Cannabislegalisierung in Deutschland!
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  Aus der Westdeutschen Zeitung vom 12.03.2001:

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Liberale wollen Hasch-Konsum erlauben

Von Alexander Schulte

Düsseldorf. Beim Kreisparteitag der Düsseldorfer FDP im Stadtmuseum sorgten die Jungen Liberalen inhaltlich für Furore: Nach langer Debatte folgten die 150 Delegierten ihrem Antrag, die Strafbarkeit des Besitzes und Konsums von Cannabis aufzuheben.

Für den Handel mit Hasch soll ein Lizenzvergabesystem wie bei Alkohol und Tabak eingeführt werden. Der Düsseldorfer Antrag geht nun erst zum Landes-, dann zum Bundesparteitag der FDP im Mai. Ratsherr Martin Zeitz begründete eine Legalisierung dieser Droge vor allem damit, dass die gesundheitlichen Schäden und das Suchtpotenzial bei Alkohol und Zigaretten eindeutig schwerwiegender seien. Im Übrigen provoziere das Cannabis-Verbot eine erhebliche Beschaffungskriminalität.

Überstimmt wurde damit Burkhard Hirsch, der auf den Anstieg der Drogentoten um 11,6 Prozent verwies und erst weitere Untersuchungen über die Auswirkungen des Cannabis-Konsums abwarten wollte.

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Unser Kommentar zu diesem Bericht:

Die Argumentation von Burkhard Hirsch, so sie denn korrekt wiedergegeben ist, wäre ein Armutszeugnis für seine Sachkenntnis. Noch nie ist jemand an einer Überdosis Cannabis gestorben, anders als etwa bei Alkohol. Auch ist Cannabis keine "Einstiegsdroge" zu jenen harten Drogen, die im Zusammenhang zu den erwähnten Drogentoten stehen.

Die Niederlande haben Cannabis schon 1976 entkriminalisiert. Andererseits hat Schweden seit Ende der Siebziger Jahre seine Drogenpolitik zunehmend verschärft. So wird in Schweden ausdrücklich nicht zwischen weichen und harten Drogen unterschieden.

Nach dem aktuellen Jahresbericht 2000 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht der Europäischen Gemeinschaft liegt die schwedische Drogensterblichkeit heute, je nachdem welche Zählmethode man auf beide Länder anwendet, zwischen 4 und 7 mal höher als die der Niederlande:

http://www.emcdda.europa.eu/multimedia/publications/Annual_Report/2000/report/ar00_de.pdf

siehe Tabelle "Drogenbedingte Sterberate pro 100.000 Einwohner nach Definitionen A, B und C", Seite 21
 

Eine repressive Drogenpolitik ist daher kein geeignetes Mittel, Schäden im Zusammenhang mit Drogenkonsum zu minimieren.