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30-Gramm-Zone Deutschland! (BND, 07.11.2002)
07.11.02
Pressemitteilung des Bundesnetzwerks Drogenpolitik (BND) bei Bündnis
90/Die Grünen
30-Gramm-Zone Deutschland!
Wir vom BND fordern die sofortige Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zugunsten
der Schleswig-Holsteinischen Regelung: Straffreiheit für 30g Cannabis ohne Einschränkungen!
In den Zeiten finanzieller Not ist es den Gerichten nicht zuzumuten, sich mit solchen Bagatelldelikten
herumzuschlagen, und dafür z. B. Gewaltverbrecher laufen zu lassen. In Großbritannien hat man das
schon eingesehen und Cannabis weitgehend aus dem Strafrecht herausgenommen.
Auf der anderen Seite ist es dem freien Bürger und Cannabiskonsumenten nicht zuzumuten, sich wegen des
Cannabisverbots auf den gefährlicheren Alkoholkonsum einlassen zu müssen (siehe Roques-Studie).
Es ist in Deutschland ja nicht so, als würden sich die Jugendlichen durch das Cannabisverbot vom Konsum
abhalten lassen, im Gegenteil! Gerade die Horrormärchen und Panikmache der konservativen Seite machen
eine realistische Aufklärung unmöglich. Und genau darin liegt die Gefahr, und nicht im Herumtragen von
30g Cannabis!
Von konservativer Seite, und darunter kann man auch Frau Caspers-Merck fassen, wird versucht, harmlose
Cannabiskonsumenten unter einen Gesetzesterror zu zwingen, der niemandem etwas bringt.
Man sollte eigentlich darüber nachdenken, nachhaltige Drogenpolitik zu gestalten, das bedeutet: den Weg
vom Produzenten zum Konsumenten legal zu machen und unter staatliche Kontrolle zu bringen, was zur
Qualitätskontrolle, zum Jugendschutz und für die Einnahme von Steuern auf Cannabisprodukte unerlässlich
ist. Denn wollte man die gesamte deutsche Kifferschaft ins Gefängnis sperren, müsste man mindestens Sylt
in Alcatraz verwandeln!
Silke Kolwitz, Sprecherin des BND
Bundesnetzwerk Drogenpolitik (BND)
bei Bündnis 90/Die Grünen
Lettestr. 3
10437 Berlin
Tel: (030)-44716904
Fax: (030)-44716905
Email:
bndbuero@drogenpolitik.net
www.bndrogenpolitik.de
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