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Schlaf des Vergessens

Geschäft mit dem schleichenden Tod

Der Spiegel 53/1949

Ägypten ist der größte Verbraucher. Gleichzeitig auch Umschlagplatz für Marseille und Monte Carlo, London und New York. Die Narghileh, die arabische Wasserpfeife, die dem Kaffeehausbesucher sofort an den Tisch gebracht wird, dient als bequemes Rauchwerkzeug. Haschisch wird in Zigaretten gedreht oder in türkischen Kaffee gestreut.

An Variationen fehlt es nicht: von leichter Animierung bis zu schwerer Sucht und dem tiefen "Schlaf des Vergessens" im verborgenen Kämmerlein. Buntschillernden Träumen und Halluzinationen folgen die Sucht nach dem Gift, Verfolgungswahn und schließlich Lähmung des Zentralnervensystems.

Das laster des "schleichenden Todes" erobert immer neue Gebiete. Es zerstört immer mehr Menschen.

(...)

Das Übel ist kaum an der Wurzel zu fassen. Zwischen Tigris, Taurus und Sinai gibt es immer irgendwelche Anbaumöglichkeiten. Die Bauern sind arm: oft fast leibeigene Sklaven des Feudalherrn. Der Riesenverdienst reizt: Süchtige zahlen jeden Preis.