie für das Bundesministerium für Gesundheit ergab, dass etwa 1 Million Erwachsene im Osten Cannabiserfahrung haben, sowie 8,5 Millionen im Westen. Das Strafrecht ist keine angemessene Antwort darauf, eine Reform unumgänglich.

Wir wollen mit den Jungsozialisten und allen politischen und gesellschaftlichen Gruppierungen zusammenarbeiten die eine Gesetzesreform zu Cannabis unterstützen. Die Informationen auf dieser Websites stellen wir hierzu zur Verfügung. Wir stehen mit Jungsozialisten, Jungen Liberalen und Grünen in mehreren Bundesländern in Kontakt und würden eine Zusammenarbeit für eine bundesweite Cannabiskampagne begrüssen.

Homepage der Leizpiger Jungsozialisten
Leitantrag zu weichen Drogen von der Landesdelegiertenkonferenz in Radeberg [31.03.2001]
Podiumsdiskussion und Party in Leipzig am 07.12.2001

Homepage der Jungsozialisten in Sachsen-Anhalt

DieCannabisKampagne


18.11.2001

Drugscope, eine Organisationen die zum Beraterkreis der britischen Regierung zu Drogenfragen gehört (Advisory Council on the Misuse of Drugs), wird am Dienstag, dem 20.11.2001 einen Bericht vorlegen, der der Regierung empfiehlt, den Verkauf von Cannabis in Cafes zu genehmigen. Die Experten verweisen darauf, dass auf diese Weise Cannabiskonsumenten weniger mit harten Drogen in Kontakt kommen. Als Folge der Legalisierung wird kein Anstieg des Cannabiskonsums erwartet. Doch selbst wenn es dazu käme, könnten sich nach Ansicht der Experten die Schäden für die Gesellschaft insgesamt verringern, wenn ein Anstieg bei Cannabis zu einem Rückgang bei der im Vergleich dazu schädlicheren Droge Alkohol führt:

"More liberal policies towards the possession and use of small quantities of cannabis do not seem to have increased cannabis use.

Regulation may also break the linkage between cannabis and other illegal drugs, thereby disrupting the link between the cannabis market and the market for other illegal drugs.

The probability of progression on to other illicit substances may therefore lessen. It is also reasonable to assume that following regulation, cannabis may replace alcohol as the drug of choice among a segment of society.

Should this occur, then the total damage to individuals and society may possibly be less, as the medical and social risks of alcohol have been shown to outweigh those of cannabis."
(Daily Telegraph, 18.11.2001)

Daily Telegraph: Ministers advised to legalise cannabis cafes [18.11.2001]
Drugscope Homepage
Cannabis in Großbritannien

Die gesundheitlichen Risiken von Cannabis, Alkohol, Tabak und Co. (Dr. Franjo Grotenhermen, Hanf 8/1999)
Vergleichsdiagramm zur Studie von Professor Roques, 1998
Alkoholverbrauch im internationalen Vergleich


Von einem "Drogen-Tod aus der Tüte" berichtet BILD. Zwei Jugendliche aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern starben nach dem Inhalieren von Feuerzeuggas. Schnüffelstoffe wie Butan, Azeton, Toluol und Benzin sind legal, aber beim Inhalieren können sie lebensgefährlich sein. Von Cannabis ist weltweit kein einziger Vergiftungstod bekannt und es ist trotzdem illegal.

Oft wird von Verfechtern des Cannabisverbots die niedrige Verbreitung von Cannabis in Schweden und Griechenland, den zwei Ländern mit der restriktivsten Cannabispolitik der EU, als Indiz für den Erfolg einer "harten Linie" angeführt. Dabei sind diese beiden Ländern EU-weit führend beim Missbrauch von Schnüffelstoffen. In Schweden hatten im Jahre 1998 8,2 Prozent der 15-16jährigen Jugendlichen Erfahrung damit, in Griechenland gar 13,7 Prozent. In den Niederlanden dagegen ist der Missbrauch von Lösungsmitteln als Droge fast unbekannt.

Eine Drogenpolitik die dazu führt, dass statt einer schwerer zugänglich gemachten Droge nach wie vor leicht erhältliche aber wesentlich schädlichere Alternativen gebraucht werden ist kaum geeignet, unsere Jugend zu schützen. Aufklärung über die tatsächlichen Risiken verschiedener Drogen ist unentbehrlich um Schäden zu minimieren.

Bild: Drogen-Tod aus der Tüte [18.11.2001]
Lifetime prevalence of use of different illegal drugs among 15- to 16- year-old students (EMCDDA)


17.11.2001

Am 10.12, also in ca. 3 Wochen, beginnt die bundesweite CannabisKampagne des akzept e.V. Dieser Tag ist der 72. Jahrestag der Aufnahme von Cannabis in das deutsche Opiumgesetz durch den Reichstag im Jahre 1929.

Ein online erhältliches Formular erklärt unsere Forderungen. Wer eine Entkriminalisierung von Cannabis befürwortet kann damit seine Unterstützung für die Kampagne bekunden und mit dem akzept e.V. Kontakt aufnehmen.

DieCannabisKampagne von akzept e.V.
Unterstützerformular für DieCannabisKampagne von akzept e.V. (Adobe Reader erforderlich)


14.11.2001

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Cannabisreform in der Schweiz ist getan: Eine Mehrheit von 6 zu 4 Stimmen sprach sich in der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Schweizer Ständerats für die Strafbefreiung von Cannabis aus. Der Ständerat gilt als die konservativere der beiden Kammern des Schweizer Parlaments. Eine Tolerierung des kommerziellen Anbaus und Kleinhandels soll, wie vom Bundesrat (der Schweizer Bundesregierung) gewünscht, durch die Einführung des Opportunitätsprinzips ermöglicht werden. Allerdings verlangte die Kommission die Anhebung des Mindestalters von 16 Jahren wie bei Alkohol auf 18 Jahre.

Die Aufhebung des Verbotes soll nicht als Ermunterung zum Konsum verstanden werden, dem künftig stattdessen mit Präventionsmassnahmen begegnet wird. «Wir sind gegen den Drogenkonsum und sehen keinen Anlass, die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis zu fördern», sagte die Berner Ständerätin und SGK-Präsidentin Christine Beerli (FDP).

Eine Einführung des Ermessensprinzips beim Besitz von harten Drogen wie Kokain und Heroin zum persönlichen Konsum, wie von einer Expertenkommission unter dem Vorsitz des Basler Regierungsrates Jörg Schild ausserdem vorgeschlagen, wurde von der SGK abgelehnt.

Der Schwyzer CVP-Ständerat Bruno Frick, Vizepräsident der SGK, nannte gegenüber dieser Zeitung drei Hauptgründe für diesen Entscheid: Erstens habe man jahrelang Haschisch und Marihuana als Einstiegsdroge bezeichnet. Heute wisse man mehr: «Cannabis ist etwa gleich gefährlich wie Alkohol und Tabak, bei Langzeitkonsum sogar weniger schädlich.» Deshalb solle man Cannabis den legalen Genussmitteln gleichstellen.
Zweitens, so Frick weiter, sei der Staat unglaubwürdig, wenn er den Cannabiskonsum verbiete, ihn aber - wie heute vielerorts - nicht bestrafe. Und drittens werde die Entkriminalisierung des Konsums einen unverkrampfteren Umgang mit dem Thema zur Folge haben, was sich positiv auf die Prävention auswirke. «Und von einer guten Prävention versprechen wir uns weit mehr als von einem Verbot», sagte Frick. Denn ob ein solches eine abschreckende Wirkung hat, ist umstritten.
Ziel bleibt die Eindämmung des Konsums. So stellt auch Frick klar: «Ich bin gegen den Cannabiskonsum - so wie ich gegen das Rauchen und für einen massvollen Alkoholkonsum bin.» Wenn eine Tat aber nur demjenigen schade, der sie begehe - so SGK-Präsidentin Christine Beerli (FDP, Bern) vor den Medien -, gebe es keinen Grund, sie zu verbieten.

NZZ: Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums [14.11.2001]
Neue Luzerner Zeitung: Cannabiskonsum legalisieren [14.11.2001]
Der Landbote (CH): Nicht aus Lust am Laster [14.11.2001]
Cannabis in der Schweiz


Die Studie "Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland 2000" ist seit wenigen Wochen erhältlich (sehen Sie dazu unsere Sektion "Bücher"). Etwa alle drei Jahre erhebt das Institut für Therapieforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Zahlen zum Drogenkonsumverhalten der Bevölkerung in Deutschland. 22 Prozent der 18-29jährigen in Westdeutschland haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert. In den Niederlanden waren es 21 Prozent. 21,4 Prozent der Westdeutschen zwischen 18 und 59 haben jemals Cannabis konsumiert. Im den Niederlanden waren es im Jahre 1997 15,6 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahre. In den letzten 12 Monaten konsumiert hatten 6,2 Prozent der Westdeutschen und 4,5 Prozent der Niederländer, im letzten Monat 3,4 Prozent der Westdeutschen und 2,5 Prozent der Niederländer.

Zahlen zum Cannabisverbot


13.11.2001

Der britische Innenminister Blunkett hatte vor kurzem vorgeschlagen, die Strafen für Cannabis drastisch zu reduzieren. Experten sind jedoch besorgt, dass diese vorsichtige Reform allein nicht zu einer sauberen Trennung der Märkte für Cannabis und von harten Drogen wie Heroin, Kokain und Crack führen würde und befürworten eine gründlicherere Reform.

Eine Umfrage der britischen, gemeinnützigen Drogenhilfsorganisation DrugScope bei 300 Mitgliedsorganisationen, darunter der Polizei, Gerichten, Bewährungshelfern und Drogenberatern fand, dass mehr als vier Fünftel der Befragten (81 Prozent) für die Einführung eines staatlich lizenzierten Abgabesystems für Cannabis sind. Die Umfrage wird dem Drogenausschuss des britischen Unterhauses vorgelegt werden. Nach einem Bericht der EMCDDA haben England und Wales etwa 30-mal mehr Drogentote als die Niederlande, bei nur der 3 1/2-fachen Bevölkerung. Die britische Drogensterblichkeitsrate liegt also etwa 9-mal so hoch als im Land der Tulpen und Coffeeshops.

Mittlerweile ist der erste britische Coffeeshop nach niederländischem Muster, trotz einer Razzia am Eröffnungstag, in Stockport bei Manchester seit mehreren Wochen in Betrieb - bisher noch ohne Genehmigung des Innenministeriums.

Observer: Police Say: Sell The Drug In Shops And Pubs [11.11.2001]
Observer: Roll Up, Roll Up At Britain's First Cafe For Dope Smokers [11.11.2001]
Cannabis in Großbritannien
Drogentote im internationalen Vergleich


11.11.2001

Keith Martin, Abgeordneter der konservativen Alliance-Partei im kanadischen Parlament, hat einen Gesetzesvorschlag zur Cannabisentkriminalisierung eingebracht. Eine Mehrheit der Abgeordneten unterstütze seinen Vorschlag, so Martin. Der kanadische Premierminister hat sich jedoch gegen die Entkriminalisierung ausgesprochen. Anders der Bürgermeister der westkanadischen Metropole Vancouver, Philip Owen, der dafür seine Unterstützung am 07.11.2001 bekundete. Auch Inspektor Kash Keen, Chef der Drogenfahndung von Vancouver ist für die Entkriminalisierung von Cannabis, ebenso wie der Verband der kanadischen Polizeipräsidenten.

"I am not alone when I go on the record in support of the removal of criminal penalties for small private possession of cannabis as a means of reducing the economic costs of law enforcement, and the social costs of arrest of people who are otherwise not criminally involved."
(Inspector Kash Heed,
Chef des Sitten- und Drogendezernats der Polizei von Vancouver)

Ein kanadischer Senatsausschuss befasst sich derzeit mit der Frage einer Cannabisreform. Abgeordnete des kanadischen Senats besuchten zu diesem Zweck einen Cannabisclub in Vancouver. Im August 2002 soll der Ausschuss in einem Bericht Empfehlungen zur künftigen Drogenpolitik vorlegen. Bereits im Jahre 1972 hatte die LeDain-Kommission der kanadischen Regierung empfohlen, den Besitz und Anbau von Cannabis (ausser zum Zwecke des Handels) von Strafe zu befreien. Voriges Jahr wurden 45 000 Kanadier für einfachen Besitz von Cannabis verhaftet.

Vancouver Sun: Senators pay a visit to the Compassion Club [09.11.2001]
Vancouver Sun: Decriminalize marijuana, Vancouver mayor says [08.11.2001]
Montreal Gazette: It's not a crime [08.11.2001]

Cannabis in Kanada
Bericht der LeDain-Kommission (Kanada, 1972)


Schweiz: Cannabis in der Ausbildung
Ein Artikel in der Basler Zeitung zeigt die pragmatische und sachliche Einstellung der meisten Schweizer zum Thema Cannabis(konsum). Bei einem Forum diskutierten Fachleute aus Wirtschaft und aus Bildunseinrichtungen über die Auswirkungen der Cannabislegalisierung auf ihren Arbeitsbereich. Die Prävention und Früherkennung von Drogenproblemen soll verbessert werden, der Konsum von Cannabis und anderen Drogen in der Freizeit aber toleriert werden. Nur wenige Firmen, z.B. La-Roche, werden an Drogentests für Mitarbeiter und/oder Lehrlinge festhalten.

Basler Zeitung: Legalisierung von Cannabis und Berufsbildung [09.11.2001]


07.11.2001

Georg Wurth, Karl-Hermann Günther und Silke Kolwitz vom Bundesnetzwerk Drogen der Grünen haben einen Brief an Verkehrsminister Bodewig geschrieben, in dem sie eine gerechte Lösung beim Führerscheinrecht anmahnen. Derzeit wird bei verschiedenen Drogen mit verschiedenen Massstäben gemessen: Während bei Alkohol der Führerschein nur entzogen wird wenn jemand unter dem Einfluss dieser Droge am Steuer erwischt wird, ist bei anderen Drogen der Führerschein bereits dann in Gefahr, wenn man nur im Besitz der Droge angetroffen wird, auch ganz ohne Zusammenhang zum Strassenverkehr. "Wir halten diese Vorgehensweise für verfassungswidrig und in grober Weise ungerecht," mahnten die BND Sprecher und forderten Herrn Bodewig zu einer Stellungsnahme auf.

Wir begrüssen diese Initiative und glauben, dass weitere Briefe aus der Öffentlichkeit nötig sind um auf das Bundesverkehrsministerium Druck auszuüben. Hier werden sinnlos Existenzen vernichtet. Informationen zur Problematik sind unter dem Link "Cannabis und Führerschein" zu finden.

Brief an Verkehrsminister Bodewig [06.11.2001]
Cannabis und Führerschein

Email-Adresse von Herrn Bodewig:
Kurt.bodewig@bundestag.de


Eine am Sonntag dem 04.11.2001 ausgestrahlte Sendung des BBC-Programms "Panorama" berichtete über die erstaunlichen Erfolge, die bei Tests mit Cannabis zur Behandlung von chronischen Schmerzen und bei Multipler Sklerose (MS) erzielt wurden. Lester Grinspoon von der Harvard Medical School, der im Programm interviewt wurde, erwartet, dass Cannabis zur "Wunderdroge" des angehenden 21. Jahrhunderts wird. Mit der Zulassung von Cannabis als Arznei in Grossbritannien wird im Jahr 2003 gerechnet. Auch in Deutschland ist Cannabis noch nicht als Arznei zugelassen und wird zur Zeit erst erprobt. Bis 1958 war Cannabis als Arnzei jedoch noch legal.

Observer (UK): Cannabis A Medical Miracle - It's Official [03.11.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1858/a01.html?107

BBC Transcript: Cannabis From The Chemist [04.11.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1861/a06.html?107

Cannabis als Medizin
http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/medizin.htm

Linkliste "Hanf in der Medizin"
http://www.cannabislegal.de/links/medizin.htm


Neues von der Aktion "Kim will kiffen": Kim klagt vor Gericht auf Erteilung einer Cannabis-Sondergenehmigung. Sie will, wenn nötig, bis vor's Bundesverfassungsgericht gehen:

Heute um 15 Uhr wird Kim ihre Klage beim Berliner Verwaltungsgericht einreichen. Ein Kamerateam hat sie begleitet. Dieser Bericht enthält außerdem Interviews mit einem Arzt, der Bundesdrogenbeauftragten, Kims Anwalt und ihr selbst. Ausgestrahlt wird er heute abend auf Sat1 "Die Nacht" um 0.15 Uhr und morgen früh im Frühstücksfernsehen ebenfalls auf Sat1. Um 7.10 Uhr ist Kim dann live im Studio.

Kim auf SAT1 (Dope-TV, 6,5 Minuten Länge, zum Download)
http://www.kimwillkiffen.de/


06.11.2001

Luke "Ming" Flanagan (29), für die Cannabislegalisierung in der Republik Irland aktiv, schickte allen 226 Abgeordneten der beiden Kammern des irischen Parlaments einen Cannabis-Joint aus Cannabis das er selbst angebaut hatte. Ein beiliegender Brief nannte 10 Gründe für die Cannabislegalisierung und wies die Abgeordneten an, den Joint umgehend auf einer Polizeistation abzugeben, da sie sich sonst strafbar machten. Mehrere Journalisten erhielten ebenfalls einen Joint, allerdings ohne die Aufforderung, ihn abzugeben. Flanagan wurde später bei dem Versuch verhaftet, dem für Drogenpolitik zuständigen Minister eine Cannabispflanze zu übergeben. Er sagte, er habe die Päckchen verschickt, um "auf die Heuchelei der Cannabisprohibition aufmerksam zu machen."

Irish Times: Ming treats politicians to a joint [06.11.2001]
Daily Telegraph (UK): Campaigner sends drug to senators [06.11.2001]


Eine Sitemap (komplette Liste aller Einzelseiten) unserer Website ist jetzt online. Stöbern Sie ruhig einmal im Archiv!

Sitemap von cannabislegal.de


04.11.2001

Bald geht es los mit der bundesweiten Cannabiskapagne für den Bundestagswahlkampf 2002. Der akzept e.V., Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, will dazu zuerst einen Minimalkonsens zur Umsetzung in der nächsten Legislaturperiode erarbeiten, der als Grundlage für die Cannabiskampagne dienen soll. Zusammen mit akzept wollen wir versuchen, Fachverbände, Experten, Politiker und Wisenschaftler zu gewinnen die diese Forderungen dann mitunterstützen. Ein erster Vorschlag von akzept lautet wie folgt:

  • Entkriminalisierung der KonsumentInnen: Straffreiheit für den Besitz "geringer Mengen" bis zu 30 g Cannabis
  • Zulassung von Hanf als Medizin, Unterstützung der Erforschung weiterer therapeutischer Potentiale und medizinischer Einsatzgebiete
  • Straffreiheit des Anbaus von Cannabis für den Eigenbedarf
  • Zurücknahme der gegenwärtig diskriminierenden Führerscheinregelung: Differenzierung im Führerscheinrecht zwischen aktuellem und zurückliegendem Konsum von Cannabis

Wer Interesse hat, in den nächsten 12 Monaten zu einer Änderung der Gesetze zu Cannabis beizutragen der findet mehr Infos zur geplanten Kampagne hier:

DieCannabisKampagne von akzept e.V.
akzept e.V. Homepage

Voraussichtlich in noch diesem Monat soll ein gemeinsames Infoheft zur Cannabisreform vom Verein für Drogenpolitik e.V. (VfD) und akzept e.V. erscheinen. Das Heft ist bereits im Adobe-PDF, im Rich Text Format und im Doc-Format (MS Word) abrufbar, zum Selbstausdruck. Spenden zur Finanzierung der möglichst weiten Verbreitung sind sehr willkommen:

Infoheft zur Cannabislegalisierung


Das Hanfmuseum in Berlin feiert am 06.12.2001 seinen 7. Geburtstag.

Buntes Programm zum 7. Geburtstag des Hanfmuseums


Auch Polizisten sind nur Menschen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Beamte des Mainzer Polizeipräsidiums, die Cannabis konsumiert haben sollen. Laut Leitendem Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach soll einer der Verdächtigen Haschisch zum gemeinschaftlichen Konsum erworben haben.

Polizisten unter Drogenverdacht [03.11.2001]

Die Erfahrung lehrt dass Verbote dann purzeln wenn sie anfangen, das engere Umfeld der herschenden Gruppe zu betreffen. Anfang des 17. Jahrhunderts verbot der japanische Shogun (Militärdiktator) Ieyasu Tokugawa die von den Portugiesen neu eingeführte Sitte des Tabakrauchens. Als das Verbot ignoriert wurde verschärfte er die Strafen mehrmals drastisch, z.B. wurden alle Felder auf denen Tabakpflanzen gefunden wurden enteignet. Schliesslich fand der Shogun aber heraus, dass sogar die Soldaten seiner persönlichen Leibwache Tabak rauchten. Seitdem ist die Droge Tabak in Japan legal.


03.11.2001

Keine höhere Arbeitslosenrate bei gelegentlichen Drogenkonsumenten
Zwischen gelegentlichen Konsumenten und Nicht-Konsumenten illegaler Drogen besteht kein Unterschied hinsichtlich der Arbeitslosenrate und der Chance eine Arbeitsstelle zu finden. Das ist das Ergebnis einer Studie an der Universität von Miami (Florida, USA). Die Studie basierte auf dem offiziellen Drogenbericht von 1997. Gelegentliche Drogenkonsumenten wurden als Personen die innerhalb des letzten Jahres illegale Drogen nur maximal einmal pro Woche konsumiert hatten definiert.
"In der Arbeitsplatzpolitik sollte zwischen Dauer- bzw. Problemkonsumenten und gelegentlichen Drogenkonsumenten differenziert werden.", schrieb Dr. French, der Leiter der Studie. Urintests, die in vielen US Unternehmen bei der Einstellung oder am Arbeitsplatz vorgeschrieben werden, unterscheiden nicht zwischen Gelegenheitskonsumenten und Problemkonsumenten da sie keinen Aufschluss auf den Konsumzeitpunkt zulassen.

DRCnet: Casual Drug Users Have, Keep Jobs, Study Finds [02.11.2001]
http://www.drcnet.org/wol/209.html#stopthepresses


Kanada: "Marijuana Teahouse" eröffnet

"Vancouver - Kanadische Kranke, die eine entsprechende ärztliche Erlaubnis vorweisen können, dürfen sich ab sofort in Vancouver in einem neu eröffneten Lokal mit Cannabis-Produkten eindecken. In der westkanadischen Stadt öffnete eigens für diesen Zweck das "Marijuana Teahouse" seine Pforten, wie einer der Betreiber am Mittwoch mitteilte. Geschäftsführer Michael Maniotis sagte vor Journalisten, im landesweit ersten Lokal dieser Art würden hauptsächlich Joints sowie mit Marihuana versetzte Lebensmittel und Tee angeboten. Nach seit Juli geltendem kanadischem Recht kann eine Erlaubnis zum therapeutischen Marihuana-Konsum nur Patienten erteilt werden, die unheilbar an Aids oder Krebs leiden und eine Lebenserwartung von weniger als einem Jahr haben."
(Quelle: APA)

Toronto Star: Marijuana 'Teahouse' Opens Today In Vancouver To Aid [31.10.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1847/a10.html


01.11.2001

Der Verein für Drogenpolitik e.V. hat einen offenen Brief an die Drogenbeauftragte der Bundesregierung geschrieben. Der Brief geht auf kritische Äusserungen von Frau Caspers-Merk gegen eine Cannabislegalisierung in einem kürzlichen Interview in der Weser-Zeitung ein. Eine Sammlung von Artikeln von Frau Caspers-Merk auf unserer Website veranschaulicht die Position der Drogenbeauftragten. Der Verein für Drogenpolitik wird in Kürze zusammen mit dem akzept e.V. ein Infoheft zur Cannabislegalisierung für eine gemeinsame Cannabiskampagne veröffentlichen.

Offener Brief zur Cannabispolitik der Bundesregierung [01.11.2001]
Artikelsammlung zu Marion Caspers-Merk
Infoheft zur Cannabislegalisierung


Wir haben eine Sammlung von Meinungsumfragen zu Cannabis unserer Website hinzugefügt. Die Sammlung enthält Umfrageergebnisse aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Grossbritannien, den USA und Jamaika.

Meinungsumfragen zu Cannabis


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