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CannabisLegalNews (Nummer 28, 21.09.2001)

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INHALT

1. Cannabiskampagne des akzept e.V.
2. Terrorismus und Drogenhandel
3. Hisbollah und Hanf im Libanon
4. Gärtnerjagd per Hubschrauber
5. Coffeeshop von Polizei geschlossen (GB)
6. Bunte: Ulrich Wickert für Legalisierung
7. Wir suchen Leser
8. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik


1. Cannabiskampagne des akzept e.V.

akzept e.V., Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, startet eine einjährige bundesweite Cannabiskampagne, an der sich auch der Verein für Drogenpolitik e.V. (VfD) und andere Verbände beteiligen. Hier ist ein kurzer Auszug aus Informationen von der akzept e.V. Website:

1. Bestandsaufnahme der verschiedenen Initiativen in der Bundesrepublik
(...)
2. Gründung eines bundesweiten Netzwerkes "CannabisDialog"
(...)
Dies ist das Forum auf dem konkrete Politikmodelle diskutiert werden können. CannabisDialog sollte zweimal zusammentreten während der einjährigen Kampagnenlaufzeit (und könnte möglicherweise darüber hinaus Bestand haben): in der Eröffnungsphase und während des 7. Internationalen akzept - Kongresses in Jena Ende September 2002.
3. Sensibilisierung der allgemeinen Öffentlichkeit
(...)
- Prominente für die Unterstützung für DieCannabisKampagne gewinnen
- Kooperation mit Selbst-Anzeigen-Kampagnen
- Öffentliche Aktionen an einem bestimmten (Gedenk-) Tag (auch weiterlaufend). Gedacht ist an den 10. Dezember 1929 vor, Verabschiedung des Opiumgesetzes durch den Reichstag und damit zum ersten mal eine strenge Kontrolle von Cannabis
- Öffentliche Aktionen (vor den Bahnhöfen) oder Diskussionsveranstaltungen in einzelnen bundesdeutschen Städten der akzept-Mitgliedsorganisationen (mit ExpertInnen aus dem In- und Ausland, Polizei etc.)
4. Schaffung eines Minimalkonsens in der Fachöffentlichkeit
Die Fachöffenlichkeit sollte gewonnen werden für einen Minimalkonsens, eine Reduktion auf das Machbare, Mögliche, ohne aufwendige Kündigungen gültiger internationaler Suchtstoffübereinkommen (Single Convention etc.).
Inhaltlich wird dieser Minimalkonsens nach Rücksprache mit ExpertInnen von den Trägern der CannabisKampagne ausgearbeitet und sowohl den Wohlfahrtsverbänden (z.B. Diakonie, Caritas, DPW etc.), als auch allen Fachverbänden (DHS, FDR etc.) zur Unterstützung vorgelegt werden. Mit den Namen der Unterstützer wird dieser Minimalkonsens vor der Bundestagswahl 2002 den zuständigen Bundesministerien (Gesundheit, Justiz, Inneres) übergeben mit der Forderung nach Umsetzung in der nächsten Legislaturperiode.
(...)
5. Formulierung längerfristiger Ziele
(...)
Folgende Stichworte können die weitere Diskussion gliedern:
- Veränderungs- und Kündigungsmöglichkeiten internationaler Suchtstoffkontrollvereinbarungen
- Organisation von Cannabisherstellung und Cannabisdistribution
- Jugendschutzbestimmungen
- Qualitätskriterien etc.
(...)
6. Aktionen
Als Auftaktveranstaltung wird der 10. Dezember 2001 gewählt (Erinnerung an die Verabschiedung des Opiumgesetzes durch den Reichstag 1929), auf der namhafte Experten (u.a. auch die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates ggf. aus der Schweiz und den Niederlanden) vor der Presse die Kampagne erläutern und eröffnen werden (Berlin, Hamburg oder Frankfurt).
(...)
7. Mittel
Alle verfügbaren Mittel des akzept - Bundesverbandes, der Landesverbände, sowie der Mitgliedsorganisationen sollen in diese Kampagne eingebracht werden. Dabei geht es nicht nur um finanzielle, sondern auch um andere materielle, personelle oder ideelle Unterstützung. Spenden für diese Kampagne sind natürlich sehr willkommen und werden bescheinigt.

Die Cannabiskampagne des akzept e.V.
http://www.sinnflut.de/akzept/diecannabiskampagne.html

akzept e.V. Homepage
http://www.sinnflut.de/akzept/

Infoheft des Vereins für Drogenpolitik e.V.
http://www.cannabislegal.de/infoheft/

Verein für Drogenpolitik e.V.
http://www.drogenpolitik.org/


2. Terrorismus und Drogenhandel

Woher kommt das Geld für Schnellfeuergewehre, Munition, Sprengstoff und die vielen anderen Mittel, die Terroristen und Bürgerkriegsarmeen von Nordirland bis Kolumbien, von Bosnien bis Afghanistan für den gewaltsamen Kampf für ihre Ziele brauchen? Diese Frage ging Dan Gardner in einem Artikel in der kanadischen Tageszeitung Ottawa Citizen nach. "Die grosse Geldquelle für die meisten (Terrororganisationen) scheinen Drogen zu sein," erklärt John Thompson vom Mackenzie Institut, einem Thinktank der sich mit Terrorismus und organisiertem Verbrechen befasst. Iqbal Hussain Rizvi, der leitende Beamte für Drogen bei Interpol, stellte schon 1994 fest: "Drogen sind zum Hauptmittel zur Finanzierung des Terrorismus geworden."

In einem aktuellen Artikel befassen wir uns damit, wie der Drogenhandel und der internationale Terrorismus zusammenhängen und welche Rolle dabei Cannabis und die Drogenpolitik verschiedener Länder spielen.

Terrorismus und Drogenhandel:
http://www.cannabislegal.de/international/terror.htm


3. Hisbollah und Hanf im Libanon

Im Libanon wird wieder Cannabis geerntet. 1991 wuchsen 30 000 Hektar Cannabis im Land. Die Einnahmen aus dem Anbau beliefen sich 1988 auf 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Bis 1994 wurde dann auf Druck der USA zusammen mit der syrischen Armee der Anbau weitgehend unterdrückt. Die UN-Drogenpolitik hatte eine Erfolgsgeschichte, wieder ein Land drogenfrei - bis heuer. Nun stehen wieder Tausende von Hektar Cannabis vor der Ernte.

Was war passiert? Eine Tonne Cannabis brachte den Bauern 3000 Dollar, eine Tonne Zwiebeln dagegen nur 100 Dollar, weniger als der Anbau kostete. Die UN hatte den betroffenen Bauern finanzielle Hilfe zum Umstieg auf legale Produkte versprochen. Eine UN-Studie fand, dass 300 Millionen Dollar über fünf Jahre nötig wären um die Existenz der Bauern zu retten, aber die Mittel blieben aus. Die Summe die tatsächlich ankam war etwa ein Prozent der früheren Jahreseinkünfte. Nach und nach packten die Bauern ihr altes Saatgut aus und pflanzten wider Cannabis an. Sie haben die Unterstützung von Hisbollah, einer moslemisch-fundamentalistischen Miliz, die von den USA als Terrororganisation eingestuft wird und die zumindest Schutzgelder kassiert. Bauern und Milizen im Bekaa-Tal sind schwer bewaffnet.

Der Libanon ist im Ausland mit 25 Milliarden Dollar verschuldet. Cannabis ist ein zuverlässigerer Devisenbringer für das Land als die Versprechungen des Auslands. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass die Regierung tatsächlich den Anbau stoppt. Ein Leitartikel einer libanesischen Zeitung forderte die Legalisierung oder zumindest die Tolerierung des Cannabisanbaus.

Newsweek: Lebanon: Hash Makes A Comeback [17.09.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1681/a05.html

Los Angeles Times: Weed Again Crop Of Choice Among Lebanese Farmers [19.07.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1324/a04.html

The Daily Star (Libanon): Time to stop the hypocrisy on the drug trade [07.07.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1230/a05.html


4. Gärtnerjagd per Hubschrauber

Auch in Mitteleuropa läuft die Cannabisernte, ein Wettlauf der Polizei mit Tausenden von Kleingärtnern. In Baden kostete die erfolglose Suche per Hubschrauber nach ein paar Cannabispflanzen den Steuerzahler ca. 4000-7000 DM. Wieviele Hubschrauberstunden und Einsatzstunden von Polizeibeamten wären nötig, um auch nur die Hälfte des unerlaubt angebauten Cannabis zu beschlagnahmen? Durch die erfolglose Repression entstehen dem Steuerzahler Kosten von Tausenden von DM pro kg Cannabis, anstatt dass der Staat Tausende von DM Steuern beim Verkauf aus lizenziertem Anbau einnimmt.

Freiburg: Cannabis im Maisfeld [13.09.2001]
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/lokales/freiburgland/2001/09/frl.4586857.htm

Pirmasens: Cannabispflanzen im Wasgau gefunden [17.09.2001]
http://www.pz.pirmasens.de/news/01/swpfalz/010914/gras.php3

Kärnten: Drogenfeld bei Villach entdeckt [18.09.2001]
http://druck.kleinezeitung.at/kaernten/ARTIKEL?whichone=1105805

Cannabisverbot schadet den Steuerzahlern:
http://www.cannabislegal.de/argumente/steuern.htm


5. Coffeeshop von Polizei geschlossen (GB)

Colin Davies, der in Grossbritannien dafür kämpft, dass Patienten Zugang zu Cannabis als Medizin haben, ist am Samstag, den 15.09.2001 gegen 10 Uhr in Stockton bei Manchester verhaftet worden. Er war dabei, ein Cafe namens "Dutch Experience" zu eröffnen, in dem sowohl Patienten als als andere Personen Cannabis erwerben hätten können.

In London läuft zur Zeit ein Pilotprojekt, wo Personen im Besitz geringer Cannabismengen nur noch verbal verwarnt werden. Eine Ausweitung dieser Lösung auf ganz Grossbritannien wird nicht ausgeschlossen. Voriges Jahr hatte eine Kommission der Polizeistiftung (Police Foundation) unter Vorsitz von Lady Runciman empfohlen, den Besitz und Anbau von Cannabis nicht mehr strafrechtlich zu behandeln.

Reuters: Police Shut Down Britain's First Cannabis Cafe [15.09.2001]
http://www.mapinc.org/drugnews/v01/n1683/a07.html

Cannabis in Großbritannien
http://www.cannabislegal.de/international/uk.htm

Die Studie der Police Foundation (Runciman Report) [04.04.2000]
http://www.cannabislegal.de/studien/policefoundation.htm


6. Bunte: Ulrich Wickert für Legalisierung

Der Spiegel berichtet, dass sich Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert erneut für eine liberalere Drogenpolitik ausgesprochen hat. "Meine laienhafte Vorstellung ist, dass es wahrscheinlich die Beschaffungskriminalität nicht gäbe, wenn die Gesetzgebung liberaler wäre", erklärte Wickert in einem Interview mit der Bunten.

Im April hatte Wickert mit seinem Bekenntnis, vor 33 Jahren Cannabis konsumiert zu haben, für Aufsehen gesorgt. Wickert im April zur Zeitschrift MAX: "Meine Meinung von damals: Die Drogengesetzgebung ist überlebt. Sie schafft kriminalisierte Menschen. Man sollte Drogen legalisieren und sie in beschränkter Menge in Apotheken abgeben. Drogenhändler verlören ihre Jobs, und auf den Schulhöfen gäbe es keine Verführer. (...) Daran hat sich bis heute nichts geändert."

Der Spiegel: Legalize Marihuana
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,158084,00.html

Max: "Bekiffte Republik"
http://www.max.de/reportagen/hasch/

Hamburger Abendblatt: "Wickert gesteht: Ich nahm Hasch"
http://www.abendblatt.de/bin/ha/set_frame/set_frame.cgi?seiten_url=/contents/ha/news/lokales/html/060401/1606DROG0.HTM


7. Wir suchen Leser

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CannabisLegalNews Archiv:
http://www.cannabislegal.de/cln/


8. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:

10.12.2001 Eröffnungsveranstaltung der Cannabiskampagne des akzept e.V.
03.04.2002 Ceske Budjehovice (CZ): Hanfmesse
04.05.2002 bundesweit: Legalisierungsdemonstrationen

Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen.
http://www.cannabislegal.de/aktionen/kalender.htm

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Mit freundlichen Grüssen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de


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