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"Wende" in DrogenpolitikBis zu lebenslange
Haft für Dealer, Überprüfung aller Drogenpräventionsvereine
Eva Linsinger
Schladming/Wien
- "Die liberale Drogenpolitik ist kläglich gescheitert." So donnerte Gesundheitsstaatssekretär
Reinhart Waneck Höhere Strafen Demnach sollen
die Strafen im Suchtgiftbereich erheblich verschärft werden. Bis zu lebenslang
soll hinter Gitter wandern, wer mit anderen führend mit größeren
Suchtgiftmengen dealt (Böhmdorfer: "Drogenbosse"), zwischen drei und fünfzehn
Jahren, wer "Mitglied einer Bande" ist. Das härtere Vorgehen im Drogenbereich
wird aber auch Konsumenten treffen. Mittel dafür ist die so genannte Grenzmenge,
die besonders bei Heroin abgesenkt werden soll. Bisher lag die Grenzmenge bei
Heroin bei fünf Darum gehe es auch nicht, kontert Wiens Gesundheitsstadtrat Sepp Rieder (SPÖ): "Das ist ein Missverständnis oder eine Lüge." Zur Unterscheidung zwischen Vergehen und Verbrechen sind Grenzmengen von Drogen festgelegt. Wird jemand mit weniger als der Grenzmenge erwischt, kann er therapiert statt bestraft werden, hat jemand mehr dabei, gilt er als Dealer. Mit der Absenkung der Grenzmenge, so Wiens Drogenkoordinator Peter Hacker, "werden mehr Suchtkranke ins Gefängnis wandern". Weitere Konsequenz:
Wer eine geringe Menge der Grenzmenge (zehn bis 20 Prozent) einer Droge dabeihat,
dessen Anzeige wird zurückgelegt. Künftig wird es also mehr Anzeigen
geben - was Waneck nur recht ist: "Auch Kleinverbraucher sollen nicht sicher
sein, ohne Strafe davonzukommen." Denn: "Überall, wo es eine restriktive
Drogenpolitik gibt, ist der Drogenkonsum zurückgegangen." Diese Behauptung
stützt Waneck auf einen Vortrag von Michael Koch, der in Schladming meinte:
"China ist ein Quelle: Der
Standard Kommentar von Legalize Vorarlberg: Soso, "Es gibt keine weichen Drogen. Alle Drogen sind illegal und gefährlich". Ein selten dummes, ja schlichtweg falsches Statement. Und so etwas von einem Gesundheitsstaatssekretär, unfassbar für uns. Reinhart Waneck wird also in Zukunft alles daran setzen anderen Menschen ihr Leben zu verderben. Mehr Jugendliche sollen verhaftet werden, mehr Süchtige sollen ins Gefängnis wandern, Jugendliche sollen wieder an den Folgen verschmutzer XTC Pillen sterben weil Projekte wie das Wiener "Check it" nicht weitergeführt bzw. ausgeweitet werden. Und dies obwohl sich das schweizer Konzept zusehends bewährt, das amerikanische Repressionskonzept jedoch noch nie funktioniert hat und trotz unglaublichem Aufwand gescheitert ist. Tolles Konzept Herr Gesundheitsstaatssekretär. Aber solange sich noch eine uninformierte Mehrheit für ihre Panikmache findet wird der Herr Waneck wohl nicht davon ablassen. legalize
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