Cannabislegalisierung in Deutschland!
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Forderungen des Deutschen Hanf-Verbands (1. Oktober 2002)

                                                                         01.10.2002
Drogenpolitik - Cannabis


Sehr geehrte Damen und Herren!


Hiermit möchten wir Sie bitten, in den unmittelbar bevorstehenden Koalitionsverhandlungen
dafür zu sorgen, dass eine realistischere und wirtschaftlich sinnvollere Cannabispolitik
eingeführt wird. Das heißt, Genusshanfprodukte sollten unter den Bedingungen des
Lebensmittelrechtes und des Jugendschutzes gehandelt werden dürfen. Eine Beschränkung auf
Fachgeschäfte halten wir für denkbar, also keinen Verkauf in Automaten und an Supermarkttheken.

Eine solche Politik würde niemanden zusätzlich dazu verleiten, Hanf zu konsumieren. Sie würde
im Gegenteil Qualitätskontrollen, effektiven Jugendschutz und glaubwürdige Aufklärung überhaupt
erst möglich machen.

Neben grundlegenden Menschenrechtsfragen, gibt es auch einige wirtschaftliche Argumente, die
für eine Regulierung des derzeitigen Schwarzmarktes sprechen!

Da wäre zunächst die Frage der Arbeitsplätze. Der jetzige illegale Schwarzmarkt würde
Milliardenumsätze verlieren, während andererseits viele tausend legale Arbeitsplätze entstehen
könnten. 
Die Betriebe und ihre Angestellten würden Steuern und Sozialabgaben zahlen, das Cannabis selbst
würde sicherlich auch besteuert werden. (Diese Zusatzeinnahmen könnten zumindest zum Teil
verwendet werden, um verstärkte Aufklärung zu betreiben oder auf Wunsch Menschen zu unterstützen,
die einen problematischen Konsum aufweisen.)
Außerdem würden Polizei, Richter und Gefängnisse sehr viel Personal freigeben, das entweder
eingespart oder mit wichtigeren Aufgaben bedacht werden kann.

Angesichts der schwierigen Lage des Bundeshaushaltes und der Sozialkassen, der ewigen ergebnislosen
Diskussionen über die Schaffung neuer Arbeitsplätze und der leider nicht ergebnislosen Diskussion
über neue Steuern scheint es uns für die Cannabislegalisierung höchste Zeit zu sein.

Wenn Sie sich nicht in der Lage sehen, der Forderung einer Legalisierung zuzustimmen, nehmen Sie
sich wenigstens ein Herz für all die Betroffenen Konsumenten, entkriminalisieren Sie sie effektiv
und stoppen Sie die Überprüfungen der Fahrtauglichkeit bei bloßem Besitz von Drogen ohne Teilnahme
am Straßenverkehr!



Mit freundlichen Grüssen


Georg Wurth


Bitte beachten Sie auch:
Die Grünen und die Koalitionsverhandlungen [CLN#78, 27.09.2002]

Hier geht es zu unserer Briefseite, hier zur SPD-Bundestagsfraktion, hier zur Bundestagsfraktion der Grünen.

Hier geht es zu unserer Linkseite zur Parteipolitik, mit Thesenpapieren der Parteien und unseren Erwiderungen darauf, Links zu parteipolitischen Onlineforen sowie zu den Listen der Abgeordneten der Fraktionen im Bundestag.