Welche Aufgaben hat die Drogen- und Suchtkommission?

Mitglieder der Drogen- und Suchtkommission

Welche Aufgaben hat die Drogen- und Suchtkommission ?

Das Bundesministerium für Gesundheit hat eine Drogen- und Suchtkommission berufen, der Experten aus Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften und Praktiker, sowie ein Vertreter der Betroffenen und ein Journalist als Beraterin und Berater angehören. Das 14 köpfige Gremium hat sich am 8. Dezember 1999 in Berlin konstituiert. Bereits 1992 hatte das Bundeskabinett ein Vorläufergremium, das den Namen "Nationaler Drogenrat" trug, beim damaligen Bundesminister für Gesundheit berufen. Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer nahm die Konstituierung zum Anlass, die Grundzüge der Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung zu betonen. Sie umfassen die vier Säulen der Aufklärung, Prävention, Hilfe und Strafverfolgung des kriminellen Drogenhandels.

Die Ministerin: "Wir sind es zunehmend gewöhnt, auf Gefühle des Unbehagens mit Konsumverhalten zu reagieren, wobei sich die Muster dieses Verhaltens sowohl auf einen Konsumartikel selbst als auch auf eine psychoaktive Substanz beziehen können." Angesichts der großen Gefahren des Missbrauchs legaler Drogen, wie Tabak und Alkohol, erscheine die bisherige Fixierung auf die klassischen Betäubungsmittel als überholt. Die Sucht- und Drogenpolitik werde die strukturelle Suchtprävention, die krank machende gesellschaftliche Lebens- und Arbeitsbedingungen vermeide, berücksichtigen. Die Ministerin legte der Drogen- und Suchtkommission deshalb zum einen die Prävention als Aufgabe besonders ans Herz. Denn der beunruhigende Trend eines gesteigerten Tabak- und teilweise auch Alkoholkonsums unter Kindern und Jugendlichen erfordere ein wirksames Konzept, das den Einfluss aller Faktoren berücksichtige. Hierzu gehöre zum einen die Werbung, die ein positives Image und Identifikationsmuster schaffe, zum anderen die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Tabak und Alkohol sowie die Kraft der Vorbilder im Umfeld der jungen Menschen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, eine Behörde des Bundesgesundheitsministeriums, hat hierzu in ihrer jüngsten Kampagne "Rauchfrei" Materialien sowie neue Fernseh- und Kinospots entwickelt, die diesem Trend entgegensteuern.

Des weiteren soll die Kommission dazu beitragen, einen neuen Nationalen Aktionsplan Drogen und Suchtmittel zu entwickeln, der die wichtigen Aspekte und Maßnahmen in diesem Bereich auf allen Ebenen umfasst. Hierzu werden in einem weiteren Schritt die Länder und alle gesellschaftlichen Gruppen einbezogen werden, um zu einem möglichst breiten Konsens zu gelangen.

Bundesgesundheitsministerin Fischer: "Ich danke dem alten Nationalen Drogenrat für seine langjährige Arbeit und freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den wieder berufenen und den neu ernannten Mitgliedern."

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Christa Nickels: "In vielen Gesprächen mit Verbänden und Einzelpersonen konnte ich Unterstützung für den Paradigmenwechsel in der Drogen- und Suchtpolitik finden und wichtige Synergieeffekte mobilisieren. Die Drogen- und Suchtkommission wird dabei zukünftig eine wertvolle Hilfe für die Bundesregierung im Interesse der Betroffenen sein."