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CannabisLegalNews (Nummer 22, 03.08.2001)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Kasten Bier im Kofferraum - Führerscheinentzug? 1. Kasten Bier im Kofferraum - Führerscheinentzug? Die ehemalige Drogenbeauftragte Christa Nickels hat in einem Brief angekündigt, die Fraktion der Grünen werde Anhörungen zur Führerscheinverordnung durchführen. Im Juni 2000 beschlossen die Grünen auf ihrem Bundesparteitag in Münster: "Die - verfassungswidrige - Behördenpraxis ist einzustellen, Hanfkonsumenten grundsätzlich (auch dann, wenn nie unter Konsumeinfluß Auto etc. gefahren wurde) den Führerschein zu entziehen" (sehen Sie dazu einen Artikel von Joachim Eul). Derzeit reicht der einfache Besitz von Cannabis bereits zum Entzug des Führerscheins bzw. für die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung, während das bei Alkohol erst beim Fahren im betrunkenen Zustand der Fall ist. "Das wäre gleichbedeutend damit, einem Menschen den Führerschein abzunehmen, weil er im Kofferraum einen Kasten Bier transportiert," schreibt dazu Dr. Hansjörg Schäfer (SPD). Die nie aufgehobene Führerscheinverordnung der Kohl-Regierung wird verwendet, um die Cannabisentscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1994 zu umgehen, die im Regelfall Straffreiheit vorschrieb. "Das Verkehrsministerium prüft z.Zt. in einer Untersuchung diese Entwicklung. Einige Gerichte halten diese Praxis auch für bedenklich," berichtet die derzeitige Drogenbeauftragte, Marion Caspers-Merk (SPD). Die staatliche Überreaktion im Vergleich zu Alkohol produziert erhebliche Probleme, bis hin zur Vernichtung beruflicher Existenzen. Jetzt heisst es, weiter Briefe und Emails an Abgeordnete und Minister zu schreiben, damit den Ankündigungen auch Taten folgen!
Briefwechsel mit Christa Nickels
Cannabis und Führerschein
Briefe an Politiker
Dr. Hansjörg Schäfer in Akzeptanz 2001/1
Marion Caspers-Merk in Akzeptanz 2001/1
Joachim Eul in Akzeptanz 2001/1
2. Infoheft zur Cannabislegalisierung Im Wahljahr 2002 brauchen wir Informationen, als Rüstzeug für alle Leute, die sich an privaten und öffentlichen Diskussionen zum Thema beteiligen. Auf der Homepage des Vereins für Drogenpolitik e.V. (VfD) gibt es jetzt einen Entwurf eines 32seitigen Info-Hefts zur Cannabislegalisierung. Darin hat cannabislegal.de seine Argumentesammlung und die wichtigsten Statistiken zusammengefasst, Vorschläge für Reformen, Infos zum VfD und viele Links. Noch wird am Heft gearbeitet, Verbesserungsvorschläge, Tippfehler und jede Menge fehlende Kommas :-) sind daher sehr willkommen! Ebenso, falls der Inhalt irgendwo nicht überzeugt! info@cannabislegal.de Ein paar Absätze werden sich noch ändern. Wenn der VfD-Vorstand die engültige Version annimmt, wollen wir dieses Infoheft so weit wie möglich verbreiten. Wie wäre es z.B. wenn jeder Bundestagsabgeordnete ein Exemplar bekäme? Mit euren Spenden könnte der VfD das tun:
http://www.drogenpolitik.org/verein/kontakt.htm
Zum Download als Adobe-PDF (ca. 1 MB):
Das Dokument ist auch mit Microsoft Word (tm) und anderen Textverarbeitungsprogrammen ausdruckbar:
http://www.drogenpolitik.org/download/caninfo/caninfo.doc
Hinweise zum Infoheft und zum Ausdruck bei Ihnen zuhause: 3. Cannabisprävention / Cannabis, Jugend und Eltern Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln hat eine neue Website zur Aufklärung über legale und illegale Drogen vorgestellt. Wir begrüssen diese Initiative: Prävention (Vorbeugung) durch Aufklärung ist der effektivste Weg, um Probleme mit Drogen zu verringern. Dazu muss Aufklärung realistisch sein. Wenn 36 Prozent der 18-24jährigen bereits Cannabiserfahrung haben, kann Aufklärung sich nicht allein darauf beschränken, Enthaltsamkeit zu empfehlen. Riskanten Konsummustern und psychischen Problemen, die besonders anfällig für Abhängigkeit machen, muss das Hauptaugenmerk gelten. Auch "safer use" Informationen beim oralen Gebrauch, beim Rauchen und im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr sind wichtig. Dazu haben wir folgende Informationen für Sie zusammengestellt:
Informationen zur Prävention:
Dort finden Sie unter anderem: - Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Cannabis-FAQ der BZgA - Präventionsbroschüren aus den Niederlanden (auf deutsch) - Handbuch für Lehrer, Informationen für Eltern (SFA, Schweiz)
Informationen für Eltern und Jugendliche
4. Hanftag in Regensburg (04.08.2001)
Hanftag der Grünen Jugend Bayern in Regensburg
Kontakt: emanuel@kotzian.de, Franziska Schmid, Fon: 0179-5176355
Ablauf: 14:00 Cannabis Liberation Demo: Treffpunkt: St. Georgen Platz 16:00 Kundgebung am Haidplatz: Tilmann Holzer (VfD), Werner Graf (Grüne Jugend) 16:30 Hanffest am Haidplatz: Hanfauktion, Hanfbier, Food, Liedermacher Gymik aus Nürnberg 19:00 Festival/Konzert: Thomas D und Band, Samy Deluxe, Plattenpapzt & MC Torwart & weitere
Homepage des Regensburger Hanftags:
Rede von Werner Graf am 3. Hanftag (26.08.2000):
Homepage des Vereins für Drogenpolitik e.V.:
5. Frankreich: Gesundheitsminister für Legalisierung Der französische Gesundheitsminister und Arzt Bernard Kouchner befürwortete in einem Interview die Legalisierung von Cannabis. Er stellte fest, Cannabis sei weniger gefährlich als Alkohol und Zigaretten. "Ich werde nicht sagen, dass man kein Marihuana rauchen darf. Es wäre albern, die Augen vor der Realität zu verschliessen," meinte er. "Von Tabak wird man eher süchtig als von Hasch. Soviel ich weiss, ist noch nie jemand am Cannabisrauchen gestorben. Aber in Frankreich sterben jährlich 60.000 Menschen am Zigarettenrauchen. Es sterben auch Leute daran, dass sie zuviel Alkohol trinken."
AP: French health minister says marijuana should be legalized [25.07.2001]
6. Entkriminalisierung auf Jamaika? Auf der Karibikinsel Jamaika schliesst demnächst eine Regierungskommission ihre Untersuchung zum Cannabisverbot ab. Der Mehrzahl der Zeugen vor dem Ausschuss sprachen sich für die Entkriminalisierung von Cannabis aus. Der Gleaner, die einflussreichste Tageszeitung Jamaikas schreibt in einem Leitartikel: "Die Beibehaltung eines harten Kurses gegen Ganja [Cannabis] ist nicht haltbarer als es die Alkoholprohibition von 1919-33 in den USA war."
The Jamaica Gleaner: The Ganja Culture [27.07.2001]
7. 'Economist' für Legalisierung (GB) Die einflussreiche britische Wochenzeitschrift The Economist hat in ihrer Ausgabe vom 28. Juli einen 14seitigen Sonderteil über Drogenpolitik veröffentlicht. Das Magazin, das von führenden Persönlichkeiten in Wirtschaft und Politik weltweit gelesen wird (Auflage: 762.107, davon fast die Hälfte in den USA), analysiert die derzeitige Politik zu illegalen Drogen aus verschiedenen Perspektiven. Es kommt dabei zu dem Schluss, dass Repression weit mehr Probleme verursacht als sie löst. Der Economist rechnet vor, warum Repression schon allein aus wirtschaftlichen Gründen zum Scheitern verurteilt ist. Er empfiehlt eine Strategie der Schadensminimierung. Fazit: "Die Begründung einer Legalisierung fällt schwer, aber die Begründung dagegen ist schlimmer."
The Economist: "Survey: Illegal Drugs" [28.07.2001]
Homepage des Economist
8. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
04.08. Regensburg: Hanftag der Grünen Jugend Bayern
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen. Mit freundlichen Grüssen Joe Wein Kontakt: info@cannabislegal.de Anmeldung: cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com |