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NIDA - Affen durch Marihuana süchtig?

Wir bitten Sie auch den unten von uns angefügten Kommentar zu lesen, ist er doch für das Verständnis des Textes unserer Meinung nach zumindest hilfreich.

Macht Marihuana Affen süchtig?

Im Labor verpassen sich Affen - wenn man sie lässt - regelmäßig THC-Injektionen. Ist das ein Hinweis darauf, dass Marihuana abhängig macht? Die Experten streiten sich.

Die meisten Drogen, die von Menschen missbraucht werden, werden auch von Labortieren aktiv konsumiert. Lediglich Marihuana stellte bislang eine Ausnahme dar. Dass dem nicht so sein muss, will nun eine von  US-Behörden initiierte Studie herausgefunden haben.

Steven Goldberg vom National Institute on Drug Abuse (Nida) hat Kapuzineraffen eine Stunde pro Tag mit einer Kanüle in der Vene sich selbst überlassen. Wenn ein grünes Licht aufleuchtete, konnten die Affen sich bis zu zehn Injektionen mit dem Marihuana-Hauptwirkstoff  THC (Tetrahydrocannabinol) verabreichen.

Wie Goldberg herausgefunden hat, gaben sich die Affen bis zu 30 Injektionen pro Sitzung. War die Kanüle dagegen statt an THC an einen Wasserbehälter angeschlossen, verlangten die Affen nur ein Viertel so oft nach Nachschub. Im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht haben die Affen, so Goldberg im Wissenschaftsmagazin "Nature Neuroscience", mit  einer Injektion ungefähr so viel THC aufgenommen wie ein Mensch bei einem Zug an einem Joint.

Die Tiere hätten den Knopf so oft gedrückt wie vergleichbare Affen, denen Kokain zur Verfügung gestellt worden war. Daraus könne allerdings, so der Forscher, noch nicht geschlossen werden, dass  Marihuana genauso süchtig machend sei wie Kokain. Allerdings, da ist die Nida überzeugt: Marihuana verursacht zwanghaftes und oftmals unkontrollierbares Verlangen und macht daher süchtig.

Eine durchaus umstrittene These: "Diese Droge macht nicht abhängig", sagt Lester Grinspoon. Muss er auch, schließlich ist der emeritierte Psychiatrie-Professor der Harvard Medical School Vorsitzender der Norml-Stiftung (National Organization for the Reform of Marijuana  Laws), die sich die Legalisierung der Droge auf die Fahnen geschrieben hat.

In der Tat scheint die jetzt veröffentlichte Studie den alten Streit um das Suchtpotenzial von Marihuana und Haschisch nicht zu entscheiden. Denn Goldbergs Untersuchungen geben zunächst keinen Aufschluss darüber, wie sich die Affen verhalten, wenn ihnen kein THC mehr zur Verfügung steht. Grinspoon ist daher überzeugt, dass Marihuana nicht abhängig macht: "Die Studie mit den Affen beweist jedenfalls nicht das Gegenteil."

Kommentar:

Selbstadministration von Substanzen ist eine notwendige aber keine hinreichende Begründung für ein Suchtpotzenzial. Das heisst, hätten die vier Affen THC strikt abgelehnt dann wäre klar dass THC nicht süchtig machen kann. Da sie es aber annahmen besteht immer noch die theoretische Möglichkeit.

Es wurden ausserdem vier sehr wesentliche Punkte dieser Meldung unterschlagen die in der Pressemitteilung von NIDA erwähnt worden waren:

1) Schon seit etwa 40 Jahren wurde studiert ob sich Tiere selber THC verabreichen. Bisher haben alle Studien ergeben dass sich Affen und andere Tiere kein THC verabreichen obwohl sie z.B. zu Heroin oder Kokain greifen. Dass dieses Experiment ein anderes Ergebnis hat sollte also aufhorchen lassen - es widerspricht allen bisherigen Erkenntnissen.

2) Den Versuchstieren wurde zuerst beigebracht, sich regelmässig Kokain in die Blutbahn zu jagen. Warum das nicht in der überall publizierten Versuchsbeschreibung erwähnt wird darüber kann man nur mutmassen. Intravenös gespritzes Kokain wirkt ähnlich wie Crack. Das Kokain wurde den Affen dann weggenommen und dafür THC angeboten und, oh Wunder! Es war ein besserer Kokainersatz als alternativ angebotenes Salzwasser. Daraus abzuleiten THC mache süchtig ist eine mehr als tendenziöse Interpretation, jedoch kaum verwunderlich, fiel doch die NIDA (National Institute against Drug Abuse) immer schon durch tendenziöse, von den Anti-Drogenbehörden beeinflusste Studien auf. Auch wurde diese Studie - wie es der Zufall will - kurz vor der Abstimmung über mehrere Initiativen die eine Entkriminalisierung von Cannabis fordern veröffentlicht. Ein Schelm wer böses dabei denkt,..

Dr. Andreas Heinz, Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim meint dazu:
"Die Ergebnisse bedeuten erstmal nur, dass wahrscheinlich auch Menschen diesen Stoff gerne nehmen. Sie sind aber kein Nachweis dafür, dass Cannabis abhängig macht. Schließlich gilt das gleiche auch für Schokolade."

3) Es ist längst am Menschen nachgewiesen, dass Cannabis eben nicht körperlich und auch nie in dem Maße psychisch süchtig machen kann wie dies bei Kokain oder Heroin der Fall ist und Entzugserscheinungen bei Cannabis (im Gegensatz zu z.B. Heroin) gar nicht oder nur sehr schwach vorhanden sind (siehe auch RoquesReport, WHO Report, Kleiberstudie).

4) Menschen sind nicht Affen. Wenn sich Affen selbst THC verabreichen wenn sie sich zuvor Kokain in die Adern gespritzt haben lässt dies kaum Rückschlüsse auf die Auswirkungen auf den Mensch zu. Die Tatsache, dass Kokain und Heroin beim Menschen beobacht- und beweisbar wesentlich stärkeres Suchtverhalten nach sich ziehen bestätigt dies.

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Hier ist die Original-Pressemitteilung von NIDA:

Newshawk: How to: http://www.mapinc.org/hawk.htm
Pubdate: Sun, 15 Oct 2000
Source: NIDA News Release
Contact: Beverly Jackson or Michelle Muth 301-443-6245
Website: http://www.drugabuse.gov/
Note: We made the headline up, but it is what we may expect in newspapers in the days ahead. The rest of the news release is from the NIDA website -- it is posted to DrugNews as an exception to policy. The news release says nothing about peer review, or the fact that the results do not match the experience of hundreds of millions of humans worldwide. Nor does it say why such an early finding, unsupported by other studies, was released to the media just weeks before voters in
several states vote on marijuana issues. We request that readers newshawk any stories which appear in the press as a result of this news release.

'MARIJUANA AS ADDICTING  AS COCAINE AND HEROIN'

NIDA Researchers Find That Animals Exposed to Marijuana's Active Component Will Self-Administer the Drug

Scientists at the National Institute on Drug Abuse (NIDA) have demonstrated that laboratory animals will self-administer marijuana's psychoactive component, THC (delta-9-tetrahydrocannabinol), in doses equivalent to those used by humans who smoke the drug. Self-administration of drugs by animals, long considered a model of human drug-seeking behavior, is characteristic of virtually all addictive and abused drugs.

"This study is simple and its findings are clear," says NIDA Director Dr. Alan I. Leshner. "Animals will work to get THC. This emphasizes further the similarity between marijuana and other abusable, addicting substances. Both animals and humans will work to acquire access to marijuana in the same way that both animals and humans change their behavior to get other drugs of abuse, like cocaine and heroin."

Dr. Steven Goldberg and colleagues at NIDA's Intramural Research Program in Baltimore, Maryland, report in the current issue of Nature Neuroscience that squirrel monkeys will self-administer intravenous injections of THC.

"This is the first study in which it has been possible to show that monkeys or other research animals will self-administer THC. There are many factors which may explain this behavior, including the fact that in our study we used doses of THC that are directly comparable to doses in marijuana smoke inhaled by humans," Dr. Goldberg says.

Before the study began, the scientists first established self-administration behavior in squirrel monkeys that received repeated intravenous injections of cocaine after pressing a lever 10 times for each injection. At the start of the study, the researchers replaced cocaine with saline solution and the animals' self-administration stopped. When saline was replaced with THC in a solution that would rapidly pass from blood to the brain, the animals resumed self-administration, rapidly pressing the lever to obtain on average 30 injections of THC during each of a series of 1-hour sessions. Treatment with a compound that prevented THC from binding to
cannabinoid receptors on brain cells almost completely eliminated self-administration of THC, but had no effect in another group of monkeys self-administering cocaine under identical conditions, according to Dr. Goldberg.

"The drug-seeking behavior in these animals was comparable in intensity to that maintained by cocaine under identical conditions, and was obtained from a range of doses comparable to those self-administered by humans smoking a single marijuana cigarette," Dr. Goldberg says. "This finding suggests that marijuana has as much
potential for abuse as other drugs of abuse, such as cocaine and heroin."