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Cannabis im LibanonIm Libanon wird wieder Cannabis geerntet. 1991 wuchsen 30 000 Hektar Cannabis im Land. Die Einnahmen aus dem Anbau beliefen sich 1988 auf 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Bis 1994 wurde dann auf Druck der USA zusammen mit der syrischen Armee der Anbau weitgehend unterdrückt. Die UN-Drogenpolitik hatte eine Erfolgsgeschichte, wieder ein Land drogenfrei - bis heuer. Nun stehen wieder Tausende von Hektar Cannabis vor der Ernte. Was war passiert? Eine Tonne Cannabis brachte den Bauern 3000 Dollar, eine Tonne Zwiebeln dagegen nur 100 Dollar, weniger als der Anbau kostete. Die UN hatte den betroffenen Bauern finanzielle Hilfe zum Umstieg auf legale Produkte versprochen. Eine UN-Studie fand, dass 300 Millionen Dollar über fünf Jahre nötig wären um die Existenz der Bauern zu retten, aber die Mittel blieben aus. Die Summe die tatsächlich ankam war etwa ein Prozent der früheren Jahreseinkünfte. Nach und nach packten die Bauern ihr altes Saatgut aus und pflanzten wider Cannabis an. Sie haben die Unterstützung von Hisbollah, einer moslemisch-fundamentalistischen Miliz, die von den USA als Terrororganisation eingestuft wird und die zumindest Schutzgelder kassiert. Bauern und Milizen im Bekaa-Tal sind schwer bewaffnet. Der Libanon ist im Ausland mit 25 Milliarden Dollar verschuldet, 150 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts. Cannabis ist ein zuverlässigerer Devisenbringer für das Land als die Versprechungen des Auslands. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass die Regierung tatsächlich den Anbau stoppt. Ein Leitartikel einer libanesischen Zeitung forderte die Legalisierung oder zumindest die Tolerierung des Cannabisanbaus. Presseartikel:
Sobh Says 50,000 Dunums Of Hashish Fields Destroyed
[Daily Star (LB),
05.08.2002]
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