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CannabisLegalNews (Nummer 37, 23.11.2001)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Unterstützen Sie DieCannabisKampagne! 1. Unterstützen Sie DieCannabisKampagne! Am 10.12, also in ca. 2 Wochen, beginnt die bundesweite CannabisKampagne des akzept e.V. Dieser Tag ist der 72. Jahrestag der Aufnahme von Cannabis in das deutsche Opiumgesetz durch den Reichstag im Jahre 1929. Im akzept e.V. sind vor allem Verbände aus der Drogenhilfe, die deutsche AIDS-Hilfe, Elterninitiativen sowie wissenschaftliche Institute zusammengeschlossen. Ein online erhältliches Formular erklärt unsere Forderungen in dieser Kampagne. Wir wollen versuchen, möglichst viele Menschen anzusprechen, die diese Forderungen mit unterstützen. Wer eine Entkriminalisierung von Cannabis befürwortet, sollte über das Unterstützerformular mit dem akzept e.V. Kontakt aufnehmen (per Post, Fax oder als Email einschicken). Wir brauchen Ihre Unterstützung!
DieCannabisKampagne von akzept e.V.:
Unterstützerformular für DieCannabisKampagne von akzept e.V. (Adobe Reader erforderlich):
Rechtzeitig zum Start der Kampagne soll unser Infoheft zur Cannabisreform erscheinen. Wir haben vor, jedem Bundestagsabgeordneten ein Exemplar zu überreichen. Helfen Sie uns dazu mit Ihrer Spende. Auch wenn Sie vielleicht nur DM 20 erübrigen können: Jede Mark hilft uns, die öffentliche Meinung zu wenden und die unsinnige Repression gegen Cannabiskonsumenten so bald wie möglich zu beenden!
"Cannabisreform in Deutschland" (Infoheft): Spendenkonten:
Verein für Drogenpolitik e.V., Inhaltsverzeichnis:
2. Britische Experten: 97% gegen Gefängnis bei Eigenanbau Drugscope, eine Organisationen die zum Beraterkreis der britischen Regierung zu Drogenfragen gehört, hat einem Untersuchungsausschuss zur Drogenpolitik am 20.11.2001 einen Bericht vorgelegt. Dieser empfiehlt, den Anbau von Cannabis zum Eigengebrauch nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen und schlägt ausserdem vor, beim Besitz geringer Mengen illegaler Drogen zum eigenen Konsum generell von Strafe abzusehen, weil Strafandrohung keinen Einfluss auf den Konsum dieser Substanzen hat. Eine Untersuchung der Risiken verschiedener Drogen soll als Grundlage dafür dienen, einen Teil dieser Drogen gesetzlich neu einzustufen. Eine Umfrage unter den 900 Mitgliedern von Drugscope, zu denen Experten von Drogenberatungsstellen bis hin zur britischen Polizei gehören, brachte folgende Ergebnisse:
Aussage vor dem drogenpolitischen Untersuchungsausschuss des Innenministeriums [20.11.2001]
Ergebnisse der Mitgliederbefragung [20.11.2001]
Drugscope Homepage:
Der Bericht empfiehlt der Regierung, den Verkauf von Cannabis in Cafes zu genehmigen. Die Experten verweisen darauf, dass auf diese Weise Cannabiskonsumenten weniger mit harten Drogen in Kontakt kommen. Als Folge der Legalisierung wird kein Anstieg des Cannabiskonsums erwartet. Doch selbst wenn es dazu käme, könnten sich nach Ansicht der Experten die Schäden für die Gesellschaft insgesamt verringern, wenn ein Anstieg bei Cannabis zu einem Rückgang bei der im Vergleich dazu schädlicheren Droge Alkohol führt:
"More liberal policies towards the possession and use of small quantities of cannabis do not seem to have increased cannabis use.(Daily Telegraph, 18.11.2001)
Daily Telegraph: Ministers advised to legalise cannabis cafes [18.11.2001]
Die gesundheitlichen Risiken von Cannabis, Alkohol, Tabak und Co. (Dr. Franjo Grotenhermen, Hanf 8/1999):
Vergleichsdiagramm zur Studie von Professor Roques, 1998:
Alkoholverbrauch im internationalen Vergleich:
Cannabis in Großbritannien:
Am selben Tag an dem der Drugscope-Bericht vorgestellt wurde, verhaftete die Polizei wieder einmal Colin Davies, den Betreiber des Coffeeshops "Dutch Experience Cafe" in Stockport bei Manchester. Davies gab gerade dem BBC ein Interview, als die Polizei das Cafe besetzte und ihn zusammen mit 11 anderen Personen festnahm. Seit mehreren Wochen betreibt Davies das Cafe in dem mit Cannabis gehandelt wird. Der Aktivist will mit dem kommerziellen Verkauf von Cannabis die Belieferung von Patienten subventionieren. Das Cafe war bereits am Eröffnungstag von der Polizei geschlossen worden, öffnete aber schon wenige Stunden später wieder. Voriges Jahr hatte Davies dadurch auf das Verbot der medizinischen Anwendung von Cannabis aufmerksam gemacht, dass er Königin Elizabeth II. einen Strauss Cannabis überreicht. Innenminister Blunkett hat vor wenigen Wochen die Zulassung von Cannabis als Arznei in Aussicht gestellt.
Guardian: 12 Held Over UK Cannabis Cafe Haul [20.11.2001]:
Cannabis in der Medizin:
3. Neuester EBDD/EMCDDA-Bericht erschienen Der neueste Jahresbericht 2001 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD/EMCDDA) ist nun online verfügbar. Laut des am 20.11. vorgestellten Berichtes ist der Konsum von Cannabis unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15-34) in Grossbritannien, Irland, Spanien und Frankreich weiter verbreitet als in den toleranten Niederlanden. Dabei hat Frankreich die härtesten Drogengesetze unter den grösseren EU-Mitgliedsstaaten und in Grossbritannien gibt es jährlich ca. 90 000 Verhaftungen wegen Cannabis. Bei den deutschen Konsumzahlen des Vergleichs sind die im Jahr 2000 ermittelten Konsumzahlen noch nicht berücksichtigt. Die Zahl der aktuellen Konsumenten stieg seit der im Jahresbericht zitierten Studie im Westen um über ein Drittel, im Osten gar auf das Zweieinhalbfache. Eine niederländische Studie berichtete dagegen im Frühjahr, dass die Verbreitung des Cannabiskonsums unter Jugendlichen von 1996 auf 1999 in den Niederlanden zurückgegangen ist. Dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der Konsumenten, den Drogentoten und der Anzahl der Drogenkonsumenten mit problematischen Konsummustern und den Drogengesetzen gibt, zeigt nicht nur der Vergleich zwischen den Niederlanden und anderen EU-Staaten sondern scheint auch den Experten der EMCDDA klar zu sein: Manchen Drogen- und Gesundheitspolitiker dürfte jedoch eine Beobachtung nachdenklich stimmen, die in dem Bericht nur am Rande erwähnt wird: Die Zahl von Drogenkonsumenten unterscheidet sich in Ländern mit einer liberaleren oder einer restriktiveren Drogenpolitik nur geringfügig. "Faktoren wie die Beschaffbarkeit und der Preis von Drogen, Arbeitslosigkeit oder andere gesellschaftliche Probleme haben möglicherweise mehr Einfluss auf die Zahl der Drogenkonsumenten, als Gesetze", vermutet Richard Hartnoll von der EBDD. Süddeutsche Zeitung: Jährlich mehr als 7000 Drogentote in der EU [21.11.2001]: http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel98196.php
Frankfurter Rundschau: Marihuana bleibt Spitzenreiter [21.11.2001]:
2001 Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union (EBDD/EMCDDA, Adobe PDF) [20.11.2001]:
Badische Zeitung: Der Joint kreist immer seltener [06.03.2001]:
National Drug Monitor - 2000 Annual Report: Cannabis 4. Jusos in Sachsen für Cannabisreform Auf dem Landesdelegiertenkonferenz in Radeberg im März verabschiedeten die sächsischen Jusos mit grosser Mehrheit einen Leitantrag, der die stufenweise Legalisierung von Cannabis fordert. Am 07.12.2001 veranstalten sie dazu in Leipzig eine Podiumsdiskussion. Auch die Jusos in Sachsen-Anhalt haben sich für die Cannabisreform eingesetzt. Cannabiskonsum hat sich in den letzten Jahren in den neuen Bundesländern rapide verbreitet. Die repressive Drogenpolitik ist ohne erkennbaren Einfluss auf die Konsumrate. 1997 hatten 4,2 % der Erwachsenen im Osten Cannabiserfahrung, nur drei Jahre später bereits 10,4%. Im Verlaufe des Jahres 2000 konsumierten prozentual mehr Ostdeutsche Cannabis als noch 1997 Westdeutsche! Eine Studie für das Bundesministerium für Gesundheit ergab, dass etwa 1 Million Erwachsene im Osten Cannabiserfahrung haben, sowie 8,5 Millionen im Westen. Das Strafrecht ist keine angemessene Antwort darauf, eine Reform unumgänglich. Wir wollen mit den Jungsozialisten und allen politischen und gesellschaftlichen Gruppierungen zusammenarbeiten die eine Gesetzesreform zu Cannabis unterstützen. Die Informationen auf http://www.cannabislegal.de stellen wir hierzu zur Verfügung. Wir stehen mit Jungsozialisten, Jungen Liberalen und Grünen in mehreren Bundesländern in Kontakt und würden eine Zusammenarbeit für eine bundesweite Cannabiskampagne begrüssen.
Leitantrag zu weichen Drogen, Landesdelegiertenkonferenz in Radeberg [31.03.2001]:
Podiumsdiskussion und Party in Leipzig am 07.12.2001:
Homepage der Leizpiger Jungsozialisten:
Jusos in Sachsen-Anhalt für Legalisierung [15.10.2001]:
Homepage der Jungsozialisten in Sachsen-Anhalt:
DieCannabisKampagne:
5. Liechtenstein erwägt Cannabisreform Nachdem die Schweiz beschlossen hat, die Strafbarkeit von Cannabiskonsum und -besitz aufzuheben, prüft nun auch das benachbarte Fürstentum Liechtenstein eine Gesetzesreform. Die Schweiz und Liechtenstein befinden sich in einer Zoll- und Währungsunion. Anlässlich der Landtagssitzung richtete der Abgeordnete Paul Vogt eine Anfrage zum Thema Entkriminalisierung des Konsums von Cannabis-Produkten an die Regierung. In der Schweiz würden entsprechende Massnahmen eingeleitet, und die FBP-Fraktion habe früher entsprechende Vorstösse im Landtag gemacht, so Paul Vogt, der von der Regierung wissen wollte, wie die FBP sich nun dazu stelle.
Liechtensteiner Volksblatt: Cannabis: Entkriminalisierung wird geprüft [21.11.2001]:
6. (Vor)Urteile aus Bayern Sechs Jahre und neun Monate hinter Gittern für Cannabis - ein Urteil aus Bayern. Insgesamt 15 Jahre und drei Monate Haft für drei Männer die ausschliesslich mit Cannabis gehandelt haben, kosten die Steuerzahler des Freistaats ca. 820 000 DM allein an Haftkosten. Dass in diesem Fall derjenige der drei, der im illegalen Besitz einer geladenen Schusswaffe verhaftet worden war die kürzestse Strafe erhielt, illustriert wieder einmal, wie verkehrt die derzeitigen Prioritäten bei der Strafverfolgung sind: Frau Richterin, halten Sie wirklich Hanfkraut für gefährlicher ist als einen geladenen Revolver?
Drogendealer brechen ihr Schweigen [21.11.2001]:
Argumente zur Cannabisdebatte:
Leserbriefaktion MAP-DE:
7. Die Kehrseite des Cannabisverbots Von einem "Drogen-Tod aus der Tüte" berichtet BILD. Zwei Jugendliche aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern starben nach dem Inhalieren von Feuerzeuggas. Schnüffelstoffe wie Butan, Azeton, Toluol und Benzin sind legal, aber beim Inhalieren können sie lebensgefährlich sein. Von Cannabis ist weltweit kein einziger Vergiftungstod bekannt und es ist trotzdem illegal. Oft wird von Verfechtern des Cannabisverbots die niedrige Verbreitung von Cannabis in Schweden und Griechenland, den zwei Ländern mit der restriktivsten Cannabispolitik der EU, als Indiz für den Erfolg einer "harten Linie" angeführt. Dabei sind diese beiden Ländern EU-weit führend beim Missbrauch von Schnüffelstoffen. In Schweden hatten im Jahre 1998 8,2 Prozent der 15-16jährigen Jugendlichen Erfahrung damit, in Griechenland gar 13,7 Prozent. In den Niederlanden dagegen ist der Missbrauch von Lösungsmitteln als Droge fast unbekannt. Eine Drogenpolitik die dazu führt, dass statt einer schwerer zugänglich gemachten Droge nach wie vor leicht erhältliche aber wesentlich schädlichere Alternativen gebraucht werden ist kaum geeignet, unsere Jugend zu schützen. Aufklärung über die tatsächlichen Risiken verschiedener Drogen ist unentbehrlich um Schäden zu minimieren.
Bild: Drogen-Tod aus der Tüte [18.11.2001]:
Lifetime prevalence of use of different illegal drugs among 15- to 16- year-old students (EMCDDA):
8. Wir berichteten vorige Woche:
http://www.cannabislegal.de/cln/cln036.htm
9. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
06.12.2001 Berlin: Hanfmuseum
Das Hanfmuseum in Berlin feiert am 06.12.2001 seinen 7. Geburtstag.
Buntes Programm zum 7. Geburtstag des Hanfmuseums
07.12.2001: Leipzig: Podiumsdiskussion der Jusos zu Drogenpolitik und Party
10.12.2001 Eröffnungsveranstaltung der Cannabiskampagne des akzept e.V.
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen.
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