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Kokain

Koka, das Ausgangsprodukt zur Kokainherstellung, wird vor allem in Kolumbien, Peru und Bolivien angebaut. Produkte dieser Pflanze werden in den Ursprungsländern vor allem oral konsumiert. Die Blätter werden gekaut oder als Kräutertee zubereitet und ähnlich wie Kaffee oder Tee verwendet. Soziale oder gesundheitliche Problem im Zusammenhang mit diesem seit Jahrtausenden etablierten Konsum sind keine bekannt.

Im 19. Jahrhundert gelang es der jungen pharmazeutischen Industrie erstmals, den Wirkstoff der Kokapflanze zu extrahieren und in ein leicht wasserlösliches Salz umzuwandeln (chemisch: Kokainhydrochlorid). Etwa 200 kg Kokablätter sind zur Herstellung von 1 kg Kokain erforderlich. Die neue Droge verbreitete sich bald über Europa und Nordamerika. Dank seiner örtlich betäubenden Wirkung wurde Kokain u.a. in der Zahnmedizin eingesetzt.

Wie ein anderes Aufputschmittel aus Übersee, das Koffein, wurde Kokain auch als Genussmittel konsumiert, etwa dem "Mariani-Wein", einem mit Kokain versetzten Wein. Als dieser nach der Einführung der Alkoholprohibition im US-Bundesstaat Georgia illegal wurde, erfand ein findiger Unternehmer einen alkoholfreien Ersatz. Er nannte die kokainhaltige Limonade nach zwei der Inhaltsstoffe "Coca Cola". Im Jahre 1906, als eine Kennzeichnungspflicht für betäubungsmittelhaltige Drogen eingeführt wurde, entfernte die Coca Cola Company zwar Kokain aus der Rezeptur, verwendet jedoch weiterhin Kokablätter bei der Herstellung.

Seit den 20er Jahren ist Kokain in den meisten Ländern strengen gesetzlichen Beschränkungen unterworfen, die jedoch nicht verhindern konnten, dass es vor allem in den USA eine weitverbreitete Droge ist. Das hängt u.a. damit zusammen, dass einerseits der Kokainschwarzmarkt extrem profitabel ist und andererseits die kurzfristig leistungssteigernde Wirkung der Droge zu etablierten gesellschaftlichen Normen passt.

Als Genussmittel wird Kokain meist geschnupft, kann aber auch gespritzt werden oder, in Form seiner freien Base ("Crack", "Rocks", "Steine", "freebase", "basuco") geraucht werden. Beim Spritzen oder Rauchen setzt die Wirkung schneller ein als beim Schnupfen und kann intensiver sein. Kokain kurbelt den Puls und den Blutdruck an. Bei entsprechender Dosierung oder Vorbelastung kann das zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen.

Besonders bei regelmäßigem Konsum kann sich eine starke psychische Abhängigkeit entwickeln. Dauerkonsum ist wegen der hohen Schwarzmarktpreise mit einem enormen Geldbedarf verbunden. Kokainmissbrauch kann zu Wahnvorstellungen (Paranoia) oder zu Depression nach dem Abklingen der Wirkung führen. Beim Schnupfen kann das stark sauer reagierende Kokain die Nasenschleimhäute verätzen.

Substanzinformationen: Kokain [Drug Scouts, Leipzig]
Cocaine References [druglibrary.org]

Ermittlungsverfahren gegen Friedman [CLN#114, 13.06.2003]
Schill-Haartest findet keine Drogenspuren [CLN#50, 22.02.2002]
Schill unterzieht sich Haartest [CLN#49, 15.02.2002]
Kontrollierter Drogenkonsum ist möglich [Landbote (CH), 28.03.2001]
Frankfurter Allgemeine Zeitung über Kokain in der Film- und Fernsehbranche
Harte Drogen

Drogen in Kolumbien
Drogen in Bolivien

Coca Cola und Koka
Coca Wine for Fatigue of Mind and Body [Illustrated Medical News, 27.04.1889, druglibrary.org]