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Kuschen vor Schill? Deutsche AIDS-Hilfe e.V. protestiert gegen Abbau von Spritzenautomaten in Hamburger GefängnissenBerlin (ots) - Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) protestiert gegen den am gestrigen Montag erfolgten Abbau von Spritzenautomaten in der Hamburger Justizvollzugsanstalt Vierlande und die Einstellung des Spritzenumtauschs per Handvergabe in zwei weiteren Hamburger Haftanstalten. Damit ist die paradoxe Situation entstanden, dass international beachtete und als erfolgreich anerkannte Projekte abgeschafft wurden, die anderen Ländern als Vorbild dienen. Das bringt große Gefahren für die Gesundheit der Gefangenen mit sich: Es ist davon auszugehen, dass bis zu einem Drittel der Gefangenen in deutschen Strafanstalten Drogen spritzen, aufgrund fehlender steriler Spritzen oftmals mit gebrauchten. Drogenkonsum mit benutzten Spritzen aber gehört zu den Hauptübertragungswegen von HIV und Hepatitis. Nur die Vergabe steriler Spritzen kann also - neben der Vermittlung bestimmter Konsumregeln ("Safer Use") - das HIV- und Hepatitis-Übertragungsrisiko entscheidend senken. Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. fordert daher den Hamburger Justizsenator auf: Herr Kusch, kuschen Sie nicht vor Herrn Schill! Spritzenvergabeprojekte in Hamburger Gefängnissen können Leben retten und müssen umgehend wieder eingeführt werden! Inhaftierte haben das gleiche Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit wie die Menschen "draußen" auch - das muss auch und gerade für Drogen gebrauchende Gefangene gelten. Hintergrundinformationen
ots Originaltext: Deutsche AIDS-Hilfe |