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Drogen in Bolivien
Bolivien ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Die Bevölkerung ist mehrheitlich indianischer Abstammung. Wie im gesamten früheren Inkareich hat in Bolivien der Konsum der Blätter der Kokapflanze eine jahrtausendealte Tradition. Sie werden entweder gekaut oder als Tee getrunken. Das in den Blättern enthaltene Kokain-Alkaloid hat eine Hunger dämpfende und aufmunternde Wirkung.
Ein Gesetz im Jahre 1988 machte den Anbau von Kokapflanzen in allen Landesteilen mit Ausnahme der Region Los Yungas nahe der Hauptstadt La Paz illegal. 12.000 Hektar dort sollen den legalen traditionellen Gebrauch landesweit sowie legale Exporte decken. Dieses Gesetz traf Tausende von Bauern in der Region Chapare im Landesinneren, deren Blätter vor allem von ärmeren Bevölkerungsschichten konsumiert werden. Versuche, den Anbau in Chapare mit Gewalt zu beenden, haben zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen geführt. Ein Anführer der Kokabauern, der Sozialist Evo Morales, wurde bei den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2002 mit nur 2% Abstand knapp abgeschlagen.
Neben dem traditionellen Anbau von Koka gibt es in Bolivien auch illegalen Anbau zur Kokainproduktion. Die Blätter werden zu Kokapaste verarbeitet, aus der dann vor allem in Labors in Kolumbien Kokain für nordamerikanische und europäische Märkte produziert wird.
The Contradictions of Coca Eradication in Bolivia
[narconews.org, 15.02.2003]
The Profitability of Illicit Crops and Alternative Development in Latin America
[93 KB Word-Datei, Francisco Thoumi, 08.01.2002]
A Fundamentally Flawed Strategy: The U.S. "War on Drugs" in Bolivia
[WOLA Issue Brief #4, 18.09.1991]
Coca Leaves, Cocaine, the Amphetamines, "Speed" and Cocaine Again
[Consumers Union Report, 1972]
Country profile: Bolivia
[undcp.org]
Kokain
Sehen Sie auch:
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Jamaica,
international
Coca Cola ™ und Koka
Die weltweit als Coca Cola bekannte Limonade enthält Auszüge aus bolivianischen Kokablättern, zusammen mit Koffein aus Kolanüssen (daher auch der Name). Seit dem Jahr 1906 wird den Kokablättern allerdings vor der Verarbeitung das Kokain entzogen, so dass heutiges Coca Cola kokainfrei ist, obwohl das Ettikett der Flaschen noch jahrelang Bilder von Kokablättern zeigte (lt. Coca Cola vs. Koke Company of America). Die Coca Cola-Company bezieht die Blätter heute übrigens nicht mehr direkt aus Bolivien, sondern kauft einen fertigen Kokablattauszug von einer Chemiefirma, die das Koka mit der dazu nötigen Genehmigung der US-Bundesdrogenpolizei DEA importiert und weiterverarbeitet. Das extrahierte Kokain-Alkaloid wird zu pharmazeutischen Produkten weiterverarbeitet, u.a. für Zahnärzte.
Coca in the Cola
[narconews.org, 20.12.2002]
Coca Cola-Werbung von 1902 (398 KB JPEG):
TIRED? THEN DRINK
Coca Cola
IT RELIEVES EXHAUSTION
When the BRAIN is running under full pressure, send down to the FOUNTAIN for a glass of
Coca Cola
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5c.
Coca Cola-Werbung von 1902 (hohe Auflösung, 2,6 MB JPEG)
* Coca Cola ist ein eingetragenes Warenzeichen der Coca Cola Company.
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