|
DEA und Hanfverbot (USA)
Die amerikanische Bundesdrogenpolizei DEA will Lebensmittel die Hanf enthalten künftig als Marihuana einstufen. Hanfbier, das mit Industriehanf mit unter 0,3 % THC gewürzt wird, wie es selbst im Flugzeug des damaligen Präsidenten Clinton ("Air Force One") ausgeschenkt wurde, soll damit illegal werden. Ebenfalls verboten werden leckere Knabbereien auf Basis von Hanfsamen oder Speiseöl aus Hanf, das reich an mehrfach ungesätigten Fettsären ist. Dabei ist es unerheblich, ob man einen ganzen LKW voll davon verspeisen müsste, um auf eine Rauschdosis zu kommen. Sogar Kosmetikartikel sind von der DEA-Entscheidung betroffen. Nach dem amerikanischen Drogengesetz CSA sind sterile, nicht keimfähige Hanfsamen ebenso wie Hanffasern kein "Marijuana" (Cannabis). Jedoch haften den Hanfsamen winzige Spuren von THC an, viel zuwenig um eine Wirkung zu erzielen, selbst wenn man sie kiloweise verspeisen würde. Die DEA will die Tatsache ausnutzen, dass der CSA auch den künstlich herstellbaren Cannabiswirkstoff THC als kontrollierte Substanz einstuft, um aus Hanfsamen produzierte Lebensmittel zu verbieten. Worum es wirklich geht: Etwa 20 Millionen Arbeiter und Angestellte in den USA müssen sich pro Jahr einem Drogentest unterziehen. Die Labors die diese Untersuchungen durchführen machen einen Jahresumsatz von 1 bis 2 Milliarden Dollar damit. Manche Labors haben politisch gute Beziehungen. Ein "Drogenzar" der US-Regierung betrieb später selbst ein Testlabor. Die Umsätze der Testlabors gehen jedoch seit Jahren zurück. Die Tests stellen keinen aktuellen Drogeneinfluss fest sondern Tage und Wochen zurückliegenden Konsum. Probleme vermeiden sie keine: Weichen getestete Arbeitnehmer auf legale Drogen aus, dann vergrössert das die Probleme bei genau der Droge, die Arbeitgebern mehr Verluste beschert als jede andere Droge, dem Alkohol! Cannabis ist länger nachweisbar als andere Drogen und wird mit Abstand am häufigsten entdeckt. Mehrfach waren hanfhaltige Lebensmittel als Ausrede für einen positiven THC-Test verwendet worden. Wenn die Tests als nutzlos erkannt werden, gehen der Industrie Milliardenumsätze verloren. Ein anderer Beweggrund ist, dass die DEA mit dem Verbot von Hanf als Lebensmittel der möglichen Legalisierung von Industriehanf den Wind aus den Segeln nehmen will. Die USA sind das einzige G8-Land in dem der Anbau von Industriehanf illegal ist. Die DEA befürchtet, dass das Verbot von "Marijuana" schwerer aufrechtzuerhalten ist, wenn Hanf wieder legal wie Mais oder Kartoffeln wächst, trotz der anderslautenden Erfahrungen aus Kanada, Japan und Europa. Der amerikanische Chemiker Robert Goodman, seines Zeichens Experte für Lebensmittel-, Arzneimittel- und Drogenrecht, wies darauf hin, dass die DEA-Interpretation gegen geltendes Recht vertösst. Damit müsste die DEA vor Gericht unterliegen, die Hanfindustrie also recht bekommen: What I will simply point out to DEA is that the exemption is not wide enough, inasmuch as hemp foods may still be sold legally without a prescription under the Federal Food, Drug and Cosmetic Act, and are non-narcotic, and therefore CSA 811(g)(1) requires the attorney general to exempt such substances from the schedules of controlled substances.
Honolulu Advertiser: Makers Of Hemp Products To Fight DEA
[02.10.2001] |