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"Drogen sind da, wo die Jugend auch ist"

http://www.badische-zeitung.de/
06.08.2001

Newshawk: oxknox
Pubdate: Mon, 06 Aug 2001
Source: Badische Zeitung
Contact: redaktion@badische-zeitung.de
Copyright: © Badische Zeitung
Website: http://www.badische-zeitung.de/
Notes: online: 
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/lokales/zell/2001/08/zel.4389755.htm

SPD-Bundestagsabgeordnete Caspers-Merk sieht Trends zum Drogenmix und "Kampftrinken"

Drogen sind da, wo die Jugend auch ist

SCHÖNAU (sil). "Drogen sind dort, wo unsere Kinder und Jugendlichen sind - ob bei der Love Parade in Berlin oder hier in Schönau", stellte SPD-Bundestagsabgeordnete Marion Caspers-Merk bei ihrem Besuch in Schönau fest.

Insgesamt nehme in der Gesellschaft der Anteil an Drogenkonsumenten ab, erläuterte Caspers-Merk. Der Heroinkonsum habe sich stabilisiert, es gebe weniger Alkoholabhängige und der Anteil an Nie- und Nichtrauchern steige. Doch zugleich stiegen riskante Konsummuster bei Jugendlichen. Zunehmend werde ein Trend zu Drogenmix und "Kampftrinken" (Alkoholkonsum bis zum Umfallen) beobachtet. Laut dem Chefarzt der Lörracher Kinderklinik habe sich die Anzahl der Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftungen eingeliefert werden, verdoppelt. Das Einstiegsalter beim Zigarettenrauchen liege jetzt bei dreizehneinhalb Jahren, und es gebe genauso viele Raucherinnen wie Raucher. Während drei Viertel der Jugendlichen illegale Drogen ablehnen, konsumieren 13,5 Prozent regelmäßig Drogen.

Ein guter Ansatz sei das Modell, wonach jugendliche Betroffene anderen Jugendlichen von ihren Erfahrungen erzählten - ihnen würde nämlich eher geglaubt als den älteren Drogenberatern. Caspers-Merk ist strikt gegen die Legalisierung von Cannabis. Cannabis sei zwar ungefährlicher als Heroin, erzeuge jedoch eine psychische Abhängigkeit und könne labile junge Leute aus der Bahn werfen.

An diesem Abend ging es vorwiegend um die legalen Drogen Alkohol und Nikotin. Caspers-Merk stellte das Modell "Be smart - don't start" vor. Hier verpflichten sich Schulklassen zum kollektiven Nichtrauchen. Wird dieses Ziel erreicht, winken Preise. 100'000 Schulen machen zur Zeit bei diesem Programm mit. In Sachen "Alkoholkonsum" - so Caspers-Merk - gebe es beim Jugendschutzgesetz ein großes Problem: Erwachsene kümmern sich oft nicht darum - ein Blick auf das Konsumverhalten Jugendlicher bei Festen spräche Bände. Auch im Handel werde das Verbot, Jugendlichen Alkohol zu verkaufen, häufig missachtet. Das Schliengener Jugendzentrum habe es getestet: Fünf 14-jährige gingen in die Geschäfte, um Wodka zu besorgen - alle fünf bekamen ihn.

Auch von persönlichkeitsstärkenden Erfolgserlebnissen im sportlichen und kulturellen Bereich und von lustvollen, drogenfreien Alternativangeboten für die Jugend war an diesem Abend die Rede. Daraufhin wollte eine Zuhörerin von Schönaus Bürgermeister Bernhard Seger wissen, warum es in der Stadt keinen Jugendtreff gebe. Ein weiterer Zuhörer vermisste Schulsozialarbeiter an Schönaus Schulen. Seger meinte dazu, Jugendzentren und Schulsozialarbeiter allein würden das Drogenproblem nicht aus der Welt schaffen.


Hier geht es zu unserem offenen Brief an die neue Bundesdrogenbeauftragte.

Schreiben Sie der neuen Drogenbeauftragten auch Ihre Meinung zum Thema:

Marion Caspers-Merk
Platz der Republik
11011 Berlin
 
Telefon: 030/227-75783
Fax: 030/227-76613
E-Mail: marion.caspers-merk@bundestag.de