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Verursacht Cannabiskonsum einen “Flashback” (Echorausch)?
Eine typische Darstellung sieht so aus (aus einem Text von Franziska Haller von der Schweizer Psychosekte VPM): Flashbacks (sogenannte Echoräusche) sind spontane psychotische Episoden ohne direkt vorangehenden Drogenkonsum, die teilweise sogar noch nach einigen Monaten auftreten. Sie können zum Beispiel durch eine besondere Stimmung oder durch entsprechende Musik provoziert werden. Sie treten aber häufig spontan und unerwartet auf. Ein solches plötzliches unvorhersehbares Eintreten von Wahrnehmungs- und Erlebnisstörungen birgt erhebliche Gefährdungsmomente für den Drogenkonsumenten und seine Umgebung (zum Beispiel beim Autofahren oder bei einer differenzierten Arbeit) in sich. Deshalb haben Gerichte in Baden-Württemberg und Hannover chronischen Haschischrauchern die Fahrerlaubnis entzogen, da die Gefährdung anderer Menschen nicht verantwortbar ist. Berichte über Flashbacks existieren unabhängig von Drogenkonsum, z.B. bei überlebenden KZ-Häftlingen oder Kriegsveteranen. Der "Flashback" ist also kein reines Drogenphänomen. Was immer auch die Ursache ist, das Phänomen scheint sehr selten aufzutreten. Bisher ist es auch kaum erforscht. Konkrete Berichte über Flashbacks bei Drogenkonsumenten sind sehr spärlich und behandeln meist Episoden nach Konsum von LSD. Das spricht gegen die Vermutung eines pharmakologischen Zusammenhangs zwischen Flashbacks und Cannabis, denn bei einem solchen Zusammenhang wäre zu erwarten, dass bei der weitaus grösseren Zahl von Cannabis- als LSD-Konsumenten (siehe unten) die Mehrzahl der Berichte von Cannabiskonsumenten stammen würde. Es ist unklar, wie Cannabis, das wenige Stunden nach dem Konsum weitgehend aus dem Blutkreislauf verschwindet, noch Monate später eine Drogenwirkung auslösen soll. Für diese ist eine Aktivierung der Cannabinoidrezeptoren durch eine aussreichende Menge psychoaktiver Cannabinoide erforderlich. Der Cannabiswirkstoff THC wird nach dem Konsum in der Leber metabolisiert (abgebaut). THC und seine Metaboliten (Abbauprodukte) werden zwar aufgrund ihrer guten Fettlöslichkeit teilweise im Fettgewebe eingelagert, sickern jedoch wegen ihrer schlechten Wasserlöslichkeit nur in winzigen Mengen über einen langen Zeitraum wieder zurück in den Blutkreislauf. Die Leber metabolisiert die Spuren und die Nieren scheiden die Metaboliten aus. Gerade die extrem langsame, weil niedrigdosierte Freisetzung ist dafür verantwortlich, dass Cannabiskonsum so lange im Urin nachweisbar ist. Für eine psychoaktive Wirkung müsste plötzlich eine grössere Menge THC (und nicht seiner inaktiven Metaboliten) in den Blutkreislauf zurückkehren um von dort an die Rezeptoren zu gelangen. Für die Annahme, dass das tatsächlich geschieht, gibt es keine physiologische Grundlage. Zitate:
Der hessische Oberstaatsanwalt Harald Hans Körner schreibt in seinem juristischen Standardwerk "Betäubungsmittelgesetz" (C1, Randanmerkung 247 der 5. Auflage) Die flash-back (Echorausch)-Effekte, Episoden des fiktiven Rauschzustandes nach drogenfreien Intervallen ohne erneute Drogenzufuhr, sind noch weitgehend unerforscht. In der Literatur sind entgegen den zahlreichen Zitaten nur wenige praktische Fälle beschrieben worden (vgl Stodberg/Lösch, SuchtR 1987, 5/87, 15ff). Die Behauptung, bei Cannabiskonsum sei regelmäßig mit flash-back-Effekten zu rechnen, ist falsch. Im Gutachten von Prof. Dr. med. R. Tölle (Klinik für Psychiatrie der Universität Münster) heisst es zum "Flashback" folgendes: Flashback ist eine schwer bestimmbare, vielseitige und unterschiedlich bedingte Störung, nicht etwa nur ein drogenbedingtes Phänomen. Auch Dr. Karl-Ludwig Täschner scheint inzwischen von früheren Thesen abzurücken: Während an der Universität Würzburg Wissenschaftler das Thema "Haschisch fürs Volk?" diskutierten, hielt der Psychiater am 24. April einen Vortrag über die "Psychopathologie des Cannabis-Konsums". Darin machte er deutlich, daß die Einstiegsdrogenthese unhaltbar geworden ist. Haschisch gehöre nicht grundsätzlich in diese Kategorie, denn: "Auf den Konsum von Haschisch folgt nicht zwangsläufig der Konsum harter Drogen."
Cannabis und LSD Of special note is the association between LSD-type flashbacks and the use of marijuana. Six separate reports linked flashbacks to marijuana use, but in each report the subjects described an antecedent use of LSD that also explained the flashback. Further data from the survey of 720 servicemen in western Europe failed to find a single case of flashbacks in any subjects for whom hashish was the sole drug of consumption. In the same sample, however, 15 subjects were found for whom LSD flashbacks were precipitated by marijuana use.
Weit mehr Cannabis- als LSD-Konsumenten
"Flashback"
LSD – mein Sorgenkind
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