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CannabisLegalNews (Nummer 60, 03.05.2002)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Veranstaltungen und Flugblätter 1. Veranstaltungen und Flugblätter
In ca. 180 Städten weltweit finden am ersten Samstag im Mai (04.05.2002) unter der Bezeichnung "Million Marijuana March 2002 - Liberation Day" Aktionen gegen das Cannabisverbot statt. In deutschsprachigen Ländern finden fast doppelt soviele Veranstaltungen statt wie im Vorjahr, darunter viele Infostände. Der 4.05. ist auch der Stichtag einer Flugblattaktion. Ein Flugblatt von unserer Website kann ausgedruckt, privat vervielfältigt und verteilt werden. Eine zusätzliche Druckauflage zur weiteren Verteilung im Bundestagswahljahr 2002 ist später im Mai geplant.
Hier noch einmal eine Uebersicht:
Berlin
Hamburg
Bremen
Soltau
Flensburg
Braunschweig
Wolfenbüttel
Düsseldorf
Köln
Leipzig
Marburg
Stuttgart
Freiburg/Breisgau
Nürnberg
München
Luxemburg
Feldkirch, (Vorarlberg/AT)
Wien (AT)
Bern, Zürich (CH)
Kontakt: Schweizer Hanfkoordination
Die komplette Übersicht zu allen Veranstaltungen ist hier zu finden:
FLUGBLATTAKTION
Die ursprünglich vor dem 4.05. geplante Druckauflage vom VfD musste leider um 2-3 Wochen verschoben werden. Der Grund: Ich hatte zu lange mit der Erteilung des Druckauftrags gewartet. Die Flugblätter wären deshalb nicht mehr rechtzeitig fertiggeworden um sie bundesweit zur Verteilung am 4.05. zu versenden. Ich möchte mich dafür bei allen Interessenten und MMM-Unterstützern entschuldigen. Stattdessen wird nach dem 4.05. eine aktualisierte Version des Flugblatts aufgelegt werden und kann dann angefordert und verteilt werden. Die Flugblattaktion kann so lange fortgesetzt werden, bis das Cannabisverbot abgeschafft wird. Helfen Sie mit, indem sie Exemplare des Flugblatts im Freundeskreis und Ihrer Nachbarschaft verteilen oder das Flugblatt Hanfläden und Headshops zur Verteilung anbieten. Wenn Sie zum 4.05. oder darüberhinaus Flugblätter verteilen, würden wir uns über Berichte freuen!
Weitere Informationen zur Flugblattaktion:
2. Junge Union und Drogenpolitik
Im Januar beschloss der Bundesvorstand der Jungen Union (JU) eine drogenpolitische Stellungnahme. Wir haben eine Erwiderung darauf verfasst und online gestellt. Auf der Website der JU gibt es ein Forum, wo im Bereich "Innenpolitik" auch das Cannabisverbot diskutiert und inzwischen sogar von JU-Mitgliedern kritisiert wird.
Wir von der Jungen Union Herrstein/Rhaunen haben uns schön öfter mit dem Thema auseinandergesetzt und viele stimmen meiner Meinung zu. Wer möchte kann unsere Homepage mit der folgenden Adresse besuchen:
mfg
Junge Union: Leitlinien zur Sucht- und Drogenpolitik [26.01.2002]
Erwiderung auf die Stellungnahme der Jungen Union
Homepage der Jungen Union
Cannabis und die CDU/CSU
3. Drogendebatte mit Frau Caspers-Merk
Vor rund zwei Wochen hatte Marion Caspers-Merk, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, im Online-Forum der SPD-Fraktion im Bundestag zur Cannabisreform Stellung genommen. Zahlreiche Antworten von Forumsteilnehmern kritisierten ihre Argumentation. Doch Frau Caspers-Merk ging auf keines der Gegenargumente ein. Stattdessen postete sie einen älteren Beitrag des Fachverbandes Drogen und Rauschmittel e. V. (FDR) zur Untermauerung ihrer Ablehnung einer Cannabislegalisierung. Doch vor weniger als einem Jahr sprach sich eben dieser Fachverband dafür aus, den Besitz von Cannabis nicht länger strafrechtlich zu verfolgen und ihn rechtlich so ähnlich einzustufen wie Falschparken:
Man könne ihn als Ordnungswidrigkeit ahnden.
Dass die federführende Drogenpolitikerin der SPD-geführten Regierung meint, Gegenargumente zu ihren Positionen ignorieren zu müssen statt sie zu beantworten, ist bezeichnend: Die Argumentation in der Cannabisdebatte funktioniert wie eine Einbahnstrasse. In den meisten Fällen versucht nur eine Seite, überhaupt auf die Argumente der anderen Seite einzugehen. Das ist eine Verzögerungstaktik, die die Glaubwürdigkeit kostet:
zuerst einmal möchte ich mich als eine Nicht-Konsumentin für Cannabis vorstellen. Doch all das, was hier und heute in diesem unserem Lande passiert, und auch in diesem Diskussionsforum geschrieben steht, ist sehr gefährlich. Nicht für mich, auch nicht für Drogenkonsumenten oder die vielzitierte "Jugend", für die regierungsseitig tatsächlich relativ wenig getan wird, doch als politisches Plazebo ganz gute Argumentsunterstreichungen liefert. Sondern für die Regierung unseres Landes, und für deren Glaubhaftigkeit in Puncto Regierungs- und Entscheidungsbefähigung.
Es gibt eine sehr große Anzahl von Studien, und noch bessere Argumente, welche die für die Bundesregierung (egal welcher Partei) langjährig bewährte und vorgeschobene "alte Traditionen" der Drogenpolitik widerlegt haben. Die aufklärende Arbeit der einzelnen Drogen e.V.'s zeigt dagegen immer mehr Auswirkung, und die tatsächliche Wahrheit über Cannabis kommt auch durch ihre Arbeit immer mehr ans Licht. Ich persönlich werde mit meinem immer noch bekennenden "nein" zu Cannabis gut weiterleben. Jedoch hat die Cannabis-Aufklärung zur Folge, daß auch ich inzwischen ganz bewußt FÜR die Legalisierung von Cannabis bin, weil es aufgrund der vorhandenen Argumente keine vernünftige Gegenargumente mehr gibt. Und wie es mir geht, geht es auch eine ganze Menge anderer Leute.
2. Thread mit Marion Caspers-Merk im SPD-Forum
Fachverband Drogen- und Rauschmittel für Entkriminalisierung [CLN#10a, 12.05.2001]
Stellungnahmen von Marion Caspers-Merk (die "MCM-Fanpage" ;-)
4. Heroinstudie startet auch in Bayern
Ab Mai beteiligt sich auch die bayerische Landeshauptstadt München an der Arzneimittelstudie zu Diamorphin (Heroin). 30 Abhängige sollen Diamorphin, 30 weitere zu Vergleichszwecken Methadon erhalten. Damit wird nun auch im Freistaat ein Konzept erprobt, das in der Schweiz geholfen hat, den Gesundheitszustand von therapie-resistenten Abhängigen zu stabilisieren und die Beschaffungskriminalität zu reduzieren.
Heroin vom Staat als letzter Rettungsversuch [Nürnberger Nachrichten, 30.04.2002]
5. Großbritannien: Ex-Ministerin befürwortet Legalisierung
Mo Mowlam, ehemalige Nordirlandministerin im Kabinett des britischen Premierministers Blair, hat sich für die generelle Legalisierung von Drogen ausgesprochen. Eine Legalisierung und Besteuerung sei der effektivste Weg, mit Drogen umzugehen. Die Steuereinnahmen sollten zur Behandlung von Abhängigen eingesetzt werden. Frau Mowlam war ab Oktober 1999 für die britische Drogenpolitik zuständig gewesen und galt als das populärste Mitglied von Tony Blairs Kabinett.
Eine Sprecherin der oppositionellen Konservativen Partei kritisierte die Äusserung Mowlams. Nach einer Legalisierung würden mehr Menschen Drogen konsumieren und mehr würden abhängig werden. Der innenpolitische Sprecher der Liberaldemokraten, Simon Hughes, meinte dagegen, es gebe "glaubwürdige Gründe" für eine Legalisierung, internationale Drogenabkommen stündem dem aber im Wege. Seine Partei sei für eine Legalisierung von Cannabis, nicht aber von Heroin und anderen Drogen.
Ex-Minister Calls For All Drugs To Be Legalised [Scotsman, 29.04.2002]
Argument: "Das Verbot hat eine präventive Wirkung"
Legalisierung und internationale Verträge
Drogen in Großbritannien
6. Wir berichteten vorige Woche:
7. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
04.05.2002 bundesweit: Legalisierungsdemonstrationen
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen:
Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns! Mit freundlichen Grüssen
Joe Wein
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