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Drogen in RusslandIllegale Drogen haben sich seit der sowjetischen Invasion Afghanistans in Rußland stark verbreitet. Harte Drogengesetze (auf Verkauf eines einzigen Joints stehen mindestens 7 Jahre Gefängnis) haben das nicht verhindert. Stattdessen verbreiten sich in den extrem überfüllten Gefängnissen ansteckende Krankheiten wie HIV, Hepatitis und TBC.Die Regierung setzt weiterhin auf Versuche, durch repressive Maßnahmen das Angebot zu verringern und Konsumenten sowie Händler zu bestrafen, anstatt auf gesundheitspolitische Maßnahmen wie Drogentherapien oder schadensminimierende Ansätze (Spritzentausch, Konsumräume, Märktetrennung, usw.). Das Drogenproblem Nummer 1 ist jedoch nach wie vor der Alkohol, der zusammen mit Tabak und ungesunder Ernährung für eine hohe Sterblichkeit verantwortlich ist. Schon immer hatten die UdSSR bzw. Rußland ein grosses Alkoholproblem. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist es jedoch noch eskaliert. Der Pro-Kopfverbrauch an reinem Alkohol liegt heute mit 13-15 Liter pro Einwohner pro Jahr an der Weltspitze. Als Folge davon fiel im Jahre 1994 die mittlere Lebenserwartung unter Männern auf unter 58 Jahre. 40% der verstorbenen Männer erreichen nicht einmal das Rentenalter von 60 Jahren. Damit ist Rußland bei der männlichen Lebenserwartung nicht nur das Schlußlicht in Europa: In zwei Dritteln aller Länder weltweit leben Männer länger als in Rußland.
Illegale Drogen in Rußland
[Alexander Smirnov, Nov 2001]
CLN-Artikel:
Putin Urges Action Against Drugs
[Moscow Times (RU), 05.09.2002] |