Cannabislegalisierung in Deutschland!
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Innen-, Rechts- und Gleichstellungspolitik
 Cannabis in Deutschland
Autor: obo (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   28.01.01 23:41

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wird das Thema Cannabis von deutschen Politikern totgeschwiegen.

Zwar haben sowohl Grüne als auch die SPD, als sie noch nicht an der Regierung waren Anträge auf Gesetzesänderungen eingebracht, doch hört man davon heute nichts mehr. Halten die es mit Adenauer :"Was juckt mich mein Geschwätz von Gestern?"

Wurde da nur was vorgespielt, um Wählerstimmen zu erschleichen?

Naja, in Baden Württemberg ist ja bald Landtagswahl. Auf der Suche nach der Wählerstimme werden die Damen und Herren Politiker auch meine Heimatstadt aufuchen um die Werbetrommel zu rühren. Ich hoffe, daß diese Leute nicht völlig Ahnungslos beim Thema Drogenpolitik sind, sonst wird es für sie sehr peinlich!

Zieht Euch warm an!

Legalisierung von Cannabis jetzt

Gruß obo

 auch Freigabe von Koks
Autor: Chr. Daum (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   29.01.01 00:50

alle Drogen sollten freigegeben werden. Jeder mündige Bürger sollte frei entscheiden dürfen, womit er seinen Spaß haben will.
Außerdem: schaut euch mal unsere Jungs auf dem Spielfeld an. Wollen wir nicht alle daß unsere Jungs wieder zur WM fahren dürfen ? Klar wollen wir es. Laßt sie koksen, es geht dann alles viel leichter. Erinnert ihr euch an den Superstar Maradonna ? der Genuß von Koks verlieh ihm wahnsinnige Energie. Seine Landsleute trugen ihn auf Schultern. Und in Deutschland ? Da will man uns verächtlich machen.
So nicht Genossen und angepaßte Öko`s !!!
Freigabe aller Drogen sofort.
Koks macht das L(i)eben leichter.
Schluß mit der Diskriminierung der Kokser .

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: George Gore (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   29.01.01 08:59

Es ist Zeit diese bis zum Himmel stinkende Ungerechtigkeit endlich zu beenden!!!
Alle saufen bis zum umfallen(Alkohol ist nachweisslich eine der härtesten Drogen überhaupt),aber der kleine Kiffer wird gejagd(besonders hier in Bayern)!!!!!
Er verliert seinen Führerschein, auch wenn er total nüchtern kontrolliert wird!!!!
JA WO SIND WIR DENN HIER!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?

HÖRT ENDLICH AUF MIT DIESER VERDAMMTEN SCHEIßE !!!!!!!!!!!!!!!!!!

Kiffer sind die vernünftigeren Bürger!!!!!!Ich kenn jedenfalls keinen Kiffer der klaut oder andere bedroht und verprügelt oder sonst ein Leid zufügt!!!!!!!!"Alkis" tun das nur zu gern !!!!!!
Noch nie hat jemand im Haschischrausch jemanden ermordet(Agressivität ist mir gänzlich unbekannt bei Gras/Hasch!!!)!!!
Von Besoffenen, die Morde begehen,hört man fast jede Woche!!!!!!!!
Und die kriegen dann auch noch mildernde Umstände!!!!
Ist denn das Deutsche Volk (und vor allem der Deutsche Bundestag)wirklich zu doof um die Fakten zu erkennen?????
Oder steckt hinter der Cannabis-Prohibition doch die Mafia ,die Beamte und Politiker schmiert, damit Ihr die Milliardenumsätze nicht verlorengehen bei einer Legalisierung(das politische Entscheidungen käuflich waren,wissen wir ja mitlerweile,oder?)??????
Das ist für mich die einzig plausible Erklärung,denn mit Vernunft hat das Verbot von Cannabis-Produkten nichts zu tun!!!

Liebe Bundesregierung:Bitte akzeptiert endlich die Fakten der Wissenschaftler/Ärzte und entlaßt Millionen deutscher Bürger endlich aus der Kriminalität!!!!!!!!!!


Muß man denn im 21.Jahrhundert wirklich erst auf die Barikaden gehen um Gerechtigkeit und Vernunft zu erlangen??????


Stoppt endlich diesen Milliardenfluss an die Verbrecher!!!!!Schafft lieber Arbeitsplätze damit!!!
Denn in einer Zeit in der immer mehr automatisiert wird, sind Arbeitsplätze das wichtigste überhaupt!!


Legalisiert Cannabis/Hanf und schafft Arbeitsplätze damit!!!!
Denn Ihr seid für das Volk da!!!!!!

MfG

Ein SPD-Wähler der von eurer Drogenpolitik restlos enttäuscht ist,weil sich trotz Wahlversprechungen nichts geändert hat!!!!!!

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Schmidt Georg (61.5.48.---)
Datum:   29.01.01 09:20

auf der Drehscheibn in ERlangen sind noch Plätze Frei! Viel Spaß beim Freigang!

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: George Gore (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   29.01.01 13:25

Verblüffend das zu diesem Thema nie vernünftige Gegenargumente kommen....gibt es etwa keine???


MfG

George

 legal, illegal, scheissegal
Autor: Smokey (216.104.228.---)
Datum:   29.01.01 15:58

Was regt Ihr Euch auf ?
Was diskutiert Ihr hier über Dinge, die sich eh niemals ändern werden ?
Wo ist Euer Problem eigentlich ?

Ich kiffe auch schon seit 10 Jahren und ich hatte nie Probleme was zu rauchen zu organisieren ! Scheint ja echt Notstand zu sein bei Euch !

Am besten Ihr hört erstmal auf zu labern und baut Euch nen Joint !
Wenn Ihr nix zu kiffen habt, dann lasst Euch was aus der Schweiz zuschicken ! Kein Thema. Das Gramm für 80 Rappen (1,- DM) oder fahrt doch mal nach Venlo (NL) übers Wochenende !
Zu zweit seid ihr mit nem Hunderter jeder dabei und habt Spaß ohne Ende.

Klartext: Entweder man kifft - oder man kifft nicht !

Gesetze spielen keine Rolle !!!!

Smokey

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Claus Wolf (---.rittal.de)
Datum:   29.01.01 16:48

Gegenargumente? Die wollt Ihr doch sowieso nicht hören.

Na gut, trotzdem:

1. Marihuana ist ein Halluzinogen, führt also zu Veränderungen der Wahrnehmung. Was man unter diesen Wahrnehmungen anstellt, ist nicht kontrollierbar.

2. Es ist nach wie vor nicht wissenschaftlich bewiesen, ob und welcher Konsum zu Schäden führt. D.H., es ist auch nicht bewiesen, daß es keinen Schaden anrichten kann.

3. Nach wie vor ist Hasch eine Einstiegsdroge: Fast jeder, der später an anderem Zeug zu Grunde geht, hat mal mit Hasch angefangen.

4. Warum sollte man dann nciht auch Heroin, kokain, etc. frei verkaufen, wenn es doch jedem seine eigene Sache ist, was er tut?

5. Dieser Vergleich mit Alkohol. Alkohol kann tatsächlich schlimmer sein als Hasch, muß es aber nicht. Alkohol wird von vielen auch wegen des Geschmackes konsumiert, was mir bei Cannabis etc. bisher keiner gesagt hat. Alkohol läßt einen spüren, was man falsch gemacht hat.

6. Genügend Leute haben bei Entzug vom Hasch diverse psyische und physische Probleme (Schläfstörungen, Überlkeit, etc.)

7. Bloß weil eine Droge erlaubt ist, kann man doch die andere nicht auch erlauben, das wäre ja echt lächerlich.

8. Wer soll denn dann das ganze Zeug liefern? Wahrscheinlich doch die gleichen Drogenbarone aus Südamerika, wie jetzt auch.

9. Wer sich bekiffen will, hat nicht das Recht von der Gesellschaft zu fordern, ihn dabei auch noch zu uterstützen. Immerhin müsste die Gesellschaft ja im Falle von Nachfolgeerkrankungen dafür geradestehen.
Ich kann auch nicht für jede meiner Vergnügungen auch noch Unterstützung vom Staat verlangen.

10. Wer bekifft fährt, kriegt den Führerschein weg: Logisch. Da Hasch das Bewußtsein verändert, wird man damit auch nicht sicherer fahren als vorher.

FAZIT: Wer kiffen will, soll kiffen, aber auch selber alle Rosiken tragen.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: läufer auf g4 (---.prz.tu-berlin.de)
Datum:   29.01.01 17:07

naja george, da sieht man ja was die leute für ne ahnung haben.
( selten so gegackert ) smokey hat recht.

da kann man nur abwarten und .... :-)

zu claus:

> Gegenargumente? Die wollt Ihr doch sowieso nicht hören.
>
> Na gut, trotzdem:
>
> 1. Marihuana ist ein Halluzinogen, führt also zu
> Veränderungen der Wahrnehmung. Was man unter diesen
> Wahrnehmungen anstellt, ist nicht kontrollierbar.

seit wann ist denn hasch ein halluzinogen? das büchlein an der falschen stelle aufgeschlagen oder was? schön wärs !

> 2. Es ist nach wie vor nicht wissenschaftlich bewiesen, ob
> und welcher Konsum zu Schäden führt. D.H., es ist auch nicht
> bewiesen, daß es keinen Schaden anrichten kann.

das stimmt. nur bei alkohol und tabak da ist die sache klar!

> 3. Nach wie vor ist Hasch eine Einstiegsdroge: Fast jeder,
> der später an anderem Zeug zu Grunde geht, hat mal mit Hasch
> angefangen.

genauso wie jeder alkoholiker mal mit nem bierchen angefangen hat...

> 4. Warum sollte man dann nciht auch Heroin, kokain, etc. frei
> verkaufen, wenn es doch jedem seine eigene Sache ist, was er
> tut?

eben...

> 5. Dieser Vergleich mit Alkohol. Alkohol kann tatsächlich
> schlimmer sein als Hasch, muß es aber nicht. Alkohol wird von
> vielen auch wegen des Geschmackes konsumiert, was mir bei
> Cannabis etc. bisher keiner gesagt hat. Alkohol läßt einen
> spüren, was man falsch gemacht hat.

meinst du jetzt den kater oder die leberzirrhose?

> 6. Genügend Leute haben bei Entzug vom Hasch diverse psyische
> und physische Probleme (Schläfstörungen, Überlkeit, etc.)

kann schon sein. siehe alkohol

> 7. Bloß weil eine Droge erlaubt ist, kann man doch die andere
> nicht auch erlauben, das wäre ja echt lächerlich.

nee das ist klar... inkonsequenz ist ja der schlüssel zum erfolg.

> 8. Wer soll denn dann das ganze Zeug liefern? Wahrscheinlich
> doch die gleichen Drogenbarone aus Südamerika, wie jetzt auch.

hast du die broschüre wieder bei der falschen stelle aufgeschlagen?

> 9. Wer sich bekiffen will, hat nicht das Recht von der
> Gesellschaft zu fordern, ihn dabei auch noch zu uterstützen.

verlangt ja auch keiner

> Immerhin müsste die Gesellschaft ja im Falle von
> Nachfolgeerkrankungen dafür geradestehen.
> Ich kann auch nicht für jede meiner Vergnügungen auch noch
> Unterstützung vom Staat verlangen.

so wie sie sich jetzt um die 2 millionen alkis kümmern muss...

> 10. Wer bekifft fährt, kriegt den Führerschein weg: Logisch.
> Da Hasch das Bewußtsein verändert, wird man damit auch nicht
> sicherer fahren als vorher.

sollte man auch nicht tun, genuasowenig wie man betrunken autofahren sollte. leider nehmen sie dir auch den lappen weg, wenn du vor 3 monaten mal gekifft hast. ist das vielleicht fair?

> FAZIT: Wer kiffen will, soll kiffen, aber auch selber alle
> Rosiken tragen.

richtig du forderst also auch die legalisierung.? toll

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: daimonium (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   30.01.01 02:21

Was ich vor allem witzig find ist, dass in den Niederlanden (hab 10 jahre dort gewohnt und besuche auch öfters alte freunde ;) ) wirklich weniger gekifft wird. Das ist dort eher eine Sache für die Pubertät, später nur noch gelegentlich.

Das bestätigen die Studien.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Joe Wein (164.99.85.---)
Datum:   30.01.01 02:27

Claus Wolf schrieb:
>
> 1. Marihuana ist ein Halluzinogen, führt also zu
> Veränderungen der Wahrnehmung. Was man unter diesen
> Wahrnehmungen anstellt, ist nicht kontrollierbar.

Cannabis wird deshalb manchmal zu den Halluzinogenen gezaehlt, weil es Sinneseindruecke intensiver erleben erlaesst und das Zeitgefuehl veraendert. Jemand der Cannabis konsumiert sieht keine Dinge die nicht da sind, wie das z.B. bei (legalen) Nachtschattengewaechsen der Fall ist.

Alkohol laehmt jenen Teil des Gehirns der fuer Selbstkritik zustaendig ist und schaltet daher in hoeheren Dosierungen die Selbstkontrolle aus. Cannabis tut das nicht.

> 2. Es ist nach wie vor nicht wissenschaftlich bewiesen, ob
> und welcher Konsum zu Schäden führt. D.H., es ist auch nicht
> bewiesen, daß es keinen Schaden anrichten kann.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Alkohol und Nikotin schaedlicher ist und sie sind trotzdem legal. Das macht eine vermutete Schaedlichkeit von Cannabis als Begruendung fuer ein Verbot unglaubwuerdig.

Auch ist zu bedenken dass Strafverfolgung fuer den Betroffenen fraglos schaedlich ist. Fuehrerscheinentzug, Verlust des Arbeitsplatzes, Tausende Mark Geldstrafe, Freihheitsstrafen oder auch nur die Verletzung von Grundrechten wie die Unverletzlichkeit der Wohnung sind alles Schaeden. Auch die Verschwendung von Milliarden von DM an Steuergeldern fuer Strafverfolgung, die uns allen aus der Tasche gezogen werden, sind Schaeden fuer die Gesellschaft.

Aus diesem Grund hat das Bundesverfassungsgericht erklaert dass eine Bestrafung fuer den Besitz geringer Mengen gegen das Uebermassverbot des Grundgesetzes verstoesst. An dieser Tatsache kommst du nicht vorbei.

> 3. Nach wie vor ist Hasch eine Einstiegsdroge: Fast jeder,
> der später an anderem Zeug zu Grunde geht, hat mal mit Hasch
> angefangen.

Bitte, informiere dich einmal. Diese Theorie ist schon seit über 20 Jahren widerlegt. Zahlreiche Studien fanden dass nur 2 bis 5 Prozent der Cannabiskonsumenten später bei harten Drogen landen, 95 bis 98 Prozent tun es nicht.

Das Bundesverfassungsgericht befand 1994 nach Einsicht der wissenschaftlichen Literatur, die These von der Einstiegsdroge werde "überwiegend abgelehnt".

Die Studie von Dr Dieter Kleiber die der damalige Bundesgesundheitsminister Seehofer (CSU) in Auftrag gegeben hatte kam 1998 zu dem folgenden Schluss: "Die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, ist also nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar."

> 4. Warum sollte man dann nciht auch Heroin, kokain, etc. frei
> verkaufen, wenn es doch jedem seine eigene Sache ist, was er
> tut?

Verschiedene Drogen haben ein verschieden hohes Suchtpotenzial und eine verschieden hohe Toxizitaet. Warum sollten Koffein und Heroin vor dem Gesetz gleich behandelt werden? Warum Cannabis und Kokain?

> 5. Dieser Vergleich mit Alkohol. Alkohol kann tatsächlich
> schlimmer sein als Hasch, muß es aber nicht. Alkohol wird von
> vielen auch wegen des Geschmackes konsumiert, was mir bei
> Cannabis etc. bisher keiner gesagt hat. Alkohol läßt einen
> spüren, was man falsch gemacht hat.

Alkohol toetet ca. 40.000 Menschen pro Jahr in Deutschland. Wo sind die Cannabistoten?

> 6. Genügend Leute haben bei Entzug vom Hasch diverse psyische
> und physische Probleme (Schläfstörungen, Überlkeit, etc.)

Dabei handelt es sich um eine kleine Minderheit. Laut der Kleiberstudie waren nur 8 % der untersuchten Cannabiskonsumenten psychisch abhaengig, von denen wiederum zwei Drittel nur leicht.

Selbst bei intensivem Cannabiskonsum treten beim Absetzen keine ernsthaften Entzugserscheinungen auf, die mit denen bei Alkohol oder Heroin auch nur annaehrend vergleichbar waeren. Alkoholentzug kann z.B. sogar toedlich enden.

1998 machten 117 Cannabiskonsumenten eine stationaere Therapie wegen Cannabisproblemen durch, aber 31.000 Alkoholiker. Bezogen auf die Anzahl der jeweiligen Konsumenten waren das bei Alkohol 12mal soviele als bei Cannabis. Siehe Sucht- und Drogenbericht 1999.

> 7. Bloß weil eine Droge erlaubt ist, kann man doch die andere
> nicht auch erlauben, das wäre ja echt lächerlich.

Das nennt man "Gerechtigkeit", falls du das noch nicht kennst. Der Staat macht sich und seine Drogenaufklaerung schlichtwegs unglaubwuerdig, wenn er harmlosere Substanzen verbietet und den Besitz bestraft, aber haertere Drogen erlaubt und teilweise sogar aus Steuermitteln foerdert (z.B. Tabakanbau).

> 8. Wer soll denn dann das ganze Zeug liefern? Wahrscheinlich
> doch die gleichen Drogenbarone aus Südamerika, wie jetzt auch.

Wie waere es mit den deutschen Landwirten und Gaertnereien? Hanf ist eine alte deutsche Kulturpflanze die hier schon heimisch war, als es hier noch keinen Hopfen gab, geschweige denn Kartoffel, Mais oder Tabak.


> 9. Wer sich bekiffen will, hat nicht das Recht von der
> Gesellschaft zu fordern, ihn dabei auch noch zu uterstützen.
> Immerhin müsste die Gesellschaft ja im Falle von
> Nachfolgeerkrankungen dafür geradestehen.

Das ist ein Grund, Cannabis wie Alkohol und Tabak ordentlich zu besteuern, aber nicht, Cannabiskonsumenten zu Kriminellen zu stempeln, zumal die Strafverfolgung die Kosten fuer die Allgemeinheit nur noch vergroessert.

> 10. Wer bekifft fährt, kriegt den Führerschein weg: Logisch.
> Da Hasch das Bewußtsein verändert, wird man damit auch nicht
> sicherer fahren als vorher.

Das Fahrverbot und das Besitzverbot sind zwei verschiedene Probleme. Niemand will das Fahren unter akutem Cannabiseinfluss legalisieren. Dass einem sogar fuer einen Joint den man vor einer Woche geraucht hat der Fuehrerschein genommen werden kann, wenn man z.B. als Fussgaenger mit einem Gramm Haschisch in der Tasche in eine Polizeikontrolle kommt, ist mit Verkehrssicherheit nicht zu begruenden.

Zahlreiche Studien beweisen im uebrigen, dass Alkohol ein ungleich grösseres Risiko im Strassenverkehr darstellt. Bei Tests mit Cannabis liessen sich kaum Auswirkungen auf die Fahrfähigkeit nachweisen. Studien die zu diesem Ergebnis kamen dazu wurden u.a. für das amerikanische Transportministerium, das deutsche Bundesverkehrsministerium und das britische Verkehrsministerium erstellt.

Bei Unfalltoten bei denen nur THC (Cannabis) gefunden wurde ist laut einer australischen Studie die Wahrscheinlichkeit, der Unfallverursacher zu sein geringer als bei drogenfreien Unfalltoten (Faktor 0,6), bei Alkohol dagegen 6,8 mal höher als bei nüchternen Fahrern.

Siehe http://www.raru.adelaide.edu.au/T95/paper/s16p6.html

Wenn du dich zum Thema informieren willst, kann icht dir http://www.cannabislegal.de empfehlen.

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Claus Wolf (---.rittal.de)
Datum:   30.01.01 08:47

Ich kenne genügend Leute, die Hasch nehmen und genommen haben...
und ich habe gesehen, wie eingie von denen dadurch (nur dadurch) total abgedriftet sind, und ihren einzigen Lebensinhalt nur noch im Kiffen sehen.
Sie leben nur für den nächsten Joint, interessieren sich für nichts anderes (schon gar nichts fürs arbeiten) und haben überhaupt keine Lebensperspektive mehr.
Da scheint mirs Kiffen doch nicht so gesund zu sein.

Ich habe auch nie behauptet, daß Alkohol nicht schädlich ist. Wegen mir könnte auch Alkohol verboten werden.

Aber stellt doch mal die nicht-Abhängigen Konsumenten von Alkohol den Abhängigen gegenüber....das ist auch nur eine Minderheit.

Und für mich bleibt Hasch ein Halluzinogen, weil es ja (wie ihr selber sagt) die Wahrnehmung verändert.

Und ich sagte nicht, daß jeder Kiffer mal Heroin-Abhängig wird, aber Tatsache ist, daß fast jeder Junkie mal mit Hasch angefangen hat.

Die eigenen Risiken: Damit meine ich, daß ihr halt selber sehen sollt, wie ihr an das Zeug kommt, und nicht erwarten könnt, daß der Staat Euch das auch noch ins Regal legt.

Und dieser Schwachsinn mit der Kriminalisierung....

Es zwingt Euch doch keiner zum Kiffen, und Ihr wißt, daß es verboten ist, also nehmt Ihr das Risiko freiwillig auf Euch.

Erklärt mir lieber mal, was Euch das Kiffen bringt?
Seid Ihr nicht selbstbewußt genug, um mit der Welt auch so fertig zu werden? Kann ich mir nicht vorstellen. Wo genau liegt denn der Vorteil vom Kiffen, der eine Freigabe rechtfertigt?

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Joe Wein (164.99.85.---)
Datum:   30.01.01 10:19

Claus Wolf schrieb:
>
> Ich kenne genügend Leute, die Hasch nehmen und genommen
> haben...
> und ich habe gesehen, wie eingie von denen dadurch (nur
> dadurch) total abgedriftet sind, und ihren einzigen
> Lebensinhalt nur noch im Kiffen sehen.

Keine Frage, dass es unmotiverte Kiffer gibt, genauso wie es auch unmotivierte Biertrinker gibt. Hier handelt es sich um psychosoziale Probleme mit mit der Wirkung von Cannabis selbst in keinem ursaechlichen Zusammenhang stehen. Unmotiviert zu sein ist auf die Dauer langweilig. Kiffen macht Langeweile ertraeglich und ist dabei weniger schaedlich als saufen.

Ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Motivationslosigkeit konnte durch zahlreiche Studien nicht belegt werden.

Die Studie von Professor Dr Dieter Kleiber etwa konnte bei ueber 1500 Teilnehmern keinen hoeheren Anteil von niedrig motivierten Menschen unter den Cannabiskonsumenten feststellen als bei einer Untersuchung von Nichtkonsumenten.

Auch die Cannabis-Expertise fuer Minister Seehofer schrieb:

"Die These, Cannabis führe mit einer gewissen Regelmässigkeit zu einem amotivationalen Syndrom, kann nicht belegt werden."

Die IOM-Studie der amerikanischen Regierung kam zum selben Ergabnis:

"When heavy marijuana use accompanies these symptoms, the drug is often cited as the cause, but no convincing data demonstrate a causal relationship between marijuana smoking and these behavioral characteristics."

Der wissenschaftliche Konsensus spricht also nicht dafuer, dass Cannabis motivationslos macht.


> Ich habe auch nie behauptet, daß Alkohol nicht schädlich ist.
> Wegen mir könnte auch Alkohol verboten werden.

In Amerika hat man das von 1920-1933 versucht. Es war eine Katastrophe. Die Mafia machte Riesengewinne, verschiedene Banden lieferten sich auf offener Strasse Schieserein mit Maschinenpistolen darueber, wer in welchem Viertel Schnaps verkaufen konnte.

Verbote zu beschliessen ist eine Sache, sie auch durchzusetzen eine andere. Wenn die Konsequenzen eines Verbotes schlimmer sind als die verbotene Sache dann hat die Gesellschaft keinen Vorteil davon. Das Alkoholverbot wurde nach 12 Jahren wachsender Probleme wieder abgeschafft. Auch das Cannabisverbot wird abgeschafft werden.


> Aber stellt doch mal die nicht-Abhängigen Konsumenten von
> Alkohol den Abhängigen gegenüber....das ist auch nur eine
> Minderheit.

Genau. Laut der "Institute of Medicine" Studie der amerikanischen Regierung werden 15 Prozent aller Alkoholkonsumenten irgendwann von Alkohol abhaengig, gegenueber 9 Prozent aller Cannabiskonsumenten.

In Deutschland kamen 1998 auf 500 Alkoholkonsumenten ein Besuch bei einer Suchtberatungsstelle. Bei Cannabis waren es 900 Konsumenten je Besuch.

Beider Werte legen den Schluss nahe dass die Minderheit, die mit Alkohol nicht umgehen kann, prozentual fast doppelt so hoch ist als die entsprechende Minderheit bei Cannabis. Warum ist die riskantere Droge legal und die weniger riskante Droge illegal?


> Und ich sagte nicht, daß jeder Kiffer mal Heroin-Abhängig
> wird, aber Tatsache ist, daß fast jeder Junkie mal mit Hasch
> angefangen hat.

Dass viele Junkies eine bestimmte Droge probiert haben ist kein Indiz fuer ihre groessere Gefaehrlichkeit. So duerfte es wesentlich weniger Junkies geben, die vorher Kokain probiert haben als solche die Cannabiserfahrung haben, dennoch besteht Uebereinstimmung dass Kokain wesentlich riskanter ist als Cannabis.

Diese Zahlen zeigen etwas ganz anderes: Weiter verbreitete Drogen werden im allgemeinen vor weniger weiter verbreiteten Drogen konsumiert, ganz einfach!

Es duerfte z.B. kaum einen Junkie geben der nicht vorher Alkohol getrunken und mal eine Zigarette geraucht hat. Der Prozentsatz der entsprechenden Drogenerfahrung ist da sogar noch hoeher als bei Cannabis.

Diese Tatsache besagt eigentlich nur dass Alkohol, Nikotin und Cannabis die drei am haeufigsten konsumierten Drogen in unserer Gesellschaft sind.

Niemand wuerde daraus ernsthaft ableiten, dass ein Bierverbot das Heroinproblem loesen koennte, im Gegenteil, ein Verbot der Droge Alkohol wuerde andere, ebenfalls illegale Drogen als Alternative nur noch interessanter machen.

Aehnlich laeuft es auch bei Cannabis. Wer Cannabis streng verfolgt, der sorgt damit nur fuer die Verbreitung anderer, wesentlich gefaehrlicherer Drogen.


> Die eigenen Risiken: Damit meine ich, daß ihr halt selber
> sehen sollt, wie ihr an das Zeug kommt, und nicht erwarten
> könnt, daß der Staat Euch das auch noch ins Regal legt.

Der Staat muesste sich gar nicht einschalten, ausser vielleicht, um Steuern zu erheben und die Altersgrenzen bei der Abgabe zu kontrollieren. Es gaebe genueg Privatpersonen, Landwirte, Gaertnereien und Gastwirte die sich um den Anbau bzw. den Vertrieb kuemmern wuerden, entsprechend zu Alkohol.

Viele Konsumenten wuerden auch gerne im eigenen Garten oder auf dem Balkon Cannabis anbauen. Artikel 28 Abs. 2 des internationalen Einheitsübereinkommens von 1961, das die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet hat, laesst ausdruecklich den Anbau von Cannabis als Zierpflanze zu, aber die deutschen Gesetze beruecksichtigen das nicht, obwohl sogar der Anbau von mehreren Quadratmetern Schlafmohn legal ist.


> Und dieser Schwachsinn mit der Kriminalisierung....
>
> Es zwingt Euch doch keiner zum Kiffen, und Ihr wißt, daß es
> verboten ist, also nehmt Ihr das Risiko freiwillig auf Euch.

Diese Argumentation ist schlicht aburd, denn damit kann jegliche staatliche Verfolgung gerechtfertigt werden, solange sie nur offensichtlich genug ist. Wuerdest du so etwas auch zu Oppositionellen in China sagen?


> Erklärt mir lieber mal, was Euch das Kiffen bringt?

Erklaere mir doch lieber mal, was die Kriminaliserung von 2,4 Millionen Cannabiskonsumenten dir und anderen Steuerzahlern bringt. Den Konsum von Cannabis vermindert es offensichtlich nicht:

Die USA haben haertere Cannabisgesetze als Deutschland. Am tolerantesten sind da bekanntlich die Niederlande. Nach offiziellen Studien im Auftrag der drei Regierungen sind 5 Prozent der Amerikaner, 3 Prozent der Westdeutschen und nur 2,5 Prozent der Niederlaender regelmaessige Cannabiskonsumenten (= mindestens einmaliger Konsum in den letzten 30 Tagen vor der Untersuchung. Quelle: "Monitoring the Future"-Studie, IFT, CEDRO). Mit anderen Worten, je haerter die Gesetze desto mehr wird konsumiert.

Waehrend der amerikanischen Alkoholprohibition stieg dort nach einer offiziellen Schaetzung der Jahresverbrauch an reinem Alkohol in Form von Schnaps von 1,4 auf 1,6 Gallonen pro Person.


> Wo genau liegt denn der Vorteil vom Kiffen, der eine Freigabe
> rechtfertigt?

Du tust so, als wuerde das Verbot den Konsum verhindern. Das tut es ganz offensichtlich nicht, weil es nicht durchsetzbar ist, heute weniger denn je.

Die Anzahl Anzeigen wegen Cannabis hat sich allein in den letzten 6 Jahren verdoppelt. Jeder Vierte zwischen 21-24 hat nach offiziellen Zahlen bereits Cannabis konsumiert.

Es gibt mehr Kiffer als es Waehler der FDP oder der Gruenen gibt, also Gruppen, ohne die seit Jahrzehnten keine Bundesregierung mehr zustande kam. Das Staat kann es sich nicht leisten, eine derartig grosse Gruppe fuer ein Verhalten zu kriminalisieren, das keine Dritten schaedigt. Die Anzahl Polizisten, Staatsanwaelte und Richter ist beschraenkt. Jede Anzeige wegen Cannabis haelt mindestens einen Polizisten und einen Staatsanwalt von der Verfolgung ernsthafter Verbrechen ab.

In Deutschland werden jaehrlich wahrscheinlich mehr als 150.000 kg an Cannabisprodukten im Schwarzmarkt abgesetzt, ohne dass der Finanzminister davon auch nur einen Pfennig an Steuereinnahmen sieht.

Wo liegen die Vorteile des Verbotes, die so betraechtlich waeren dass sie sogar die Kosten fuer den Steuerzahler, die Kriminalisierung von Millionen Konsumenten und die Foerderung eines gigantischen Schwarzmarkts wettmachen?

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Claus Wolf (---.rittal.de)
Datum:   30.01.01 11:18

Es ist schon erstaunlich, wie viel da plötzlich auf Studien gegeben wird.

Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.

Du schmeißt hier mit Zahlen um Dich, und meinst damit die Ungefährlichkeit von Cannabis zu beweisen.

Ich persönlich behaupte, daß Cannabis in unkontrollierten Mengen gefährlich ist. Da wir schon zwei gefährliche Drogen in Umlauf haben, braucht man doch keine dritte?

Abgesehen davon hat mir immer noch keiner den Vorteil des Kiffens genannt, bzw. die Notwendigkeit.

Alkohol ist nun einmal ein Genußmittel, das nicht nur zum Berauschen genommen wird. Hasch wird dagegen jeder nur nehmen, um den Rausch zu erfahren.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: obo (217.4.5.---)
Datum:   30.01.01 14:23

Wie Du richtig bemerkt hast, ist Cannabis eine psychoaktivbe Substanz. Der Begriff Halluzinogen ist aber schon mit einer anderen Definition belegt, sorry.

Cannabis verändert alle Sineseindrücke dahingehend, daß sie stärker wahrgenommen werden. Bekifft wird z.B. Musik intensiever erlebt ( besonders wenn man sie selbst macht), Cannabis steigert die Kreativität, eröffnet andere Sichtweisen ( Denkmodelle ) und steigert das Lustempfinden ( Sex!).

Es gibt in Deutschland ca. 8 Mio. Kiffer. Diese Leute kiffen, ob es verboten ist oder nicht. Kann es sich ein Rechtsstaat auf Dauer erlauben, daß 10% seiner Bevölkerung regelmäßig ein Gesetz brechen, ohne einen Funken Reuhe? Wohl nicht!

Cannabis ist keine Einstiegsdorge im Sinne von führt zum Heroinkonsum, sondern der erste Kontakt mit einer illegalen Droge, Da beides ( Cannabis und Heroin ) beim illegalien Dealer zu haben ist, vergrößert das Canabisverbot die Gefahr mit harten Drogen in Kontakt zu kommen.

Gäbe es Cannabis in Coffee-Shops ( wie in NL seit 26 Jahren ), dann würden auch weniger Leute in Kontakt mit Heroin kommen.

In NL sterben prozentual weniger Leute an Heroin, als in der BRD.

Es gab auf diesem Planet nur eine drogenfreie Gesellschaft, die Eskimos, Nachdem man ihnen den Alkohol gebracht hatte war es damit aber auch vorbei!

Es liegt wohl in der Natur des Menschen.


Ich selbst bin Rettungsassistent ( seit 10 Jahren im Rettungsdienst tätig )und kann bestätigen, daß ich schon viele Patienten wegen Alkohol hatte, aber noch keinen wegen Cannabis.


Legalisierung von Cannabis jetzt!

gruß obo

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Claus Wolf (---.rittal.de)
Datum:   30.01.01 16:13

Wie viele Menschen hinterziehen jährlich Steuern ohne dabei Reue zu empfinden? Garantiert mehr als 10 %. Soll man deshalb Steuerhinterziehung als Gesetzesbruch abschaffen???

Nach Euren Darstellungen von Cannabis erscheint es mir so, als könntet Ihr ohne das Zeug schlechter denken, schlechter leben, schlechter f...... als mit.

Warum braucht Ihr das Zeug? Das Leben ist doch auch ohne sehr schön?

Scheinbar habt Ihr doch eine gewiße psyschiche Abhängigkeit von Hasch, weil es Eurer Meinung nach das Leben interessanter macht.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Michael (212.123.102.---)
Datum:   30.01.01 18:47

Claus Wolf schrieb:
>Warum braucht Ihr das Zeug? Das Leben ist doch auch ohne sehr schön?

Nun Claus, das ist schwer zu beschreiben, warum man etwas konsumiert, obwohl man es eigentlich gar nicht "braucht". (Deine Frage ist eigentlich falsch gestellt: Niemand "braucht" Hasch, aber nehmen tut es so mancher doch recht gern). Schau Dich einmal nüchtern (wie auch sonst?) in der Welt um: Das wenigste was uns umgibt, brauchen wir, oder? Wir konsumieren es trotzdem auf Teufel komm raus. Zweifelst Du jeden Konsumakt an, weil das Leben auch so schon schön genug ist? Logisch wäre das.

In Deiner o.g. Frage steht für mich zwischen den Zeilen eher diese Frage: Warum denken andere anders als ich? Mein Weltbild ist nüchtern doch völlig in Ordnung und Rausch ist mir so suspekt, dass mir Menschen, die sich berauschen, unheimlich sind.

Sollte ich da richtig liegen und Dein Problem eher ein erkenntnistheoretischer Neidkomplex sein, dann beißt sich die Katze wohl in den Schwanz: Deine Frage wird man nicht beantworten können - weder mit Argumenten noch mit Schilderungen oder Erfahrungsberichten. Wie will man einem Blinden die Farbe einer Rose erklären?

Und zum Leben: Nüchtern betrachtet ist es zwar schön, aber - da von menschlichen Interessen, Fehlleistungen und von Katastrophen gebeutelt - allzu oft auch ziemlich hässlich. Hasch bringt da eine ver-rückende, distanzierende, friedfertige Dimension rein. Das kann Dir doch Dein Leben nicht vermießen, oder?
Ganz nach dem Motto: (Schön) leben und (schön) leben lassen.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: obo (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   30.01.01 19:04

Wer Steuern hinterzieht nimmt dem Staat Einnahmequellen. Gespart wird beim Staat aber immer nur da, wo es Schwache trifft, Leute ohne Lobby und vor allem Leute, die sich eine teure ( Spendenfinanzierte) Lobby nicht leisten können.

Wer Steuern hinterzieht schadet der Geninschaft!

Wer Cannabis raucht schadet keinem dritten, oder?

Dein Argument erinnert mich an einen Typ; er meinte, wenn kiffen erlaubt werden soll, weil so viele es machen, könnte man doch auch Handtaschenraub legalisieren. Du erkennst den Gedankengang wieder? Die Antwort war die selbe...

Handtaschenraub verursacht geschädigte Dritte, kifffen nicht.

Leute, die Alkohol trinken akzeptierst Du doch, oder? Warum sollen Kiffer schlechter behandelt werden?

Legalisierung von Cannabis jetzt!

gruß obo

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: obo (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   31.01.01 07:40

Du bist doch nur neidisch, weil Du keine Zahlen vorlegen kannst. Du kannst Joe doch nicht vorwerfen gut informiert zu sein.


Weil es Leute wie Dich gibt, die an uralten Desinformationen festhalten ( Einstiegsdroge ) hat es die Warheit schwer. Die Zahl der Drogentoten, die Du nicht leugnen kannst, spricht aber eine deutliche Sprache.

Wenn Deutschland, wie in diesen Tagen zu hören war, vom Bremserhäuschen wieder auf die europäische Lok soll, dann müssen wir auch bereit sein, von anderen zu lernen. In Holland betreibt man seit 26 Jahren eine sehr erfolgreiche Drogenpolitik mit Cannabis in Coffee-shops. Ein Fortschritt in der Drogenpolitik kann nur durh eine realistische Drogenpolitik entstehen, eine realistische Drogenpolitik kann Cannabis nicht verbieten!

Legalisierung von Canabis jetzt

Gruß obo

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Patrick (---.kdt.de)
Datum:   31.01.01 18:15

Ich sehe keine direkte Gefahr von Haschisch in Bezug auf Sucht .
Der Volkswirtschaftliche Schaden durch Alkohol ist wesentlich höher als durch Cannabis, abgesehen von den gesundheitlichen Folgeschäden durch exzessiven Alkoholmissbrauch.
Meines Wissens hat eine Studie sogar bewiesen, das Cannabisprodukte Schmerzen bei Patienten lindern.
Und da Deutschland in Sachen Schmerztherapie sowieso am Ende jeder Statistik liegt, hat Cannabis seine guten Seiten schon gezeigt. (Natürlich kann ich auch meine Schmerzen im Suff etränken ...)

Ich habe bis zum heutigen Zeitpunkt keine negativen Erfahrungen mit "Kiffern" gemacht, sehr wohl aber mit orientierungslosen und agressiven Schluckspechten.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Dr. Boba Fett(bounty_chillah) (---.B2.srv.t-online.de)
Datum:   31.01.01 21:42

hallo!
ich freue mich, dass sich auf dieser seite viele klardenkende menschen (gruß an michi) zusammengefunden haben um über ein thema, dass immerhin 10% der deutschen bevölkerung konkret betrifft, zu diskutieren. für mich stellt sich vor allem die frage: wie kann unser angeblich offene, linksorientierte regierung die ungerechtigkeit der illegalisierung von cannabis weiterhin vertreten? auch freue ich mich, dass leute wie claus wolf keine scheu zeigen anti-legalisierungs argumente vorzutragen, wir sind (hoffentlich) alle tolerante menschen und dieses forum dient schließlich der diskussion und nicht dem bestätigen gleicher meinung. an claus´ beitrag hat mir besonders gefallen, dass er alle typischen, auf vorurteilen beruhenden, in der gesellschaft fest verankerten argumente gegen eine legalisierung genannt hat. mich wundert jedoch, dass er trotz all der stichfesten mit verschiedenen statistiken, tests und umfragen belegten argumente FÜR eine legalisierung kein stück von seinem standpunkt abweicht.

m.f.g

bounty_chillah

ps: ich würde mich über besucher des zweiten, schon länger existierenden cannabis-forums (auch unter innenpolitik) freuen.

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Joe Wein (164.99.85.---)
Datum:   01.02.01 04:06

Claus Wolf schrieb:
>
> Es ist schon erstaunlich, wie viel da plötzlich auf Studien
> gegeben wird.
>
> Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.

Hallo Claus,

natuerlich bin ich nicht so naiv, allen Studien zu trauen. Ich habe mich aus verschiedenster Sicht mit dem Thema beschaeftigt und kenne die Argumente beider Seiten, finde allerdings die Begruendungen fuer die Verbotspolitik wenig ueberzeugend, unter anderem, weil sie sich selten auf nachpruefbare Tatsachen stuetzen.

Es steht dir auch frei, andere Studien zu zitieren, die zu anderen Ergebnissen kommen oder die Fehler in den Studien aufzeigen auf die ich mich berufe. Solange du das aber nicht tust, wirst du dir den Vorwurf gefallen lassen muessen, dass du keine Fakten vorweisen kannst die deine Meinung unterstuetzen. Es liegt nur an dir, ob du glaubwuerdig sein willst oder nicht.

Ich habe versucht, auf jeden einzelnen Einwand von deiner Seite zu einzugehen. Kannst auch du dich mit den Argumenten auseinandersetzen, die dir entgegengebracht werden?


> Du schmeißt hier mit Zahlen um Dich, und meinst damit die
> Ungefährlichkeit von Cannabis zu beweisen.

Nein, ich habe nicht behaupte dass Cannabis "ungefaehrlich" ist. Jede Droge kann schaedlich sein, wenn sie falsch verwendet wird. Sie wird umso eher falsch verwendet, je weniger Konsumenten sachlich aufgeklaert sind. Solange Verbote an die Stelle von Informationen treten koennen die Folgen nicht minimiert werden.

Cannabis ist im Vergleich zu Alkohol und Nikotin *relativ* ungefaehrlich, das heisst, das Potenzial zur Selbstschaedigung oder Schaedigung anderer ist dabei deutlich geringer als bei anderen Drogen deren Besitz in Deutschland nicht strafbewehrt ist. Dieser Zustand macht unsere Drogenpolitik unglaubwuerdig und untergraebt die Autoritaet des Staates und seiner Organe. So etwas ist Gift fuer den demokratischen Rechtsstaat.


> Ich persönlich behaupte, daß Cannabis in unkontrollierten
> Mengen gefährlich ist. Da wir schon zwei gefährliche Drogen
> in Umlauf haben, braucht man doch keine dritte?

So zu tun, als wuerde Cannabis erst nach einer Aufhebung des Verbots konsumiert werden ist etwas weltfremd. Auch Cannabis ist bereits im Umlauf, seit Jahrzehnten. 72 Jahre nach dem ersten deutschen Cannabisgesetz ist diese Droge verbreiteter denn je. Cannabis befindet sich *bereits heute* in unkontrollierten Mengen im Umlauf. Der Staat weiss genau wieviele Hektoliter Bier jedes Jahr verkauft werden, aber bei Cannabis muss er sich wegen des Verbots auf Schaetzungen verlassen. Jedes Jahr werden 15-20 Tonnen von der Polizei und vom Zoll beschlagnahmt, aber niemand weiss wie gross die vielfache Menge ist, die unertappt angebaut, eingefuehrt und mit Milliardengewinnen verkauft wird, Jahr fuer Jahr.

Die Bundesregierung geht von 2,4 Millionen aktuellen Konsumenten aus. Jeder vierte unter Vierzig hat bereits Cannabis probiert. Es gibt 45 Millionen EU-Buerger die Cannabis konsumieren, 143 Millionen aktuelle Konsumenten weltweit, nach Schaetzungen der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht bzw. des UNDCP.

1998 gab es laut Bundeskriminalamt eine sechsstellige Zahl von Ermittlungsverfahren nur wegen Cannabis, aber 20 mal soviele aktuelle Konsumenten.

Wenn das Verbot bisher den Cannabiskonsum verhindert haette, dann koennte man, je nach Einschaetzung des Gefaehrdungspotenzials vielleicht ueber eine Beibehaltung des Verbots diskutieren, aber laut zwei Studien von 1997 fuer das deutsche bzw. niederlaendische Gesundheitsministerium (auf die ich ausgerechnet vom drogenpolitischen Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Herrn Hubert Hueppe, MdB, aufmerksam gemacht worden bin) sind in Westdeutschland 3,0 % der Bevoelkerung regelmaessige Cannabiskonsumenten, aber nur 2,5 % der Niederlaender. Wenn regelmaessiger Cannabiskonsum in Deutschland haeufiger ist als in einem Nachbarland, in dem Cannabis seit 1976 offiziell toleriert wird, dann kann von einer wirksamen Verhinderung des Konsums durch das Strafgesetz keine Rede sein.

Tatsaechlich stehen die Mittel, die derzeit fuer die Strafverfolgung ausgegeben werden, fuer andere staatliche Aufgaben nicht mehr zur Verfuegung. Ebenso entgehen dem deutschen Fiskus die Steuereinnahmen aus dem Handel, die in den Niederlanden erhoben werden (z.B. Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer der Coffeeshopbetreiber). Der Mangel an finanziellen Mitteln macht die Drogenpraevention weniger wirksam, ebenso der Glaubwuerdigkeitsverlust des Staates bei der Drogenaufklaerung. Wer glaubt, mit einem Cannabisverbot eine wirksame Drogenpolitik betreiben zu koennen, der ist auf dem Holzweg.


> Abgesehen davon hat mir immer noch keiner den Vorteil des
> Kiffens genannt, bzw. die Notwendigkeit.

Claus, das verstehe ich vollkommen! Mich hat naemlich bis jetzt auch noch keiner von der Notwendigkeit des "Musikantenstadels" ueberzeugen koenen. Trotzdem bin ich nicht dafuer, jeden einzusperren der sich sowas gerne im Fernsehen ansieht. Soviel Toleranz muss sein. ;-)

Der Zweck des Strafrechts ist nicht, alles zu verbieten, was nicht notwendig ist (und an dem vielleicht ein grosser Teil der Bevoelkerung keinen Gefallen findet, z.B. homosexuellem Geschlechtsverkehr).

Die Polizei ist nicht dazu da, um den persoenlichen Geschmack oder persoenliche Wertvorstellungen anderen aufzuzwingen, sondern um uns vor Verbrechern zu schuetzen. Der Zweck des Strafrechts ist es, die Verletzung der Grundrechte anderer zu verhindern bzw. zu bestrafen, wie zum Beispiel bei Diebstahl, Mord oder Vergewaltigung. Warum sollte es ein Verbrechen sein, wenn sich jemand ein bestimmtes Kraut in die Pfeife stopft oder damit Plaetzchen backt die er selbst konsumiert?


> Alkohol ist nun einmal ein Genußmittel, das nicht nur zum
> Berauschen genommen wird. Hasch wird dagegen jeder nur
> nehmen, um den Rausch zu erfahren.

Selbst wenn das so waere, was willst du damit eigentlich beweisen? In beiden Faellen handelt es sich um eine Form von Genuss. Solange damit kein Schaden verbunden ist, wie z.B. Leberzirrhose, ist Genuss doch nicht pauschal zu verurteilen. Oder siehst du das anders?

Alkohol ist ausserdem nicht nur ein Genussmittel sondern auch eine Droge. Die "Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefaehren, e.V." schreibt dazu:

"Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfaßt nicht nur Cannabisprodukte, Halluzinogene, Stimulantien, Schnüffelstoffe, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z.B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuß- und "Lebens"mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab".

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de

 Re: Cannabis in Deutschland
Autor: Joe Wein (164.99.85.---)
Datum:   01.02.01 04:42

Claus Wolf schrieb:
>
> Wie viele Menschen hinterziehen jährlich Steuern ohne dabei
> Reue zu empfinden? Garantiert mehr als 10 %. Soll man deshalb
> Steuerhinterziehung als Gesetzesbruch abschaffen???

Auch bei Steuerhinterziehung, die oft als Kavaliersdelikt betrachtet wird, gibt es Geschädigte. Die hinterzogenen Steuern zwingen den Staat entweder zu Kürzungen bei sozialen Aufgaben und zu höherer Besteuerung der ehrlichen Steuerzahler. Bei Steuerhinterziehung gibt es geschädigte Dritte.

Ganz anders bei Cannabisdelikten. Welcher Dritte wird geschädigt wenn jemand ein Gramm Cannabis zuhause im Küchenschrank liegen hat um es selber zu rauchen? Welcher Dritte wird geschädigt wenn jemand zum späteren Eigenkonsum eine Cannabispflanze im eigenen Garten stehen hat?

Wenn der Gesetzgeber hier mit Strafe droht überschreitet er seine Kompetenzen.

Apropos Steuerhinterziehung: Es gibt bemerkenswerte Parallelen zwischen Steuerhinterziehung und dem VERBOT von Cannabis. Ein Staat der den Cannabisverkauf Schwarzhändlern überlässt die keinen Pfennig Steuern zahlen schädigt die Gemeinschaft auf die selbe Weise wie Steuerhinterzieher: Dringend benötigte Einnahmen entfallen und die Allgemeinheit zahlt die Rechnung.

Während der amerikanischen Alkoholprohibition vermisste man auch die ab dem Verbot entfallenen Biersteuern und Branntweinsteuern. Es wurde zwar illegal weitergetrunken, aber nun steuerfrei. Für den Fiskus blieben statt Einnahmen nur ständig steigende Kosten für die Strafverfolgung der Schmuggler und Schwarzhändler, bis zum Tag der Alkohollegalisierung. Es war kein Zufall, dass die Gegner der Prohibition mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise die Oberhand gewannen: Man konnte sich das Verbot ganz einfach nicht mehr leisten.


> Warum braucht Ihr das Zeug? Das Leben ist doch auch ohne sehr
> schön?

Glaubst du etwa wirklich dass alle Gegner des Verbotes abhaengige Konsumenten seien? Solche Unterstellungen haben in keiner sachlichen Diskussion etwas verloren.

Man muss doch auch keine Frau zu sein um fuer Gleichberechtigung zu sein, oder Auslaender um gegen Auslaenderfeindlichkeit aufzutreten.

Gegen das Verbot zu sein heisst nicht, den Cannabiskonsum zu befuerworten. Es heisst nur, dass man das Verbot fuer schaedlicher haelt als die Legaliserung.

Niemand von uns hat einen Vorteil von diesem Verbot, das weder den Konsum verhindert noch die Schaeden reduziert, obwohl es uns Steuerzahler Milliarden kostet. Niemand von uns hat einen Vorteil davon, wenn die Polizei gegen Kiffer ermittelt statt gefaehrliche Gewaltverbrecher zu stellen. Niemand von uns hat einen Vorteil davon, wenn kriminelle Banden mit dem durch das Verbot aufrechterhaltenen Schwarzmarkt Millionen verdienen. Niemand von uns hat einen Vorteil davon, wenn der Cannabishandel voellig ohne Alterskontrollen stattfindet. Niemand von uns hat einen Vorteil davon, wenn die Gleichstellung von Cannabis mit harten Drogen Heroin, Kokain und Amphetamine verharmlost.

Deshalb sollten wir, wie unsere Nachbarn in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz die Konsequenzen daraus ziehen und endlich eine realistische, pragmatische Drogenpolitik betreiben statt veralteten Ideologien zu folgen.

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de