Cannabislegalisierung in Deutschland!
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«Wenn das einzige Werkzeug, das man hat, ein Hammer ist, ist man versucht, alles wie einen Nagel zu behandeln.»
Abraham Maslow
The Psychology of Science: A Reconnaissance, 1966

* Im Original: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Vereinte Nationen und Drogenpolitik

Im Jahre 1961 schufen die Vereinten Nationen eine "Einheitskonvention", die mehrere Drogenabkommen aus dem frühen 20. Jahrhundert ablöste. Der erklärte Zweck des Abkommens war, bis spätestens zum Jahre 1986 den nichtmedizinischen Gebrauch von Opium, Koka und Cannabis bzw. den daraus produzierten Substanzen weltweit zu beenden. Im Wesentlichen sehen die Abkommen nur ein einziges Werkzeug dazu vor, das auf verschiedenste Drogen angewandt wird (allerdings mit der wichtigen Ausnahme von Alkohol und Tabak): Der lückenlosen bürokratischen Überwachung und Planung des Anbaus, Handels und des Gebrauchs psychoaktiver Substanzen zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken, in Verbindung mit der Verfolgung jeglichen Umgangs mit diesen Substanzen jenseits dieses engen Rahmens als kriminelle Handlungen.

Marktmechanismen sollten also vollständig ausgeschaltet und durch ein starres planwirtschaftliches System mit lückenloser Buchhaltung von Produktion, Handel und (ausschliesslich medizinischem) Verbrauch der betreffenden Substanzen ersetzt werden. Das Abkommen zu psychotropen Substanzen erweiterte 1971 dieses System auf LSD, Meskalin, THC und andere synthetische Substanzen. Die Wiener Konvention von 1988 fügte schliesslich Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche, zur Überwachung des Handels mit Grundstoffen und zur Strafverfolgung hinzu.

Obwohl inzwischen fast alle Länder weltweit alle drei Abkommen ratifiziert haben, hat das UN-Drogenkontrollsystem keines seiner Ziele erreicht und ist ihnen nicht einmal näher gekommen. Das Grundproblem ist, dass das planwirtschaftliche System – genau wie die amerikanische Alkoholprohibition der 20er Jahre – die bestehende Nachfrage ausser acht lässt, die über Marktmechanismen immer wieder für ein Angebot sorgt. Die UN-Planwirtschaft hat deshalb nicht zur erträumten “drogenfreien Welt” geführt sondern zu hochprofitablen Schwarzmärkten, zu massiver Korruption, zu mit Drogengewinnen finanzierten Bürgerkriegen (Afghanistan, Libanon, Kolumbien, Burma), zur Kriminalisierung von Hunderten von Millionen Konsumenten, zur Gesundheitsgefährdung durch fehlende Qualitätskontrollen bei der Herstellung und zur epidemischen Verbreitung von Infektionskrankheiten wie AIDS oder Hepatitis B und C durch prohibitionsbedingt riskante Konsumformen.

Nichtdestotrotz hat sich ein im Jahre 1998 beschlossener Zehnjahresplan die vollständige Beendigung oder signifikante Reduzierung des Anbaus von Kokapflanzen, Schlafmohn und Cannabispflanzen bis 2008 zum Ziel gesetzt, und zwar mit den genau den selben Mitteln, die seit über 40 Jahren die Probleme nicht gelöst sondern nur verschlimmert haben. Eine Konferenz in Wien befasst sich im April 2003 mit dem Zwischenstand des Zehnjahresplans.

Legalisierung und internationale Verträge

UN Office on Drugs and Crime
Global Illicit Drug Trends 2002: Zahlen und Lagebeschreibungen
Bulletin of Narcotics, 1949-1999: Eine Fundgrube von historischen Artikeln und Daten

UN-Halbzeitsberichtskonferenz in Wien, April 2003
UNGASS: Drugs & Democracy [Transnational Institute]
Offener Brief an UN Generalsekretär Kofi Annan [01.06.1998]
Drogenpolitik – die letzte Bastion der Planwirtschaft [Sebastian Scheerer und Horst Bossong]
"World Drug Report 2000: Contents, Omissions and Distortions" [Prof. Carla Rossi]
Learning from History [Peter Webster]
The secret of world-wide drug prohibition [Harry Levine]

Drogenabkommen und internationale Verträge [CLN#102, 21.03.2003]
Rückzug der USA aus internationalem Abkommen [CLN#61, 10.05.2002]
INCB kritisiert Cannabisentkriminalisierung und Konsumräume [CLN#51, 01.03.2002]
Neue Richtung in der UN-Drogenpolitik [Der Standard (AT), 13.05.2001]

UN Konventionen gegen Drogen von 1961, 1971 und 1988
List der internationalen Drogenabkommen, 1909-1988

Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Cannabisbericht der WHO (unzensierte Version)
Cannabisbericht der WHO (offizielle Version)