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"Heroinabgabe ist gut, Entkriminalisierung besser"
Datum : 28.2.2002 Heroinabgabe ist gut, Entkriminalisierung besser Zum Start des Modellprojekts "Heroingestützte Behandlung Opiatabhängiger" in einer Bonner Heroinambulanz erklären die gesundheitspolitische Sprecherin der PDS-Fraktion, Ruth Fuchs, und die innenpolitische Sprecherin Ulla Jelpke: Der Startschuss für das Modellprojekt kommt reichlich spät. Die alte Politik der Kriminalisierung Drogensüchtiger ist lange gescheitert. Eine Korrektur ist überfällig, damit Drogensucht nicht mehr als Kriminalität, sondern als Krankheit behandelt wird,. Auch die Kritik von Experten an dem Modellprojekt ist berechtigt: Das Projekt hätte schon vor Jahren begonnen werden müssen. Die Beschränkung des Projekts auf Schwerstabhängige kann zu einer "Zwei-Klassen-Sucht" führen. Vor allem sollte die deutsche Politik endlich auch von den Erfahrungen der Nachbarländer lernen. In der Schweiz verordnen Ärzte seit 1994 Heroin an Süchtige. In 21 Städten ist seitdem eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes der Süchtigen zu beobachten. Auch die Zahl der Todesfälle ging zurück. 40 Prozent der Abhängigen fanden wieder eine Arbeit, die Beschaffungskriminalität ging deutlich zurück. All das zeigt: Eine Korrektur der falschen, repressiven Drogenpolitik ist überfällig. Den richtigen Erklärungen zum jetzigen Heroinprojekt, der Teufelskreis aus Verelendung und körperlichem Verfall der Drogensüchtigen müsse endlich gestoppt werden, müssen weitere Taten folgen. Die PDS wird ihren im Bundestag liegenden Antrag zur Entkriminalisierung des Drogenkonsums nunmehr im federführenden Gesundheitsausschuss zur Abstimmung aufsetzen und dann ins Plenum einbringen. Hier geht es zu unserer Briefseite, hier zu Links und Dokumenten zur PDS. Hier geht es zu unserer Linkseite zur Parteipolitik, mit Thesenpapieren der Parteien und unseren Erwiderungen darauf, Links zu parteipolitischen Onlineforen sowie zu den Listen der Abgeordneten der Fraktionen im Bundestag. |