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Cannabisprävention

Zur Übersicht von Dokumenten der SFA

Cannabis wird mehr und mehr banalisiert.
Die Prävention muss praktische Hilfestellungen bieten!

Viele Jugendliche halten Cannabis für harmlos und sehen keinen Grund, ihren Konsum einzuschränken oder damit aufzuhören. Aber nicht alle schaffen es, bei einem gelegentlichen Freizeitkonsum zu bleiben, wo der Genuss und Gemeinschaftserlebnisse im Vordergrund stehen. Vor allem verletzliche oder anfällige Jugendliche neigen zu einem täglichen Konsum. Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn damit versucht wird, Unzufriedenheit, Hemmungen oder Niedergeschlagenheit zu überdecken oder der Realität zu entfliehen. Ein solcher täglicher (oder fast täglicher) Konsum muss ernst genommen werden, vor allem bei Heranwachsenden oder jungen Erwachsenen (gemäss Befragung 6,5% der 15- bis 19-Jährigen), da sie sich in einer wichtigen Phase der psychosozialen Entwicklung befinden. Der Übergang von einem gelegentlichen hin zu einem täglichen Gebrauch stellt das hauptsächliche Risiko des Konsums von Cannabis dar.

Lehrkräfte und Eltern stellen sich viele Fragen und sorgen sich wegen der Risiken, die sich aus einem Cannabiskonsum ergeben können. Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass es wichtig ist, sie in ihren erzieherischen und präventiven Aufgaben zu unterstützen. Deshalb publiziert die SFA zwei neue Präventionsinstrumente: Ein Handbuch für Lehrkräfte und eine Broschüre mit wichtigen Informationen für Eltern.


1 CANNABIS - Handbuch für Lehrkräfte

Ein neues Präventionsinstrument für die Schule

Das Handbuch für Lehrkräfte liefert eine Fülle von Vorschlägen zur Gestaltung des Unterrichts zum Thema Cannabis. Es schlägt Übungen und Auseinandersetzungen vor, die eine Förderung und Entfaltung sozialer Fertigkeiten unterstützen und den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, alltägliche Probleme besser zu meistern. Das Handbuch besteht aus drei Teilen, die mittels zahlreicher Querverweise miteinander verbunden sind.

Aufschlussreiche Fragen

Der erste Teil des Handbuchs enthält Informationen über Cannabis: Herkunft, Konsumformen, Geschichte, Wirkungen und Risiken des Konsums sowie Angaben über den Cannabiskonsum bei Schülerinnen und Schülern in der Schweiz. Als Illustrationen dienen zahlreiche Fragen, die von Jugendlichen über die Beratungs-Website CIAO (www.ciao.ch, französischsprachig) gestellt worden sind. Diese Fragen helfen Lehrerinnen und Lehrern, die Anliegen der Jugendlichen in Zusammenhang mit diesem Thema besser zu kennen, sie bieten eine Grundlage zur Leitung von Klassengesprächen und helfen, die Problematik in ihrem Gesamtzusammenhang sehen zu können. Die Illustrationen durch die Fragen dienen auch dazu, falsche Vorstellungen der Jugendlichen zum Cannabiskonsum zu korrigieren.

Anregungen für Animationen

Der zweite Teil des Handbuchs bringt Anregungen für Animationen in der Schulklasse. Die didaktischen Umsetzungsvorschläge stellen natürlich Cannabis ins Zentrum. Aber es werden auch Fragen zum Konsum von anderen Substanzen sowie zu Abhängigkeit aufgeworfen. Die Animationen regen an, sich mit Risiken, mit der Notwendigkeit von Vorschriften und Gesetzen, mit dem Begriff des Verbotenen, mit Sanktionen, mit dem Überschreiten von Grenzen oder mit Abhängigkeit auseinanderzusetzen.


Lösungsansätze

Der letzte Teil des Leitfadens ist dem Thema "Cannabis in der Schule" gewidmet. Die eher dämpfende Wirkung der Substanz ist mit den Anforderungen des Lernens kaum vereinbar und negative Effekte des Konsums können die psychosoziale Entwicklung beeinträchtigen.

Jede Schule sollte eine "Cannabispolitik" festlegen, möglichst bevor überhaupt ein Problem auftritt. So kann sie gefasst und nuanciert reagieren und situationsgerecht handeln.

Schliesslich werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie cannabiskonsumierende Schülerinnen und Schüler darin unterstützt werden können, ihren Konsum zu verringern oder ganz aufzugeben.


2 CANNABIS - Mit Jugendlichen darüber sprechen

Was Eltern wissen sollten

Viele Eltern wollen sich über Cannabis informieren. Dies beweisen die zahlreichen Telefonanrufe und Internet-Anfragen, die in den vergangenen Monaten bei der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) eingegangen sind. Deshalb veröffentlicht die SFA eine Informationsbroschüre mit dem Titel "CANNABIS - Mit Jugendlichen darüber sprechen - Was Eltern wissen sollten". Sie soll den Leserinnen und Lesern eine Hilfe sein, sich im Dickicht der widersprüchlichen Informationen über diese Substanz zurechtzufinden.

"Jetzt versteh' ich überhaupt nichts mehr: Mal heisst es, Cannabis sei unbedenklich, mal hört man, es sei schädlich - was gilt denn nun?" Diese Aussage eines Jugendlichen ist in der Eltern-Broschüre nachzulesen und veranschaulicht die Verunsicherung, die über die Wirkungsweise von Cannabis besteht. Damit sich alle einen Überblick verschaffen können, bietet die Broschüre eine Zusammenfassung des Grundwissens zum Thema an. Der Text schildert namentlich die Konsumformen, die Wirkungen der Substanz und informiert über den Anteil der direkt betroffenen Jugendlichen. Zudem werden die Gründe aufgeführt, weshalb Jugendliche diese Substanz probieren wollen oder warum sie diese mehr oder weniger regelmässig konsumieren: Einmal sind da Neugierde, Bedürfnis nach neuen Erfahrungen, Vergnügungslust oder auch Gruppenzwang; ebenfalls zu nennen sind Langeweile, Flucht vor der Realität oder Unterdrückung psychischer Probleme. Die Risiken des Konsums hängen sowohl von der Häufigkeit wie auch vom Konsumgrund ab: Tägliches Kiffen, um den Alltagsstress zu meistern, ist weitaus bedenklicher als das gelegentliche Rauchen eines Joints unter Kollegen. Je stärker Jugendliche dazu neigen, Cannabis zur Flucht oder als Erleichterung des Alltags zu konsumieren, desto eher laufen sie Gefahr, zu einem problematischen Konsum überzugehen.

Die SFA liefert den Eltern auch Denkanstösse und Ratschläge für das Gespräch mit ihren Kindern: Was tun, wenn mein Kind Cannabis konsumiert? Wie spreche ich es auf dieses Thema an? Ab wann besteht Grund zur Sorge? Allgemeingültige Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Wichtig ist es jeweils, nicht zu dramatisieren, sondern zu analysieren, was vor sich geht und dabei weder eine repressive noch eine verharmlosende Haltung einzunehmen.


Präventionsmaterialien

1 CANNABIS - Handbuch für Lehrkräfte - Mit Arbeitsvorlagen für den Unterricht, SFA/ISPA Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, Lausanne, 2000, 96 S.

2 CANNABIS - Mit Jugendlichen darüber sprechen - Was Eltern wissen sollten, SFA/ISPA Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, Lausanne, 2001, 8 S.