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Wie lange noch Gefängnisstrafen für Cannabisbesitz?
Threadübersicht
001-135: 11.09. - 17.10.2000
136-249: 17.10. - 27.10.2000
250-410: 27.10. - 22.11.2000
411-nnn: 22.11. - 24.01.2001
nnn-nnn: 24.01. - 28.02.2001
nnn-nnn: 28.02. - 09.03.2001
000411: Deutschland Jugend und die Hexenkräuter
Autor: obo ©
23.11.2000
Da Cannabis in diesem Land leider noch immer verboten ist, sind einige Jungedliche mittlerweile auf andere Naturprodukte umgestiegen. Hoch im Kurs sind Stechapfel, Engelstrompeter,Pilze, Alraune und andere Nachtschattengewächse.
Viele dieser Pflanzen enthalten unter anderem Atropin. Atropin führt, in zu hohen Dosen konsumiert zu gefährlichen Vergiftungen, diem auch mit dem Tod des Konsumenten enden können.
Wann wachten in diesem Land endlich die Politiker auf und legalisieren Cannabis um zu verhindern, daß die jungen Menschen auf der Suche nach einem Rauscherlebnis zu gefährlichen Substanzen greifen.
Cannabis ist aus medizinischen Sicht deutlich weniger schädlich als Alkohol, von Hexenkräutern, Lösungsmitteln und Pilzen ganz zu schweigen.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
000412: Warum?
Autor: obo ©
23.11.2000
Liebe CDU Red. Warum habt ihr meine Glückwunsch an Joe gelöscht und wo sind die anderen 4 Postings hinverschwunden?
000413: Re: Obo Warum ?
Autor: R.Huch
23.11.2000
Warum sind alle Jugendliche in Deutschland auf der Suche nach einem Rauscherlebnis ??? Warum nur ? Bieten die angebotenen Realitäten keine Träume mehr (ohne Suff und Drogen) ? Was ist los ? Müssten wir nicht in der Gesellschaft was ändern bevor wir und "zukiffen" und dann zu gar nix mehr fähig sind ?
000414: Fortschritt
Autor: Ahnung
23.11.2000
>was
ändern bevor wir und "zukiffen" und dann zu gar nix mehr fähig sind ?
Richtig, etwas ändern, d.h wir brauchen eine neue Drogenpolitik und die
Legalisierung von Cannabis, damit eber der Konsum besser kontrolliert werden kann. Und was haben sie , Politiker, sportler etc machen uns das saufen und koksen doch vor! und dann auch noch die alkwerbung.
Legalisierung von Cannabis!
000415: Re: Huch
Autor: obo ©
23.11.2000
Eine drogenfreie Gesellschaft ist eine Wunschvorstellung.
Wenn sie sich mal umsehen wird ihnen auffallen, wie selbstverständlich Alkohol in unserer Gesellschaft ist. Die Wirkung von Alkohol ist bekannt. Im Vergleich zu Alkohol schädigt Cannabis den Körper deutlich weniger, auch das Rauscherlebnis ist anders.
Die derzeitige Drogenpolitik ( Cannabisverbot) ist jedoch kontraproduktiv, da besonders junge Menschen dazu neigen, dem BtmG, welches ich als grundsätzlich richtig erachte keinen Glauben mehr zu schenken, da Cannabis dort zu unrecht aufgeführt ist. Leider denken viele junge Menschen, wenn Cannabis nicht schlimm ist, dann kann das andere Zeug auch nicht so´schlimm sein... ein fataler Fehler!
Auch die von mir erwähnten Hexenkräuter sind eine Gefahr für die Gesundheit.
Da es offensichtlich einen Bedarf an einer Droge ( außer Alkohol, Kaffee und Zigaretten ) gibt, sollte der Staat, der ja eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Bürgern hat, über die Legalisierung der harmlosesten Droge nachdenken.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
gruß obo!
000416: Teufelszeug
Autor: tobii
23.11.2000
Cannabis ist Teufelszeug und tötet unsere Kinder....
...und vom Onanieren löst dich das Rückenmark auf !
(vgl. Mein Hausarzt, Baur Verlag, Druckdatum: 1962)
;-)
tobii
000417: Re: tobii
Autor: obo ©
23.11.2000
LOL!
Jetzt weiß ich, warum ich ab dem Hals abwärts kein Gefühl mehr habe, warum ich nicht mehr laufen kann und wer der Typ mit den Hörnern, dem Pferdefuß, dem Dreizack und dem üblen Mundgeruch ist!
Legalisierung von Cannabis jetzt
Gruß obo
Freiheit für Tibet
000418: Deutschland im Rausch
Autor: Joe Wein ©
24.11.2000
R. Huch schrieb:
> Warum sind alle Jugendliche in Deutschland auf der
> Suche nach einem Rauscherlebnis ??? Warum nur ?
> Bieten die angebotenen Realitäten keine Träume mehr
> (ohne Suff und Drogen) ? Was ist los ?
Zum einen liegt es wohl an der Werbung fuer legale Drogen die ueberall stattfindet, vom Bier ueber Zigaretten bis zu Medikamenten.
Zum anderen liegt es daran dass unsere Gesellschaft generell immer mehr zur Konsum- und Unterhaltungsgesellschaft mutiert. Man definiert sich anhand des Autos das man faehrt, der Schuhmarke die man traegt, der CDs die man hoert, usw. Alles laeuft auf Konsum hinaus.
Die Menschen haben immer weniger Zeit fuer einander und fuer ihre Kinder. Da wird dann oft auch mit Suessigkeiten oder Spielzeug bestochen. Die Kinder lernen dadurch von klein auf dass Frust mit Konsum bekaempft wird. Du hast dir ein Knie aufgeschlagen? Weine bist du ein Bonbon bekommst! Dir ist langweilig? Schalte den Fernseher ein! Wohl von keiner anderen "Droge" sind soviele Menschen psychisch abhaengig wie vom Fernsehen. Die Kinder von heute sind immer mehr schon kleine Erwachsene. Die Kindheit wird ihnen vom Kommerz und von der Ellenbogengesellschaft gestohlen.
Der Versuch, den Konsum von "Drogen" zu unterdruecken geht ins Leere wenn man dabei einerseits die legalen Drogen ignoriert und andererseits die Mechanismen die zum ansteigenden Konsum fuehren.
> Müssten wir nicht in der Gesellschaft was ändern
> bevor wir und "zukiffen" und dann zu gar nix mehr
> fähig sind ?
Natuerlich muessen wir bei den gesellschaftlichen Wurzeln ansetzen, und zwar im Grossen wie im Kleinen. Das aendert aber nichts daran dass wir als Gesellschaft lernen muessen, mit dem Konsum von Rauschmitteln besser umzugehen. Das eine schliesst das andere nicht aus.
Zwar kann der Einzelne enthaltsam leben, eine drogenfreie Gesellschaft hat es aber (mit Ausnahme der arktischen Eskimos vor der Einfuehrung des Alkohols) noch nie gegeben und wird es auch nie geben, egal welche Rauschmittel wir verbieten oder freigeben. Solange ein Bedarf an Rauschmitteln da ist muessen wir versuchen, die am wenigsten schaedliche Drogenpolitik zu finden.
Kriminalisierung von Millionen Mitbuergern von denen die meisten verantwortungsbewusst mit Cannabis umgehen ist da sicher nicht der richtige Weg. Die einzigen die vom Cannabisverbot profitieren sind die Schmuggler und Schwarzhaendler, alle anderen bezahlen nur die Rechnung.
Die Niederlande und die Schweiz zeigen dass es auch anders geht.
Joe Wein
joewein@pobox.com
000419: Manchmal.
Autor: obo ©
24.11.2000
kommt es mir so vor, als würden in diesem Land politische Entscheidungen vorsätzlich falsch getroffen.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
000420: Na, dann.
Autor: obo ©
24.11.2000
...kann ich es abwarten, bis auch bei ihr eine Hausdurchsuchung läuft.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
gruß obo
000421: Eine 13-jaehrige hatte eine Frage zu einer Droge
Autor: Joe Wein ©
25.11.2000
Hallo Obo,
die Geschichte von der 14-jaehrigen die sich mit Wodka betrinkt bis sie kotzt hat mich an etwas erinnert dass mir ein Bekannter erzaehlt hat.
Er bekam vor einiger Zeit eine E-Mail von einer ihm unbekannten (noch) 13-jaehrigen die um Rat fragte. Ihr Freund (Alter unbekannt) hatte ihr vor der Disco schon mehrmals eine Zigarette angeboten, und sie hatte bisher nicht angenommen, macht sich aber Sorgen wie das aussieht wenn sie als einzige in der Gruppe nicht raucht. Sie wusste echt nicht mehr, wie sie sich jetzt verhalten soll.
Er meinte, er habe ihr natuerlich nichts geschrieben von wegen dass Zigaretten unter 16 illegal sind. Wen interessiert das schon in dem Alter?
Er schrieb ihr stattdessen ueber seine eigenen Erfahrungen mit legalen Drogen als er etwa so alt war wie sie und wie er daraus gelernt hat, nicht dem Gruppendruck nachzugeben sondern seinen Koerper und Geist mit Respekt zu behandeln.
Er schrieb ihr ueber das Suchtrisiko von Zigaretten und was das konkret ueber die Jahre bedeutet. Darueber, dass das "coole" Image von Zigaretten ein Marketingmittel einer milliardenschweren Industrie ist die Menschen ausnutzt.
Warum hat dieses Maedchen nicht ihre Lehrer gefragt, oder ihre Eltern, warum fragte sie ihn? Der Bekannte von mir hat eine Website auf die das Maedchen gestossen war. Dort hat er Informationen ueber die gaengigsten Drogen, von Hanf ueber Alkohol und Nikotin bis zu Kokain. Ich finde seine Informationen recht sachlich. Er verherrlicht nichts und verteufelt nichts sondern erklaert warum bestimmte Leute zu bestimmten Sachen greifen und wo die Risiken liegen.
Solange das in der offiziellen Drogenpolitik nicht der Fall ist und man dort eher auf die abschreckende Wirkung von Verboten oder Drohungen vertraut statt auf glaubwuerdige Erklaerungen werden weiter Hundertausende von Jugendlichen schlechte Erfahrungen mit legalen und illegalen Drogen machen. Sie werden vom Staat im Stich gelassen.
Joe
000422: Re joe
Autor: obo ©
25.11.2000
Richtig! Im Stich gelassen ist der richtige Ausdruck. Nachdem ich mit dem Mädchen gesprochen habe, denke ich, daß sie den Wert ihrer Gesundheit jetzt besser zu würdigen weiß. Das Problem ist, daß die "Strafe" ( körperliche Auswirkungen) nicht auf den "Fuß" folgt, sondern u.U.erst Jahre später zuschlägt.
Sie war übrigens erstaunt wievier sin nicht wußte. Wo war da die staatliche Verantwortung , warum wurde sie nicht aufgeklärt?
Diese Drogenpolitik muß sich ändern, aber ganz schnell, denn es gibt viele Jugendliche wie diese Mädchen.
Gruß obo
000423: Die Frage,
Autor: obo ©
25.11.2000
die sich mir gerade stellte ist:
Ist unsere Drogenaufklärung in Deutschland so schlecht, weil eine gute Drogenaufklärung die derzeitige Drogenpolitik als unverantwortlich outen würde, oder geht es um die Gewinne der Alkohol und Tabackindustrie?
Legalisierung von Cannabis jetzt!
gruß obo
000424: Obo
Autor: flea ©
25.11.2000
Thema Drogenaufklärung
Erinnern wir uns doch mal zurück.
Also wenn ich an meine Schulzeit denke, da gab es keine Drogenaufklärung (wenn ich mich recht erinnere auch keine gute AIDS
000425: re:Frage
Autor: Ganjaman
25.11.2000
Das Einzige was mir aus meiner Schulzeit zum Thema Drogenaufklärung einfällt ist ein Walt Disney Film der die Aussage hatte:"Drogen sind Schlimm!"
000426: was ich schrieb war
Autor: flea ©
25.11.2000
Wenn ich mich an meine schulzeit zurückerinnere, da fällt mir zu drogenaufklärung nichts ein. Einige typische Poster im Bahnhof-Zoo-Stil, und Skeettarme, die ne Zigarteet oder nen Joint in nem Aschenbecher ausdrücket. Aber sonst eigenlich fehlanzeige. Nebenbei bemerkt genauso, wie es auch nur eine mäßige Aids-Aufklärung gab, obwohl meine generation die war, die in ihrer Pubertät mit dieser neue Krankheit aufwachsen mußte, aber das gehört hier nicht her.
Ich sollte vielleicht meine 16jährige Cpusne mal fragen, schließlich ist sie in dem alter, in dem man ihr dasrüber was erzählen sollte. Vielleicht hat sich ja was geändert liegen ja schon mehr als 10 Jahre zwischen ihrer und meiner Schulzeit.
000427: Zitat eines österreichischen Drogenberaters
Autor: Joe Wein ©
27.11.2000
das aber fuer die bundesdeutsche Drogenpolitik leider genauso zutrifft:
"Wenn die Zahl der Cannabiskonsumenten täglich steigt und diese selber ihre Erfahrungen damit machen, dann glauben sie den Aussagen von Politkern darüber gerade soviel, wie eine werdende Mutter an den Storch glauben kann."
Ohne Glaubwuerdigkeit ist keine wirksame Drogenpraevention moeglich. Unsere Jugend verdient Informationen statt Schauermaerchen.
000428: einstiegsdroge
Autor: tutnichtszursache
27.11.2000
ich bitte um definition des begriffes "EINSTIEGSDROGE" einschließlich der substanzgruppen, die dazugehören sollen (und bitte alkohol und tabak nicht vergessen:) sowie die gefährlichkeit auf einer skala von 1 bis 10.
na, da bin ich jetzt mal gespannt...
cu
000429: Noch ein Marihuana-Outing nach Xavier Naidoo
Autor: Pothead
27.11.2000
3. Versuch:
Hoffentlich bleibt dieses Posting mal länger stehen als 5 Minuten und wird nicht zensiert !!!
>>>---
Nach dem sich Xavier Naidoo als Marihuana-Konsument in der Bunten geoutet hat und schon eine Hausdurchsuchung bei ihm seitens der Staatsanwaltschaft Mannheim stattgefunden hat - vgl. damaligen Thread hier im Forum - hat sich nun auch Milla Jovovich als Marihuana-Konsumentin geoutet.
Milla Jovovich (24) ist ein Top-Model und arbeitet derzeit u.a. für die Firma L´Oréal Cosmetics. Sie ist derzeit das Zugpferd der Firma.
Ferner ist sie Schauspielerin. In ihrem neuesten Film spielt sie die "Johanna von Orleans", der bei uns neulich in den Kinos lief.
Ihr Outing war aber eher verhalten, wie in der Bild zu lesen ist
(Ausgabe vom 24.11.2000 Seite 4):
"Ich hatte bei der vielen Arbeit nicht viel Platz für einen Ehemann. Schon gar nicht für einen, der nicht dabei sein will, der nicht mit mir rocken und auch keine Joints rauchen will."
Zur Menge bzw. Häufigkeit ihres Konsums sagt sie verhalten:
"Es wird soviel über meinen Marihuana-Verbrauch geschrieben. Wir sind doch Erwachsene. Ich werde dazu nichts sagen."
===
Ich habe großen Respekt davor, wenn sich jemand selbst des Marihuana-Konsums öffentlich bezichtigt, solange noch Strafverfolgung und Führerscheinentzug drohen. Ferner fällt man noch in Ungnade bei den "nicht-aufgeklärten" Menschen, die einen nach solchen Äusserungen für einen Aussätzigen halten. Naja, die Unkenntnis mag das sicherlich entschuldigen.
Hier aber mein Vorschlag:
Alle Marihuana-Konsumenten sollten endlich an der Aktion "Zeig-Dich!"
teilnehmen. Hier ist der passende Link:
http://www.zeig-dich.de
Ferner würde ich gerne wissen, was Ihr davon haltet ????
Love & Peace (Liebe & Frieden)
Pothead --- jaja... ich geb´s ja zu... ich bin ein Kiffer
000430: Warum Cannabis wirklich verboten wurde
Autor: Joe Wein ©
27.11.2000
"Du sollst kein falsches Zeugnis geben," heisst es im Achten Gebot. Wer sich auf christliche Wertmassstäbe beruft der kann die Lüge nicht tolerieren.
Das Cannabisverbot wurde mit haarsträubenden Lügen begründet. Zitate wie das folgende waren dabei typisch:
"Personen die dieses Betäubungsmittel verwenden rauchen die getrockneten Blätter der Pflanze, was die Wirkung hat, sie komplett verrückt zu machen. Der Süchtige verliert jeden Sinn für moralische Verantwortung. Süchtige dieser Droge die unter ihren Einfluss stehen sind gegen Schmerzen immun und können verletzt werden ohne sich dessen bewusst zu werden. In diesem Zustand werden sie zu tobsüchtigen Irren die morden oder gegen andere zu jeglicher Form der Gewalt greifen, und dabei die wildesten Grausamkeiten begehen, ohne wiegesagt einen Sinn für moralische Verantwortung zu haben. . . . Wenn sich jemand dieser Droge in einem nennenswerten Umfang hingibt dann endet das im vorzeitigen Tod des Süchtigen."
(Emily Murphy im Jahre 1923 über Cannabis)
Emily Murphy war eine Richterin die in Kanada eine Kampagne gegen gegen chinesische Einwanderer und gegen Cannabis führte. Ihrer politischen Kampagne verdankt Kanada das heute noch gültige Cannabisverbot.
Ähnliche Schauermärchen führten in anderen Ländern zu den heute noch geltenden Verboten. Nachdem diese Verbote auch in internationale Konventionen verankert worden waren, führte auch Deutschland 1958 das Cannabisverbot ein. Österreich folgte im Jahre 1963 nachdem ein älteres Verbot aus der Nazizeit 1945 aufgehoben worden war.
Joe Wein
joewein@pobox.com
000431: fragen sowie kommentar zum niveau der beiträge
Autor: zk4
27.11.2000
beim lesen der beiträge ist mir aufgefallen, dass die fürsprecher einen deutlich substanzielleren eindruck machen als die gegner. dies ist allein schon am umfang, den inhaltlichen argumenten und der strukturierung der beiträge erkennbar. einen ernsthaften diskussionsbeitrag - ausser dem aufbrühen von alten (und wiederlegten!) vorurteilen - eines gegners konnte ich nicht finden. ebenso kein wirkliches argument!
liebe cdu: gibt es denn ein wirkliches interesse in der richtung etwas zu ändern oder ist dieser forums-beitrag ein reines feigenblatt, um die pr-trommel zu rühren ("wir sind eine offene partei" und so ein bla bla...)?
im übrigen konsumiere ich schon sehr lange cannabis und falle in keinster weise in die - auch aus diesem forum ersichtlichen - konservativen schematas. wie bei vielen besteht das dilemma, dass ich in meinen konsumgewohnheiten kriminalisiert werde. übrigens trinke ich keinen alkohol...
eine frage: wieviele konsumenten wurden zu echten kriminellen, weil sie durch die staatlichen sanktionen zwangsweise in diese szene gedrängt wurden?
cu
einüberdiepermanenteverblendungverärgerter
000432: re: warum cannabis wirklich.
Autor: allenamenschonwegoderwas
27.11.2000
die frage ist doch, welche interessengruppen hinter diesen kampagnen gestanden haben. einfach so erzählt doch keiner so einen schwachsinn.
die alkoholindustrie wird sicher ihren teil beigetragen haben...
klar, eine reine these und beweise wird es hierzu wohl nie geben.
cu
h.
ps. übrigens klasse beiträge von dir. weiter so!
000433: einstiegs substanzen
Autor: Eagle Eyes
27.11.2000
liebe worte
streicheleinheiten
----- ende der 'unschuld'
Zucker, Kaffe und Kuchen
Alkohol
- Taback (zusehen muessen)
Pillen fuer irgendwas
....
usw
Jemand hatte um eine liste gebeten :)
000434: Die Aktion "Zeig Dich" und der politische Dialog
Autor: Joe Wein ©
28.11.2000
Hallo Pothead,
du hast die Aktion "Zeig Dich!" erwaehnt, wo sich Cannabiskonsumenten in einem Schreiben als solche outen, was zu einem Ermittlungsverfahren fuehren soll. Die Schreiben werden gesammelt und dann, wenn eine bestimmte Anzahl erreicht ist, auf einmal uebergeben.
Ich finde den Ansatz prinzipiell gut, das Versteckspiel aufzugeben und zum Konsum zu stehen, denn wenn bekannt waere wieviele Mitmenschen wirklich Cannabis konsumieren dann waere das Verbot nicht mehr lange haltbar. Auch waeren die Ermittlungsbehoerden ab einer bestimmten Anzahl schlichtweg ueberfordert. Also wuerden die Politiker in die Pflicht gerufen, Cannabis im Betaeubungsmittelgesetz anders zu regeln oder es herauszunehmen.
In der Praxis halte ich die Initaitive jedoch nicht fuer sehr erfolgversprechend. Die Fuehrerscheinstellen koennen einem Inhaber derzeit den Fuehrerschein nehmen, wenn er/sie nicht durch mehrere Untersuchungen bei Kosten von etwa DM 1000 nachweist dass er/sie ein Jahr lang kein Cannabis konsumiert hat. Wohlgemerkt, hier geht es nicht um Cannabis am Steuer, sondern um jeglichen Konsum, auch zuhause in der eigenen Wohnung.
Diese Repressalie kann selbst dann angeordnet werden wenn das Verfahren eingestellt wurde. Es genuegt dazu eine einfache Meldung der Polizei an das Landratsamt, dass es Anhaltspunkte fuer einen Cannabiskonsum gibt. Anstatt also der Justiz Kosten aufzubuerden die zu einem Umdenken fuehren sollen, kann der Spiess leicht umgedreht werden und den Konsumenten grosse Kosten verursacht werden.
Wie das in der Praxis aussehen wuerde ist nicht vorherzusehen. Jedenfalls kann sich niemand durch das Bundesverfassungsgerichtsurteil in Sicherheit wiegen. Das duerfte es sehr schwer machen, in absehbarer Zeit eine ausreichende Anzahl Unterschriften zu sammeln.
Ich halte es daher fuer produktiver, den politischen Dialog zu suchen. Jeder einzelne kann einem Bundestagsabgeordneten schreiben und mit ihm per Brief oder E-Mail ueber das Cannabisverbot diskutieren. Ich habe vergangene Woche an Herrn Hubert Hüppe, MdB, den drogenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, geschrieben. Vorher schrieb ich an Frau Christa Nickels, die Drogenbeautragte des Bundestages. Anschliessend schrieb ich an die drogenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Auch den ehemaligen Unions-Koalitionspartner FDP werde ich nicht vergessen.
Der Dialog hier im CDU-Forum ist wichtig weil damit beide Seiten Gelegenheit haben, sich mit den Argumenten der Gegenseite vertraut zu machen. Eine Liberalisierung ohne eine Unterstuetzung durch zumindest Teile der CDU-Waehlerschaft ist schwierig. Wir muessen es schaffen, Vorurteile abzubauen und aufzuklaeren. Ein wichtiges Mittel sind dabei auch Leserbriefe. Das Thema muss mehr in den Medien debattiert werden, und Leserbriefe sind ein Mittel, eine solche Diskussion zu ermutigen.
Neben den Waehlern muessen wir aber auch die Politiker selbst erreichen. Das kann jeder Waehler foerdern indem er selbst an einen Abgeordneten schreibt.
Im Prinzip wollen wir Reformer und die Verbotsverfechter ja das selbe. Wir sind uns nur nicht darueber einig, welches Mittel zur Erreichung des Ziels am angemessensten ist. Deshalb suchen wir den Dialog.
Joe Wein
joewein@pobox.com
Urteile Anfechten
Autor: denkerWissen ©
29.11.2000
Ein effectiver Weg sich zu zeigen waere doch wenn sich 'Opfer' des DrogenKrieges zusammenschliessen wuerden und ihre Verurteilung anfechten wuerden ?
Zum Beispiel der Fuehrerscheinentzug ohne den Beweis (oder sogar Beweisbarkeit) des akuten 'unter dem Einfluss' Zustandes ist ja gang und gaebe wie es sich anhoert. Da die Tests nur das inaktive Abbauprodukt des THC anzeigen. Daher waeren ja alle diese Urteile inkorrect und Rechtlich nichtig ?
Sicher ist fuer den Einzelnen solch Gerichts und Anwalts Bemuehen zu teuer und umstaendlich - aber fals Legalisierungs Buendnisse und Interesierte Juristen zusammenarbeiten, sollten sich doch daraus Musterfaelle mit langfristigen Wirkungen bauen lassen, die sich auf die 'Verbesserungsvorschlage' des BVG berufen und dessen volle Einbringung endlich durchsetzen wuerden ...
Aufklärung tut Not
Autor: flea ©
29.11.2000
In Österreich ergab eine Umfrage Ergebnisse, die daraufhindeute, daß noch ein langer Weg der Aufklärung vor uns liegt.
Ich nenne:
Laut der vom Linzer Market-Institut durchgeführten repräsentativen Untersuchung konsumieren 55 Prozent der Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen an mindestens zwei Tagen pro Woche Alkohol. Knapp die Hälfte der Bevölkerung sieht kein Suchtpotenzial bei dieser Gesellschaftsdroge.
Anders dagegen die Vorstellungen von illegalen Drogen. Zwar stimmten 91 Prozent der Befragten voll oder eher zu, dass Drogensucht eine Krankheit ist. Generell weicht die öffentliche Meinung aber erheblich von den wissenschaftlichen Erkenntnissen ab. Zwei Drittel glauben zumindest eher, dass Haschisch körperlich abhängig macht, 39 Prozent sind überzeugt, dass immer wieder Menschen an einer Überdosis Haschisch sterben.
In ihrer Selbsteinschätzung zeigen sich 52 Prozent der Befragten über illegale Drogen sehr gut oder gut informiert, wobei Jugendliche und Gebildetere sich als informierter einschätzen. (moe)
re: warum Cannabis wirklich verboten wurde
Autor: Paul Buhr ©
29.11.2000
In Amerika fand einmal eine Alkoholprohibition statt. Zur Umsetzung wurde eine entsprechende Behörde eingesetzt. Nach dem man die Alkoholprohibition wieder aufheben musste, brauchte die Behörde einen neuen Feind, um sich zu rechtfertigen.
Durch Populismus wurde dem Cannabis eine schlechte Stimmung bereitet und eine Prohibition durchgesetzt. Nicht zu vergessen ist, daß das Verbot von der chemischen Industrie unterstützt wird. Besonders Du Pont setzte sich stark ein. Du Pont kam es Recht, Gesetze gegen die Natur zu schaffen (Quelle: Sendung Monitor in 3SAT).
Und man setzte das Cannabisverbot auch in anderen Ländern durch. Viele dritte Weltländer wollten ein Cannabis Verbot, da sie bewusst neue Schmiergelderquellen schaffen wollten und teilweise auch, weil die Amerikaner im Gegenzug Zinserlasse versprachen. Nach dem sogar die UNO mitspielte wurde Cannabis durch ein Einheitsabkommen fast weltweit verboten - auch in den Niederlanden.
Mittlerweile sitzt das Verbot in den meisten Kulturen so tief drin, daß in Sachen Cannabis die Ära der Vernunft weit entfernt ist. Die meisten Menschen wollen von Argumenten für eine Legalisierung überhaupt nichts wissen. Alles was für eine Legalisierung spricht - wenn es noch so wissenschaftlich belegt ist - stößt auf keine große Glaubwürdigkeit.
In den Niederlanden wird es ebenfalls nicht aus Toleranz oder größerer Aufklärung in der gesellschaft liberal gehandhabt. Die Leute denken sich viel eher, solange in den Coffeeshops konsumiert wird und nicht auf der Straße, haben sie ihre Ruhe und das Publikum ist in vielen gesellschaftlichen Kreisen sehr verpönt.
Die Menschen interessieren sich nicht mehr wirklich, welche Drogenpolitik sinnvoller wäre und wie gefährlich Cannabis wirklich ist. Sie lehnen den Menschentyp des Konsumenten einfach ab und wollen ihm nicht zu nahe kommen, bzw. keinen Gefallen tun, sondern gestraft haben.
Wenn man die Leute fragt, warum Cannabis verboten sein muß, bekommt man meistens nur die Antwort "weil es kriminell ist".
Re: Aufklaerung tut not
Autor: Joe Wein ©
30.11.2000
> Laut der vom Linzer Market-Institut durchgeführten repräsentativen
> Untersuchung konsumieren 55 Prozent der Oberösterreicher und
> Oberösterreicherinnen an mindestens zwei Tagen pro Woche Alkohol. Knapp
> die Hälfte der Bevölkerung sieht kein Suchtpotenzial bei dieser
> Gesellschaftsdroge.
Deutschland und Oesterreich liegen weltweit mit an der Spitze beim Alkoholkonsum. 1996 tranken die Deutschen pro Kopf durchschnittlich 11,5 Liter reinen Alkohol, die Oesterreicher 10,5. In den Niederlanden waren es im selben Jahr 7,9 Liter, in Australien 7,5 und in Grossbritannien 7,3 Liter.
Interessanterweise gehoeren Australien und Grossbritannien (zusammen mit den USA) zu den Laendern wo der Cannabiskonsum am weitesten verbreitet ist (die Niederlande liegen in der Verbreitung des Cannabiskonsums zwischen Deutschland und Grossbritannien).
Diese Zahlen deuten darauf hin dass Cannabis und Alkohol sich zumindest teilweise gegenseitig ersetzen, was schon von verschiedenster Seite aus beobachtet wurde.
Eine Studie in Jamaika etwa fand 1972 dass in der jamaikanischen Unterschicht kaum Probleme mit Alkoholismus auftreten weil dort weitgehend Cannabis statt Alkohol konsumiert wird. Dabei war der Anteil von psychischen Probleme im Zusammenhang mit Cannabis in der psychiatrischen Bevoelkerung sogar geringer als der stark cannabiskonsumierende Anteil der Gesamtbevoelkerung ("Cannabis or alcohol? Observations on their use in Jamaica", M.D. Raymond PRINCE, M.Ed Rochelle GREENFIELD, M.D John MARRIOTT, UNDCP Bulletin on Narcotics, 1972/Heft 1).
> Zwei Drittel glauben zumindest eher, dass Haschisch körperlich abhängig
> macht, 39 Prozent sind überzeugt, dass immer wieder Menschen an einer
> Überdosis Haschisch sterben.
"Wer eine Freigabe von Cannabis fordert, riskiert leichtfertig den Tod von Tausenden junger Menschen," glaubte sogar der bayerische Ministerpraesident Edmund Stoiber zu wissen.
Wieviele Oberoesterreicher wohl dachten dass Haschisch etwas ist was gespritzt wird? Die auflagenstarke Wiener "Kronenzeitung" illustrierte juengst einen Artikel zu Cannabis mit dem Bild eines spritzenden Heroinkonsumenten.
Eine vernuenftigere Drogenpolitik in Deutschland setzt mehr Sachkenntnis voraus als heutzutage vorhanden ist, wie man auch an vielen Beitraegen in diesem Thread in den letzten 2 1/2 Monaten feststellen konnte. Nicht dienlich ist dabei wenn immer noch mit dem polemischen Schlagwort "Rauschgift" hantiert wird oder Aussagen ueber "Drogen" gemacht werden die nicht gleichermassen auf alle damit gemeinten Substanzen zutreffen. So etwas schuert nur Vorurteile bzw. zerstoert die Glaubwuerdigkeit.
Es koennte sich etwas verbessern, wenn sich z.B. mehr sachkundige Mitmenschen in Leserbriefen an Zeitungen und Zeitschriften wenden wuerden, wenn unsachlich ueber die Problematik berichtet wird. Journalisten sind lernfaehig, und Politiker auch.
Joe Wein
joewein@pobox.com
re Paul Buhr
Autor: Marco Muenzer ©
30.11.2000
Harry Anslinger, der in den USA das Marihuana-Verbot durchboxte, ließ irgendwann mal seine eigentlichen Motive durchscheinen: "Sicher ist Marihuana eher harmlos, aber Verbote stärken die Autorität des Staates". Nur: was meint er mit dieser Autorität? Daß man als Antwort auf eine angebliche Drogenmafia die Bürgerrechte einschränken kann, und die Leute glauben dann auch noch, ihnen sei damit gedient?
Re: Aufklärung tut Not und "Zeig Dich" an Joe
Autor: Pothead
30.11.2000
Hallo Joe,
ich bin Deiner Meinung, wenn Du sagst das Aufklärung bzw. ein Dialog mit den Politikern Not tun, doch frage ich mich, ob dieser jemals Erfolg versprechen wird.
Ich bewundere Deinen Einsatz, aber man sollte sich doch hier vielmehr Fragen, ob die Politiker wirklich eine Aufklärung wünschen. Vielleicht wissen sie selbst Bescheid und unterstützen bewusst die Desinformation !!!
Hier spielen zum einen Ideologien eine große Rolle, die niemals für eine Legalisierung von Cannabis sein können. Auch wenn noch soviele Fakten dafür sprechen würden. Ist doch genau wie mit der Homo-Ehe und den "christlichen Grundwerten" der CDU/CSU.
Fernen müßten die Parteien (nicht nur die CDU/CSU, sondern auch die SPD etc.) zugeben, dass sie sich die ganze Zeit geirrt haben und bei der Drogenpolitik total versagt haben.
Und wenn wir nur das Jahr 1976 und die Liberalisierung in den Niederlanden zugrunde legen, dann ist das ein Irrweg von 24 Jahren.
Welcher Politiker würde denn dazu stehen.
Sorry, dass ich so pessimistisch bin, aber ich glaube Politik und Vernunft liegen nicht immer dicht beieinander - zumindest wenn "Ideologien" etc. im Spiel sind...
Aber mach trotzdem weiter so...
Pothead - Keine Lügen über Drogen
Wir rauchen uns nüchtern!
Autor: obo ©
30.11.2000
Vor einiger Zeit stellte ein nicht ganz nüchterner Freund von mir die These auf, daß wir alle unter dem Einfluß einer mächtigen Droge ( der Volksverdummung ) stehen, der Genuß von Cannabis diese Wirkung aber temporär aufheben könne, wir uns also nüchtern rauchen würden!
Zugegeben, das ist kein wirklich stichhaltiges Argument, aber ich fand es drollig!
Aber mal ernsthaft, wenn die uns bewußt jahreleng wegen Cannabis belogen haben, welche Lügen kommen dann noch zum vorschein?
Entkriminalisierung von Cannabis jetzt!
gruß obo
Hört endlich auf mit mit Euren Aufhellern und Suchtmitteln!
Autor: cleanboy
30.11.2000
Alkolholmißbrauch weg!
Tabakgenuß weg!
Hanf bzw. Cannavis in dié Hölle!
Die Gesundhait ruinieren und dann
auf Kosten der Allgemeinheit heilen
und leben das muß langsam ein Ende
haben!
Re: Hexenbärchen
Autor: obo ©
01.12.2000
Reg Dich nicht auf, der taucht von Zeit zu Zeit auf, postet seinen Quatsch und verschwindet wieder.
Es macht nicht viel Sinn, sich mit cleanboy zu beschäftigen, da er bi-argumentationsresistent ist... was bedeutet, daß es ihm einerseits nicht möglich ist, seine Ansichten zu diesem Thema verständlich zu formulieren und andererseits es ihm nicht möglich zu sein scheint auf die Argumentation anderer einzugehen.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
fruß obo
Pothead: Politiker und Reformen
Autor: Joe Wein ©
01.12.2000
Pothead schrieb:
> Ich bewundere Deinen Einsatz, aber man sollte sich
> doch hier vielmehr Fragen, ob die Politiker wirklich
> eine Aufklärung wünschen. Vielleicht wissen sie selbst
> Bescheid und unterstützen bewusst die Desinformation !!!
Da gibt es solche und solche. Ich denke, die meisten Politiker haben sich, genauso wie ihre Waehler, bisher kaum mit der Thematik ernsthaft beschaeftigt. Sie halten eine Reform fuer ein Randgruppenthema mit dem man leichter Stimmen verliert als gewinnt.
> Hier spielen zum einen Ideologien eine große Rolle,
> die niemals für eine Legalisierung von Cannabis sein
> können. Auch wenn noch soviele Fakten dafür sprechen
> würden. Ist doch genau wie mit der Homo-Ehe und den
> "christlichen Grundwerten" der CDU/CSU.
Die CDU hat sich im Laufe der Zeit gegen vieles gewehrt, was sie dann spaeter akzeptiert hat. Mir fallen da zum Beispiel die Reform des Schwulenparagraphen 175 sowie die Legalisierung der Pornographie ein, die unter einer SPD/FDP-Regierung gegen Widerstaende aus kirchlichen und christdemokratischen Kreisen erfolgten aber unter Kohl nicht rueckgaengig gemacht wurden. Die Wertvorstellungen der CDU/CSU-Waehler sind auch nicht mehr die selben wie in den 50er Jahren.
> Fernen müßten die Parteien (nicht nur die CDU/CSU,
> sondern auch die SPD etc.) zugeben, dass sie sich die
> ganze Zeit geirrt haben und bei der Drogenpolitik total
> versagt haben.
Sie koennen sich auf neuere wissenschaftliche Erkenntnisse sowie auf die gestiegene Zahl der Verfahren berufen die eine Fortsetztung der alten Politik nicht mehr vertretbar machen. Nichts ist konstant, ausser der Wandel.
> Und wenn wir nur das Jahr 1976 und die Liberalisierung
> in den Niederlanden zugrunde legen, dann ist das ein
> Irrweg von 24 Jahren.
Es waere sicher nicht die Idealloesung. Das niederlaendische Modell beliess den lukrativen Anbau in den Haenden von Kriminellen, was nicht nur die Polizei belastet und den Export wahrscheinlicher macht. Es verhindert auch eine wirksame Besteuerung der Einnahmen weil alle Einnahmen in der Vertriebskette vor den Coffee Shops illegal und damit unversteuert bleiben. Deshalb finde ich auch dass wir uns ansehen sollten was die Schweiz macht. Wenn noetig sollte die Bundesrepublik Deutschland auch vertragskonform ihre Unterschrift unter die UN-Konvention von 1988 zurueckziehen und nur mit Vorbehalt wieder eintreten.
> Welcher Politiker würde denn dazu stehen.
Wichtig waere, dass es nicht nur Politiker einer Partei waeren. Die Neuregelung des Betaeubungsmittelgesetzes ist eine ueberparteiliche Aufgabe. Unterstuetzer gaebe es dazu aus dem gesamten politischen Spektrum. Legalisierung dient der Bekaempfung der Kriminalitaet und dem Jugendschutz. Beides sind Anliegen alle Parteien.
Es gibt auch Cannabis konsumierende CDU/CSU-Waehler und sicher auch Politiker. Hans-Georg Behr sagte in einem Interview mit der Zeitschrift "Hanf!" im Februar 1996: "Aber warum soll ich jetzt kiffende CSU-Politiker outen? Ich bin doch nicht Rosa von Praunheim." Natuerlich gibt es Kiffer auch bei der Union, genauso wie es da auch homosexuelle Politiker gibt. Nur ist das Privatleben von Politikern in Deutschland relativ tabu.
> Sorry, dass ich so pessimistisch bin, aber ich glaube
> Politik und Vernunft liegen nicht immer dicht beieinander
> - zumindest wenn "Ideologien" etc. im Spiel sind...
Auch Ideologien wandeln sich im Lauf der Zeit, genauso wie die Menschen die sie vertreten :-)
Joe
Die Meist verbreitetste Einstiegsdroge !
Autor: denkerWissen ©
01.12.2000
ist ohne zweifel ZUCKER !
:Um den Moderatoren vorzubeugen die moeglicherweise die Ernsthaftigkeit dieses Beitrages bezweifeln - Die Sache ist Ernst !
Zucker hatt alle Merkmale der schlimsten Drogen !
- Benutzer verlieren den Geschmack und Erfreubarkeit fuer regulaere Zuckeraermere Produckte.
- Der Stoffwechselhaushalt des Koerpers passt sich langfristig an kurzen konzentrierten Molekuele des refinierten Zuckers an und Verlernt die Verdauung der Vollwertspeise.
- Zucker gibt ein kurzfristiges 'High' und Energiegefuhl.
- Dem Koerper mangeln die Minerastoffe und Vitamine die die Frucht ausdem Zucker ausgezogen wurde wahrscheinlich enthielt.
Zusammenfassend wieder eine Warnung gegen Auszugsprodukte und Konzentrate.
Natuerlich wird Zucker dan auch in Nahrungen verwended die moeglicherweise wieder vollstaendig sind - und es beibt unsere Herausforderung unsere (und unserer Kinder) Ernahrung bewust auf Vollwertige Produkte zu basieren.
Speziel fuer den Konsumenten der Canabisprodukte ist es wichtig der Erhoehung des Stoffwechsels durch den Insulinspiegel der zu ploetzlichem Apetit und oft zu Naschen fuehren kann bewust Vollwertiger zu beantworten ...
Zaehne und Gesundheit wollens danken.
Re: Cleanboy
Autor: obo ©
01.12.2000
In der Geschichte der Menschheit ist nur eine Kultur bekannt, die gänzlich auf Drogen jeder Art verzichtet hat. Die Rede ist von den Eskimos. Mit dem Eintreffen des Alkohols bei den Eskimos hatte sich das aber auch erledigt.
Scheint wohl in der Natur des Menschen zu liegen ;-)
Legalisierung jetzt!
Gruß obo
Brief an Huber Hueppe, MdB (CDU)
Autor: Joe Wein ©
02.12.2000
From: Joe Wein To: Hubert Hüppe Sent: Montag, 20. November 2000 11:45
Subject: Christlich-demokratische Drogenpolitik
Sehr geehrter Herr Hüppe,
ich habe nach den angeblichen Kokainfunden im Bundestag erstmals ein Interview mit Ihnen gelesen und fand Ihre Bemerkungen dazu sehr sachlich und einfühlsam. Als Vater von zwei Kindern schreibe ich Ihnen zu einem Anliegen das uns beiden am Herzen liegt.
Die Ereignisse der letzten Monate haben die Diskussion über Drogen in Deutschland neu entfacht. Ich bin mir sicher, dass sie sich noch weiter intensivieren wird wenn erst unsere Schweizer Nachbarn, wie für Februar geplant, eine Gesetzesvorlage zur Strafbefreiung des Konsums von Cannabis und aller Vorbereitungshandlungen dazu (Besitz, Erwerb, Eigenanbau) dem Schweizer Parlament vorlegen werden.
Wie Sie sicher wissen hat eine Eidgenössische Expertenkommission die Lage in einem Untersuchungsbericht dokumentiert und ihre Empfehlungen allen politischen Parteien des Landes zur Stellungsnahme vorgelegt. Die Expertenkommission und die Parteien der Schweizer Regierungskoalition, von den Sozialdemokraten bis zur Christlichdemokratischen Volkspartei, sprachen sich dabei für eine Strafbefreiung von Cannabis aus. Sie fanden, eine Kriminalisierung von Hunderttausenden von Schweizer Bürgern wäre nicht mehr zu rechtfertigen, insbesondere auch weil nach dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand die Gefährlichkeit von Cannabis nicht höher als bei den legalen Suchtmitteln Alkohol und Nikotin einzuschätzen sei.
Die Legalisierung wird es der Schweiz ermöglichen, die Einkünfte aus dem Cannabisverkauf (mehrere Hundert Millionen Franken pro Jahr) in Zukunft zu besteuern, kriminelle Organisationen aus dem Markt zu verdrängen, beim Verkauf Alterskontrollen durchzusetzen und vor allem dem Staat wieder die dringend benötigte Glaubwürdigkeit zu sichern, die ihm bislang Hunderttausende aufgrund des unverhältnismässigen Cannabisverbots absprachen. Sie wissen dass ohne diese Glaubwürdigkeit eine erfolgreiche Drogenprävention nicht möglich ist.
Die Schweizer Cannabislegalisierung ist keine Harmlosigkeitserklärung für Cannabis, sondern nur die Wahl eines wirksameren und weniger schädlichen Mittels der Prävention. Auch Ihre Kollegen von der Schweizer CVP unterstützen diese Reform.
Dass auch in Deutschland das Betäubungsmittelgesetz nicht in der Lage ist, den Konsum illegaler Drogen, insbesondere von Cannabis, wirksam zu verhindern, beobachten wir nun schon seit Jahrzehnten. Die Strafverfolgung von Cannabisdelikten ist mehr Werturteil als gesundheitspolitische Massnahme und sie belastet die Gesellschaft mit hohen Kosten, wie die Verdoppelung der Cannabisdelikte allein in den letzten 6 Jahren zeigt. Wer hätte sich bei der Neufassung des BtMG vor drei Jahrzehnten träumen lassen dass heute 118.793 mal pro Jahr wegen Cannabis ein Ermittlungserfahren eröffnet würde, 325 mal pro Tag, tagaus, tagein? Dabei hätten unsere Polizei und Justiz, weiss Gott, wichtigeres zu tun.
Ich hoffe, die CDU/CSU bleibt lernfähig und beobachtet die Entwicklungen in der Schweiz sehr genau. Was wir brauchen sind pragmatische, ideologiefreie Lösungen. Ich denke, unsere Jugend verdient etwas besseres als eine Politik die an der Realität vorbeigeht indem sie Menschen kriminalisiert von denen einerseits die Mehrzahl keine Probleme durch ihren Konsum hätte und andererseits eine Minderheit eher Hilfsangebote als Strafe braucht.
Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
[Anschrift]
Korrektur: Hubert Hueppe, MdB
Autor: Joe Wein ©
02.12.2000
Entschuldigung fuer den Tippfehler in der Ueberschrift!
E-Mail-Adresse: hubert.hueppe@bundestag.de
Die Homepage von Herrn Hueppe ist:
://www.cducsu.bundestag.de/hueppehu.htm
Die Kultur von Drogen
Autor: Joe Wein ©
03.12.2000
Hallo cleanboy,
ich weiss nicht was Sie fuer Vorstellungen von Evolution haben, aber Drogenkonsum, vom Genuss vergorener Fruechte ueber Pilze und alle moeglichen Pflanzen geht weit in die Steinzeit zurueck. Er ist keine Erscheinung der Neuzeit. Die einzige Kultur weltweit ohne Drogenkonsum war die der arktischen Eskimos vor der Ankunft der Weissen und des Alkohols.
Der rituelle Gebrauch von Rauschmitteln ist auch ein gemeinsames Element vieler Religionen, von den Fliegenpilzen sibirischer Schamanen ueber den Messwein der Christen bis zum "Ganja" der Rastafarians. Verschiedene psychoaktive Pflanzen wurden ausserdem seit Jahrtausenden als Arzneimittel verwendet.
Obwohl es auch in den vergangenen Jahrhunderten schon Drogenverbote in Deutschland gegeben hat die spaeter alle wieder aufgehoben wurden (u.a. gegen Tabak und Kaffee) sind die heutigen Drogenverbote eine reine Erscheinung des 20. Jahrhunderts. Im Deutschen Reich gab es etwa vor 1921 keine Drogenverbote. Dass welche erlassen wurden war vor allem eine Folge des Vertrags von Versailles, der eine Klausel enthielt die Unterzeichnerstaaten dazu zwang, nationale Opiumgesetze zu erlassen. Wussten Sie das? Haschisch, Alkohol, Kaffee, Heroin, Zigaretten, Kokain, alles war bis 1921 legal und in Apotheken frei verkaeuflich.
Das Cannabisverbot, um das es hier geht, ist noch juenger. Der Vertrieb von Haschisch fuer den nichtmedizinischen Gebrauch wurde in Deutschland 1929 verboten, der Anbau von Cannabis war jedoch weiter legal. Der medizinische Gebrauch wurde 1958 verboten.
Hanfblueten fanden sich schon in keltischen und germanischen Grabbeigaben um 500 vor Christus, also 900-1000 Jahre frueher als die ersten Anzeichen von Hopfen in Bayern. Die erste urkundliche Erwaehnung von Hopfen in Deutschland war erst 860 nach Christus.
In China war Cannabis eine der aeltesten Kulturpflanzen und wurde bereits in 5000 Jahre alten Schriften erwaehnt -- als Medizin. Das chinesische Schriftzeichen fuer Hanf setzt sich zusammen aus dem Zeichen fuer "Waeldchen" und einem Hausdach. Das Zeichen fuer "Hanf", kombiniert mit dem Zeichen fuer "Hand", bedeutet "reiben" oder "Haschisch".
Joe Wein
joewein@pobox.com
Suchtmittel in der BRD
Autor: hemp
03.12.2000
Leider ist es in Deutschland nicht möglich eine objektive Diskussion über
Suchtmittel zu führen. ca. 3 Millionen (vorsichtige Schätzungen) Alkohohl-
abhängige und schwerst Suchtkranke werden akzeptiert. Man spricht sogar
von einer weichen (da legalen) Droge. Und dies obwohl Sie nicht nur psychisch sondern auch körperlich abhängig macht.
Alle illegalen Suchtmittel werden kollektiv als Rauschgift verteufelt.
Die traurige Bilanz bei den Herointoten steht in keinem Verhältnis zu den toten bei Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss.
Die Einstiegsdroge Cannabis wird oft genannt.
Wer spricht von der Einstiegsdroge Alkohol ? Haben wir alle deren kollektiven, exzessiven Gebrauch seit frühster Kindheit miterlebt und
später selbst durchlebt.
Hallo,
Autor: Philipp T.
04.12.2000
ich habe keine Zeit alle 400 Kommentare zu lesen. Ich wollte nur mal etwas fragen: Kennt jemand den Film wonderboys mit Michael Douglas wo er einen kiffenden Englischprofessor spielt ?
Dazu wollte ich fragen ob das realistisch ist, das einer seit 30 Jahren dieses Zeug raucht und trotzdem relativ normal und sogar Professor ist.
Re:Philipp
Autor: obo ©
04.12.2000
Ja, das ist nicht ungewöhnlich. Du würdest Dich wundern, wenn Du auch nur eine entfernte Ahnung hättest, wer alles kifft.
Es geht durch alle Berufsgruppen, alle Gesellschaftsschichten und auch 50 jährige Kiffer sind keine Seltenheit.
Hier wird ein riesiger Teil der Bevölkerung kriminalisiert, wobei die Folgen der Kriminalisierung um ein vielfaches schwerer wiegen, als der Konsum selbst.
Die größte Gefahr die von Cannabis ausgeht ist die Illegalität ihres Wirkstoffs THC.
Darum:
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
Wundere mich zwar
Autor: Joerg100
04.12.2000
dass diese Diskussion auf der Seite der CDU stattfindet - andererseits sind Diskussionen auf irgendwelchen Homepages irgendwelcher Parteien eh ohne Folgen, haben keine Konsequenzen. Ich kann alle diese ganzen Beiträge auch nicht lesen - was ich nur loswerden wollte: aber klar ist Haschisch eine Einstiegsdroge! Ein Einstieg in die Kriminalität! Man wird kriminell, weil Haschisch verboten ist! Wäre es erlaubt, würde man auch nicht kriminell. So einfach ist das.
Das ist ein alter Hut, ich frage mich nur, wie lange man noch die Argumente hin und her wenden will - Ihr Haschischgegner wendet Eure Energie lieber gegen den Alkohol auf, aber da sind ja die Brauereien davor. Und die Fa. Jaegermeister und wie sie alle heissen. Die von Besoffenen Totgeschlagenen, Totgefahrenen - die werden hingenommen: Alkohol - eine Volksdroge.
Tut was gegen harte Drogen - und den großartigen Unterschied zwischen einem Alkoholiker und einem Junkie soll mir erst mal einer zeigen. Delirium und Heroinentzug, Turkey - das eine ist verboten, das andere nicht.
Der Kiffer, der sein Pfeifchen raucht, wird kriminalisiert, gilt als asozial von vielen der Leute, die hier ihre Beiträge schreiben - wie lange noch? Kiffen sei nicht 'kulturell verwurzelt' in unserer sog. Kultur? Na Prost! Eigentlich würde mich nicht interessieren, was Herr Merz oder Herr Mayer zum Thema Alkoholmissbrauch zu sagen haben - was ja keine Wählerstimmen bringt. Dann lieber gegen die Ausländer. Ach ja: am Stammtisch wird ja weniger gekifft. Da wird gesoffen - obwohl, ich kenne Stammtische, da wird beides. Und die wählen sogar die CDU! Oder FDP. Grün. SPD - egal. Deutschland und seine Wunder!
Langjährige Konsumenten
Autor: Joe Wein ©
04.12.2000
Philipp T. schrieb:
> Ich wollte nur mal etwas fragen:
> Kennt jemand den Film wonderboys mit Michael Douglas wo er einen kiffenden
> Englischprofessor spielt ?
Ich kenne den Film nicht. Ich habe aber einige langjaehrige Cannabiskonsumenten kennengelernt (Erstkonsum vor ueber 30 Jahren, Altersgruppe ueber 50) die ich als absolut unauffaellig bezeichnen wuerde.
> Dazu wollte ich fragen ob das realistisch ist, das einer seit 30
> Jahren dieses Zeug raucht und trotzdem relativ normal und sogar
> Professor ist.
Genauso realistisch wie dass jemand, der ab und zu mal ein Bier oder ein Glas Wein trinkt, "relativ normal" oder "sogar Professor" ist.
Cannabis wie Alkohol sind Genussmittel die missbraucht werden koennen und von einer Minderheit auch missbraucht werden, aber von der grossen Mehrheit der Konsumenten massvoll und vernuenftig verwendet werden.
Zwei wesentliche Unterschiede sind dass Alkohol bei uebermaessigem Gebrauch wesentlich schaedlicher ist als Cannabis und dass Cannabis im Gegensatz zu Alkohol illegal ist.
Die Studie von Professor Dieter Kleiber fuer den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Seehofer fand dass exzessiver Cannabiskonsum bei Leuten mit weniger Erfahrung haeufiger war als bei langjaehrigen Konsumenten, die seltener ueber Probleme im Zusammenhang mit Cannabiskonsum berichten.
Waehrend Cannabis bis in die 50er Jahre vor allem von Bauern in hanfanbauenden Gebieten konsumiert wurde hat es sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einer echten Volksdroge entwickelt deren Konsum an keine soziale Schicht mehr gebunden ist.
Cannabiskonsumenten haben heute im statistischen Schnitt sogar eine hoehere Schulbildung als der Bevoelkerungsdurchschnitt. Besonders viele haben Abitur.
Der Konsum ist in allen sozialen Schichten stark verbreitet. Jeder vierte Deutsche zwischen 15 und 40 hat bereits Cannabis konsumiert. Etwa 2,4 Millionen sind nach offiziellen Zahlen letztjaehrige Konsumenten.
Joe Wein
joewein@pobox.com
schmuggelt cia verbotene produkte?
Autor: us-fan
05.12.2000
://pages.prodigy.com/truthpage/crack.htm
RE:
Autor: Philipp T.
05.12.2000
Danke für die schnellen Antworten. Es scheint mir unter Umständen tatsächlich möglich, das ältere "Dauerkonsumenten" möglich sind. Vielleicht sogar in höheren gesellschaftlichen Positionen. Der Cannabiskonsum macht wohl nicht so schnell die Gesundheit kaputt wie Alkokolsucht.
Aber irgendwie kommt es mir so vor, als wären das oft etwas "komische" Personen. Der Professor in dem Film war zwar intelligent und sympatisch, aber auch etwas tatterig und geistig abwesend. So ähnlich ist das manchmal auch bei Leuten die ich kenne die als Kiffer bekannt sind. Irgendwie wirken sie auch manchmal lustlos oder abwesend. Ich würde es jedenfalls nicht (dauerhaft) nehmen. Wenn man die Gesetze ändert, dann zum Verständnis nicht so wie jetzt, daß keiner richtig weiß, ob es denn nun strafbar ist oder nicht. Im Moment ist das ja so ein komischer "Zwischenzustand" in Deutschland.
Cannabis und Gesundheitspolitik
Autor: Joe Wein ©
06.12.2000
Philipp T. schrieb:
> Es scheint mir unter Umständen tatsächlich möglich,
> das ältere "Dauerkonsumenten" möglich sind. Vielleicht
> sogar in höheren gesellschaftlichen Positionen. Der
> Cannabiskonsum macht wohl nicht so schnell die
> Gesundheit kaputt wie Alkokolsucht.
Du vergleichst da auch zwei verschiedene Dinge, Konsum und Sucht. Nur 8 Prozent der untersuchten Cannabiskonsumenten in der Studie von Professor Kleiber waren psychisch abhaengig, der Rest waren es nicht.
Wer taeglich ein oder zwei Bier trinkt macht seine Gesundheit damit auch nicht kaputt. Was schaedlich ist, ist der uebermaessige Konsum. Dieser Unterschied interessiert aber den Gesetzgeber bei Cannabis nicht. JEDER Besitz von Cannabis ist verboten (mit Ausnahme von bestimmten Sondergenehmigungen). Jeder (auch uebermaessige) Konsum von Alkohol ist legal.
Uebermaessiger Cannabiskonsum ist, nach Aussagen vieler Studien, deutlich weniger schaedlich als uebermaessiger Alkoholkonsum.
> Aber irgendwie kommt es mir so vor, als wären das oft
> etwas "komische" Personen. Der Professor in dem Film war
> zwar intelligent und sympatisch, aber auch etwas tatterig
> und geistig abwesend. So ähnlich ist das manchmal auch bei
> Leuten die ich kenne die als Kiffer bekannt sind. Irgendwie
> wirken sie auch manchmal lustlos oder abwesend.
... Nichtkonsumenten sicher auch manchmal! Es kommt auch auf den Einzelnen an. Es gibt verschiedene Konsummuster, verschiedene Altersgruppen und verschiedene Zielsetzungen beim Konsum.
Gerade weil ueber die Wirkungen von Cannabis kaum ehrlich aufgeklaert wird machen viele Konsumenten Fehler und verwenden es, besonders anfangs, exzessiv. Nach der Enttaeuschung ueber die Unwahrheiten die ihnen vom Staat erzaehlt worden waren, verfallen diese neuen Cannabiskonsumenten in den Umkehrschluss, Cannabis sei voellig harmlos, egal wie man es gebrauche. Das ist natuerlich genauso falsch.
Wer taeglich mehrere Gramm wegraucht oder damit schon beim Fruehstueck beginnt oder monatelang jeden Tag raucht der betreibt mit Sicherheit nicht den optimalen Umgang damit. Cannabis sensibilisiert fuer Sinneseindruecke, aber das kann bei uebermaessigem Gebrauch mit der Zeit zu Abstumpfung fuehren, vor allem im nuechternen Zustand. Cannabis kann einem Aengste nehmen aber das kann dazu fuehren dass aengstliche, unsichere Naturen glauben, ihr Leben nur noch mit Cannabis bewaeltigen zu koennen.
Das Problem ist dass wegen des Verbotes auf diese Risiken nicht hingewiesen wird. Man erzaehlt immer nur von Einstiegsdroge und psychischer Abhaengigkeit, erklaert aber nie, was bei Problemkonsumenten eigentlich passiert - und bei Normalkonsumenten nicht. Es wird auf beiden Seiten schwarz-weiss gemalt, als gaebe es nur das boese Rauschgift oder das Wunderkraut. Die Wahrheit liegt dazwischen.
Wichtig ist, dass man den moeglichen schaedlichen Missbrauch nicht verhindern oder reduzieren kann indem man Verbote ausspricht. Im Gegenteil, Verbote verschlimmern diese Risiken nur.
Zum einen verhindert man damit ehrliche Gespraeche ueber das Thema. Wer will schon ueber etwas aus eigenen Erfahrungen berichten was verboten ist? Das Verbot produziert Heuchelei. Dabei waeren persoenliche Erfahrungen die glaubwuerdigste Quelle von Informationen ueber Problemquellen.
Zum anderen behindert die Verbotssituation den unverkrampften, gemaessigten Umgang um gleichzeitig den exzessiven Konsum zu foerden. In den Niederlanden koennte jeder Erwachsene jederzeit Cannabis im Coffee Shop kaufen. Deshalb werden sich viele dort nie einen Vorrat zulegen. Was man nicht staendig im Haus hat, das konsumiert man auch weniger. In Deutschland dagegen, wo die Konsumenten nie wissen wann es wieder irgendwo was zu kaufen gibt, besteht viel eher ein Anreiz fuer sie, Vorraete anzulegen oder gar selbst anzubauen. Das foerdert den Dauerkonsum.
Gleichzeitig fuehrt das Verbot dazu dass es riskant ist, ueber den Konsum mit Nichtkonsumenten zu sprechen. Probleme die auftreten, werden deswegen viel eher verdraengt als bewaeltigt. Je weniger ein Konsument mit Nichtkonsumenten zu tun hat desto weniger muss er mit Ablehnung oder gar mit Anzeigen rechnen. Das animiert zum Rueckzug in ein reines "Kifferghetto" und kann den Konsum erheblich steigern. Bei manchen Konsumenten dreht sich mit der Zeit alles nur noch um's Kiffen, aber nicht trotz des Verbotes sondern vielleicht gerade WEGEN des Verbotes!
Deshalb waere es an der Zeit, dass unsere Politiker ideologische Scheuklappen ablegen und dieses Verbot abschaffen dass mehr Schaden als Nutzen bringt. Gesundheitspolitik macht man mit Aerzten und Lehrern, nicht mit Polizisten und Richtern.
Joe Wein
joewein@pobox.com
Wie koennte eine Reform aussehen?
Autor: Joe Wein ©
06.12.2000
Philipp T. schrieb:
> Wenn man die Gesetze ändert, dann zum Verständnis
> nicht so wie jetzt, daß keiner richtig weiß, ob es
> denn nun strafbar ist oder nicht. Im Moment ist das
> ja so ein komischer "Zwischenzustand" in Deutschland.
Ja, die Lage ist sehr unklar. So ist der Konsum nicht strafbar und war es auch noch nie. Selbstschaedigung ist nach deutschem Recht naemlich prinzipiell nicht strafbar. Der Besitz beeinhaltet jedoch das Risiko der Weitergabe an Dritte und konnte deshalb verboten werden. Das Bundesverfassungsgericht hat 1994 geurteilt dass vom Besitz geringer Mengen zum Eigenkonsum in Anbetracht der relativ geringen Gefaehrlichkeit der Droge ein so geringes Risiko der Fremdgefährdung durch Weitergabe ausgeht dass eine Bestrafung dafuer dem Uebermassverbot des Grundgesetzes widerspraeche.
Sogar die CDU hat dies prinzipiell akzeptiert. Sie hat sich fuer eine bundeseinheitliche 6-Gramm Grenze ausgesprochen, bis zu der das Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden soll. In Hessen und Schleswig-Holstein arbeitet man mit einer 30-Gramm Grenze. Dies sind positive Ansaetze, aber sie lassen viele Problem offen:
1) Die derzeitige Einstellungspraxis aendert nichts daran dass wegen Besitz selbst geringster Mengen immer noch Anzeige erstattet und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss. Erst die Staatsanwaltschaft kann dann dieses Verfahren wieder einstellen. Das kostet Geld und bindet Personal. Polizisten und Staatsanwaelte wachsen nicht auf Baeumen. Ihre Zahl ist beschraenkt und sie muessen von uns allen bezahlt werden.
Bei 118.793 Cannabisverfahren 1999 ist das eine riesige Verschwendung oeffentlicher Mittel. In vielen Faellen, insbesondere in noerdlichen Bundeslaendern, sehen Beamte bei geringen Mengen oft von einer Anzeige ab um sich besser um schwereren Faelle kuemmern zu koennen, aber sie machen sich dabei eigentlich strafbar.
Es muesste bei geringen Mengen von Cannabis zumindest das Opportunitaetsprinzip eingefuehrt werden so dass die Polizei nicht mehr in jedem Fall nach Paragraph 163 der Strafprozessordnung zur Ermittlung verpflichtet waere. Moeglich waere dies unter anderem durch eine Einstufung des Besitzes zum Eigenbedarf bis zu einer bestimmten Menge als Ordnungswidrigkeit. Hier gilt, anders als im Strafrecht, kein Ermittlungszwang fuer die Polizei. Warum sollten Polizisten die Personalien jedes Kiffers aufnehmen muessen waehrend Morde und Raubueberfaelle unaufgeklaert bleiben? Wem ist damit gedient?
2) Die derzeitigen Strafen stehen in keinem Verhaeltnis zur tatsaechlichen Gefaehrdung Dritter. Bei Mengen die immer noch fuer den Eigenbedarf sind aber geringfuegig ueber den Einstellungsgrenzen liegen, gibt es immer noch empfindliche Strafen. So gab es z.B. vor vier Jahren in Bayern 2 Jahre Gefaengnis auf Bewaehrung fuer 10 Gramm Haschisch zum Eigengebrauch (Wert: ca. 100 DM. Haftkosten fuer den Steuerzahler: DM 54.000 pro Jahr). Die selbe Strafe bekam ein Hamburger Grundschullehrer der sich an 23 Kindern sexuell vergangen hatte, sowie eine Frau aus Sachsen die ihr neugeborenes Kind ausgesetzt und erfrieren hatte lassen. Was sagt so etwas ueber die Werturteile unserer Gesellschaft? Die Strafen fuer Cannabismengen zum Eigenbedarf gehoeren endlich an die Realitaet angepasst, und zwar nicht nur bis 6 Gramm.
3) Fuehrerscheinpraxis: Auch wenn die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellt ergeht oft eine Meldung der Polizei an die Fuehrerscheinstelle und diese verlangt dann mehrere Urintests die den Fuehrerscheininhaber um die 1000 DM kosten. Er muss diese selbst bezahlen, selbst wenn sie negativ ausfallen. Werden im Urin Cannabinoidmetaboliten gefunden (die wohlgemerkt selbst keine psychoaktive Wirkung haben) dann wird der Fuehrerschein eingezogen. Das Fahren im berauschten Zustand braucht nicht einmal nachgewiessen werden.
Dabei haben verschiedene Studien, u.a. fuer das amerikanische und britische Verkehrsministerium, ergeben dass Alkohol die Fahrfaehigkeit wesentlich staerker beeintraechtigt als Cannabis das tut, und das alkoholisierte Fahren bis 0,8 Promille ist ja sogar legal. Es ist nicht nachzuvollziehen warum dann bei Cannabis ein soviel strengerer Massstab angelegt wird. Hier scheint es weniger um die Verkehrssicherheit zu gehen, als darum, das mit dem Grundgesetz begruendete Bestrafungsverbot des Bundesverfassungsgerichtsurteils ueber den Umweg des Verwaltungsrechts zu umgehen.
4) Schwarzmarkt: Solange es keinen legalen Anbau und Verkauf gibt wird er fortbestehen. Besonders junge und unerfahrene Menschen werden sich von den Gewinnen verlocken lassen. Ihre Bestrafung kann ihre Zukunft ruinieren und kostet den Steuerzahler Unsummen. Auch viele Konsumenten die fuer den Eigenbedarf ein paar Pflanzen anbauen werden im selben Netz gefangen wie Dealer. Wer nicht alle paar Wochen ein paar Gramm einkauft sondern einmal im Jahr erntet der liegt weit jenseits der "geringen Menge", obwohl er nicht mehr konsumiert und ausserdem nicht das organisierte Verbrechen foerdert. Eigenanbau hilft der Maerktetrennung, dennoch wird er haerter bestraft als der Erwerb auf dem Schwarzmarkt. Die einzigen die davon etwas haben sind die kriminellen Grosshaendler die am Schwarzmarkt Milliarden verdienen.
Die Politik muss langfristig eine Loesung dafuer finden wie der Cannabisschwarzmarkt durch eine weniger schaedliche Alternative ersetzt werden kann, wobei auch die internationalen Vertraege zu beruecksichtigen sind. Eine Moeglichkeit waere, aus der Drogenkonvention von 1988 auszutreten und nur mit Vorbehalt wieder einzutreten. Mehrere andere Laender haben diesen Schritt erwogen, aber niemand will der Erste sein der das tut, auch wenn klar ist dass diese auf Druck der Amerikaner unterschriebenen Vertraege eine schadensminimierende Drogenpolitik behindern.
Die internationalen Drogenkonventionen zwingen zu keiner Bestrafung des Konsums oder Besitzes fuer den Eigenbedarf. Sie fordern nur eine Bestrafung der unerlaubten Abgabe von Cannabis. Das Bundesinstitut fuer Arzneimittel und Medizinprodukte kann die Abgabe von Cannabis genehmigen und ein derartig genehmigter Vertrieb waere auch konventionskonform. Das war der Kern des Apothekenmodells, das in der vorigen Legislaturperiode abgelehnt wurde.
Statt einer staatlichen Abgabe waere auch eine Einfuehrung des Opportunitaetsprinzips fuer die Verfolgung des Handels und Anbaus denkbar. Diese Handlungen blieben dann zwar prinzipiell strafbar, wuerden aber nicht verfolgt solange bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden, wie z.B. die Einhaltung von Altersgrenzen, von Hoechstabgabemengen, ein Exportverbot, usw. Dies ist die Loesung die wahrscheinlich in der Schweiz eingefuehrt werden wird. Die Niederlande verwenden das Opportunitaetsprinzip schon seit 24 Jahren.
Auch eine Legalisierung des Eigenanbaus wuerde das Schwarzmarktproblem entschaerfen, auch wenn damit keine vollstaendige Loesung des Problems moeglich ist. Die Einheitskonvention von 1961 erlaubt ausdruecklich sowohl den Anbau von Cannabis als Nutzpflanze als auch als Zierpflanze. Das Betaeubungsmittelgesetz beruecksichtigt jedoch nur den Anbau als Nutzpflanze fuer Fasern und Samen, nicht dagegen den Anbau als Zierpflanze. Wir haben eine schizophrene Situation wo in deutschen Vorgaerten jeden Sommer Mohnblumen bluehen aus denen Heroin hergestellt werden kann. Solange eine bestimmte Quadratmeteranzahl nicht ueberschrittenwird sind diese Pflanzen als Zierpflanzen legal. Andererseits ist aber der Anbau von Hanf als Balkonpflanze (ebenso wie das Saatgut) streng verboten. Eine pragmatische Loesung die eine bestimmte Pflanzenanzahl bzw. Quadratmeterzahl zuliesse wuerde den unerlaubten kommerziellen Grossanbau weiter strafbar halten, den internationalen Verpflichtungen genuegen und gleichzeitig die Nachfrage nach Cannabis auf dem Schwarzmarkt reduzieren.
Wann werden die Politiker in Berlin endlich handeln?
Joe Wein
joewein@pobox.com
Brüssel liegt vor Berlin
Autor: Joe Wein ©
06.12.2000
Belgien will Cannabis legalisieren.
So steht es seit gestern in den Zeitungen. Bei bis zu 5 Gramm Haschisch bzw. bis zu 5 weiblichen Cannabispflanzen fuer den Eigenbedarf wird in Zukunft in Belgien keine Anzeige mehr erstattet werden, und beschlagnahmt wird auch nichts.
Ein noch weitergehender Vorschlag, auch den lizenzierten Anbau und Vertrieb zuzulassen wird aber wahrscheinlich nicht umgesetzt, weil man Probleme mit internationalen Vertraegen sieht und man diese Vertraege noch nicht kuendigen will.
Das heisst dass in absehbarer Zeit in schon drei Nachbarlaendern Deutschlands (Niederlande, Belgien, Schweiz) Cannabiskonsumenten nicht mehr als Kriminelle gelten werden.
Herr Schroeder, Frau Merkel, Herr Stoiber: Warum muss die deutsche Polizei immer noch ihr knappes Personal mit fast 120.000 Anzeigen pro Jahr wegen Cannabis beschäftigen während andererseits Morde und andere Gewaltverbrechen auf ihre Aufklärung warten? Wem ist denn damit eigentlich gedient?
Mit freundlichen Gruessen
Joe Wein
joewein@pobox.com
info@cannabislegal.de
re. obo und Thunderbold
Autor: Cleanboy
06.12.2000
Obo hat recht! Es liegt in der Natur des Menschen,
daß er sich umbringt, einzeln, in Gruppen, aus
"Lifestyle usw. Das kann er ja tun. Am besten aber
dann kurz und schmerzlos und nicht langsam und
auf Kosten seiner Mitmenschen!
Der Premier hat recht. Er wird lange regieren.
Die Kiffer haben keine Mehrheit! Die Selbsausrottung
der Spezies Mensch wird noch etwas verschoben.
Re: Cleanboy
Autor: Hans Maier d.E. ©
06.12.2000
Sach mal Cleanboy, bist du Erkenntnisresitent oder nur ein Troll?
Canabisprodukte sind nicht schädlicher oder gefährlicher als Kaffee oder Tee. Is das so schwer zu kapieren?
mfG
Hans Maier
Organschäden durch Cannabis?
Autor: Hans Maier ©
07.12.2000
Sind bisher, nach meinem Informationsstand, so gut wie nicht bekannt. Beim Konsum von Alkohol hingegen kommt es zu Organschädigungen der Leber, der Nerven, des Gehirns, der Bauchspeicheldrüse, etc. usw.
Da wundert es einen doch sehr, was hier verboten ist und was erlaubt.
H.M.
re. Jonny d.E.
Autor: Cleanboy
07.12.2000
Also Junge, ich habe selbst schon Mohn und Hanf
angebaut, ehe dies vorboten wurde.
Die Landwirtschaft hat das überlebt.
Die Menschheit wird das auch überleben.
Kaffee, Tee, Bier und Wein mäßig und mit Verantwortung
genossen, das reicht! Oder nicht?
Re: Cleanboy
Autor: obo ©
07.12.2000
Nein, das reicht nicht.
Die Tatsache, daß Cannabis verboten wurde, ist auf Unwahrheiten begründet. Um eine glaubwürdige Drogenpolitik betreiben zu können, muß man bei der Warheit bleiben, sonst verliet man seine Glaubwürdigkeit und somit verhallen alle Warnungen vor Drogen ungehört!
Denk an unsere Jugend.
Legalisierung von Cannabis jetzt!
gruß obo
Niederlande,
Autor: obo ©
07.12.2000
Schweiz, Belgien,....
Der Nächste bitte!
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
p.s. Aus aktuellem Anlaß:
WER POSTINGS LÖSCHT VERBRENNT AUCH BÜCHER!
cleanboy
Autor: zk4
07.12.2000
NEIN!!!
ich lasse mir doch nicht meine konsumgewohnheiten vorschreiben.
dabei werde ich auch noch zwangskriminalisiert! wo leben wir denn?
eine drogenfreie gesellschaft wird es nie geben...
ich schliesse mich bobo an: LEGALISIERUNG VON CANNABIS JETZT!
alk reicht?
Autor: Lise Lega ©
07.12.2000
Alkohol, Zigaretten und Kaffee reichen?
Sehe ich gar nicht ein, daß ich Alkohol trinken soll, weil das "reicht". Denn Cannabis ist nunmal weniger schädlich und macht mir mehr Spaß. Es ist aber in der Tat so, daß ich manches Bier nicht getrunken hätte, wenn ich was zu Rauchen gehabt hätte.
Zigaretten rauche ich übrigens so gut wie gar nicht.
Cannabis in Belgien bald legal?
Autor: pommes
07.12.2000
2 Modelle stehen in Belgien zur Wahl (ua bis 5 g straffrei etc)
heute soll angeblich darüber abgestimmt werden.
(Quelle: "het volk", belgien)
Knueller- Clinton sagt Pot Smoking and Selling OK!
Autor: GDV33DonnerSchlag@WEST
07.12.2000
WIRE:12/06/2000 23:07:00 ET
Clinton: Pot Smoking Should Not Be Prison Offense
LOS ANGELES (Reuters) - President Clinton, who tried to avoid the stigma of smoking marijuana by saying he never "inhaled," tells Rolling Stone magazine that people should not be jailed for using or selling small amounts of the drug. In an interview with the rock magazine released on Wednesday, Clinton was asked if he thought that "people should go to jail for using or even selling small amounts of marijuana?" Clinton, who raised eyebrows in the 1992 presidential primary campaign when he admitted trying the drug but adding he didn"t inhale, told the magazine, "I think that most small amounts of marijuana have been decriminalized in some places, and should be." He added, "We really need a reexamination of our entire policy on imprisonment. Some people deliberately hurt other people and they ought to be in jail because they can"t be trusted to be on the streets. Some people do things that are so serious that that they have to be put in jail to discourage other people from doing similar things. "But a lot of people are in prison because they have drug problems or alcohol problems and too many of them are getting out -- particularly out of state systems -- without treatment, without education, without skills, without serious efforts at job placement."
Alkohol
Autor: Paul Buhr ©
07.12.2000
Alkohol ist eine härtere Droge als Cannabis. Trotzdem denke ich, daß eine Alkoholprohibition ein Schuß nach hinten ist (Alkoholprohibition USA). Und die totale Legalität von Alkohol ist auch kein Paradebeispiel, genauso wie die totale Illegalität von Cannabis.
Man braucht für beide Stoffe eine Politik für eine vernünftige Abgabe an die richtige Zielgruppe, jedoch hat meiner Meinung nach weder Alkohol, noch Cannabis etwas im Supermarkt oder an der Tankstelle zu suchen.
Man sollte Cannabis kontrolliert und bedingt abgeben und den Alkohol nicht mehr legaler, als Cannabis handhaben.
Ich kann den Gestank von Pot nicht ab
Autor: GDV33DonnerSchlagWEST@
07.12.2000
besonders der neue starke Pot. ...ich mag das nicht. Alkohol fehlt weniger auf, es sei denn man rennt in die Fahne von so'n Saeufer!!!!!!!
Meine Kritik ist ernst gemeint.
GDV33.
Re: Ich kann den Gestank von Pot nicht ab.
Autor: Hans Maier d.E. ©
07.12.2000
Lieber GDV33DonnerSchlagWEST@, du darfst selbstverständlich saufen
soviel du willst und bis es dir zu den Ohren wieder rauskommt. Aber andere
Leute haben andere Vorlieben und es geht weder dich noch den Staat etwas an, was diese Leute zu sich nehmen wollen.
mfG
Hans Maier
am besten "auf Gras" (to gdv33blablabla)
Autor: pommes
07.12.2000
lieber gdv33 (klingt irgendwie voll faschomäßig).....
ja ich rieche statt pot auch lieber gutes gras (island sweet skunk) oder so, tja da kann ich dich voll verstehen :)
se best regards to british columbia - you have got one of the finest strains of cannabis over there.!
Nichtraucherschutz
Autor: Joe Wein ©
08.12.2000
Hallo GDV33usw.,
ich kann einem Rauchverbot in oeffentlichen geschlossenen Raeumen wie z.B. Restaurants sehr viel abgewinnen und finde das immer sehr angenehm wenn ich z.B. in Kalifornien bin. Dort kann man sogar in eine Bar gehen um eine Band anzuhoeren ohne am Ende des Abends wie ein Aschenbecher zu stinken.
Geruchsbelaestigung durch Cannabisrauch oder Tabakrauch ist ein Grund fuer Nichtraucherschutzgesetze, nicht fuer ein Pauschalverbot. Wir sperren ja auch keine Zigarettenraucher ein die bei sich zuhause rauchen.
Zu den staerkeren Cannabissorten (die es schon immer gab), die verringern eher noch die Geruchsbelaestigung durch Rauch weil naemlich eine kleinere Rauchmenge schon die selbe Wirkung hat.
Waere Cannabis legal dann wuerden viele Konsumenten es ohnehin als Tee oder Gebaeck, also voellig rauchfrei, konsumieren. Hier ist die Verbotspolitik kontraproduktiv, weil sie eine risikoreichere Konsummethode foerdert.
Mit freundlichen Gruessen
Joe Wein
joewein@pobox.com
Heuchelei ist kein Verbrechen.
Autor: Joe Wein ©
08.12.2000
...aber respektieren kann ich Politiker schon lange nicht mehr die, wie US Praesident Bill Clinton, das eine sagen und das andere tun.
Es ist gut dass er endlich ausgesprochen hat dass Verhaftungen fuer Cannabis nicht die richtige Antwort sind, aber warum sagt er das erst 4,2 Millionen Cannabisverhaftungen zu spaet? Soviele Amerikaner sind naemlich seit seinem Amtsantritt 1992 wegen dieser Pflanze verhaftet worden, darunter auch Krebs- und AIDS-Patienten wie Peter McWilliams der im vergangenen Sommer ohne seine Medizin starb. Das macht mich sehr bitter.
Heuchelei ist keine spezifische Eigenheit nur von amerikanischen Politikern. Auch deutsche Politiker muessen sich hier Vorwuerfe gefallen lassen. In Deutschland wird einerseits gegen Cannabis als "Rauschgift" gepredigt waehrend andererseits publikumswirksam grosse Faesser angezapft werden um mehrere Wochen kollektiven Drogenkonsums einzuleiten (volkstuemlich ist diese Drogenparty als "Wies'n" bekannt ;-)
Dabei kommt Muenchner Sanitaeter weit mehr Faelle von Drogenueberdosen zu sehen als das ganze Jahr mit Cannabis passieren. Eine akut lebensgefaehrliche Dosis ist bei Cannabis, anders als bei Alkohol, schliesslich nicht moeglich.
Auch deutschen Krebs- und MS-Patienten wird weiterhin Cannabis als Medizin vorenthalten. Wie kann man einem Krebspatienten oder einem Menschen im Rollstuhl mit Gefaengnis drogen weil er eine Medizin nimmt die seine Leiden lindert und die in Deutschland frueher schon einmal legal erhaeltlich war? Das kann ich nicht verstehen.
Joe Wein
joewein@pobox.com
rauchfrei konsumieren
Autor: Lise Lega ©
08.12.2000
Cannabis als Tee zu konsumieren, bzw. die Aufnahme durch den Verdauungstrakt, birgt aber auch Risiken, die hier nicht verschwiegen werden sollten: Da die Wirkung erst 1 bis 2 Stunden nach der Aufnahme einsetzt, ist diese Art der Anwendung sehr schwer zu dosieren! Manche mögen in Erwartung eines längeren und heftigeren Rausches zuviel des "Guten" trinken/essen. Das kann SEHR unangenehme Folgen auslösen, z.B. zeitweilige, schwer kontrollierbare Paranoia mit stark gesteigerter Herzfrequenz/Blutdruck, bis hin zu Panikattacken.
Daher möchte ich von derartigen Experimenten dringend abraten!
re-Lega
Autor: flea ©
08.12.2000
Da hast du vollkommen recht darauf hinzuweisen. das dosierungsproblem ist wahrlich vorhanden auf grund der lange Zeit, bis ein Wirkung eintritt.
Aber...!
Liegt hier nicht ein Basisfehler der falschen oder besser der fehlenden Drogenaufklärung?
Fakt ist doch Dosierungsanleitungen (und allgemein das Verständnis von drogen schlechthin) könnten problemlos mit einer ehrlichen Drogenpolitik, die ein wissenschaftliche Basis besitzt gelhrt, erklärt werden.
So aber muß (ich weiß, niemand muß) jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, außer er hat bekannte die ihm/ihr mit Rat und tat zur seite stehen. Steht der Erstkonsument alleine da, oder hat falsche Berater, kann er tatsächlch Probleme kiregen.
Die problematischen Folgen haben aber diejenigen zu verantworten, die eine ehrliche Drogenaufklärung und somit Politik verweigern!
doses venum facit
Autor: Berlin_67
08.12.2000
>"Manche mögen in Erwartung eines längeren und heftigeren Rausches zuviel des "Guten" trinken/essen. Das kann SEHR unangenehme Folgen auslösen.....
und beim alk sind diese folgen sehr oft tödlich.
Kein Grund also , Cannabis zu verbieten.
Mehr Aufklärung statt heuchelei und kriminalisierung - dann klappts auch mit der Dosierung.
Legalität und Konsumrisiken
Autor: Paul Buhr ©
08.12.2000
In jedem niederländischen Coffeeshops bekommt der Kunde ein Informationsblatt mit, auf dem die negativen Folgen des Rausches beschrieben sind und einige Sachen erwähnt, die man vermeiden sollte (u.A. auch Tee und Gebäck).
Es handelt sich um amtliche Informationsblätter, die den Konsumenten an der Quelle aufklären. Mit wechselnden Inhalten.
Tee, Gebäck und Schuhcreme
Autor: obo ©
08.12.2000
Tee und Gebäck sind wegen ihrem verzögertem Wirkungseintritt schwerer zu dosieren. Eine gute Drogenaufklärung muß hierauf besonders eingehen.
Ein äufgeklärter Konsument wird sich langsam an die für ihn richtige Dosierung herantasten.
Wichtig ist auch, daß Leute in der Nähe sind, die auf den überdosierten Konsument beruhigend einwirken können und ihn "runter reden". Dies ist besonders bei unerfahrenen Konsumenten von enormer Bedeutung.
Wo wird in der heutigen Drogenaufklärung auf diese Zusammenhänge hingewiesen?
Wo bleibt eine solche Aufklärung bei den legalen Drogen?
Wo kommen die 40.000 Alkoholtoten jedes Jahr her?
Die "Keine Macht den Drogen - Show" wurde ihnen präsentiert von "Radeberger"!
Die größte Gefahr sehe ich jedoch ( wie bei allen illegalen Drogen ) in der durch das Verbot geschaffenen wechselnden Qualität des Stoffes.
Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf den THC - Gehalt, sondern auch darauf, was da an Beigabe alles drin sein mag. Pflanzenschutzmittel auf dem Gras, Schuhcreme im Haschisch usw..
Durch das Verbot, des im Vergleich zum legalen Alkohol harmlosen Cannabis, wird die Gesundheit von Cannabiskonsumenten bewußt auf´s Spiel gesetzt.
Das sind in der Bundesrepublik Deutschland nach offiziellen Angaben 2,4 Mio. Menschen ( vermutete Dunkelziffer ca.7 - 8 Mio.).
Das darf so nicht weitergehen!
Die Verbotspolitik ist, wie wir alle seit Jahren sehen können gescheitert. Die Menschen lassen sich durch das Cannabisverbot nicht vom Konsum und den damit verbundenen strafbaren Vorbereitungshandlungen abhalten.
Diese Menschen tues dies nicht weil sie böse Kriminelle sind, die man auf alle Fälle bestrafen muß, sondern weil sie es wollen.
Wem schaden diese Menschen, daß man sie bestrafen muß?
Warum dürfen erwachsene Menschen nicht mit Cannabis berauschen?
Mit welchem Recht ist das verboten?
Grübelnd obo.
Legalisierung von Cannabis besser schon gestern!
Niederlande und Deutschland: Zahlen zum Cannabiskonsum
Autor: Joe Wein ©
09.12.2000
Beim Thema Cannabislegalisierung wird immer wieder behauptet, ohne Strafen würde der Konsum von Cannabis drastisch zunehmen. Selbst wenn das so wäre, ist längst nicht gesagt dass ein Verbot die bessere Lösung ist weil auch das Cannabisverbot Schäden verursacht z.B. durch Verharmlosung von Alkohol und Nikotin, Steuerausfälle in Milliardenhoehe, Kriminalisierung von Millionen von Menschen, Glaubwürdigkeitsverlust des Staates.
Tatsächlich aber gibt es keine Hinweise dafür, dass Strafen den Konsum reduzieren. Das zeigt auch ein Vergleich mit den Niederlanden, wo Cannabis schon seit 24 Jahren offiziell toleriert wird. Dazu gibt regelmässig erhobene Zahlen aus offiziellen Studien die auch von Vertretern der CDU zitiert werden, wenn auch manchmal mit falschen Interpretationen.
Aber sehen wir uns doch einmal die Zahlen an:
1) Niederländisches Gesundheitsministerium, Januar 1999:
Erhebung der Universität Amsterdam
Cannabis use prevalence
Lifetime: 15.6 %
Last year: 4.5 %
Last month: 2.5 %
2) Bundesgesundheitsministerium, Dezember 1998:
(Daten aus der Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland)
Cannabisprävalenz (alte Bundeslaender)
Lebenszeit: 13,4 %
12 Monate: 4,5 %
30 Tage: 3,0 %
Beim Vergleich der entsprechenden Prävalenzzahlen zeigt sich dass nur beim Lebenszeitkonsum die Niederlande geringfügig vor Deutschland liegen. Offenbar haben in der Vergangenheit (z.B. 70er Jahre) mehr Niederländer Cannabis probiert aber wieder damit aufgehört.
Beim Konsum im letzten Jahr (12 Monate-Prävalenz) herrscht jedoch Gleichstand. In den Niederlanden konsumieren prozentual genausoviele Menschen Cannabis wie in Deutschland.
Sieht man sich jedoch die regelmässigeren Konsumenten an, die auch im Monat vor der Umfrage mindestens einmal Cannabis konsumiert hatten (30 Tage-Prävalenz), dann liegt der Konsum in Deutschland über dem der Niederlande.
Also kann das kostspielige und schädliche Cannabisverbot anhand seiner konkreten Auswirkungen auf den Cannabiskonsum in Deutschland nicht gerechtfertigt werden.
Joe Wein
joewein@pobox.com
P.S. Wer die offiziellen Studien selber einsehen will kann sich gerne bei mir melden, URL posten ist ja hier unerwünscht.
Politik?
Autor: Mahja
10.12.2000
Ich bin auch für die Legalisierung von
cannabis - unsere Politiker sind sehr unglaubwürdig. Kein wunder, daß immer weniger Menschen zur Wahl gehen.
Kiffer
Autor: Ede Wolf ©
10.12.2000
Wir stehen auch voll im Berufsleben,sind weder penner,junkie`s,asozial oder abschaum.Können uns aber in dieser Gesellschaft nicht als "kiffer" auten,da wir represallien von der "Deutschen/Bayrischen/Regierung" zu befürchten haben,wie Führerscheinentzug,Kriminalisierung,vollkommene Überwachung unserer person, uva.Kann man es nicht verstehen,daß jemand der im 3-4 Schichtsystem arbeitet auch mal Relaxen/entspannen will,ohne Alk u.Tapletten.Was schädlicher ist.
CDU-Leute, wo sid ihr???
Autor: Reefer
10.12.2000
Leute, Leute, wo bleiben die Heinis von der CDU/CSU, die das Cannabisverbot in der Öffentlichkeit immer so großartig verteidigen können? Wieso diskutieren die hier nicht mit und bringen mal ein paar knallharte Fakten und Argumente auf den Tisch oder haben die echt keine Ahnung von nix???
L E G A L I Z E I T ! ! !
Die kriegen uns niemals klein!!!!!!
re: REEFER
Autor: Christian Grabbe ©
10.12.2000
Die Politiker werden hier im Forum
nicht mitdiskutieren, die haben
wichtigeres zu tun (das mein ich ernst).
Du kannst aber trotzdem mit ihnen per e-mail oder stinknormaler Briefpost
in Kontakt treten.
Eine Sammlung von Adressen findest
du auf einer Internetseite, deren
URL hier man ja nicht nennen darf.
Ich geb dir mal nen par tips...
0. Die Seite ist im WWW. zu finden
1. Es geht um CANNABIS
2. ES geht darum das es LEGAL wird
3. es ist eine .DEutsche Site
Bindestriche etc. haben übrings in
meinem Leben noch nie eine Rolle
gespielt, du solltest also auch gut auf
solche Sachen verzichten können. Und
selbst wenn du dich gross fühlst,
solltest du immer schön klein bleiben.
MfG
Christian, in Rätsellaune und freudiger
Erwartung der Löschung dieses
Beitrags
Re: Christian
Autor: obo ©
10.12.2000
Ein wirklich schöner Beitrag! :-
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
www.cannabislegal.de
Autor: Opel-Fahrer
10.12.2000
www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de www.cannabislegal.de
Hasch
Autor: Houllebecqs
10.12.2000
ist geil und Koks nehme ich gern auf Swinger-Partys, die ich oft besuche (siehe Spiegel-Interview).
WWWarum
Autor: Ju Ar Ell
10.12.2000
ist CANNABIS immer noch nicht LEGAL in DEutschland?
Das wollte ich schon immer mal die CDU fragen!
Dialog mit Hubert Hüppe, drogenpol. Sprecher der CDUCSU
Autor: Joe Wein ©
11.12.2000
Ich will euch mein gerade abgesandtes Antwortschreiben auf die E-Mail, die ich vom drogenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag bekam, nicht vorenthalten.
Ich hoffe, die Forumsredakteure verzeihen es mir, dass ich darin URLs fuer die Studien angegeben habe auf die sich Herr Hüppe in seinem Schreiben an mich berufen hat.
Joe Wein
-----------------
Sehr geehrter Herr Hüppe,
vielen herzlichen Dank für Ihre Mail vom 7. Dezember. Ich bin davon überzeugt dass ein offener Dialog, in dem auf alle Gesichtspunkte eingegangen wird, der beste Weg ist einen neuen Konsens zur Drogenpolitik in Deutschland zu erreichen. Ich möchte vor allem auf zwei Punkte aus Ihrer Antwort eingehen.
1. Cannabis und Drogenberatungen
Sie verweisen auf die Zunahme der Cannabisfälle bei Drogenberatungsstellen. Nur wenn das Cannabisverbot problematischen Konsum verhindern könnte, wären eventuell Problemfälle als Argument gegen Cannabistolerierung verwendbar. Nach den Studien auf die Sie mich verwiesen haben ist aber scheinbar eher das Gegenteil der Fall (Siehe Punkt 2.)
Es gibt sicher auch viele besorgte Eltern die mit ihrem Nachwuchs zu Drogenberatungen gehen wenn sie erfahren dass ihre Kinder Erfahrungen mit Cannabis gemacht haben. Deshalb kann man aus diesen Zahlen nicht direkt auf Problemkonsum schliessen, der eher Hilfe als Strafe bedarf.
Selbst wenn man aber diesen Faktor ignoriert kommen laut den Zahlen aus dem von Ihnen erwähnten Drogen- und Suchtbericht 1999 auf jeden Besucher bei Drogenberatungen wegen Cannabis pro Jahr 900 Konsumenten die keine Hilfe anfordern (2623 ambulante Besuche bei 2,4 Millionen Konsumenten, 12-Monate Prävalenz).
Laut dem selben Bericht ist die Rate von ambulanten Behandlungen bei Alkohol fast doppelt so hoch (etwa 1 zu 500, bei 98.000 ambulanten Behandlungen auf etwa 50 Million Konsumenten, 12-Monate Prävalenz). Bei stationären Behandlungen ist der Anteil Behandelter relativ zur jährlichen Konsumentenzahl bei Alkohol sogar rund 12 mal höher als bei Cannabis. Warum ist eine weniger riskante Droge verboten aber die alternativ dazu konsumierte Droge Alkohol legal?
Der Durchschnittsdeutsche trank 1996 11,5 Liter reinen Alkohol pro Kopf, der Durchschnittssniederländer nur 7,9 Liter. Das liegt unter anderen auch daran dass, wenn "Droge" und "verboten" nicht gleichbedeutend sind, auch über die Risiken von Alkohol besser aufgeklärt werden kann.
Herr Hüppe, angesichts dieser Zahlen frage ich mich wie eine Drogenpolitik eigentlich noch glaubwürdig sein kann, die einerseits Cannabis verbietet aber andererseits eine mehrfach riskantere Droge erlaubt und vielfach verharmlost. Das ist nicht nur für unsere Jugend schwer nachzuvollziehen. Die zunehmenden Ermittlungszahlen zeigen dass das Verbot deshalb immer weniger durchsetzbar wird. Mit diesem Widerspruch untergraben wir auf Dauer doch nur die Glaubwürdigkeit des Staates in der Drogenaufklärung! Das Cannabisverbot behindert die Suchtprävention. Hier geht es in erster Linie um eine gesundheitspolitisches und kein strafrechtliches Problem, weshalb eine Entkriminalisierung unumgänglich ist.
2. Der Vergleich Deutschland-Niederlande
Ich bin sehr erfreut, dass Sie sich bei Ihrer Argumentation auf öffentliche Berichte und Studien beziehen. Wir sollten alle bereit sein, uns die Fakten anzusehen. Davon ausgehend sollten wir dann, ganz ohne ideologische Scheuklappen, die Politik wählen die die besseren Ergebnisse vorweisen kann. Ihre zitierten Vergleichszahlen basieren auf einem Irrtum und beweisen das Gegenteil dessen was Sie damit zu belegen versuchen.
Sie haben für Ihre Argumentation Zahlen aus zwei Studien zitiert:
a) eine Studie für das niederländische Gesundheitsministerium vom Januar 1999 (siehe http://www.cedro-uva.org/stats/national.97.html) die die Prävalenzzahlen für den Cannabiskonsum für 1997 untersuchte.
b) Die vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland vom Dezember 1998 (siehe ://www.sucht.de/fakten/konsumtrends.html).
Laut diesen beiden Studien ist die einzige Prävalenzzahl zu Cannabis, bei der die Niederlande die alten Bundesländer übertreffen der Wert beim Lebenszzeitkonsum:
NL: 15,6 % DE: 13,4 % (West)
Diese Daten zeigen, dass mehr Niederländer als Deutsche in der Vergangenheit Cannabis konsumiert haben, aber wieder damit aufgehört haben, wie man aus dem Gleichstand beim aktuellen gelegentlichen Konsum (12-monatige Prävalenz) sieht:
NL: 4,5 % DE: 4,5 % (West)
Beim interessantesten Wert, dem "regelmässigen Cannabiskonsum" (30-Tage Prävalenz), den Sie als vermeintlichen Beleg für den relativen Erfolg der deutschen Verbotspolitik angeführt haben, liegt der deutsche Konsumentenanteil nicht um ein Mehrfaches niedriger, wie sie schrieben, sondern signifikant höher als in den toleranteren Niederlanden:
NL: 2,5 % DE: 2,8 % (Gesamt) / 3,0 % (West)
Die von Ihnen zitierten 323.000 regelmässigen Konsumenten sind laut dem Originaltext der Studie (als PDF: http://www.cedro-uva.org/lib/abraham.npo97.html) jene 2,5 Prozent der Niederländer, die mindestens einmal im letzten Monat Cannabis konsumiert haben.
Die "regelmässigen Konsumenten" (mindestens einmaliger Konsum in den letzten 30 Tagen), die den 323.000 Personen in den Niederlanden entsprechen, zählen in Deutschland laut der Studie 1,35 Millionen, davon 1,2 Millionen im Westen und 150.000 im Osten. Die zitierten 240,000 Konsumenten sind darunter nur jene Minderheit von etwa 18%, die nicht nur mindestens einmal sondern an mindestens 20 der letzten 30 Tage Cannabis konsumiert haben. Die deutsche Studie spricht hier nicht von "regelmässigen Konsumenten" sondern von "Häufigkonsumenten".
Vergleicht man nach identischen Kriterien (mindestens einmaliger Konsum in den letzten 30 Tagen) dann liegt der prozentuale Anteil der regelmässigen Konsumenten an der Bevölkerung in Deutschland nicht niedriger sondern sogar deutlich höher als in den Niederlanden. Das gilt sogar dann, wenn man die Niederande mit Gesamtdeutschland vergleicht, wobei die Zahlen durch die Nachwirkungen von vier Jahrzehnten Eiserner Vorhang nicht so vergleichbar sind wie bei rein westdeutschen Werten.
Herr Hüppe, ich würde es sehr begrüssen wenn die CDU/CSU endlich ihre drogenpolitischen Aussagen an neuere Daten und Erkenntnisse anpasst. Das Bundesverfassungsgericht hat schon vor 6 Jahren den Gesetzgeber aufgefordert, neuere Erkenntnisse sowie Erfahrungen aus dem Ausland bei der künftigen Cannabispolitik zu berücksichtigen. Die beiden von Ihnen erwähnten Studien lassen darauf schliessen dass unsere kostspielige Verbotspolitik (fast 119.000 Ermittlungsverfahren wegen Cannabis allein 1999) weniger erfolgreich ist als die pragmatische niederländische Politik, die gleichzeitig eine Märktetrennung und eine glaubwürdigere Aufklärung ermöglicht. Eine Reform ist deshalb nur eine Frage der Vernunft.
Nicht nur die Niederlande haben seit 24 Jahren gute Erfahrungen mit Toleranz und Aufklärung gemacht, auch die Schweiz und Belgien wollen nun eine drogenpolitische Kurswende einleiten. Ihre Kollegen von der CVP der Schweiz sind zu diesem Schluss gekommen weil die alte Politik nicht länger tragbar ist. Die CDU und Deutschland könnten durch eine glaubwürdigere Drogenpolitik, die ihre Ziele besser erreicht, nur gewinnen. Ich würde mich über eine Fortsetzung dieses Dialogs mit Ihnen deshalb freuen.
Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
joewein@pobox.com
[Anschrift]
Hol mir noch ne Flasche Bier.
Autor: flea ©
12.12.2000
1998:
1,6mio Alkoholabhängige in der BRD.
dazu kommen 2,7mio die Alkohol mißbrauchen.
Weitere ca.4mio konsumieren Alkohol in gesundheitsschälichen Mengen.
Zitit Dieter Lattmann, Schriftsteller und ehem. SPD-Kulturminister zum Betäubungsmittelgesetz:
Das Gesetz betäubt vor allem eines: das öffentliche Bewußtsein, denn es akzeptiert bedenkenlos die viel mörderischen Drogen Alkohol und Nikotin.
Dem kann ich nur zustimmen.
www.cannabislegal.de
Autor: trude_kirffmeyer
13.12.2000
"Eine Zensur findet nicht statt"
Ihr cdu-redakteur
Ein Kiffer in der CDU
Autor: CDU-Gegner 2010
13.12.2000
ist wie ein Jude in der NPD.
wird in anderen threads
Autor: superforum
13.12.2000
...eigentlich auch alles gelöscht?
Super, CDU! Tolle Partei, tolle Seite!
Dickes Lob an Euch! Ihr macht das prima!
Die Eidgenössischen Cannabiskommission schrieb 1999:
Autor: Joe Wein ©
14.12.2000
"Es steht heute ohne Zweifel fest, dass sich der Cannabiskonsum durch Prohibition nicht verhindern lässt. Es kann zunehmend beobachtet werden, dass sich Cannabis-Konsumierende nicht als Drogenkonsumenten verstehen. Selbst wenn sie sich als einer Art Subkultur zugehörig wahrnehmen, finden sie nicht, dass damit besondere Probleme verbunden sind. Ein unverändertes Weiterbestehen der Repression im Cannabisbereich und die Tatsache, dass ein als nicht verwerflich empfundenes Verhalten verfolgt wird, beeinträchtigt zunehmend die Glaubwürdigkeit von Gesetz und Justiz."
Die Glaubwürdigkeit von Gesetz und Justiz sollte der CDU ein wichtiges Anliegen sein. Warum unterstuetzt sie ein veraltete Gesetz das auf Vorturteilen aus der Zeit von vor dem zweiten Weltkrieg basiert statt aus neuen Erkenntnissen zu lernen?
Die Schweizer CVP will Cannabis legalisieren. Wann lernt die CDU von ihren Schweizer Kollegen?
Der drogenpolitische Sprecher der CDU kennt die Studien des Bundesgesundheitsministeriums und des niederlaendischen Gesundheitsministeriums die zeigen, dass ein Fuenftel mehr Westdeutsche als Niederlaender regelmaessige Cannabiskonsumenten sind. Wie lange will die CDU noch eine teure und ineffektive Politik vertreten?
Joe Wein
joewein@pobox.com
Respekt an den Schamanen
Autor: OliS
16.12.2000
1. Man kann ein Thema auch totreden.
2. An den "Schamanen": Ohh, verprügeln ist also keine Straftat, Auge um Auge, Zahn um Zahn? Anzeigen sollte man Sie.
3. egal ob Haschisch legal ist oder nicht, die, die es wollen, werden es immer weiter machen.
4. Das Problem mit den Kindern: Überbewertet, denn welches Kind, das wirklich keine Ahnug von Drogen hat, wird mit Haschisch irgendwas anfangen können, von wegen aufbereiten und so. Und ich denke, absolute Kleinkinder sind nicht gefährdet, Haschisch angeboten zu kriegen. Nun gut, man kann sich das Zeug auch einfach in den Mund stecken, aber wenn mann das gemacht hat, ist man von einem mal nicht süchtig und wird aufgrund eines solchen Erlebnisses nie wieder Drogen nehmen, es sei denn man ist Kind des Schamanen.
Wechselnde Mehrheiten
Autor: Joe Wein ©
17.12.2000
Glaubt man einer Umfrage der "Bild"-Zeitung von vor zwei Jahren dann muesste weniger als ein Siebtel der Waehler seine Meinung zum Cannabisverbot aendern damit eine Mehrheit dafuer entsteht.
Sogar bei den ueber 60-jaehrigen waren vor zwei Jahren schon ein Viertel gegen das Cannabisverbot, in jeder anderen Altersgruppe sind es mehr, in der Generation unter 30 schon die Mehrheit.
Interessanterweise ist die Ablehnung des Verbotes auch an den Bildungsstand gebunden: Waehler mit Abitur oder Hochschulausbildung lehnen das Cannabisverbot deutlich staerker ab als Haupt- und Realschueler.
Was wird passieren wenn Belgien und die Schweiz Cannabis legalisieren? Warum muessen Deutsche fuer etwas bestraft werden womit die Schweizer ganz normal auskommen koennen? Wie will eigentlich dann die CDU noch das Cannabisverbot begruenden?
Schon jetzt zeigen offizielle Studien dass es in Deutschland prozentual mehr regelmaessige Cannabiskonsumenten gibt als in den toleranten Niederlanden. Das Verbot scheint also das genaue Gegenteil von dem zu erreichen was man sich urspruenglich davon erwartet hatte. Wann wird es endlich abgeschafft?
Joe Wein
joewein@pobox.com
Wechselnde Mehrheiten (II)
Autor: Joe Wein ©
18.12.2000
Es ist schon interessant was ich da heute in der Frankfurter Rundschau lese:
"Die Grünen sind näher an uns dran als an der SPD", sagte Meyer am Sonntag im Hessischen Rundfunk. Koalitionen auf Länderebene seien durchaus möglich, "wenn sie (die Grünen) es in fünf Jahren noch schaffen, vorhanden zu sein". Gemeinsamkeiten sehe er in der Wirtschaftspolitik. Hier hätten die Grünen sehr viel vernünftigere Ansichten als die Sozialdemokraten.
Die Gruenen setzen sich auch seit Jahren fuer die Legalisierung von Cannabis ein. Allerdings sind viele Mitglieder und Waehler an der Basis verbittert darueber dass sich in zwei Jahren SPD-Koalition in punkto Cannabisreform bisher nichts getan hat.
Eine Schwarz-Gruene Koalition koennte endlich eine Umsetzung der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 9. Maerz 1993 in die deutsche Gesetzgebung angehen ohne sich vor Reaktion von weiter rechts fuerchten zu muessen. Die Gruenen koennten damit Erfolge vorweisen und koennte der SPD dadurch Waehler wegnehmen.
Vielleicht gibt es bei der CDU doch Leute die voraus denken :-)
Joe Wein
joewein@pobox.com
Internationale Verträge
Autor: Joe Wein ©
19.12.2000
Die meisten europäischen Staaten haben die UN Konventionen gegen Drogen von 1961, 1971 und 1988 unterzeichnet. Die UN-Drogenkonvention gehen auf Fehlentscheidungen aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg zurück, die von den USA, die bei ihrer Entstehung federführend waren, nie korrigiert wurden. Im Prinzip unterwerfen sie Cannabis den selben Beschränkungen wie Opium und Heroin, auch wenn es dafür keine wissenschaftliche Rechtfertigung gibt da Cannabis kein Suchtstoff im klassischen Sinne ist. Diese Konventionen verhindern aber, anders als oft behauptet wird, keine Cannabislegalisierung.
1) Die Single Convention von 1961 spielt dabei definitiv keine Rolle. Sie überlässt es ausdrücklich den Unterzeichnerstaaten ob sie Konsum, Besitz, Abgabe, usw. verbieten wollen. So ist der Konsum z.B. in der BRD nicht verboten (anders als in der Schweiz oder Frankreich). Zwar muss der Anbau ähnlich streng reglementiert werden wie die Medizinalopiumproduktion wenn er nicht verboten wird, aber auch da gibt es Möglichkeiten, siehe unten.
2) Problematischer ist die Konvention von 1988. Sie zwingt Unterzeichnerstaaten, Handel, Einfuhr, Anbau usw. von illegalen Drogen sowie den Besitz zum Zweck des illegalen Handels strafrechtlich zu verbieten. Beim Besitz zum Eigengebrauch wird die Afforderung zum Verbot aber von verfassungsmässigen und grundsätzlichen rechtlichen Bedingungen abhängig gemacht.
Diese Rechtslage würde wahrscheinlich eine formelle Legalisierung des Besitzes geringer Mengen zum Eigengebrauch erlauben aber, ohne eine Kündigung der 1988er Konvention, den genehmigungsfreien Anbau und Vertrieb von Drogenhanf analog zu Alkohol und Zigaretten aber ausschliessen.
Beim kommerziellen Anbau und Handel wäre allerdings eine Opportunitätslösung möglich, also ähnlich zur derzeitigen niederländischen Regelung beim Besitz kleiner Mengen. Das heisst, der Gesetzgeber könnte die entsprechenden Verbote formaljuristisch bestehen lassen, aber Polizei und Staatsanwaltschaft bei diesen Delikten vom Ermittlungszwang nach Paragraph 163 der Strafprozessordnung befreien und genaue Vorschriften erlassen wann von einer Einleitung von rechtlichen Schritten grundsätzlich abzusehen ist (kein Verkauf an Minderjährige, keine Werbung, Einhaltung von Mengenbeschränkungen, kein Export, usw.).
Alternativ oder ergänzend zu einer Opportunitätsregelung bei Vertrieb und Anbau wäre auch konventionskonform eine legale staatliche Abgabe möglich, denn die Konventionen fordern nur ein Verbot der unerlaubten Abgabe. Eine Möglichkeit wäre eine Neuanlauf beim Apothekenmodell. Falls das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte diesmal die nötigen Genehmigungen erteilen würde, könnten Apotheken BtMG- und konventionskonform Cannabis abgeben.
Nach dem BtMG ist eine Abgabe nur zulässig wenn sie "im öffentlichen Interesse" ist, aber das kann man bei einer effektiven Verhinderung eines unkontrollierten Schwarzmarktes für Cannabis als gegeben ansehen. Die Behörde hat damals dennoch die Zustimmung verweigert. Es wäre zu prüfen inwieweit da das Gesundheitsministerium weisungsbefugt ist oder ob eine BtMG-Ändrung nötig wäre. Hier müsste man nach entsprechender Vorarbeit neu ansetzen.
Beim Eigenanbau wären verschiedene Regelungen möglich:
1) Anbaulizenzen durch das Bundesinstitut für Arzeimittel und Medizinprodukte sind möglich, und werden derzeit auch für medizinische und botanische Forschung erteilt.
2) Eine Einführung des Opportunitätsprinzips bei formeller Beibehaltung der Strafbarkeit, wie in der Schweiz für den kommerziellen Anbau wahrscheinlich, käme auch für den Eigenanbau in Frage, wäre aber nicht unbedingt nötig.
3) Die 1961er Konvention erlaubt nämlich ausdrücklich den Anbau von Cannabis als Nutz- oder Zierpflanze und nimmt ihn aus den Bestimmungen der Konvention aus. Es wäre daher eine Schlupflochregelung denkbar: Cannabispflanzen dürfen unabhängig vom THC-Gehalt bis zu einer bestimmten Fläche (z.B. einem Quadratmeter) oder einer bestimmten Anzahl (z.B. 10 oder 25 Pflanzen) von Erwachsenen angebaut werden, sofern sie nicht weiterverkauft werden oder an Minderjährige abgegeben werden. Sie würden als legale Zierpflanzen anerkannt und daher aus dem BtMG ausgenommen. Für alle anderen Fälle von unerlaubtem Anbau würde weiterhin das BtMG gelten. Vielleicht müsste man den Anbau eines deratigen Ziergartens auch bei der Polizei oder einer anderen Behörde anmelden und eventuell vorher eine gebührenpflichtige Anbaulizenz kaufen. Die genauen Details wären Verhandlunsgsache.
Fazit: Die UN-Konventionen sind mehr Feigenblatt für Tatenlosigkeit der Politiker denn echtes Hindernis für praktische Reformen.
Joe Wein
joewein@pobox.com
P.S. Das Bundesverfassungsgericht schrieb zu diesem Thema in seinem Urteil vom 09.03.1993:
Auch die zuletzt genannten Abkommen (Anm.: UN-Abkommen von 1971 und 1988) stellen jedoch die Verpflichtung zur Pönalisierung des Besitzes und Erwerbes von Suchtstoffen unter den Vorbehalt der Verfassungsgrundsätze der Vertragsstaaten (Art. 22 des Übereinkommens über psychotrope Stoffe; Art. 3 Abs. 2 des Suchtstoffübereinkommens). Das Suchtstoffübereinkommen enthält überdies den Vorbehalt der Grundzüge der Rechtsordnung der Vertragsstaaten. Hierzu hat die Bundesregierung eine Interpretationserklärung abgegeben, die ihrer Auffassung nach gewährleistet, daß die Ratifikation etwaigen Überlegungen "über das 'Ob' der Bestrafung im unteren Deliktsbereich" nicht entgegenstehen kann (Protokoll der 76. Sitzung des Rechtsausschusses des 12. Deutschen Bundestages am 12. Mai 1993, S. 46 f.).
Im übrigen berührt Art. 3 des Suchtstoffübereinkommens gemäß seinem Absatz 11 nicht den Grundsatz, daß die Beschreibung der Straftaten, auf die sich der Artikel bezieht, und der diesbezüglichen Gründe, die eine Bestrafung ausschließen, dem innerstaatlichen Recht einer Vertragspartei vorbehalten ist. Es sind "Beschreibungen der Straftat" bzw. der "Gründe, die eine Bestrafung ausschließen" in diesem Sinne denkbar, die gleichermaßen dem Suchtstoffübereinkommen 1988 und meinem verfassungsrechtlichen Einwand auf der Ebene des materiellen Strafrechts Rechnung tragen.
So könnte in den fraglichen Fällen ein zwingender Strafausschließungsgrund vorgesehen werden (vgl. § 29 Abs. 5 BtMG in der Fassung des Änderungsantrages der Fraktion der SPD vom 12. Mai 1993, BTDrucks. 12/4913). Die Strafbarkeit könnte auch in Gestalt einer objektiven Bedingung der Strafbarkeit vom Überschreiten einer Mindestmenge abhängig gemacht werden (so der "Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes" des Landes Rheinland-Pfalz vom 21. Januar 1993, BRDrucks. 58/93).
"Wir dürfen nicht vor der Drogenmafia kapitulieren"
Autor: Joe Wein ©
20.12.2000
Diese emotionale Appell ignoriert die Realität:
1) Eine Legalisierung wäre keine Kapitulation vor der Drogenmafia sondern ihr Ruin. Die Drogenmafia ist auf das Cannabisverbot angewiesen. Ohne hohe Gewinnspannen wie sie nur in einem illegalen Schwarzmarkt möglich sind kann sie keine Geschäfte machen. Oder verkauft die Mafia etwa auch legale Pflanzen wie Tomaten und Gurken?
2) In einem legalen Markt mit wenigen Prozenten Gewinnspanne könnte die Mafia genausowenig bestehen wie die amerikanischen Alkoholschmuggler im legalen Getränkemarkt nach der Aufhebung der Alkoholprohibition. Bier wird dort heutzutage wieder ausschliesslich von legalen Brauereien hergestellt.
3) Niemand würde freiwillig bei Kriminellen einkaufen von denen er jederzeit betrogen werden kann wenn er auch in legalen Geschäften einkaufen könnte. Die Mafia kann nur deshalb Kunden finden weil die Polizei versucht, alle Konkurrenten der Mafia auszuschalten.
4) Solange ein grosser Schwarzmarkt besteht indem verschiedene Drogen nebeneinander verkauft werden und die öffentliche Drogenpolitik durch die inkonsistente Einstufung von Cannabis und Alkohol unglaubwürdig ist, fällt es Heroinhändlern leichter, neue Konsumenten zu rekrutieren.
International Verträge
Autor: flea ©
20.12.2000
Joe,
was würde passieren wenn ein Land, z.B. die BRD sich einfach nicht mehr an diese Konvention hält?
Wie ist der Weg und der zeitaufwand, den es braucht, um legal aus diewer Konvention auszutreten?
Deine genannten Möglichkeiten innerhalb des Vertragswerk den gesetzlichen Umgang mit drogen neu zu handhaben klingen gut und vernünftig. Aber wenn immer mehr Länder aus dieser Konverntion austreten, wären die Nationen nicht gezwungen, allgemien den Umgang mit Drogen im Allgemeinen und Cannabis um speziellen neu zu überdenken?
Beste Grüße in den fernen Osten.
Re: Internationale Vertraege
Autor: Joe Wein ©
20.12.2000
Flea schrieb:
> Joe,
> was würde passieren wenn ein Land, z.B. die BRD sich einfach nicht mehr
> an diese Konvention hält?
Sehr wenig, ausser dass es von UN-Buerokraten und von den USA dafuer kritisiert wuerde. Das wuerde das betreffende Land sicher ueberstehen. Es sind, soviel ich weiss, keine Sanktionsmechanismen vorgesehen.
Aus diesem Grund haben z.B. die USA versucht, Australien auf indirektem Weg zu erpressen als es sich mit dem Gedanken spielte, Heroinverschreibung wie in der Schweiz auszuprobieren. Ein Abgesandter der US-Regierung drohte der Landesregierung in Tasmanien mit dem Entzug der UN-Lizenzen zum legalen Opiumanbau zur Mophin- und Kodeinherstellung. Das kann man mit einem kleinen, geographisch isolierten Land wie Australien probieren oder einem Entwicklungsland, aber nicht mit einem EU-Mitglied.
> Wie ist der Weg und der zeitaufwand, den es braucht, um legal aus diewer
> Konvention auszutreten?
Also bei der Einheitskonvention von 1961 reicht ein hinterlegte Mitteilung des Unterzeichnerstaats. Geht diese bis Jahresmitte ein wird der Austritt zu Neujahr rechtskraeftig. Geht die Mitteilung erst im zweiten Halbjahr ein dauert es ein Jaehrchen laenger. Die Austrittsfrist betraegt also 6-18 Monate. Bei der Wiener Konvention von 1988 muesste es aehnlich sein, ich habe den entsprechenden Paragraphen aber noch nicht herausgesucht.
> Deine genannten Möglichkeiten innerhalb des Vertragswerk den
> gesetzlichen Umgang mit drogen neu zu handhaben klingen gut und vernünftig.
> Aber wenn immer mehr Länder aus dieser Konverntion austreten, wären die
> Nationen nicht gezwungen, allgemien den Umgang mit Drogen im Allgemeinen
> und Cannabis um speziellen neu zu überdenken?
Man stelle sich vor, das bevoelkerungsreichste Land der EU und die drittgroeste Wirtschaftsmacht der Welt kuendigten eine dieser Konventionen - das waere ihr Aus, denn eigentlich warten Laender wie die Niederlande, Belgien, Portugal, usw. nur darauf dass jemand anderer sich vortraut. Es koennte eine Kettenreaktion ausloesen. Traete auch nur ein EU-Land aus einer der Konventionen aus waere das Tabu gebrochen. Die Konvention muesste dann von Grund auf neu verhandelt werden, oder sie wuerde ihre Existenzberechtigung verlieren.
Joe Wein
joewein@pobox.com
Wer sagte das?
Autor: Joe Wein ©
21.12.2000
"Die westlichen Regierungen werden den Krieg gegen Dealer verlieren wenn nicht die Anstrengungen auf Prävention und Therapie verlagert werden ...
Alle Strafen fuer Drogengebraucher sollten wegfallen ...
Drogengebrauch zu einem Verbrechen zu machen ist sinnlos und sogar gefährlich. ...
Jedes Jahr beschlagnahmen wir mehr und mehr Drogen und verhaften mehr und mehr Dealer, aber gleichzeitig vergroessert sich die verfuegbare Menge in unseren Laendern immer noch ...
Die Polizei verliert die Drogenschlacht weltweit."
Es war Raymond Kendall, Generalsekretär von INTERPOL, im Jahr 1994.
1999
Autor: obo ©
22.12.2000
1999 Stellte die Polizei lt. BKA sicher:
Haschisch 4.8852 kg
Marihuana 15.021,8 kg
Cannabisöl 2,3 kg
sowie 168.833 Pflanzen des Typs Cannabis
Im Jahr 1999 zählte das BKA 118.93 Fälle von Besitz oder Anbau von Cannabis
Im gleichen Jahr wurden registriert.
Mord: 962 Fälle
Totschlag: 1889 Fälle
Schwere und gefährliche Körperverletzung: 114.516 Fälle
Die Summe der aufgeführten Gewaltverbrechen beträgt: 117.367 Fälle im Jahr 1999. In einem Jahr gab es also 1426 Fälle mehr wegen Cannabis als wegen Gewaltverbrechen.
Hat unsere Polizei so wenig zu tun, daß sie es sich leisten kann hinter kleinen Kiffern herzujagen?
Haben wir so viel freie Kapazitäten im Strafvollzug?
Warum hält die Bundesrepublik Deutschland an einer Drogenpolitik fest, die von jedem Experten als gescheitert angesehen wird?
Warum werden in diesem Land 10% der Bevölkerung( soviele dürften nämlich kiffen ) kriminalisiert?
Bis heute warte ich vergebens auf einen Mensch, der mir erklärt warum die Bundesreublik Deutschland das tut.
Fragen über Fragen.....
Legalisierung von Cannabis jetzt!
Gruß obo
Religionsfreiheit
Autor: Joe Wein ©
22.12.2000
Selbst waehrend der amerikanischen Alkoholprohibition von 1920 bis 1933 war der Anbau von Messwein nicht verboten. Das Verbot der Droge Alkohol machte bei der Religionsfreiheit halt.
Gestern lehnte das Bundesverwaltungsgericht in Berlin den Antrag des bayerischen Liedermachers Hans Soellner auf eine Sondergenehmigung zum legalen Anbau von Cannabis ab. Er begruendete seinen Antrag damit dass er als Angehoeriger der Rastafari-Religion Cannabis als Sakrament verwendet und dass das Grundgesetz die Religionsfreiheit garantiert.
In einem Artikel wurde die Urteilsbegruendung folgendermassen zitiert:
"Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts werde jedoch nicht jeder Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz strafrechtlich verfolgt. Auch der Kläger habe nicht angeführt, dass ihm eine Bestrafung drohe, sondern er habe eine offizielle Legalisierung seines Handelns erreichen wollen. (Az.: BVerwG 3 C 20.00 - Urteil vom 21. Dezember 2000)"
Heisst das, das Gericht fordert ihn auf, das Gesetz zu brechen und abzuwarten ob er dafuer bestraft wird oder nicht?
Dieser Fall koennte vor dem Bundesverfassungsgericht sehr interessant enden.
Joe Wein
joewein@pobox.com
Dinge spitzen sich zu !
Autor: denkerWissen ©
22.12.2000
Der sollte auf jeden fall einberufung erheben - und adas durch alle distanzen heben ! Und wir sollten uns dieser Klage anschliessen. Wir haben die besten chancen zu gewinnen und das waere die sinnvllste und kurzfristig sowie sogar moeglicherweise langfristige Loesung. Eine Anbaugenehmigung fur die die es sowieso tun werden (Und damit wuerden wir die aus den 'Judengesetzen" nehmen) Und ferner eine 'Dont Ask Don't tell Policy' um den handel zu vermindern da der ja bekanntlich nur schwerlich reguliert werden kann und ihn viele fuer unerwuncht halten.
Schliesslich gibt es diese Moeglichkeit ener Anbaugenehmigung und dann lasst sie uns gerecht erweitern !
Aber auf jeden fall auch eine Einfuhrung der Sinngemaesen Straffreiheit im Verkerswesen wenn Tests nur auf alte inactive Abbaustoffe des Canabinols ansprechen oder der Fahre unter einer mindestkonzentration liegt...
Auch da muss es Muster Rechtsfaelle geben die vor gericht durchgefochten werden !!!
Das mit dem Post ueber den vergleich der Canabis Faelle mit Straftaten:
Das ist ja gerade der traurige Punkt - Offensichtlich sind die Polizeijungen und Obersturmfuehrer sehr dankbar noch jemand unterdruecken zu koennen (taeglich Brot)- Und ! Wenn diese das auch glauben und fuer moeglich halten das Ein Freier Mensch in unserer Hochentwickelten Gesellschft fuer etwas so triviales Dezimiert wird wie den gebrauch eine Kreuter-Wirkstoffes - Dann sind wir auch selbst schuld an unserem Schicksal !
Mir erscheint es muss sich nach dem fall der Mauer Eingeschlichen haben - das die armen Menschen mit dennen wir uns wieder als eine grosse stolze Nation Zusammengeschlossen haben ihre Angst vor der Ueberwachung und Verfolgung wie im Spitzel Hitlerreich noch nicht abgelegt haben ???
Gibt es doch tatsaechlich Leute mit dennen Ich in Deutschen Legalisierungsgruppen komuniziert habe die Angst haben Solch einen Antrag zu stellen weil Sie Glauben das dann nur um so eher eine Hausdurchsuchung kommen wuerde ???
HEY das ist doch die grosse chance endlich gehert zu werden - Wor Gericht - "Ich hab doch einen Antrag gestellt dass ihr meine Gewissensfreiheit endlich anerkennt ! Und Ich stehe zu meinem Handeln und bin stolz auf das was Ich tue und wie ich denke. Und Ich mag in einer Minderheit sein Aber da sind Andere Wie Ich Und Die werden auch fuer mich auftehen und gegen diese Ungerechtigkeit und Natzie Gesetze Auftretten ! Legalize !!! "
Was fehlt: Konsequenzen,
Autor: Bert Camenbert
03.01.2001
denn die Erkenntnis ist längst da:
Aus: Jahresbericht für das Jahr 2000 der Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht:
"
Nationale Schätzungen der Prävalenz
Trotz der Beschränkungen ist die Prävalenzrate offensichtlich in Spanien, Italien, Luxemburg und im Vereinigten Königreich am höchsten (ca. fünf bis sieben problematische Drogenkonsumenten pro 1 000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren, womit sie zwischen 2,3 und 8,9 % liegt), und in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Finnland und Schweden (ca. 1 bis 3 problematische Drogenkonsumenten pro 1 000 Einwohner und somit
zwischen 0,5 und 5,7 %) am niedrigsten. Mittlere Raten werden im Vergleich dazu aus Dänemark, Spanien, Frankreich, Irland und Norwegen berichtet, während Griechenland und Portugal bislang nicht in der Lage waren, Schätzungen abzugeben.
Diese Raten deuten auf eine geringe direkte Verbindung zwischen der Prävalenz des problematischen Drogenkonsums und der nationalen Drogenpolitik hin, da die Konsumraten in vielen Fällen trotz der unterschiedlich liberalen bzw. restriktiven Politik in einzelnen Mitgliedstaaten offenbar ähnlich - und häufig relativ niedrig - sind.
"
(Seite 18)
Auf gut Deutsch die ganze Verbieterei Einsperrei, Gängelei bringt - nichts.
Stattdessen kostets Unmengen.
Das Geld sollte man lieber sparen um den Problemkonsumenten zu helfen und mit glaubwürdiger Prävention etwas zu bewirken.
Ich denke es ist der "Volksgesundheit" dienlicher alle Zigarretenautomaten abzumontiern als Kiffer zu jagen.
MfG Bert
Zahlenbilanz gescheiterter Verbote
Autor: Joe Wein ©
04.01.2001
"Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Mindestens 1923 Menschen starben an den Folgen des Rauschgiftkonsums, wie eine Länderumfrage der Nachrichtenagentur AP am Dienstag ergab. Nach den vorläufigen Zahlen erlagen damit nochmals 111 Menschen mehr ihrer Rauschgiftsucht als im Jahr 1999", hiess es in einer AP-Agenturmeldung.
Allein in Bayern gab es dabei 335 Tote, 67 mehr als im Vorjahr. Damit gab es im vergangenen Jahr (2000) in Bayern mehr (illegale) Drogentote als 1999 oder 1998. Am 1. Dezember berichtete die Süddeutsche Zeitung sogar vom Tod eines Muenchner Polizeibeamten der an der Kombination von Alkohol und Heroin starb.
Seit einigen Jahrzehnten wird versucht, durch Verbote den Konsum von bestimmten (frueher legalen) Drogen zu verhindern. Alles, was der Staat aber bisher dabei erreicht hat, ist gefaehrliche Drogen wie Heroin durch die Begleitumstaende der Illegalitaet noch gefaehrlicher zu machen und gleichzeitig seine eigene Glaubwuerdigkeit zu untergraben, indem er das relativ harmlose Cannabis mit dem viel riskanteren Heroin in einen Topf wirft.
In der Drogenpolitik, wie ueberall in der Politik, zaehlen nicht die gutgemeinten Absichten sondern die tatsaechlichen Ergebnisse.
Die Niederlande setzen seit 24 Jahren auf Maerktetrennung, glaubwuerdige Aufklaerung und Schadensminimierung. Deutschland setzt immer noch auf Verbote und Strafen, selbst bei Cannabis, das weniger gefaehrlich ist als Alkohol und Nikotin und in der EU von 45 Millionen Menschen konsumiert wird.
Trotz 118.973 Ermittlungsverfahren allein fuer Cannabis 1999 konsumieren laut offiziellen Studien im Auftrag beider Gesundheitsministerien nach den selben Kriterien prozentual mehr Deutsche regelmaessig Cannabis als Niederlaender (2,8% bzw. 2,5%).
Obwohl man immer wieder das laengst widerlegte Argument von Cannabis als "Einstiegsdroge" hoert, hat die freie Verfuegbarkeit von Cannabis fuer Erwachsene in den Niederlanden zu keiner Zunahme des Heroinkonsums gefuehrt. Tatsaechlich gibt es in Deutschland prozentual wesentlich mehr "Drogentote" als in den Niederlanden. Die deutsche Verbotspolitik hat keine vorzeigbaren Vorteile gegen die weniger schaedliche und weniger kostspielige Politik unserer Nachbarn.
Wenn die deutsche Politik zu mehr Problemen fuehrt als die niederlaendische Politik, sind dann die deutschen Politiker, die sich gegen eine Uebernahme der erfolgreichen Aspekte der niederlaendischen Drogenpolitik straeuben, nicht moralisch mitschuldig an den Folgen?
Joe Wein
joewein@pobox.com
Doping und Marihuana
Autor: flea ©
04.01.2001
Selten aber doch manchmal werden Sportler disqualifiziert, weil sie des Dopings mit Marihuana überführt wurden. Jüngstes Beispiel der Fußballer Tanbko von Dortmund, jetzt Freiburg.
Dopingmittel dienen allgemein der Leisungssteigerung im körperlichen Bereich um sich unfairen Vorteil zu verschaffen. Diesen Vorteil der körperlichen Leistungssteigerung sehe ich bei Cannabis aber überhaupt nicht.
Warum, frage ich mich seit längerem, ist Canabis als Dopingmittel geführt. liegt es daran, das es allgemein weltweit als böse Droge geächtet ist oder gibt es noch andere Gründe?
Wer weiß mehr?
objektive Infos für alle Unwissenden
Autor: Weasel ©
04.01.2001
Also so, so viel Unsinn habe ich ja selten gelesen. Hier äußern Leute ihre Meinung, die gar keine Ahnung haben. Meinungsäußerung ist ein von der Verfassung garantiertes Grundrecht, aber bevor man diese von sich gibt, muss man sich doch erst einmal eine bilden.
Ich habe mich für meine Facharbeit stark mit dem Thema beschäftigt und war über die Ergebnisse genauso erstaunt, wie Sie es sein werden.
Laut einem Gutachten, dass die Staatsanwaltschaft Lübeck erstellen ließ, seien Alkohol und Nikotin "sowohl für den Einzelnen als auch gesamtgesellschaftlich evident gefährlicher als Cannabisprodukte."
Nicht nur, dass Cannabis im Gegensatz zu Alkohol keine gravierenden physischen Störungen und kaum psychische Abhängigkeit hervorrufe, gebe es außerdem keine letale Dosis für die entsprechende "Droge". Im Vergleich, es gebe ca. 40000 Alkoholtote pro Jahr.
Ich könnte noch den Vergleich zwischen den Wirkungsweisen und die medizinischen Möglichkeiten vorbringen, aber das ginge hier zu weit. Aber glauben Sie mir, der Vergleich mit Schokolade, den ein Forumsbeitrag hervorbringt, ist äußerst zutreffend.
Die größte Sorge hier im Forum galt den Folgekosten, die durch die Legalisierung auftreten würden. Auch hierzu sind im Lübecker Gutachten Aussagen zu finden.
Während sich die Folgekosten bei Alkoholkonsum auf jährliche 50 Mrd DM schätzen ließen, seien entsprechende Kosten für Canabis nicht existent.
Einer der Sachverständigen, Prof.Dr. Dominiak bezeichnete im Abschluss Haschisch als das "Rauschmittel mit den geringsten individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen, das zur Zeit auf der Welt existiert."
Ich hätte noch viele andere Untersuchungen aufführen können, die zu großen Teile, wie dieses, sehr unerwartet zu einem solchen Ergebnis gekommen sind. Ich habe mich jetzt nur für dieses entschieden, weil es von einem staatlichen Organ in Auftrag gegeben und damit als zuverlässig und seriös anzusehen ist.
Aufgrund dieser Ergebnisse und meines großejn Gerechtigkeitssinn gibt es nur zwei Möglichkeiten :
1.: Verbot von THC-Produkten UND Alkhol
2.: Legalisierung von beidem
DAS überlasse ich jetzt Ihrer Meinungsfreiheit.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Berichtigung zu "objektive Infos"
Autor: Weasel ©
04.01.2001
"Ich könnte noch den Vergleich zwischen den Wirkungsweisen und die medizinischen Möglichkeiten vorbringen, aber das ginge hier zu weit. Aber glauben Sie mir, der Vergleich mit Schokolade, den ein Forumsbeitrag hervorbringt, ist äußerst zutreffend."
Dieser Satz scheint mir etwas misverständlich zu sein. Der Vergleich mit Schokolade ist auf die Gefährlichkeit von THC bezogen. Beim Rauchen mit Tabak, treten natürlich entsprechende Nikotin-Nebenwirkungen auf. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten THC zu sich zu nehmen.
Außerdem ist THC wirklich in sehr zahlreichen medizinischen Bereichen, z.B. AIDS, einsetzbar und extrem hilfreich. Auch hier hakt der Vergleich mit Schokolade.
Verzeihen Sie mir diese Ungenauigkeit in meinen Ausführungen.
Weasel
Autor: flea ©
04.01.2001
>Aufgrund dieser Ergebnisse und meines großejn Gerechtigkeitssinn gibt es nur zwei Möglichkeiten :
1.: Verbot von THC-Produkten UND Alkhol
2.: Legalisierung von beidem
1.Das Beispiel Alkohol wird hier immer gern angeführt, weil die eine gesellschaftlich akzeptierte und legale Droge, nämlich Alkohol eben legal ist und die ungefährliche eben nicht.
2.Welchen Unsinn der hier geschrieben wird meinst du bitte? Hier sind einge
seltsame Beiträge, neben vielen sachlichen, aber welche von beiden du meinst ist nicht klar.
3. und endlich zu meiner eigentliche Frage kommend, woraus leitest du das ausschließlich doppelte Verbot ab? Du hast so einen Absolutheitsanspruch in deinem Fazit. Dunennst nichts gegen Cannabis aber 2 dicke Gründe gegen Alkohol, sagst aber wenn cannbis erlaubt dann aber auch Alk und wenn Alkohol verboten dann auch Cannabis.Scheint mir nicht ganz schlüssig. Aber ist ja nur meine Meinug und hier ist ja Meinungsfreiheit (-:
Dopingmittel
Autor: Joe Wein ©
04.01.2001
flea:
> Warum, frage ich mich seit längerem, ist Canabis als Dopingmittel geführt.
> liegt es daran, das es allgemein weltweit als böse Droge geächtet ist
> oder gibt es noch andere Gründe?
>
> Wer weiß mehr?
Frag' doch mal den Sponsor von Borussia Dortmund (dem ehemaligen Verein von Ibrahim Tanko), die Brauerei Brinkhoff. Der engste botanische Verwandte des Hanfes, der Hopfen, gilt naemlich noch nicht als Dopingmittel. :-)
an flea
Autor: Weasel ©
04.01.2001
"1.Das Beispiel Alkohol wird hier immer gern angeführt, weil die eine gesellschaftlich akzeptierte und legale Droge, nämlich Alkohol eben legal ist und die ungefährliche eben nicht.
2.Welchen Unsinn der hier geschrieben wird meinst du bitte? Hier sind einge
seltsame Beiträge, neben vielen sachlichen, aber welche von beiden du meinst ist nicht klar.
3. und endlich zu meiner eigentliche Frage kommend, woraus leitest du das ausschließlich doppelte Verbot ab? Du hast so einen Absolutheitsanspruch in deinem Fazit. Dunennst nichts gegen Cannabis aber 2 dicke Gründe gegen Alkohol, sagst aber wenn cannbis erlaubt dann aber auch Alk und wenn Alkohol verboten dann auch Cannabis.Scheint mir nicht ganz schlüssig. Aber ist ja nur meine Meinug und hier ist ja Meinungsfreiheit (-: "
zu 1.: Ja ! Mehr kann man dazu schon nicht mehr sagen. Es ist aber Tatsache, dass die meisten Cannabis-Gegner sehr gern Alkohol konsumieren, wobei ich sie hier wirklich nicht als Säufer hinstellen will, auch ich trinke gern einmal einen Schluck Wein.
zu 2.: Ich meine vor allem ältere Beispiele. Ich will hier nur zwei völlig willkürliche Beispiele nennen : 11.09.00, Autor : Am ; 11.09.00, Autor : Der Schamane. Zu dem muss ich, glaube ich sowieso noch etwas schreiben.
zu 3.: Ich meinte nicht, dass,wenn man Cannabis legalisiert, das automatisch eine Legalisierung von Alkohol nach sich ziehen soll. Genausowenig wie ein Verbot von Alkohol ein Verbot von Cannabis nach sich ziehen sollte.
Alkohol ist jedoch eine Gesellschaftsdroge. Sie wird geduldet und wenn wir ehrlich sind, trinken wir alle gern einemal ein Gläschen Wein oder ein Bier. Man muss es ja nicht gleich übertreiben. Alkohol verbieten zu wollen, wäre eine Utopie. Das würde nicht nur eine Menge Arbeitslose hervorbringen, sondern auch den Unmut der Menschen. Eine Legalisierung von THC neben einem Alkoholverbot wäre in unserer Gesellschaft völlig undenkbar.
Ich denke lediglich, dass man Cannabis nicht verbieten kann, wenn man Alkohol erlaubt. Und jeder, der Cannabis verbieten möchte, nuss sich auch für ein Alkoholverbot einsetzen.
an Der Schamane
Autor: Weasel ©
04.01.2001
"Wer mit Drogen erwischt wird, gleich welcher art, aollte auf das haerteste bestraft werden."
- Völlig korrekt, wenn er sie an Kinder verkauft, wie sie es weiter unten beschrieben haben. Im Großen und Ganzen gilt aber nicht Süchtiger = Dealer !
Süchtige brauchen Hilfe, keine Verachtung !
"Studien beweisen, das gerade cannabis, die einstiegdroge ansich ist, das laesst sich nicht von der hand weisen."
- Schon einmal eine gelesen ??? Wenn doch, schon einmal darüber nachgedacht ? Anscheinend ja nicht !
Studien der verschiedensten Institutionen (s. "objektive Infos für Unwissende") weisen auch nach, warum THC eine Einstiegsdroge ist. Es fängt nämlich meist so an, dass sich Jugendlich denken : "Hey, Cannabis ist ungefährlich, das probiere ich aus". Damit haben sie ja nicht unrecht. Das Problem ist jedoch, dass man sich auf die kriminelle Schiene begeben muss, um es zu beschaffen, und wenn man schon einmal drin ist, kommt man nicht so schnell wieder raus. Im Gegenteil, man bekommt neue Sachen angeboten
Wenn man Orangensaft verbieten würde, wäre auch dieser eine Einstiegsdroge !
"Ich habe eigenhaendig drogendealer an der schule meiner kinder verpruegelt, als sie versuchten haschisch zu verkaufen. Danach kamen mir viele eltern zur hilfe und nun ist ruhe."
- Sehr gut, gratuliere. Diesbezüglci hoffe ich, es gibt mehrere Eltern Ihres Kaliebers.
"Es steht ausser frage, das alkohol und nikotin schaedlich ist und suechtig macht, aber muss man das durch EINSTEIGERDROGEN ersetzen????"
- s. Punkt 2, Ich verstehe jedoch durchaus Ihre Bedenken.
Es gibt sicherlich auch vernünftige Gründe für die Nicht-Legalisierung von THC, aber in diesem Forum habe ich noch keines lesen können
"Wir haben mit Alkohol und Nikotin schon genug Probleme"
Autor: Joe Wein ©
05.01.2001
Cannabislegalisierung bedeutet keine Einführung einer neuen Droge, wie das immer dargestellt wird, sondern eine Entkriminalisierung einer alten Droge.
45 Millionen EU-Bürger haben Cannabis konsumiert. 2,4 Millionen Deutsche (nach offiziellen Schätzungen) kiffen hier und heute, Gesetz hin oder her, seit Jahrzehnten. Sie ignorieren das Gesetz weil niemand ihnen seinen Sinn verständlich machen kann. Das ist die Realität, ob es uns passt oder nicht. Alle diese Menschen zu Kriminellen zu stempeln bringt der Gesellschaft mehr Nachteile als Vorteile.
So zu tun als würden ohne Gefängnisstrafen plötzlich alle zu von früh bis spät Joints rauchen ist eine Milchmädchenrechnung die nicht aufgeht. Das ist doch bei Alkohol auch nicht anders. Sicher gibt es ein paar Leute die nicht damit klarkommen, aber die gibt es auch heute schon, bei Alkohol nicht anders als bei Cannabis.
Wenn es bei Cannabis so wäre wie manche glauben, warum treten diese Probleme in den Niederlanden nicht auf? Tatsächlich ergaben offizielle Studien dass 3,0% der Deutschen in den alten Bundesländern regelmässige Cannabiskonsumenten sind, aber nur 2,5% der Niederländer (wo Cannabis seit 1976 offiziell toleriert wird). Das kostspielige und schädliche Verbot erzielt in Deutschland also keine "besseren" Ergebnisse als Toleranz und Aufklärung in den Niederlanden. Auf die Studien, die diese Zahlen enthalten, wurde ich sogar vom drogenpolitischen Sprecher der CDU, Hubert Hüppe, MdB verwiesen.
Eine Legalisierung würde viele Gefahren verringern. Man erinnere sich nur an die amerikanische Alkoholprohibition. Vor der Legalisierung von Alkohol 1933 bereicherte der Schwarzmarkt die Gangster der Mafia, nachher den Finanzminister. Vorher gab es nur schlechten Schnaps, nachher auch Bier und Wein von vernünftiger Qualität.
Nicht die Legalisierung führt zum steigenden Konsum sondern der gestiegene Konsum zur Legalisierung. Die Alkoholprohibition wurde abgeschafft nachdem der illegale Alkoholkonsum 12 Jahre lang kontinuierlich gestiegen war. Nun sehe man sich einmal die Zahlen des Bundeskriminalamts zu Ermittlungsverfahren wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz an, in denen es ausschliesslich um Cannabis ging:
Spalten:
1. Jahr
2. einfache Verstösse (Besitz)
3. Handel und Schmuggel
4. Einfuhr "nicht geringer" Mengen
1984 25.550 13.965 n/a
1985 25.712 14.224 n/a
1986 29.349 15.552 n/a
1987 29.568 15.447 932
1988 31.582 15.473 893
1989 33.251 15.726 857
1990 34.811 16.759 1.063
1991 33.892 16.375 1.342
1992 32.279 14.507 1.481
1993 34.752 13.261 1.662
1994 40.853 16.144 1.788
1995 49.070 19.083 2.308
1996 55.600 23.021 2.522
1997 64.456 24.221 2.675
1998 79.495 27.188 3.180
1999 85.668 29.776 3.529
Irgendwann kann man sich einfach nicht mehr vor der Realität verstecken: Die Alkoholprohibition und die Cannabisprohibition waren zwar gut gemeint aber trotzdem Fehler. Sie hatten ein unrealistisches Ziel, das mit vertretbaren Mitteln nicht erreichbar war. Das Alkoholverbot für Erwachsene in Amerika ist deshalb wieder gefallen. Wann fällt das Cannabisverbot für Erwachsene in Deutschland?
Joe Wein
joewein@pobox.com
Gefährlichkeit ist nur ein Aspekt des Cannabisverbotes
Autor: Paul Buhr ©
06.01.2001
Beim Cannabisverbot geht es nicht nur
darum, die Menschen vor einer Gefahr zu
schützen. Das ist ein Nebenaspekt, mit
dem man versucht, die Politik zu
rechtfertigen.
Den Pionieren der Prohibition geht es
viel mehr um Zucht und Ordnung. Viele
Leute haben genaue Vorstellungen, nach
welchen Werten ein deutscher Bürger
leben soll. Unter Alternativen und
Randgruppenangehörigen gibt es mehr
Drogenkonsumenten, als in der
Mainstreamgesellschaft. Durch Mittel wie
Drogenprohibition kann man
Randgruppenangehörigen einen Denkzettel
verpassen und orientierungssuchende
Jugendliche die Orientierung in einige
mainstreamentfernte Richtungen
unattraktiv machen.
Wer nicht wie ein Otto-Normalbürger
aussieht, wird eher Opfer einer
Polizeikontrolle. In Millieus, in denen
es mehr Drogenkonsumenten gibt, sind die
Ordnungshüter eher präsent.
Veranstaltungen, bei denen Drogen
konsumiert werden, können jeder Zeit
dicht gemacht werden. Somit kann man
auch Leuten am Rande der Gesellschaft,
die nichts direkt mit Drogen zu tun
haben, auf die Nerven gehen. Durch die
Drogenprohibition hat man die
Möglichkeit, brave Leute als kriminell
abzuwerten und erreicht es, daß diese
Anonym bleiben und ihre Meinung nicht
immer preisgeben.
Wenn ich Leute frage, warum Cannabis
verboten bleiben muß höre ich häufig die
Antwort "weil es kriminell ist". In
einer Legalisierung sehen die Leute
Kampitulation gegen über einem Verbrechen.
Drogenprohibition ist Disziplin und wer
sich an die nicht hält, für viele ein
Verbrecher. Und diese Einstellung sitzt
sehr tief in den Köpfen der Leute.
Drogenprohibition überlebt aufgrund der
Angst vor Verfremdung in unserer
Gesellschaft. Aus Angst vor einer
inneren Multikultur. Viele Menschen
wollen Randgruppen unserer Gesellschaft
nicht anschließen, was jedoch durch eine
Legalisierung Fakt wäre.
Eine ablehnende Haltung zur Homo-Ehe ist
auch dasselbe Thema. "Diskrimminierung
von Familien etc." das ist auch nur
rechtfertigungsgeschwafel, aber bei der
Homoehe sind den Gegnern die plausiblen
Argumente bereits ausgegangen und
deshalb kam ein Gesetz zu stande. Was
Drogen betrifft, sind den Gegnern auch
schon viele Argumente ausgegangen. Aber
noch nicht genug.
In den Niederlanden hält sich die
liberale Drogenpolitik, da die Leute
einem gesellschaftlichen Wandel offener
gegenüber stehen.
Canada
Autor: flea ©
07.01.2001
(Obwohl good ole Joe eh mehr hierzu zu sagen weiß (-: )
In Kanada will hat das staatliche Gesundheitsamt (oder wie das bei denen heißt) vor in jenem Bergwerk 2 Tonnen cannbis anbauen zu lassen und es in einem 2-jährigen Großversuch an Probanden unter beobchteten Umständen zu verteilen, um die medizinische Wirkung untersuchen zu lassen. Meines Wissens ist dies der (oder einer der) größte(n) Testversuche mit cannabis überhaupt.
Ich gehe einfach mal davon aus, daß die Tests das alt bekannte Wissen bestätigen werden. Darüber hinaus werden als Nebenprodukte der Untersuchung solch Ergebnisse herauskommen wie der nicht-Abhängigkeit-verursachende Aspekt von C.
(Ich greife vor, warten wir die Ergebnisse ab-aber ich wüßte nicht warum die Kanadier was anderes raus kreigen sollten).
Aber wenn diese Studie, die vom staat in Auftrag gegeben und begeleitet eben diese alt-bekannten Fakten bestätigt, dann hat die große Anti-cannabis-Front ein enormes Problem bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit und dem Fortbestehen der C-Verbots.
Ich bin guter Dinge.
Verbotene Medizin
Autor: Cannabis legal!
08.01.2001
Stell dir vor du haettest eine schwere Infektion, aber kein Arzt koennte dir lebensrettendes Penicillin verschreiben weil es illegal waere. Auf den Besitz stuenden sogar Gefaengnisstrafen. Waere das nicht grausam?
Genauso ist es aber bei Cannabis. Es wurde vor etwa 4000 Jahren das erste Mal im "Pen-ts'ao Ching", einem in Lehrbuch der Kraeuterheilkunde des chinesischen Kaisers Shen-Nung, als Medizin beschrieben. In Europa war es ab Mitte der 19. Jahrhunderts eine gaengige Arznei. Koenigin Viktoria von England bekam es gegen Menstruationsbeschwerden. In Deutschland war Cannabis bis 1958 eine verschreibungsfaehige Medizin. Seitdem wird der Besitz dieser Medizin mit Strafen bedroht.
Vor einem Jahr lehnte das Bundesverfasungsgericht aus formellen Gruenden eine Verfassungsbeschwerde gegen das Cannabisverbot fuer medizinische Zwecke ab, weil naemlich der Rechtsweg noch nicht ausgeschoepft war: Die Patienten die in Karlsruhe geklagt hatten, hatten noch keinen Antrag auf Erteilung einer Sondergenehmigung bei der Bundesopiumstelle des Bundesinstituts fuer Arzneimittel gestellt. Das haben sie inzwischen nachgeholt: Alle gestellten Antraege wurden abgelehnt, obwohl das Bundesverfassungsgericht ausdruecklich festgestellt hatte, dass die medizinische Versorgung der Bevoelkerung eine hinreichende Begruendung fuer die Erteilung einer solchen Genehmigung ist.
In Kanada wird jetzt Cannabis im Wert von DM 8 Millionen fuer die Regierung angebaut. Vor wenigen Monaten hatte dort das oberste Gericht der Provinz Ontario das kanadische Cannabisverbot fuer verfassungswidrig erklaert, weil es keine medizinische Verwendung von Cannabis erlaubt.
Wollen die Politiker in Berlin darauf warten dass Karlsruhe das deutsche Cannabisverbot fuer verfassungswidrig erklaert?
Re: Gefährlichkeit ist nur ein Aspekt des Cannabisverbotes
Autor: Joe Wein ©
08.01.2001
Paul Buhr schrieb:
> Drogenprohibition überlebt aufgrund der
> Angst vor Verfremdung in unserer
> Gesellschaft. Aus Angst vor einer
> inneren Multikultur.
Vielleicht ist es kein Zufall dass auch die Schweiz, wo Cannabis demnächst legalisiert werden soll, kulturell vielfältiger ist als Deutschland? In der Schweiz gibt es nicht eine sondern vier offizielle Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Romansch) und fast alle Bürger sprechen mindestens zwei von ihnen (und oft auch Englisch). In der Schweiz gibt es prozentual fast doppelt soviele Ausländer als in Deutschland.
Auch Belgien, wo man in wenigen Tagen eine Entscheidung über den weiteren Weg der Reform des Drogengesetzes zu Cannabis treffen will, hat drei offizielle Landessprachen (Französisch, Flämisch, Deutsch).
Als Cannabis in den USA verboten wurde, schuf man damit ein Mittel um mexikanische Einwanderer und Schwarze bequem verfolgen zu können. Cannabis war bei diesen armen Bevölkerungsgruppen besonders verbreitet, weil es als einfache Pflanze billig selbst anbaubar war und anstelle des teuren Alkohols verwendet werden konnte. Das Cannabisverbot in Mexiko richtete sich aus dem selben Grund gegen die ärmeren Indios während die reicheren Nachkommen der Spanier sich mit Wein und Bier berauschten. Auf Jamaica war Cannabis die Droge der indischen Plantagenarbeiter und der schwarzen Nachkommen der Negersklaven während die politisch mächtigen Nachkommen der weissen Plantagenbesitzer Rum tranken. Man kriminalisierte die Droge einer unterprivilegierten Bevölkerungsschicht um sich ein Instrument zu schaffen, mit dem man diese Gruppe nach Belieben bequem disziplinieren konnte. Das wäre so als hätte man in Deutschland Knoblauch verboten um "Gastarbeiter" zum Auswandern zu bewegen.
In Deutschland gab es ursprünglich keine solche ethnische Gruppe die mit dem Cannabiskonsum verbunden war. Das Gesetz wurde in den 20er Jahren nur eingeführt, weil es entsprechende internationale Abkommen gab. Das änderte sich ab den 60er Jahren. Seitdem wurde Cannabiskonsum mit einer Ablehnung konservativer Werte assoziiert, was zum Teil die relativ unterschiedlichen Einstellungen zum Cannabisverbot bei den Wählern verschiedener Parteien und bei verschiedenen Altersgruppen erklärt. Der Cannabiskonsum gilt als Lackmustest dafür, ob man ein "braver Bürger" ist. Wer ein rational nicht zu begründendes Gesetz misachtet der stellt die eigene Vernunft und Moral über blinden Gehorsam. Das war in Deutschland noch nie gerne gesehen, nicht nur von 1933 bis 1945.
Eine Legalisierung von Cannabis wäre ein Schritt zu mehr Toleranz in Deutschland.
Joe Wein
joewein@pobox.com
schön das diese Diskussion immer noch am laufen ist.
Autor: generation2000 ©
08.01.2001
War ja schon lange nicht mehr hier im Forum, und bin erstaunt ich dachte eigentlich das schon alles gesagt worden wäre.
Ersteinmal ein gesundes Neues an alle die sich noch wage an mich erinnern.
Und grüsse auch in die Schweiz im Sommer komm ich Euch besuchen :-)
Ansonsten werd ich aber keine Gründe für eine Legalisierung nenen die wurden schon hundertfach erwähnt. Mal schauen ob die CDU schon ein Statement abgegeben hat hier im Forum wenn nicht wart ich weiter...
Cannabis legal jetzt.
Taten werden gebraucht!
Autor: FreiheitFürAlle
09.01.2001
Wie ihr seht tut sich trotz vieler Argumente nicht viel, es ist eher ein Bewegen im Kreis.
Fazit:
Mögen unsere Argumente noch so sinnvoll sein, es wird sich so lange nichts tun, bis wir aufstehen und handeln.
Wenn sie jetzt sagen "ich würde ja handeln, aber....!" , dann glaube ich wollen sie nicht wirklich Freiheit und Gerechtigkeit beim Thema "Legalisierung von Cannabis".
Es gibt genügend Möglichkeiten aktiv zu werden, wie es z.B. Joe Wein (ein Schreiber in diesem Forum) beweisst.
Legalisierung Morgen erst? NEIN, HEUTE!!
Re: Taten werden gebraucht!
Autor: Joe Wein ©
10.01.2001
FreiheitFürAlle schrieb:
> Es gibt genügend Möglichkeiten aktiv zu werden,
... ein paar davon wären:
1. Einen Brief an einen Abgeordneten des deutschen Bundestags zu schreiben. Ich habe z.B. an die Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU), Erwin Marschewski (CDU) und Norbert Geis (CSU) geschrieben. Auch an Politiker der FDP, SPD und der Grünen habe ich geschrieben. Auch wenn man nicht immer eine Antwort bekommt (manchmal dauert es auch nur etwas), zeigt man doch damit den Politikern dass das Thema nicht mehr ignoriert werden kann.
2. Einen Leserbrief an eine Zeitung zu schreiben. Es kann, muss aber nicht unbedingt die Regionalzeitung sein. Es gibt auch eine Mailingliste mit aktuellen Presseberichten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zum Thema Cannabis und Drogenpolitik, die genuegend Gelegenheit zu Stellungnamen bietet.
3. Informationen von einer Website auszudrucken und einem Freund / Verwandten / Bekannten / Arbeitskollegen als Denkanstoss oder Argumentationshilfe zu geben. URLs auf Anfrage per eMail.
4. DM 20 oder mehr an die "Gruene Hilfe" oder an eine andere Organisation zu spenden, die etwas für die Legalisierung unternimmt.
Wer Konkreteres wissen will kann mir gerne E-Mail schreiben.
Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
joewein@pobox.com
Die Zeiten haben sich geändert!
Autor: cannabislegal
10.01.2001
"Der Wirbel um weiche Drogen steht in keinem Verhältnis dazu, wie die
Droge Alkohol verharmlost wird."
"BILD"-Zeitungsredakteur Roland Keitsch
"BILD", 26. Januar 2000
für gerechte Politik!
Autor: Lise Lega ©
10.01.2001
Über 118.000 Strafverfahren pro Jahr für ein Verbot, das aus medizinischer Sicht nicht gestützt werden kann, sondern allein auf der vagen, unbestätigten Vermutung beruht, daß die Konsumenten zu harten Drogen greifen könnten!!!
Legalisierung JETZT!
80 Kilo
Autor: Wilhelm Tell
11.01.2001
"80 kg Marihuana im Haus von Parteizentrale gefunden
In der Parteizentrale der konservativen Schweizer Volkspartei (SVP) wurden im Keller 80 kg frisch geerntete Marihuanablätter gefunden. Verpackt waren die Blätter in 100 Kartons."
Pikanterweise ist die SVP die einzige Partei der Schweizer Regierungskoalition die nicht für die Legalisierung von Cannabis war, für die voraussichtlich im nächsten Monat ein Gesetzentwurf im Schweizer Abgeordnetenhaus eingebracht werden wird.
Deshalb, liebe CDU, passt auf was Ihr in Eurem Keller rumliegen lasst!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Autor: denkerWissen ©
11.01.2001
Quote (von Paul ?):
>>>
Durch Mittel wie Drogenprohibition kann man
Randgruppenangehörigen einen Denkzettel
verpassen und orientierungssuchende
Jugendliche die Orientierung in einige
mainstreamentfernte Richtungen
unattraktiv machen.
Wer nicht wie ein Otto-Normalbürger
aussieht, wird eher Opfer einer
Polizeikontrolle
...
Durch die
Drogenprohibition hat man die
Möglichkeit, brave Leute als kriminell
abzuwerten und erreicht es, daß diese
Anonym bleiben und ihre Meinung nicht
immer preisgeben.
...
Leider muss ich dem zustimmen - und wenn das nicht an die zeit der Natzis errinnert will wohl nur dieses unangenehme gefuehl im Magen unterdruecken ?
Separation ist ein Konzept das viele Dinge erst ermoeglicht. Einigkeit ebendso. Vieleicht ist es noetig neue Linien zu ziehen ? Aber ganz sicher ist es vorteilhaft das wir Kenner der Kraeuter und Bewustseinserweiterung uns weiter durch unsere Einfuhlsamkeit, Selbstsicherheit und Verstaendniss des Groesseren Zusammenspiels der Augen und Ohren sowie der Blinden Bereiche des Holographischen Humanitaeren Universellen Fractals Profilieren :)
Liebe Deinen Naechsten Wie Dich Selbst
Aus Uns mit Uns und durch Uns bilded sich die Regierung.
Wir sind Einheit die auch durch Separationslinien in unendlicher Komunikation Resultate erziehlt.
Sich Gleichzeitig aller Aengste und aller Hoffnungen Bewust zu sein - und den Focus unseres Bewustseins das Ziehl der weiteren Bedingungslosen Einfuhlbarkeit in die Entfaltung der Perfektion des Existirenden zu investieren ist der Schoepfungsact unseres Unterbewussten Traumes ...
-
Ich bin zuruck von meiner Urlaubs Entdeckungsreise
Und ich habe viel Frieden unter dennen gesehen die in Einklang mit ihren Heiligen Pflanzen leben
- frohes neues -
Tobias Gogolin
togo@alltheway.com
(auch ich bin offen fuer persoenliche Anfragen / Komentare)
Hexenverbrennung
Autor: Paul Buhr ©
11.01.2001
Im Mittelalter wurden einige Frauen als
Hexen bezeichnet. Unabhängig davon, daß
sie andersdenkend waren, kannten sie
sich mit Wissenschaften aus, die man
damals nicht so recht kannte. Sie
kannten heilsame Kräuter und heilten
Krankheiten, die damals als unheilbar
galten. Eventuell auch halluzinogene
Kräuter und Pflanzen. Wenn jemand auf
einen Trip kam, hielt er es bestimmt für
Zauberei.
Aus Angst vor dem Unbekannten und dem
Fremden (ihrer Lebensart) wurden Hexen
verfolgt und verteufelt - auch in
religiöser Hinsicht.
Heute gibt es keine Hexen mehr und man
hat allgemeines Wissen über Pflanzen und
Drogen. Jedoch haben die Leute vor einem
Angst: Das der Drogenkonsument, der
tendenziell eher alternative Interessen
hat einer Leitkultur im Weg steht. Mit
der Drogenprohibition u.a. (und einigen
anderen Gesetzen) versuchen die Leute zu
bezwecken, daß die alternative
Persönlichkeitsbildung für Jugendliche
unattraktiv wird. Man will sich Leute
schaffen, die keine eigene Menthalität
bilden, sondern mitlaufen, sich an der
Masse orientieren.
Man muß Drogengegner outen...
Das Karlsruher Urteil sieben Jahre später
Autor: Joe Wein ©
12.01.2001
"Die Freiheit der Person, die das Grundgesetz als "unverletzlich" bezeichnet, ist ein so hohes Rechtsgut, daß in sie aufgrund des Gesetzesvorbehalts des Art. 2 Abs. 2 Satz 3 GG nur aus besonders gewichtigen Gründen eingegriffen werden darf. Unbeschadet dessen, daß solche Eingriffe unter bestimmten Voraussetzungen auch in Betracht kommen mögen, wenn sie den Betroffenen daran hindern sollen, sich selbst einen größeren persönlichen Schaden zuzufügen (...), sind sie im allgemeinen nur zulässig, wenn der Schutz anderer oder der Allgemeinheit dies unter Berücksichtigung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes erfordert. Nach diesem Grundsatz muß ein grundrechtseinschränkendes Gesetz geeignet und erforderlich sein, um den erstrebten Zweck zu erreichen. Ein Gesetz ist geeignet, wenn mit seiner Hilfe der erstrebte Erfolg gefördert werden kann; es ist erforderlich, wenn der Gesetzgeber nicht ein anderes, gleich wirksames, aber das Grundrecht nicht oder weniger stark einschränkendes Mittel hätte wählen können (...)."
(Aus dem "Cannabisurteil" des Bundesverfassungsgerichts vom 9. März 1994)
1. Wieso ist das Cannabisverbot erforderlich, wenn eine Studie deutscher Wissenschaftler für das Bundesgesundheitsministerium von Horst Seehofer (CSU) folgendes ergab?
"Zusammenfassend ist festzuhalten daß die pharmakologischen Wirkungen und psychosozialen Konsequenzen des Cannabiskonsums sich als weniger dramatisch und gefährlich erweisen, als dies überwiegend noch angenommen wird."
"Was die Auswirkungen von Cannabis auf die psychische Gesundheit anbelangt, muss aufgrund der vorliegenden Ergebnisse die Annahme, dass der Konsum von Cannabis eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit nach sich zieht, zurückgewiesen werden."
"Bezüglich des Abhängigkeitspotenzials der Droge fassen wir zusammen: Der Konsum von Cannabis führt keineswegs zwangsläufig zu einer psychischen Abhängigkeit, es kann jedoch zu einer Abhängigkeitsentswicklung kommen. Eine solche Abhängigkeit vom Cannabistyp kann jedoch nicht primär aus den pharmakologischen Wirkungen der Droge, sondern vielmehr aus vorab bestehenden psychischen Stimmungen und Problemen erklärt werden. Die Abhängigkeit von Cannabis sollte als Symptom solcher Probleme gesehen werden."
"Ein wichtiges Argument in der Diskussion um Cannabis is seine mögliche "Schrittmacherfunktion" für den Einstieg in den Konsum von illegalen Drogen bzw. den Umstieg auf härtere Substanzen. Diese These muss nach Analyse der vorliegenden Studien zurückgewiesen werden."
"Die These, Cannabis führe mit einer gewissen Regelmässigkeit zu einem amotivationalen Syndrom, kann nicht belegt werden."
(Zitiert aus 'Auswirkungen des Cannabiskonsums' von Prof. Dr Dieter Kleiber und Karl-Artur Kovar, ISBN: 3804715559)
2. Wieso ist das Cannabisverbot geeignet, die Allgemeinheit zu schützen, wenn tatsächlich heute in Deutschland prozentual MEHR Menschen regelmässig Cannabis konsumieren als in den Niederlanden, wo Cannabis schon seit 25 Jahren offiziell toleriert wird? Das belegten offizielle Studien (CEDRO bzw. IFT) vier Jahre nach dem Verfassungsgerichtsurteil.
3. Fast sieben Jahre nach dem Karlsruher Urteil gibt es immer noch keine bundeseinheitliche Regelung, bis zu welcher Menge grundsätzlich von einer Strafverfolgung abzusehen ist. In Bayern verschwenden Staatsanwälte, Richter und Polizisten noch heute ihre Zeit (und damit unsere Steuern) mit der Verfolgung von Mitmenschen die mit Haschisch für lumpige zehn Mark erwischt wurden.
Wir fordern eine baldige Entkriminalisierung von Cannabis für den persönlichen Gebrauch und eine spätere Legalisierung mit staatlich kontrolliertem Handel damit dem unkontrollierten Schwarzmarkt ein Ende gesetzt wird.
Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
joewein@pobox.com
Cannabis am Steuer
Autor: THC-Konsument
12.01.2001
Eine Lodoner Studie hat kürzlich ergeben, dass Kiffer besser Autofahren weil man breit
1) Weniger Risiken eingeht und
2) Schneller handelt, da die Gehirntätigkeit angeregt wird
@Joe: Dei Kampfgeist gefällt mir, nur denke ich, dass du im falschen Forum bist, ein paar mal ausgeschlossen ist ein Grosssteil der KOnservativen viel zu verbohrt, und änderungen sind doch unbequem... :p ;)
Ich selbst bin übrigens ein Linker, der sich nur mal hier verirrt hat, weil FourOfSix (Gamestar-forum) sich was dolles geleistet hat >:-(
Vorurteile!!!
Autor: Tolerant
13.01.2001
Vorurteile entstehen durch Unwissenheit und Angst, und sie sind nur sehr schwer (meist aber nie!) abzubauen.
Tja, was soll man dazu sagen? Immer wieder gab es in der Geschichte Meinungen, die wir heute als falsch und als Vorurteil entlarvt haben.
Liebe Bürger,
wenn ich sie für intelligent halten soll:
1.) Besorgen sie sich mehrere sachliche Informationen zum Thema Cannabis.
2.) Überprüfen sie in wie weit ihre Einstellung zu diesem Thema begründet werden kann.
3.) Bilden sie sich ihre eigene objektive Meinung zum Thema Cannabislegalisierung.
Sie könnten doch in dieses Forum schreiben, zu welchem Ergebnis sie gekommen sind.
Legalisierung JETZT!
Schluß mit der "Hexenverfolgung"
Autor: HansA
14.01.2001
Jo, das Verbot besteht doch nur noch aufgrund von Unwissenheit, Vorurteilen und den damit verbundenen Ängsten. In dieser angeblich so aufgeklärten Zeit sollte die Vernunft doch irgendwann einmal die Oberhand gewinnen!
Bitte, liebe Politiker: Auch wenn es bei den älteren Semestern vielleicht die ein oder andere Stimme kosten kann, folgt endlich dem guten Beispiel Holland, dort ist der Weltuntergang auch nicht näher als hierzulande!
;-)
cannabislegal und die CDUCSU
Autor: Joe Wein ©
14.01.2001
THC-Konsument schrieb
>
> @Joe: Dei Kampfgeist gefällt mir, nur denke ich, dass du im falschen Forum
> bist, ein paar mal ausgeschlossen ist ein Grosssteil der KOnservativen viel
> zu verbohrt, und änderungen sind doch unbequem... :p ;)
Hallo,
ich glaube dass ich hier genau richtig bin. Als ich den Thread am 11. September 2000 gestartet habe, ging ich ganz bewusst in die "Höhle des Löwen". Ich weiss dass die CDU/CSU von allen demokratischen Parteien derzeit die geringste Bereitschaft zu einer drogenpolitischen Wende zeigt.
Ich glaube, dass eine drogenpolitische Wende nicht allein als rot-gelb-grünes Projekt unter Ausschluss der konservativen Kräfte in Deutschland machbar ist. Eine drogenpolitische Wende erfordert einen überparteilichen Dialog zwischen allen demokratischen Kräften in der Bundesrepublik Deutschland. Eine drogenpolitische Wende ist keine Frage von "links" und "rechts" sondern allein der Vernunft.
Die SPD könnte eine andere Drogenpolitik machen, die sie auch in der Opposition und auf ihrem Leipziger Parteitag gefordert hatte, aber sie traut sich nicht weil sie Angst hat, wie die CDU/CSU darauf reagieren würde.
Tatsächlich vertragen sich die Ergebnisse der bisherigen Drogenpolitik nicht mit konservativ-christlichen Wertmassstäben. Die Kriminalisierung des Konsums bestimmter Drogen führt zu einem riesigen Schwarzmarkt, der Kriminalität fördert und den Respekt vor der gesetzlichen Ordnung untergräbt. Das Verbot entfremdet breite Teile besonders der jüngeren Generation von der staatlichen Ordnung. Der Schwarzmarkt verhindert jede Durchsetzung von Jugendschutzbestimmungen. Das doppelte Mass das bei Cannabis einerseits und bei Alkohol und Zigaretten andererseits angewandt wird, macht die Drogenpolitik und ihre Versuche, schädlichen Missbrauch von Drogen zu verhindern, unglaubwürdig und damit unwirksam. 1923 Tote durch harte illegale Drogen sowie etwa 130.000 Tote durch legale Drogen (Alkohol und Nikotin) allein im vergangenen Jahr sind kein Ergebnis mit dem eine Politik leben kann, die sich dem Schutz menschlichen Lebens verpflichtet fühlt.
Deshalb schreibe ich nicht nur hier im Forum. Ich habe auch zwei Briefe an den drogenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag geschrieben, Herrn Hubert Hüppe, MdB, sowie an die innenpolitischen und rechtspolitischen Sprecher, Herrn Erwin Marschewski, MdB und Herrn Norbert Geis, MdB. Von Herrn Hüppe habe ich auch bereits eine Antwort erhalten.
Ich werde den Dialog mit der Union fortsetzen bis sie eine bundesweite drogenpolitische Kurskorrektur ermöglicht, wie ihre Schwesterpartei in der Schweiz. Die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) schrieb z.B. in einer Pressemitteilung vom 27.12.1999: "Die CVP befürwortet die Straffreiheit des Cannabiskonsums und der entsprechenden Vorbereitungshandlungen (Erwerb und Besitz von Kleinstmengen, Anbau zum Eigengebrauch)."
Irgendwann wird auch die CDU/CSU erkennen dass die Kriminalisierung von Millionen von Mitmenschen nicht der geeignete Weg ist, um Schäden im Zusammenhang mit Drogenkonsum zu minimieren. Die Mittel die jedes Jahr bei der strafrechtlichen Verfolgung einer sechsstelligen Anzahl von Menschen verpulvert werden, wären bei effektiveren Methoden zur Schadensvermeidung, wie sachlicher Aufklärung und Hilfsangeboten, wesentlich besser angelegt. Deshalb sollte sich die Union endlich ansehen was in den Niederlanden, der Schweiz und in Belgien passiert, statt auf Erfolge einer veralteten Politik zu warten die seit Jahrzehnten jedes Jahr gescheitert ist.
Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
joewein@pobox.com
2 Milliarden Schweizer Franken
Autor: Wilhelm Tell
14.01.2001
"Studie zeigt: Cannabis-Anbau würde 2 Milliarden bringen", schreibt die Schweizer Wochenzeitung "Sonntagsblick".
In einem Bericht der auch BSE-geschüttelte deutsche Bauern interessieren dürfte, berichtet das Blatt weiter: "Nur ein Drittel des Hanfs, den die Schweizer rauchen, wird auch in der Schweiz angebaut. Bei 100 Prozent wären pro Jahr satte 2 Milliarden Franken zu verdienen. So liessen sich Direktzahlungen sparen und die Bergbauern wären unabhängig. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Agronomen Thomas Kessler, Mitglied der eidgenössischen Kommission für Drogenfragen. Kesslers Studie sieht im Hanfanbau eine gute Perspektive für die einkommensschwachen Bergbetriebe."
Weiter:
"«Dies ist eine tolle Idee», schwärmt Pressesprecher Berchtold Lehnherr von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete. Er verweist darauf, dass der Hanfanbau in der Schweiz eine lange Tradition hat, die jedoch durch das Betäubungsmittelgesetz unterbrochen wurde."
In einer Umfrage die den Artikel begleitet stimmten 72 Prozent der Leser dafür, Bergbauern den Anbau von Hanf zu erlauben.
Warum wird eigentlich das Cannabis das in Deutschland von weit über 2 Millionen Konsumenten verbraucht wird immer noch aus Marokko, Asien, Kolumbien und anderen Ländern eingeführt, wenn viele deutsche Bauern vor dem Bankrott stehen oder nur durch Milliardenzahlungen aus dem steuerlichen Subventionstopf überleben?
Ausrotten kann man den Konsum von Cannabis durch strafrechtliche Verfolgung ohnehin nicht. Das beweisen die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte aus dem In- und Ausland.
Liebe CDU, es ist Zeit für neue Wege! Cannabis sollte wieder so legal werden wie Hopfen, sein engster Verwandter.
Deutscher Hanf von deutschen Bauern
Autor: Wilhelm Tell
15.01.2001
Waehrend viele deutsche Bauern vor dem Bankrott stehen oder nur durch Milliarden an Subventionen ueberleben die den deutschen Steuerzahlern aus der Tasche gezogen werden, fliessen Milliarden ins Ausland ab. Der Gesetzgeber koennte das aendern.
Eine Studie des Schweizer Agronomen Thomas Kessler, Mitglied der eidgenössischen Kommission für Drogenfragen, sieht im Hanfanbau eine gute Perspektive für die dortigen einkommensschwachen Bergbetriebe. Kessler schaetzt die Einnahmemoeglichkeiten durch Importsubstitution auf 2 Milliarden Franken, also ueber 2 Milliarden DM.
Warum sollen die einzigen Pflanzen fuer legale Rauschmittel die deutsche Bauern anbauen duerfen, Gerste und Hopfen sein, wenn doch Hanf weniger schaedlich ist als Bier?
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