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CannabisLegalNews (Nummer 12, 25.05.2001)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Verbot gescheitert: Neuer Rekord bei Cannabisanzeigen 1. Verbot gescheitert: Neuer Rekord bei Cannabisanzeigen Laut der am 22.05.2001 veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik 2000 hat die Anzahl der Anzeigen wegen Cannabisdelikten im vorigen Jahr auf 131.662 zugenommen (1999: 118.793). Das entspricht einer Zunahme von 10,7 Prozent zum Vorjahr, von +44 Prozent in nur 3 Jahren bzw. +150 Prozent in 10 Jahren. Ausserdem ist damit die Fallzahl in mittlerweile acht aufeinanderfolgenden Jahren von Jahr zu Jahr gestiegen. Laut Zahlen des Gesundheitsministeriums nahm trotz der verschärften Verfolgung der Anteil aktueller Konsumenten an der erwachsenen Bevölkerung in Westdeutschland in drei Jahren um ein Drittel zu (1997: 4,5 Prozent, 2000: 6,0 Prozent) während er sich im Osten mehr als verdoppelte (1997: 2,3 Prozent, 2000: 5,0 Prozent). Eine konsumreduzierende Wirkung der Strafverfolgung ist angesichts dieser Zahlen nicht mehr plausibel, was das Verbot als ungeeignetes Mittel verfassungsmässig höchst fragwürdig macht.
Polizeiliche Kriminalstatistik (Adobe PDF)
Pressemitteilung des Bundesinnenministers
Zahlen zum Cannabisverbot
2. Gründungsversammlung des VfD Am 26. Mai 2001 wird in Mannheim der Verein für Drogenpolitik gegründet. Dieser Verein soll als Lobby für eine schadensreduzierende Drogenpolitik in Deutschland tätig sein. Wir unterstützen diesen Vorschlag von Tilmann Holzer vom Bundesnetzwerk Drogen der Grünen weil wir glauben, dass eine solche Organisation notwendig ist damit Drogenreform ernstgenommen wird. Der aktuelle Satzungsentwurf, die Beitragsordnung, eine Tagesordnung und eine Wegebeschreibung sind jetzt online. Wer an einer Mitgliedschaft Interesse hat, kann sich auch auf die VfD-Mailingliste eintragen.
Übersicht zum Verein für Drogenpolitik
Tagesordnung
Wegebeschreibung
Satzungsentwurf
Beitragsordnung
Antrag auf Mitgliedschaft
Mailinglistenabonnement: 3. Kanadischer Ärzteverband für Entkriminalisierung "Herr Justizminister, entkriminalisieren wir den Besitz geringer Mengen von Marihuana für den persönlichen Gebrauch!" (Canadian Medical Association Journal) Das fordert ein Leitartikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift des kanadischen Ärzteverbands. Der Artikel verweist auf die "minimalen negativen Auswirkungen von mässigem Gebrauch auf die Gesundheit" und fordert die Umstufung des Delikts zu einer Ordnungswidrigkeit (wie z.B. Parken im Parkverbot). Der kanadische Ärzteverband hatte sich bereits in der Vergangenheit wie zahlreiche andere Ärzteverbände, Ärzte und Fachzeitschriften für die Entkriminalisierung ausgesprochen. Einige Beispiele:
CMAJ: Marijuana: federal smoke clears, a little (Mai 2001)
Ärztezeitung: Kammerpräsident Jonitz für Legalisierung von Cannabis (20.02.2001)
Deutsches Ärzteblatt: Das Verbot von Cannabis ist ein "kollektiver Irrweg" (27.10.2000)
The Lancet: Deglamorising cannabis (11.11.1995) 4. Chef der kanadischer Konservativen für Entkriminalisierung Joe Clark, der Führer der kanadischen Konservativen, hat die Entkriminalisierung von Cannabis gefordert. In der vergangenen Woche beschloss das Parlament, einen Sonderausschuss einzusetzen der sich mit der Drogengesetzgebung befassen soll.
Ottawa Citizen: Clark - Decriminalize Marijuana
5. Briefwechsel mit Norbert Geis (CSU) Wir haben einen Briefwechsel mit Norbert Geis, dem rechtspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf unsere Seite mit offenen Briefen gestellt:
1. Brief an Herrn Geis: Verhältnismässigkeit [10.05.2001]
Antwort im Auftrag von Herrn Geis [11.05.2001]
2. Brief an Herrn Geis [24.05.2001]
Norbert Geis: Vorbild Schweden?
6. Schweizer FDP für Legalisierung Wir haben mit dem Kommentar der Schweizer FDP zur geplanten Cannabislegalisierung in der Schweiz eine weitere Stellungnahme einer Schweizer Regierungspartei auf unsere Website gestellt. Die Schweizer FDP spricht sich für die Straffreiheit des Cannabisbesitzes und die Einfürung des Opportunitätsprinzips für den Cannabishandel zur Sicherstellung des Jugendschutzes aus.
Schweizer FDP für Straffreiheit
Sozialdemokraten (SP) für Cannabislegalisierung
Christdemokraten (CVP) für Straffreiheit
Die politischen Parteien in Deutschland
7. Liechtenstein wird legalisieren Die liechtensteinische Landespolizei sowie die Kommission für Suchtfragen stimmen der Legalisierung des Cannabiskonsums im Prinzip zu. Dazu kommt, dass die liechtensteinische Gesetzgebung sich schon immer an der schweizerischen orientiert hat, zudem besteht zwischen den Ländern eine offene Grenze. Der Legalisierungsprozess von Cannabis wird sich in Liechtenstein voraussichtlich aber noch mindestens zwei bis drei Jahre hinziehen. Artikel aus der Liechtensteiner Zeitung "Volksblatt" vom 19.5.2001:
Coffeeshops bald in Liechtenstein?
10 Argumente pro und contra Legalisierung
Ist Cannabis ein Wundermittel?
Unterstützen Sie die Legalisierung und schreiben Sie einen kurzen Leserbrief an die liechtensteinische Tageszeitung. Speziell auf den zweiten Artikel sollte Bezug genommen werden, da die meisten Contra-Argumente schlichtweg falsch sind! Volksblatt: redaktion@volksblatt.li 8. Neue Verschärfung bei "Zauberpilzen" Voraussichtlich zum 1. Juli soll die 15. Änderungsverordnung zum Betäubungsmittelgesetz (BtMG) in Kraft treten. Insbesondere geht es dabei ein Verbot von Sporen von psilocybinhaltigen Pilzen. In den Niederlanden war nach einer Anhörung von Experten von einem Vebot dieser Pilze abgesehen worden. In Deutschland wurde das Verbot vorbereitet, ohne vorher Experten anzuhören.
Mehr dazu hier:
Pilzbroschüre der LAG Drogen Berlin
9. Kimwillkiffen.de Am Mittwoch dem 23.05.2001 fand in Berlin eine Veranstaltung der Aktion kimwillkiffen statt. Mun-ju Kim ist eine Koreanerin, die in Berlin lebt. Im Oktober des vergangenen Jahres hat sie bei der Bundesopiumstelle beantragt, ihr den Konsum von kleinen Mengen an Haschisch und Marihuana auf legalem Weg zu ermöglichen.
KWK-Pressemitteilung:
Homepage von Kimwillkiffen:
10. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
26.05. Mannheim: Gründungsversammlung des Vereins für Drogenpolitik
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen.
Mit freundlichen Grüssen Joe Wein |