Cannabislegalisierung in Deutschland!
Neuigkeiten
Argumente
Politik
Verein
Aktionen
Medienprojekt
Infos über Cannabis
Hanf & Recht
Politik international
Studien
Bücher
Links
Suchen
Kontakt
in English in English
 

Cannabis, Eltern und Jugendliche

Wenn Jugendliche Cannabis konsumieren und ihre Eltern davon erfahren, kommt es oft zu Konflikten in der Familie. Für manche Eltern bricht eine Welt zusammen. Sie fürchten, ihr Kind sei nun "rauschgiftsüchtig". Ohne ausreichende Informationen und offene Gespräche sind diese Konflikte nur schwer lösbar. Beide Seiten haben Schwierigkeiten, miteinander zu reden.

Jugendliche müssen verstehen, dass besorgte Eltern das Interesse ihrer Kinder im Auge haben. Nicht immer sind die Sorgen der Eltern unberechtigt, z.B. wenn übermässiger Cannabiskonsum ein Ausdruck von mangelnder Motivation oder anderen psychischen Problemen der Jugendlichen ist oder wenn gleichzeitig die Schulleistungen nachlassen. Auch das strafrechtliche Risiko ist nicht zu unterschätzen. Gerade bei Jugendlichen werden Anzeigen oft nicht straflos eingestellt. Auch Probleme mit dem Führerschein (Sperre oder Urintests) sind möglich.

Andererseits fällt es vielen Eltern schwer, die für sie neue Erkenntnis zu akzeptieren, dass eine illegale Droge wie Cannabis weniger riskant sein soll als Alkohol oder Zigaretten, oder dass die grosse Mehrzahl der Cannabiskonsumenten nicht abhängig ist. Oft wird auch der Cannabiskonsum für Verhaltensweisen verantwortlich gemacht die typische Pubertätsprobleme sind (z.B. Trotzigkeit, Abkapselung von den Eltern, usw.).

Cannabis ist nicht "harmlos." Genau wie bei Alkohol kommt es auch bei Cannabis darauf an, wer wann, wo und wie oft davon Gebrauch macht. Je jünger die Konsumenten, desto größer sind die physischen und psychischen Risiken. Cannabisrauch enthält krebserregende Stoffe und wenn Cannabis mit Tabak zusammen konsumiert wird, Nikotin. Für manchen Jugendlichen war der Joint die Einstiegsdroge zur Nikotinsucht. Falscher Gebrauch von Cannabis kann zu schulischen und beruflichen Problemen führen oder gar zu Verkehrsunfällen. Deshalb ist es wichtig, zuzuhören, sich zu informieren und miteinander zu sprechen. Auch ein Besuch bei einer Drogenberatungsstelle kann helfen, Klarheit zu schaffen.

Eltern können das Leben ihrer Kinder nicht für sie leben, auch wenn es ihnen schwerfällt, das zu akzeptieren. Sie können ihnen nur Hilfestellungen anbieten und sie so gut wie möglich auf ein eigenverantwortliches Leben vorbereiten, z.B. durch ihr gutes Vorbild im Umgang mit Genussmitteln, mit Fernsehen, usw. Wer den massvollen, verantwortungsvollen Umgang gelernt hat, hat die beste Chance, weder mit Alkohol noch mit Cannabis Probleme zu bekommen.

Informationen zu Cannabis
Informationen zur Prävention

Haben Sie Erfahrungen zum Thema gemacht? Sie können uns gerne schreiben!


Informationen für betroffene Eltern

Wie soll man also darauf reagieren? Woran erkennt man, ob das eigene Kind ein Problem mit Cannabis hat oder mit Cannabis als z.B. Wochenenddroge ganz gut zurechtkommt? Wie kann man dem (problematischen) Cannabiskonsum des eigenen Kindes entgegenarbeiten ohne die Gesprächsbasis mit dem Kind zu verlieren?

Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme hat dazu speziell für Eltern eine Broschüre herausgegeben:

CANNABIS – Mit Jugendlichen darüber sprechen: Was Eltern wissen sollten.
(im .pdf Format für den kostenlosen AcrobatReader)

Anmerkung: Die rechtlichen Informationen beziehen sich ausschliesslich auf die Schweiz. Infos über Cannabis und Recht in Deutschland bekommen sie hier.

Viele Eltern wollen sich über Cannabis informieren. Dies beweisen die zahlreichen Telefonanrufe und Internet-Anfragen, die in den vergangenen Monaten bei der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) eingegangen sind. Deshalb veröffentlicht die SFA eine Informationsbroschüre mit dem Titel «CANNABIS – Mit Jugendlichen darüber sprechen – Was Eltern wissen sollten». Sie soll den Leserinnen und Lesern
eine Hilfe sein, sich im Dickicht der widersprüchlichen Informationen über diese Substanz zurechtzufinden.

«Jetzt versteh‘ ich überhaupt nichts mehr: Mal heisst es, Cannabis sei unbedenklich, mal hört man, es sei schädlich – was gilt denn nun?» Diese Aussage eines Jugendlichen ist in der Eltern-Broschüre nachzulesen und veranschaulicht die Verunsicherung, die über die Wirkungsweise von Cannabis besteht. Damit sich alle einen Überblick verschaffen können, bietet die Broschüre eine Zusammenfassung des Grundwissens zum Thema an. Der Text schildert namentlich die Konsumformen, die Wirkungen der Substanz und informiert über den Anteil der direkt betroffenen Jugendlichen. Zudem werden die Gründe aufgeführt, weshalb Jugendliche diese Substanz probieren wollen oder warum sie diese mehr oder weniger regelmässig konsumieren: Einmal sind da Neugierde, Bedürfnis nach neuen Erfahrungen, Vergnügungslust oder auch Gruppenzwang; ebenfalls zu nennen sind Langeweile, Flucht vor der Realität oder Unterdrückung psychischer Probleme. Die Risiken des Konsums hängen sowohl von der Häufigkeit wie auch vom Konsumgrund ab: Tägliches Kiffen, um den Alltagsstress zu meistern, ist weitaus bedenklicher als das gelegentliche Rauchen eines Joints unter Kollegen. Je stärker Jugendliche dazu neigen, Cannabis zur Flucht oder als Erleichterung des Alltags zu konsumieren, desto eher laufen sie Gefahr, zu einem problematischen Konsum überzugehen.

Die SFA liefert den Eltern auch Denkanstösse und Ratschläge für das Gespräch mit ihren Kindern: Was tun, wenn mein Kind Cannabis konsumiert? Wie spreche ich es auf dieses Thema an? Ab wann besteht Grund zur Sorge? Allgemeingültige Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Wichtig ist es jeweils, nicht zu dramatisieren, sondern zu analysieren, was vor sich geht und dabei weder eine repressive noch eine verharmlosende Haltung einzunehmen.


Sandkasten-Haschischinen der Neuzeit? Kiffende Kinder [grow, 01/2003]