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  http://science.orf.at/science/news/3841

Cannabis: Gut für die Libido

Der Cannabis-Wirkstoff THC steigert die sexuelle Bereitschaft. Das bestätigen jüngste Untersuchungen an weiblichen Ratten. Zuletzt hatte Cannabis vor allem wegen seiner Gefährlichkeit für den Straßenverkehr für öffentliche Diskussionen gesorgt. Nun wurden Forschungsergebnisse bekannt, die sich anderer "Nebenwirkungen" von Haschkonsum annehmen.

THC steigert Libido
 
Der Cannabiswirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) steigert die Libido weiblicher Ratten. Das berichtet die deutsche Netzeitung unter Berufung auf die neueste Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS).

Dabei seien sowohl Progesterone (weibliche Sexualhormone) als auch Dopamine (Botenstoffe des Gehirns) beteiligt.

Die Versuchsanordnung

Die Versuche wurden von Wissenschaftlern des Baylor College of Medicine in Houston an Tieren durchgeführt, denen die Eierstöcke entfernt worden waren. Die dadurch minimierte Libido der Ratten konnte durch die Verabreichung von Sexualhormonen reaktiviert werden. Bereits nach der Zuführung von Östrogenen stieg das "sexuelle Grundinteresse" der weiblichen Ratten wieder ein wenig. Das Interesse wuchs jedoch deutlich, als der Cannabiswirkstoff THC hinzukam. Allerdings nur bis zu einer kritischen optimalen Menge: Mehr THC führte wieder zu abnehmendem Sex-Appetit.

Hormon-Blockade aufgehoben

Grund für den libidofördernden Effekt von Cannabis ist ein Netzwerk von Hormonen. Eine Blockade der Rezeptoren für das Sexualhormon Progesteron oder den Neurotransmitter Dopamin verhinderte die Steigerung der weiblichen Empfänglichkeit. THC baute diese Blockade zum Teil ab und steigerte
so die Libido der Ratten.

Cannabis

Cannabis ist ein Rauschmittel, das aus dem Harz der weiblichen Blüten von Hanf gewonnen wird. Die Rauschwirkung beruht auf
den im Hanfharz enthaltenen ätherischen Ölen, v.a. auf dem Stoff Tetrahydrocannabinol (THC).

Mehr über Cannabis

Körpereigene Cannabiswirkstoffe

Tiere und Menschen verfügen über zahlreiche Rezeptoren für Cannabiswirkstoffe: in vielen Organen und Geweben, z.B. im Gehirn und in den Geschlechtsorganen. Körpereigene Cannabinoide beeinflussen u.a. die Produktion von Spermien, ihre Beweglichkeit und Fähigkeit, Eizellen zu befruchten.

Am bekanntesten ist aber wohl die Rolle bei der Schmerzempfindung: Chronisch kranke Patienten und viele Ärzte fordern deshalb die medizinische Nutzung von Hanfprodukten.