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Drogen in ChinaAm Mittwoch, 26.06., wurde der internationale Anti-Drogen-Tag in China mit Dutzenden von Hinrichtungen begangen. Doch der Drogenhandel wird so nicht gestoppt. Laut des Jahresberichts 2001 der UN-Behörde ODCCP ist China trotz extrem harter Drogengesetze der Weltführer bei der Herstellung von ATS (Amphetamin und verwandte Drogen, wie z.B. Ecstasy). 54% der weltweit beschlagnahmten Menge wurden in China aufgegriffen. Voriges Jahr wurden in China 207 Millionen Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt. Sie sind als "Kopschüttelpillen" bekannt. China ist ausserdem ein führender Produzent von Pseudoephedrin, einem Grundstoff zur Herstellung von Methamphetamin ("Crystal", "Ice", "Yaba"). Schon ab 50 Gramm Heroin kann die Todesstrafe verhängt werden. Voriges Jahr wurden in China fünfmal mehr Hinrichtungen bekannt, als im Rest der Welt zusammengenommen. Trotz harter Strafen und nichtrechtsstaatlicher Verhältnisse verbreitet sich der Konsum illegaler Drogen. Wie wirkungslos die Repression ist, können auch offizielle Medien nicht verschleiern. Die Zeitung "China Daily" spricht von "steil wachsendem Drogenhandel und -gebrauch im Lande." Inoffizielle Schätzungen sprechen von 7 bis 9 Millionen Drogenabhängigen (Quelle: taz, Spiegel).
29 Hinrichtungen zum Anti-Drogen-Tag
[Spiegel, 26.06.2002] Bitte beachten Sie auch: Drogen in Japan, Korea, Singapur. |