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CannabisLegalNews (Nummer 86, 22.11.2002)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. CDU-Vorstandsmitglied für Cannabis-Legalisierung
1. CDU-Vorstandsmitglied für Cannabis-Legalisierung
Die Bundesvorsitzende des CDU-nahen Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Barbara Wnuk-Lipinski, hat sich gegenüber der "Bild am Sonntag" für eine Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. Die christdemokratische Nachwuchspolitikerin ist Mitglied im Bundesvorstand der CDU.
Auch in anderen Bereichen forderte die 26-Jährige ein Umdenken ihrer Partei. «Junge Leute müssen früher mit der Ausbildung fertig werden. Deshalb gehört auch die Wehrpflicht abgeschafft», verlangte sie. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, «Haschisch und Marihuana zu legalisieren». Weiche Drogen sollten aus der Kriminalität herausgeholt werden. Heftig griff Wnuk-Lipinski die rot-grüne Koalition an: «Ich kenne viele junge Leute, die auswandern wollen, wenn die weiter so eine Politik machen», sagte die CDU-Politikerin.
Im Mai diesen Jahres brachte der Kreisverband Flensburg der Jungen Union auf dem Schleswig-Holstein-Tag der Organisation eine Entschliessung für die Cannabisreform ein.
CDU-Vorstandsmitglied findet Christdemokraten altbacken [Yahoo! Schlagzeilen, 17.11.2002]
Homepages des RCDS:
Politik mit Perlenkette [Spiegel, 10.09.2002]
Junge Union Flensburg für Cannabisreform [CLN#65, 07.06.2002]
Konservative und Cannabisreform:
2. Report Mainz warnt vor Legalisierung
In einer Sendung unter dem Titel "Legalize it? - Die verschwiegenen Gefahren des Cannabis-Konsums" sprach sich Report Mainz gegen eine Liberalisierung bei Cannabis aus. Dabei werden ideologische Feindbilder und Mythen wie vom enormen Anstieg des Wirkstoffgehalts ausgepackt:
Das Naturprodukt Cannabis wird von vielen Alt-68ern und Linken aufgrund hedonistischer Erfahrungen verherrlicht. Doch die Partydroge ist heute durch gezielte Pflanzenzucht um ein Vielfaches potenter als in den 70er Jahren und weitaus heimtückischer.
Ein stationär behandelter junger Mann im Krankenhaus Eppendorf kam zu Wort, der unter dem Dauerkonsum von Cannabis unfähig war, sein Leben zu bewältigen. Die Sendung nannte eine Zahl von 3,5 Millionen regelmässigen Konsumenten und Probierern, von denen jeder Zehnte abhängig werde. Auch eine Mannheimer Studie wurde erwähnt, wonach Cannabis bei bereits dazu veranlagten Menschen eine Schizophrenie zum Ausbruch bringen kann.
Dass es exzessiven, schädlichen Konsum von Cannabis gibt, wird von niemandem bestritten. Doch Problemfälle wie in der Sendung gezeigt beweisen nur, dass das jetzige Verbot ungeeignet ist, solche Probleme zu verhindern. Im Gegenteil, die Kriminalisierung der Konsumenten ist mit daführ verantwortlich, dass offene Gespräche kaum stattfinden. Aufklärung darüber, was Gebrauch und was Missbrauch ist, unterbleibt. Hilfe wird erst dann gesucht, wenn jemand mit seinen Problemen nicht mehr alleine fertig wird. Wenn Konsumenten tatsächlich erst dann von den Risiken von Cannabis erfahren, wenn sie sich in ärztliche Behandlung begeben, wie in der Sendung dargestellt, dann zeigt das, wie verkehrt die derzeitige Mittelverteilung bei Repression und Aufklärung ist.
Die Sendung blieb die Antwort darauf schuldig, warum rund 3 Millionen problemfreier Konsumenten zu Kriminellen gestempelt werden müssen, wenn damit keine Probleme gelöst werden. Sie versuchte, mit den Problemen bei 13-jährigen Konsumenten (die durch das jetzige Verbot gar nicht geschützt werden) die Verfolgung von über 18-Jährigen zu begründen. Das ist oberflächlich und wenig überzeugend. Zahlreiche kritische Beiträge im Online-Forum des SWR waren die Folge.
Manuskript der Sendung vom 18.11.2002
Online-Forum von Report Mainz:
3. Bayern: Neuer Verurteilungsrekord bei Drogen
Während die Verurteilungszahlen bei anderen Delikten zurückgegangen sind, wurde voriges Jahr bei Verurteilungen aufgrund des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) ein neuer bayerischer Höchststand erreicht:
Entgegen der positiven Gesamtentwicklung ist bei den Betäubungsmitteldelikten ein signifikanter Anstieg der Verurteiltenzahl um 5,69 Prozent auf nunmehr 10.899 zu verzeichnen. Schon in den Jahren zuvor war insoweit jeweils eine Zunahme festzustellen. Die Steigerungsraten fallen von Jahr zu Jahr höher aus (1999: 2,33 Prozent; 2000: 4,24 Prozent). Bei Jugendlichen, das heißt Personen zwischen 14 und 18 Jahren, nahm die Zahl der wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz Verurteilten 2001 gar um 15,15 Prozent zu, bei Heranwachsenden, also Personen zwischen 18 und 21 Jahren, um 9,05 Prozent. "Die besondere Anfälligkeit von Jugendlichen und Heranwachsenden für Betäubungsmittelverstöße empfinde ich als äußerst besorgniserregend", so der Justizminister.
Vor zwei Monaten berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass laut einer neuen Studie Schüler in München im Vergleich zu Altersgenossen in anderen deutschen Großstädten führend im Konsum von Alkohol und Cannabis sind. Anstatt die eigene Politik zu hinterfragen, sucht Justizminister Weiß Sündenböcke für den Anstieg, von drogenpolitischen Reformen der Bundesregierung bis zur Legalisierungskampagne der Grünen Jugend. Daß die eigene, repressive Politik eine kontraproduktive Wirkung haben könnte, kommt der Bayerischen Staatsregierung scheinbar nicht in den Sinn.
"Wieder weniger Verurteilte, aber mehr Drogentäter" [Bayerisches Staatsministerium der Justiz]
Legalisierungskampagne der Grünen Jugend:
Münchner Schüler führend bei Alkohol und Cannabis [CLN#78, 27.09.2002]
Das Verbot verhindert den Jugendschutz
4. Hanfparade-Sprecher auf Pro Sieben
Martin Müncheberg vom Bündnis Hanfparade e.V. war am Montag, 18.11.2002 um 22:20 bei Stefan Raab / TV-Total auf Pro Sieben zu Gast. Raab und Müncheberg sprachen über die Hanfparade und Hanf als Nutzpflanze. Raab stellte seine neue CD vor. "Gebt das Hanf frei" basiert auf einer Rede des Direktmandatsträgers der Grünen, Hans-Christian Ströbele, auf der Hanfparade 2002.
TV Total Homepage:
Homepage der Hanfparade:
Homepage von Hans-Christian Ströbele:
5. Hanfparade 2003 am 23. August
Die siebte Hanfparade ist angemeldet. Die Parade findet seit 1997 alljährlich statt.
Pressemitteilung zur HANFPARADE2003
Pressemitteilung des Bündnis Hanfparade e.V.:
6. Wir berichteten vorige Woche
Justizminister verschieben Vereinheitlichung auf 2004
7. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
28.02.2003-02.03.2003 Bern (CH): CannaTrade
Unsere Ankündigungen sowie Links finden Sie bei unseren Terminen:
Wissen Sie von Veranstaltungen? Schreiben Sie uns! Mit freundlichen Grüßen Joe Wein Kontakt: info@cannabislegal.de Anmeldung: cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com |