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CannabisLegalNews (Nummer 56, 05.04.2002)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Cannabisveranstaltungen am 4. Mai 1. Cannabisveranstaltungen am 4. Mai In einem Monat finden in ca. 160 Städten weltweit Veranstaltungen zum Cannabisverbot statt. In mehreren deutschen Städten wird das Problem Cannabisprohibition das Thema von Infoständen und von Demonstrationen sein. In vielen Städten werden Flugblätter verteilt, um im Wahljahr die Bevölkerung aufzuklären und auf die laufende CannabisKampagne aufmerksam zu machen. Demonstrationen am Samstag, 04.05.2002: Flensburg: Tel. 0461-13620 Düsseldorf: Tel. 0172-7591795 Berlin: Tel. 030-29 49 02 01 Leipzig: Tel. 0341-8611116 Nürnberg: Tel. 0911-535433 München: mmm-muenchen@cannabislegal.de
Infostände:
Infoabende / Kulturveranstaltungen:
Mehr zu diesen Veranstaltungen:
Bundesweite Flugblattaktion:
Was jeder Einzelne tun kann:
Aktionen für die Cannabisreform: 2. EU-Kommissar: Deutschland bremst bei Tabakwerbeverbot Die Bundesregierung behindere die EU-Kommission in ihrem Kampf gegen die Tabakwerbung, wirft ihr der EU-Verbraucherkommissar David Byrne vor. Erst vor kurzem ist die EU-Anbauförderung für Tabak, also ein Subventionsprogramm für die Herstellung einer abhängig machenden und oft tödlichen Droge, verlängert worden. Vor einem Jahr sagte Frau Caspers-Merk, die Bundesdrogenbeauftragte folgendes:
Politik muss aber ausgewogen bleiben: ich kann nicht beim Umgang mit Tabak und Alkohol auf die Bremse treten und bei Cannabis gleichzeitg auf's Gas. Frau Caspers-Merk, sind Milliardensubventionen und legale Suchtmittelwerbung bei Tabak für Sie eine Bremse? Und dass die als unglaubwürdig empfundene Kriminalisierung einer jährlich sechsstelligen Zahl von Cannabiskonsumenten den Konsum nicht gebremst hat, zeigen auch die offiziellen Zahlen der Bundesregierung. Die jüngste Euregio-Studie zeigte, dass im Dreiländereck Niederlande-Belgien-Deutschland in den Niederlanden der Cannabiskonsum unter Jugendlichen am niedrigsten liegt. Frau Caspers-Merk, wer Gaspedal und Bremse verwechselt, der fliegt aus der Kurve! Wir sind für klare Verhältnisse:
"Deutschland bremst" [Berliner Zeitung, 02.04.2002]
Euregio-Studie [CLN#55, 29.03.2002]:
Zahlen zum Cannabisverbot:
3. Evangelische Jugend in Thüringen gegen Drogentests Die Evangelische Jugend in Thüringen lehnt die Forderung des Thüringer Innenminister Köckert nach Drogentests an den Schulen des Landes ab. Sie führte pädagogische, politische und rechtliche Gründe an, die gegen den Vorschlag sprechen und forderte eine Entkriminalisierung.
Erklärung der Evangelischen Jugend in Thüringen zu Drogentests an Thüringer Schulen [18.03.2002]
Minister will Haar-, Urin- und Blutproben von Schülern [CLN#52, 08.03.2002]
Drogenpolitik in den Bundesländern (im Aufbau):
4. Studie: Kein bleibender Einfluss auf IQ Eine kanadische Studie verglich den Intelligenzquotionen (IQ) von 70 Kindern im Alter von 9-12 Jahren mit dem der selben Personen im Alter von 17-20 Jahren. 37 Personen, die nie regelmässig Cannabis konsumiert hatten, erzielten eine mittlere IQ-Verbesserung von 2,6 Punkten. 9 ehemalige Konsumenten (kein Konsum in den letzten 3 Monaten) verbesserten sich im Schnitt um 3,5 Punkte. Am besten sah es bei den 9 leichten regelmässigen Konsumenten aus (weniger als 5 Joints pro Woche), die im Laufe der Jahre 5,8 IQ-Punkte zulegten. Die an einem Morgen vor dem ersten Konsum getesteten 15 starken regelmässigen Konsumenten (5 Joints oder mehr pro Woche) erzielten ein um 4,1 Punkte schlechteres Ergebnis als acht Jahre vorher. Die meisten von ihnen dürften am Tag vor dem Test konsumiert haben. Der Wirkstoff THC ist im Blut bis zu 12 Stunden nachweisbar. Trotzdem lag der mittlere IQ mit 105,1 höher als beim Bevölkerungsdurchschnitt. "Wir kommen zu dem Schluss, dass Marihuana keine negative Langzeitauswirkungen auf die globale Intelligenz hat," schrieben die Forscher im Canadian Medical Association Journal ("We conclude that marijuana does not have a long-term negative impact on global intelligence"). Das schlechtere Abschneiden der intensiven Konsumenten wird von den Autoren selbst auf kurzfristig im Körper verbliebene Spuren der Drogen und nicht auf Schädigungen zurückgeführt: "Der IQ-Mangel unter starken gegenwärtigen Gebrauchern in der vorliegenden Studie ist wahrscheinlich auf im Körper verbliebene Drogen zurückzuführen." ("The IQ deficit among heavy current users in the present study likely reflected residue of the drug in their bodies.") Problematisch an der Studie ist die geringe Zahl der Testteilnehmer. Dr. Fried von der Carlton University in Ottawa will die Studie mit der doppelten Teilnehmerzahl und einer detaillierteren Auswertung wiederholen. Die vorliegende Studie wurde vom National Institute on Drug Abuse (NIDA) finanziert.
Zuviel Kiffen senkt IQ [Bild der Wissenschaft, 03.04.2002]
Effect of pot on IQ temporary, study says [National Post(CA), 02.04.2002]
Current and former marijuana use: preliminary findings of a
longitudinal study of effects on IQ in young adults [CMAJ, 02.04.2002]
5. Neu auf cannabislegal.de Auf cannabislegal.de werden Sie keine Aprilscherze finden. Wir sind der Meinung, dass das Thema Drogenpolitik auch ohne erfundene Meldungen voll von Absurditäten ist, da muss man gar nichts dazu erfinden ;-) Apropos Erfindungen, auf einer neuen Seite haben wir einige verbreitete Falschmeldungen richtiggestellt, die leider auf vielen Pro-Reform-Websites zu finden sind. Es geht um angeblichen Cannabiskonsum von Goethe und Schiller sowie um zwei angebliche Zitate von Abraham Lincoln. Wir finden, dass genug sachliche Argumente für eine Reform sprechen und zweifelhafte Quellen der Sache eher schaden. Deshalb bemühen wir uns, unsere Quellen zu verifizieren. Korrekturen von sachlichen Fehlern auf unserer Website sind immer willkommen! Helfen Sie mit, Informationen über Cannabis zu verbreiten. Empfehlen sie unseren Newsletter einem Freund oder Bekannten!
Fälschungen um Cannabis: 6. USA geben Kampf gegen Opium dieses Jahr auf Während die USA den Kokaanbau in Südamerika mit Militärhilfen in Milliardenhöhe bekämpfen, haben sie den Kampf gegen den Opiumanbau in Afghanistan dieses Jahr so gut wie aufgegeben. Laut Berichten in der US-Presse wird die in den nächsten Wochen anstehende Schlafmohnernte genug Rohmaterial liefern um den Schwarzmarkt für zwei Jahre oder mehr mit Heroin zu versorgen. Der Grossteil davon wird in Europa landen. Die neue Regierung in Kabul hatte im Januar wie von westlichen Ländern gefordert ein Verbot des Mohnanbaus und des Opiumhandels verhängt. Sie kann die Verbote jedoch schon allein deshalb nicht durchsetzen, weil es im Grossteil des Landes keine Polizei gibt. Die Autorität der Regierung von Hamid Karzai reicht nicht weit über die Hauptstadt Kabul hinaus. Eine nationale Armee existiert noch nicht. Lufteinsätze gegen Mohnfelder waren von den US-Militärs abgelehnt worden. Sowohl die Nordallianz, die die Regierung dominiert, als auch ihre Verbündeten in anderen Landesteilen finanzieren sich mit dem Drogenhandel. Afghanistan hat ausser Opium und Spenden keine nennenswerten Devisenbringer. Eine ernsthaft versuchte Durchsetzung des Opiumverbotes würde die mühsam zusammengezimmerte afghanische Regierungskoalition destabilisieren, was amerikanischen Zielen zuwiderläuft. Die im letzten Jahrhundert durch internationale Drogenabkommen geschaffene repressive Politik hat extrem lukrative Schwarzmärkte geschaffen. Nur deshalb kann der Drogenhandel Waffenkäufe für Armeen, Milizen und Terrorgruppen in aller Welt finanzieren. Eine wirkliche Lösung ist nur durch Reformen in den Verbraucherländern möglich.
US Alters Plan To Curb Opium [Ft. Worth Star-Telegram(US), 01.04.2002]
Drogen in Afghanistan: 7. USA: Grossmütter haften für ihre Enkelkinder Seit Anfang der 80er Jahre wird die Drogenpolitik der USA immer irrationaler. Weil die Repression keine Erfolge zeigt, wird zu immer extremeren Mitteln gegriffen, um Menschen zu bestrafen, die illegale Drogen konsumiert haben - oder ihre Familienangehöriegen, wie in 1991 erlassenen Bestimmungen, die nun vom Obersten Gerichtshof der USA ausdrücklich für rechtmässig erklärt worden sind. Danach können Mieter von städtischen oder staatlichen Wohnungen auf die Strasse gesetzt werden, wenn Mitbewohner oder Gäste ohne ihr Wissen ausserhalb der Wohnung illegale Drogen konsumiert haben. Vier Rentnerinnen und Rentner waren bis vor das höchste Gericht der USA gezogen, um einer Bestrafung trotz Unschuld zu entgehen:
Kollektivstrafen sind ein mittelalterliches Relikt, das in einem demokratischen Rechtstaat keinen Platz hat.
What Has The Supreme Court Been Smoking? [Arianna Online, 01.04.2002]
8. Wir berichteten vorige Woche:
9. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
13.04.2002 Stuttgart: VfD-Infostand (11-17 Uhr, Ecke Königstr./Büchsenstr.)
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen:
Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns! Mit freundlichen Grüssen Joe Wein Kontakt: info@cannabislegal.de Anmeldung: cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com |