Cannabislegalisierung in Deutschland!
Neuigkeiten
Argumente
Politik
Verein
Aktionen
Medienprojekt
Infos über Cannabis
Hanf & Recht
Politik international
Studien
Bücher
Links
Suchen
Kontakt
in English in English
 

CannabisLegalNews (Nummer 64, 31.05.2002)

Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de
"Steter Tropfen höhlt den Stein"

Kontakt: info@cannabislegal.de
Anmeldung:
cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com
Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com


INHALT

1. "Stern" berichtet über "Generation Hasch"
2. Pharmazeutische Zeitung: Cannabis als Medikament
3. Grüner Fachkongreß zur europäischen Cannabispolitik
4. Das FDP-Applaus-o-Meter
5. Schweizer Christdemokratische Jugend für Cannabisreform
6. Veranstaltungen zu Cannabis
7. Suchtexperten gegen Alkoholwerbung
8. Wir berichteten vorige Woche
9. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik


1. "Stern" berichtet über "Generation Hasch"

Der "Stern" hat Cannabis zum Thema einer Titelgeschichte gemacht. Resumee:

Völlige Freigabe statt der gescheiterten Repression - das können nur bekiffte Träumer fordern. Aber Holland hat keine schlechten Erfahrungen mit seinen 850 »Coffeeshops« gemacht, wo halblegal fünf Gramm Shit pro Käufer abgegeben werden dürfen. Old England marschiert jetzt in die gleiche Richtung - mehr als 30 Jahre nach einer ganzseitigen Anzeige der Beatles in der »Times« für eine Legalisierung. Die Schweiz will den Cannabis-Handel im nächsten Jahr unter staatliche Kontrolle stellen. Und Deutschland, wo selbst Staatsanwälte und Polizeiführer die Entkriminalisierung fordern und im Wahlprogramm der Grünen ein zartes Freigabe-Pflänzchen sprießt?

Generation Hasch [Stern, 23.05.2002]
http://www.stern.de/wissenschaft/prisma/journal/artikel/?id=222923&page=0

Schadensminderung oder Gefängnis? [Stern, 23.05.2002]
http://www.stern.de/wissenschaft/prisma/webreporter/artikel/?id=224124

Cannabis als Arznei [Stern, 23.05.2002]
http://www.stern.de/wissenschaft/gesund/journal/artikel/?id=223894

Cannabis-Forum des Stern:
http://www.stern.de/forum/list.php?f=40


2. Pharmazeutische Zeitung: Cannabis als Medikament

Die von der Bundesvereinigung der Apothekerverbände herausgegebene Fachzeitschrift berichtet in der aktuellen Ausgabe ausführlich über die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis. Dabei wird auch die Herstellung von THC-Kapseln aus der von der Frankfurter Firma THC-Pharm GmbH gelieferten halbsynthetischen Ausgangssubstanz beschrieben. Eine Umstufung eines Extrakts aus natürlichem Cannabis von Anlage I in Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes soll laut THC-Pharm GmbH noch heuer erfolgen. Damit würde eine kostengünstigere und besser verträglichere Alternative zu vollsynthetischem ("Marinol") oder halbsynthetischem THC (Dronabinol von THC-Pharm) zur Verfügung stehen.

Von der Hippie-Droge zum Medikament [Pharmazeutische Zeitung, 21.05.2002]
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2002-21/titel.htm

Pressemitteilung der THC-Pharm GmbH [02.10.2001]
http://www.thc-pharm.de/pressemitteilung.html

Cannabis als Medizin
http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/medizin.htm


3. Grüner Fachkongreß zur europäischen Cannabispolitik

Am Montag, 3. Juni, findet in Berlin ein Cannabis-Fachkongreß statt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dieser mail möchten wir Sie einladen zu einem Fachkongreß über Cannabispolitik im europäischen Vergleich, den Christa Nickels für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen am Montag, 3. Juni, in Berlin veranstaltet. Ziel der Tagung ist es, am Ende der Legislaturperiode sowohl Bilanz zu ziehen, als auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in anderen europäischen Ländern weitere Schritte zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten zu erarbeiten und zu propagieren.

(Email von Christa Nickels, MdB)

In unserem Antwortschreiben an Frau Nickels legen wir die nach unserer Meinung dringendsten Reformforderungen zu Cannabis vor, die ihre Partei bei Koalitionsverhandlungen einbringen sollte.

Im Online-Forum der Grünen zur Drogenpolitik wurde in den letzten Tagen viel gepostet, vor allem herbe Kritik an der politischen Bilanz der Grünen seit dem Regierungswechsel 1998. Diese Kritik ist unserer Einschätzung nach gleichzeitig überwiegend berechtigt und doch unproduktiv. Die Aufklärung der Öffentlichkeit und die politische Auseinandersetzung mit Gegnern einer Reform muss nicht zuletzt auch aus der Bevölkerung selbst erfolgen. Wie es im November 1989 hiess: "Wir sind das Volk." Ohne Briefe und Emails von Bürgern und Betroffenen an das Bundesverkehrsministerium kann z.B. der Handlungsbedarf beim Thema Führerscheinrecht nicht veranschaulicht werden.

Es kommt letztlich nicht darauf an, ob Wähler den Grünen, der PDS oder anderen Parteien am 22.09. vertrauen, sondern was diese Wähler auch während der nächsten vier Jahren unternehmen, um ihren politischen Forderungen öffentlich Nachdruck zu verleihen.

Einladung / Antwortschreiben an Christa Nickels [30.05.2002]
http://www.cannabislegal.de/aktionen/obriefe/brief-cn4.htm

Online-Forum Drogenpolitik der Grünen
http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/community/forum/0,,9,00.htm

Die Grünen und die Cannabisreform
http://www.cannabislegal.de/politik/gruene.htm


4. Das FDP-Applaus-o-Meter

Die Jungen Liberalen (Julis) sind für eine weitergehende Entkriminalisierung von Cannabis als die Mutterpatei FDP. Dies kann zumindest in den Anträgen zum Parteitag und dem dann beschlossenen Wahlprogramm entnommen werden.

Die Vertreterin der Julis plädierte am Parteitag für eine weitergehende Liberalisierung (das Wort ist mit dem Wort Liberal verwandt!) in der Cannabispolitik. In ihrer Rede wurde die Referentin dreimal vom Applaus der Delegierten unterbrochen. 7 Sekunden Applaus gab es nach der Darlegung des Gefährlichkeitsvergleichs Alkohol-Cannabis, 9 Sekunden nach der Forderung von Coffeeshops zur Trennung der Märkte, 8 Sekunden nach der Feststellung, dass auch Polizeiorganisationen für legale Verkaufsmöglichkeiten seien. Mit einem 10 Sekunden langen Applaus wurde die Rede schliesslich belobigt. Insgesamt erhielt die Dame 34 Sekunden Applaus.

Die Gegenrede zum Antrag der Julis hielt Detlef Parr (NRW), der drogenpolitische Sprecher der Partei. Dabei hob er vor allem Gefahren von Cannabis hervor und erhielt dafür einen Zwischenapplaus von 6 Sekunden, am Ende seiner Rede einen solchen von 7 Sekunden, insgesamt also einen Gesamtapplaus von 13 Sekunden und damit nur knapp über ein Drittel des Applauses der Juli-Vertreterin.

Interessanterweise stimmten dann bei der Abstimmung nur etwa ein Drittel der Delegierten für den Antrag der Julis, zwei Drittel hingegen dagegen, obwohl aufgrund der Applaus-Zeiten, - Häufigkeiten und -Intensität ein anderes Resultat zu erwarten war. Darum applaudierten die Delegierten nach Verkündigung des Abstimmungsresultates auch nur ganze 4 Sekunden. Hier drängt sich die Frage auf: Stimmte in der FDP die Mehrheit der Delegierten aus Gründen der politischen Opportunität gegen die eigene Überzeugung? Wir glauben, dass mit der Ablehnung der Aufnahme der Cannabislegalisierung ins Wahlprogramm 2002 der FDP noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Die Liberalisierung wird sich auch bei den Liberalen durchsetzen.

"Bürgerprogramm 2002" der FDP online [CLN#63, 24.05.2002]
http://www.cannabislegal.de/cln/cln063.htm#3

FDP und Cannabisreform:
http://www.cannabislegal.de/politik/fdp.htm


5. Schweizer Christdemokratische Jugend für Cannabisreform

Wir haben einen Link zur Website der JCVP unserer Site hinzugefügt. Das ist das Schweizer Gegenstück zur Jungen Union. Sowohl die Parteijugend als auch Mutterpartei CVP (eine der Schweizer Regierungsparteien) sind für die Cannabisreform, mit der voraussichtlich im Jahre 2004 zu rechnen ist:

Resolution der JCVP Schweiz
Verabschiedet am JCVP Tag in Ascona, 28. Oktober 2000

JA zur Legalisierung von Cannabisprodukten unter vier Bedingungen

Gestützt auf das Grundlagenpapier der JCVP Schweiz vom Juni 1999 verabschieden die Delegierten der JCVP Schweiz im Hinblick auf die Revision des Betäubungsmittelgesetzes und die Stellungnahme des Bundesrates folgenden Resolutionstext:

Die JCVP Schweiz tritt unter folgenden Bedingungen für die Legalisierung des Handels, des Besitzes und des Konsums von reinen Cannabisprodukten ein:

  • Prävention als wichtigster Pfeiler der Drogenpolitik muss in allen Bereichen und auf allen Ebenen institutionalisiert sein und substantielle finanzielle und personelle Mittel zur Verfügung haben. Steuererträge aus dem Handel mit Cannabisprodukten müssen zweckgebunden in einen Präventionsfond fliessen.
  • Der Anbau und Handel von Cannabisprodukten muss klar reglementiert sein und kontrolliert werden. Nur eine beschränkte Anzahl entsprechend lizenzierter Betriebe mit ausgebildetem Fachpersonal darf Cannabisprodukte in Kleinstmengen für den persönlichen Gebrauch an die Endkonsumenten verkaufen. Eine Besteuerung des Cannabisumsatzes zur Finanzierung der Prävention ist vorzusehen.
  • Ein Jugendschutz für Jugendliche unter 18 Jahren muss sichergestellt und umgesetzt werden. Die Abgabe von Cannabisprodukten an Jugendliche unter 18 Jahren ist verboten und entsprechend zu bestrafen.
  • Das revidierte Betäubungsmittelgesetz muss auf internationale Verträge Rücksicht nehmen. Gegen einen Drogentourismus aus dem benachbarten Ausland sind z.B. bei Grenzkontrollen und im Rahmen der Bestrafung entsprechende harte Massnahmen vorzusehen.

Eine Kontrolle durch den Bund muss, wo notwendig, in allen obigen Punkten die Umsetzung in den Kantonen sicherstellen.

Resolution der JCVP zur Cannabislegalisierung:
http://www.jcvp.ch/infos/infos/infos2.htm

Homepage der Schweizer JCVP:
http://www.jcvp.ch/

Cannabisreform in der Schweiz:
http://www.cannabislegal.de/international/ch.htm

Konservative und Cannabis:
http://www.cannabislegal.de/politik/konservative.htm


6. Veranstaltungen zu Cannabis

Die Jungen Liberalen in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) veranstalten am 6.06. einen Diskussionsabend zu Cannabis in Pattonville bei Stuttgart. Ort/Zeit: Bürgertreff Pattonville, ab 19:00 Uhr
http://www.julis-ludwigsburg.de/

['solid]-Wolfenbüttel, die PDS-nahe Jugendorganisation, will am 26.06. in Wolfenbüttel (Niedersachsen) eine Diskussionsveranstaltung zusammen den Jugendorganisationen aller im Bundestag vertretenen Parteien veranstalten. Ort/Zeit: um 19 Uhr in der KuBa-Halle in Wolfenbüttel (Lindener Str. 15).
http://www.forum-wf.de/solid/

Ein Hanfaktivist aus Braunschweig hat sich bei uns gemeldet, der jeden ersten Samstag des Monats einen Infostand in Braunschweig durchführen will. Wer Interesse an einer Zusammenarbeit vor Ort hat, kann sich gerne bei uns melden. Wir geben die Kontaktadresse dann weiter.

Veranstaltungen zu Cannabis:
http://www.cannabislegal.de/aktionen/kalender.htm


7. Suchtexperten gegen Alkoholwerbung

Der europäische Suchthilfedachverband "Eurocare" sowie die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS) fordern ein EU-weites Verbot der Werbung für alkoholische Getränke. Das berichte das Deutsche Aerzteblatt.

DHS und die Guttempler sind Mitglied von "Eurocare". Zu den Forderungen von DHS und Guttemplern gehören ein Verkaufsverbot von alkoholischen Getränken an Tankstellen, die strikte Einhaltung des Abgabealters für Kinder und Jugendliche, höhere Steuern auf Alkohol, eine zweckgebundene Abgabe für Vorbeugung sowie ein generelles Werbeverbot für alkoholische Getränke. Durch gezielte Prävention sei der Konsum zum Beispiel in Frankreich und Italien um bis zu 40 Prozent gesenkt worden, betonte Hüllinghaus.

Deutschland liegt den Angaben zufolge im Pro-Kopf-Konsum von Alkohol mit 10,5 Litern europaweit auf dem fünften Platz.

Suchtexperten fordern Verbot der Alkoholwerbung [Aerzteblatt, 24.05.2002]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=9059


8. Wir berichteten vorige Woche:
http://www.cannabislegal.de/cln/cln063.htm

  • Grossbritannien beschliesst Cannabisreform
  • Niederlande: Keine Schliessung der Coffeeshops
  • "Bürgerprogramm 2002" der FDP online
  • Wahlprogramm 2002 der Grünen online
  • USA: Anti-Drogenkampagne wirkungslos
  • Norwegen: Keine Entkriminalisierung
  • Singapur: Vier bis fünf Jahre Haft für 23jährige Deutsche?
  • GB: Coffeeshopbetreiber wieder in Freiheit


9. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:

06.06.2002 Pattonville: Drogenpol. Diskussion mit den Jungen Liberalen
21.06.2002 Hamburg: Sommer SonnenWenden HanfFest
26.06.2002 Wolfenbüttel: Diskussionsveranstaltung mit ['solid]
21.07.2002 Bundesweit: Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher
31.08.2002 Hanfparade in Berlin (ab 12 Uhr am Potsdamer Platz)
13.-23.09.2002 Hamburg: Hanffest
22.09.2002 Bundestagswahl
27.09.2002-29.09.2002 Jena: 7. internationaler akzept-Drogenkongress
27.09.2002-29.09.2002 Castrop-Rauxel: 7. CannaBusiness
28.02.2003-02.03.2003 Bern (CH): CannaTrade
03.05.2003 Weltweit: Million Marijuana March

Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen:
http://www.cannabislegal.de/aktionen/kalender.htm

Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns!
info@cannabislegal.de


Mit freundlichen Grüssen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de


Kontakt: info@cannabislegal.de
Anmeldung:
cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com
Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com