Cannabislegalisierung in Deutschland!
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Die folgende Seite (bzw. der schwarze Text) stammt von den Webseiten der schweizer Initiative "JoD - Jugend ohne Drogen". Diese Initiative ist eng mit der Sekte VPM verknüpft. Klicken Sie hier für mehr Informationen über JoD und die VPM.
In dem folgenden Text  wird bewusst und willentlich falsch informiert. Die Rote Schrift stammt von uns und  soll Sie über unsere Meinung bzw. die tatsächlichen Fakten informieren, damit Sie sich danach selbst eine Meinung bilden können.
Quelle: Jugend ohne Drogen

Initiativ-Info Jugend ohne Drogen Nr. 15, März 1997

Fakten zu Cannabis

Die Verharmlosung der Rauschgifte Haschisch und Marihuana nimmt in unserem Land bedenkliche Ausmasse an. In der Schweiz hat sich die Zahl der 15- und 16jährigen mit Cannabis-Konsumerfahrung von 1986 bis 1994 von 11 auf 23 Prozent mehr als verdoppelt. Was sind die wissenschaftlichen Fakten zu den Auswirkungen von Cannabiskonsum, was sind Erfindungen und Wunschvorstellungen von am eigenen Konsum interessierten Drogenliberalisierern?

Wir empfinden die Formulierung "Erfindungen und Wunschvorstellungen von am eigenen Konsum interessierten Drogenliberalisierer" als höchst beleidigend und diffamierend. Hinter dem neuen Konzept der schweizer Drogenpolitik stehen anerkannte Experten und Politiker aller Parteien von denen nur die wenigsten selbst Cannabis konsumieren.

Angesichts dieser Situation erscheint es uns notwendig, unsere Leser über die wichtigsten Erkenntnisse der jahrzehntelangen internationalen Forschung zu den Wirkungen von Cannabis auf den Menschen zu informieren. Für eine wirkungsvolle Drogenprävention ist es entscheidend, dass sowohl Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene wissen, wie diese Droge wirkt, welche Gesundheitsschäden sie verursachen kann.

Was ist Cannabis?

Marihuana, Haschisch und Haschischöl werden aus der Cannabispflanze (Hanfpflanze) gewonnen.
Als Marihuana werden die zerkleinerten, getrockneten Blätter und Blütenteile bezeichnet. Je nach Herkunft, Alter und Sorte der Cannabispflanze gibt es grosse Unterschiede in ihrem Giftstoffgehalt. Durch gezielte Züchtung enthält Marihuana heute bis zu zehnmal mehr THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol, die rauscherzeugende Substanz) als in den 60er und 70er Jahren und ist darum viel gefährlicher, denn das Ausmass der körperlichen Auswirkungen hängt von der Menge des zugeführten THC ab.

Es stimmt zwar, dass einige heutige Cannabis Züchtungen bis zu 20% THC Gehalt aufweisen, davon jedoch abzuleiten sie wären gefährlicher ist ein Trugschluss. Der Unterschied besteht allein darin, dass der Cannabiskonsument weniger Pflanzenmaterial raucht um die selbe Wirkung zu erzielen. Nur weil eine Sorte potenter ist wird vom Konsument nicht mehr THC aufgenommen.

Im Buch "Haschisch" von Robert C. Clarke steht hierzu:

"Häufig wird von offiziellen Stellen in den USA [..] beklagt, dass das Marihuana heutzutage zehnmal so potent ist wie 1970. Stillschweigend wird damit zum Ausdruck gebracht, dass das Rauchen von Marihuana damit heute zehnmal so gefährlich ist wie damals. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. 1970 enthielt Marihuana aus Mexiko üblicherweise 1 bis 1,5% THC. Man rauchte einen oder zwei Joints, inhalierte tief und behielt den Rauch so lange in der Lunge, bis man fast blau anlief. Heute reichen zwei oder drei sanfte Züge an einem Joint mit Marihuana mit einem THC Gehalt von zehn Prozent aus, um die gleiche Wirkung zu erzielen, und der Rauch wird dabei nur kurz in der Lunge behalten. Weniger ist mehr!"


Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist nachzulesen:

"For example, with greater availability it may be possible to reduce the major respiratory risks of cannabis smoking, either by encouraging cannabis users to ingest rather than to smoke the drug, or by increasing the THC content and reducing the tar content of marijuana, for those who continue to smoke."
Eine WHO Studie schlägt also sogar vor, dass den THC Gehalt aus gesundheitlichen Gründen zu erhöhen eine positive Maßnahme wäre um Erkrankungen der Atemwege vorzubeugen.

Haschisch ist das gepresste Harz der Blüten und wirkt stärker berauschend, da der THC-Gehalt höher ist als in Marihuana.

siehe oben; Neben der "Stärke" der Rauschwirkung die meist Dosisabhaengig ist, gibt es (ähnlich wie beim Wein) unzählige Variationen von Cannabis die sich in ihren Wirkungen zum Teil auch merkbar unterscheiden.

Haschischöl ist eine noch konzentriertere Form der Cannabisprodukte. Es besteht zu 20 bis 70% aus der rauscherzeugenden Substanz THC.

Richtig.

Cannabis ist gefährlicher als Alkohol

Alkohol ist eine einzelne chemische Substanz und wasserlöslich. Er wird im Körper um rund 0,1 Promille pro Stunde abgebaut, so dass man nach einem Tag auch nach einem schweren Rausch wieder nüchtern ist. Cannabis hingegen besteht aus etwa 360 verschiedenen chemischen Substanzen. Nur von den wenigsten ist bis jetzt bekannt, wie sie im einzelnen wirken. Die wichtigste rauscherzeugende Substanz ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). THC ist kaum wasserlöslich, wird im Fettgewebe eingelagert und bleibt daher viel länger im menschlichen Körper als Alkohol. So dauert es rund eine Woche, bis die Hälfte des THC, das beim Rauchen einer Cannabiszigarette in den Körper gelangt, wieder abgebaut ist. Der vollständige Abbau dieses Schadstoffes braucht etwa einen Monat. Das bedeutet, dass auch Wochenendkonsumenten nie drogenfrei sind.

Diese Behauptung ist bewusst irreführend geschrieben und zudem widerspricht Sie dem Ergebnis des von der französischen Regierung in Auftrag gegebenen Roques-Report, der Alkohol in die Erste von drei Risikogruppen reiht, Cannabis jedoch  nur in die Dritte.

Im Vorlagebeschluss des Landgerichts Lübeck steht hierzu folgendes:
 

Alkohol und Nikotin sind sowohl für den Einzelnen als auch gesamtgesellschaftlich evident gefährlicher als Cannabisprodukte.

Die körperlichen Auswirkungen übermäßigen Alkoholkonsums erreichen fast alle Organe und Organsysteme und können diese schwer schädigen oder sogar zerstören, während Cannabisprodukte nur geringfügige körperliche Wirkungen herbeiführen.

Nach dem Absetzen von Alkohol treten bei Alkoholabhängigen schwere körperliche Entzugserscheinungen auf, während bei Cannabisprodukten praktisch keine körperlichen Entzugserscheinungen beobachtet werden.

übermäßiger Alkoholkonsum kann schwere psychische Schäden bewirken, während bei Cannabisprodukten keine gravierenden psychischen Störungen zu erwarten sind und allenfalls mit einer geringfügigen psychischen Abhängigkeit gerechnet werden muß.

In der Bundesrepublik einschließlich der neuen Bundesländer wird die Anzahl der Alkoholtoten auf 40.000 im Jahr geschätzt, während kein Fall (auch weltweit) bekannt ist, bei dem der Tod einer Person auf übermäßigen Konsum von Haschisch zurückzuführen ist. Es gibt keine letale Dosis für Haschisch.


Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist zudem nachzulesen:

"All that can be said with any confidence is that if the prevalence of cannabis use increased to the levels of cigarette smoking and alcohol use, its public health impact would increase. It is impossible to say by how much with any precision. However, on even the most worst case scenario, it is unlikely that the public health effect of cannabis use would approach those of alcohol or tobacco use. Unlike alcohol, cannabis does not produce cirrhosis for example. Moreover, in developed societies cannabis appears to play little role in injuries caused by violence, as does alcohol, although recently concern has been expressed in some developing countries that cannabis may be used to fortify criminal offenders. Unlike tobacco, all the evidence suggests that the proportion of cannabis smokers who become daily smokers is substantially less than the proportion of tobacco smokers who do so.  [...]
[...]Given current  patterns of use, when rates of consequences are restated on the basis of the whole population, consequences of alcohol and tobacco use are clearly of greater public health significance than  consequences of marijuana use. "


Das THC wird im menschlichen Körper (unter Einfügung von -OH Gruppen) in eher wasserlösliche Formen umgebaut, welche mit Urin und Stuhl innerhalb einiger Stunden ausgeschieden werden. Ein gewisser Prozentsatz des THC wird jedoch nicht gleich metabolisiert und ausgeschieden, sondern bleibt im Fettgewebe mehrere Tage gespeichert. Die durch eine Freisetzung von gespeichertem THC erzielbaren THC-Werte im Blut reichen jedoch für eine psychische Wirkung keinesfalls aus. Der Konsument hat also zwar _nachweisbare_ Mengen an THC im Körperfett gespeichert, ist jedoch _völlig_ nüchtern.

Cannabis ist gefährlicher als Tabak

Der Cannabisraucher inhaliert tiefer und behält den Rauch länger in der Lunge als der Tabakraucher, um möglichst viel Rauschmittel aufzunehmen. Aus demselben Grund benutzt er keinen Filter, obwohl der Teergehalt im Rauch einer Cannabiszigarette deutlich höher ist als der einer reinen Tabakzigarette. Cannabisrauch enthält doppelt so viele krebserzeugende Stoffe wie Tabak. Dadurch ist das Krebsrisiko erhöht.

Auch diese Aussage ist teilweise durchaus richtig, es mangelt jedoch im Detail. Es ist richtig, dass Cannabisrauch ca. doppelt so viel an karzinogenen Stoffen enthält wie Tabak, jedoch ist dies in der Praxis nicht wirklich relevant da selbst ein sehr stark cannabisrauchender Konsument (über 1-2 Joints am Tag) nicht den Bruchteil der Menge an Rauchmaterial inhaliert wie dies der regelmässige Raucher (ein bis mehrere Päckchen Zigaretten am Tag) tut. Von der Mehrzahl der Cannabiskonsumenten, nämlich den Wochenend- und Gelegenheitskonsumenten ganz zu schweigen. Es stellt sich also weniger die Frage nach der Quantität der karzinogenen Stoffe sondern inwiefern die Inhalts- und Wirkstoffe von Cannabis das Krebsrisiko beeinflussen.

Zur selbstständigen Recherche empfehlen wir diese Seite.
 


Schädigende Auswirkungen auf den Körper

Gehirn

Der Rausch beim Cannabiskonsum ist Ausdruck einer Störung der Hirnfunktionen. Die Wahrnehmung ist eingeengt und verzerrt. Wesentliches kann nicht mehr von Unwesentlichem unterschieden werden. Dies verwechseln Cannabisraucher mit «Bewusstseinserweiterung», sie realisieren diese Störung nicht.

Wissenschaftlich erklärt wirkt Cannabis folgendermaßen:

Damit eine psychoaktive Substanz, wie THC, wirken kann, muß sie an einer bestimmten Stelle der Nervenzelle - dem Rezeptor - gebunden werden. THC paßt auf diesen Rezeptor wie ein Schlüssel in ein Schloß. Die Entdeckung des Rezeptors für THC zu Beginn dieses Jahrzehntes führte zu einem völlig neuem Verständnis zur Wirkung des THC im Gehirn: Damit ist der Wirkstoff des Hanfes kein "mysteriöses Gift" mehr, das sich in das Gehirn der Konsumenten einschleicht, sich diffus ausbreitet und es schließlich zersetzt. Damit ist THC vielmehr der Schlüssel zu vielen Schlössern, mit dem sich vorher verschlossene Türen in unserem Gehirn öffnen lassen. Marcia Barinaga schrieb 1992: "Natürlich haben sich diese Rezeptoren nicht über Jahrmillionen entwickelt, um herumzuhängen, bis jemand "high" werden könnte. Aber was ist dannihre natürliche Funktion in unserem Körper? Und welche körpereigenen Stoffe passen auf sie?" Diese Frage konnte noch im selben Jahr beantwortet werden: Das körpereigene THC heißt Anandamid, ein Derivat der Arachidonsäure, einer in den Zellmembranen vorhandenen Fettsäure. Der Begriff Ananadamid kommt zum Teil aus dem indischen Sankskrit: ananda = Glückseeligkeit. Im Tierversuch lösen Ananamide das gesamte Wirkungspektrum aus, das auch vom THC bekannt ist: Anandamide beeinflussen Bewegungskoordination, Emotionen und Gedächtnisfunktionen. Anandamide lassen Schmerzen vergessen aber auch Kleinigkeiten; sie setzen uns eine rosa Brille auf, machen gesellig und friedfertig, aber auch medidativ und müde. Immer wenn wir uns angenehm fühlen, rollt sich unser Gehirn sozusagen einen Anandamid-Joint. Man findet Nervenzellen mit THC/Anandamid-Rezeptoren vor allem im Bereich des Kleinhirns und der Basalganglien, wo die Bewegungsabläufe und die Feinmotorik koordiniert werden; über die THC-Wirkung auf das Kleinhirn wird deshalb die Schwierigkeit zu koordinierter Bewegung nach hohem Cannabiskonsum erklärt. Ferner befinden sich THC/Anandamid-Rezeptoren im Hippocampus (Teil des Gefühlzentrums) sowie der vorderen Großhirnrinde (Ort des Bewußtseins und Gedächtnisses). Die üblichen Cannabiswirkungen, wie Hochstimmung (Euphorie), das Herbeiführen traumähnlicher Zustände usw. werden mit der Wirkung von THC in diesen Gehirnbereichen in Verbindung gebracht. Der Hirnstamm, der lebenswichtige Körperfunktionen wie die Atmung steuert, enthält allerdings keine bzw. kaum Rezeptoren für THC/Anandamid. Hieraus erklärt man sich, daß THC (im Unterschied zu den Opiaten) keinen Einfluß auf lebenserhaltende Grundfunktionen hat. Dies mag auch der Grund dafür sein, warum auch extrem hoher Cannabiskonsum bislang noch niemals zum Tode führte (anders als bei Alkohol und Heroin). THC gilt somit als die "ungiftigste" psychoaktibe Substanz schlechthin. (Das Verhältnis von psychoaktiv wirksamer zu tödlicher Dosis beträgt für: THC ca. 1 : 20.000 (vermutet), LSD, Psilocybin ca. 1 : 1000 (vermutet), Ecstasy (MDMA) ca. 1 : 10, Alkohol 1 : 8, Heroin ca. 1 : 4, Strychnin ca. 1 : 2)


mehr dazu hier

Auch das Kurzzeitgedächtnis ist gestört, logisches Denken wird unmöglich, das Lernen dadurch stark erschwert, Aufmerksamkeit und Konzentration sind noch Stunden nach Abklingen des Rausches beeinträchtigt. Komplizierte Aufgaben können nicht mehr ausgeführt werden: Seit einigen Jahren häufen sich die Meldungen über Unfälle, die von Cannabisrauchern verursacht wurden - nicht «nur» im Strassenverkehr und im Betrieb, sondern auch auf der Skipiste.

Kurzzeitgedächtnis und logisches Denken sind während des Rausches (ca. 2-5 Stunden) beeinträchtigt, daraus jedoch eine Gefahr für das "Lernen" abzuleiten ist völlig fehl am Platze. Schliesslich wird Cannabis ähnlich wie Alkohol (wenn auch die Wirkung komplett anders ist) hauptsächlich in der Freizeit konsumiert und nicht vor anspruchsvollen Arbeiten oder Lernsituationen. Der hier behaupteten "Häufung von Unfällen" fehlt jeder Nachweis.

Atemwege

Viele regelmässige Cannabisraucher leiden unter chronischem Husten, Halsschmerzen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Diese Beschwerden verschwinden wieder, wenn das Rauchen von Cannabis eingestellt wird.

Cannabis kann ohne weiteres durch Inhalieren der Dämpfe bei einem Vaporizer oder in Form eines Tees oder einer Speise eingenommen werden. Diese Konsumformen sind vor allem unter gesundheitsbewussten Konsumenten weit verbreitet und stellen eine gute Alternative zum Rauchen dar.

Marihuanarauch enthält ein Mehrfaches an krebserregenden Stoffen im Vergleich zu Tabakrauch. Dadurch ist das Krebsrisiko erhöht. Krebserkrankungen der oberen Luftwege (Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf) kommen bereits bei 20- bis 40jährigen Konsumenten vor. Bei Tabakrauchern treten diese gefährlichen Erkrankungen im allgemeinen erst 20 bis 30 Jahre später auf.

Hier handelt es sich um eine haltlose Behauptung. Natürlich ist bei starken Cannabisrauchern ein erhöhtes Krebsrisiko gegeben, jedoch weder ein größeres als bei Tabak (durch den oben beschriebenen geringeren Verbrauch an "Pflanzenmaterial" im Verlgeich zu Tabak) noch unterscheiden sich das Alter der an Krebs Erkrankten statistisch um mehrere Jahre. Legalize! Österreich sind keine Untersuchungen bekannt die solche (Alters-)statistiken geführt und untersucht haben bzw. in diesem Punkt einen Unterschied feststellten. Falls irgendjemand eine solche zur Hand hat kann er  uns solche gerne zuschicken, wir werden diese sicherlich hier veröffentlichen.

Achtung: Legalize! Österreich hat nun Studien zu diesem Thema gefunden; Lesen Sie hier mehr dazu.  (15.7.00)
 

Immunsystem

Das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) bekämpft Bakterien, Viren und Krebszellen. Durch Cannabiskonsum wird es in seiner Funktion beeinträchtigt. Häufigeres Auftreten von Infektionen - vor allem der Atmungsorgane - sind die Folge.

Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist nachzulesen:

" the doses required to produce these effects are often very high, and the problem of extrapolating from the effects of these doses to those used by humans is complicated by the possibility that tolerance develops to the effects on the immune system (Hollister, 1992)."

"The clinical and biological significance of these possible immunological impairments in chronic cannabis uses is uncertain. To date there has been no epidemiological evidence of increased rates of disease among chronic heavy cannabis users. There is one large prospective study of HIV-positive homosexual men which indicates that continued cannabis use did not increase the risk of progression to AIDS (Kaslow et al, 1989). Given the duration of large scale cannabis use by young adults in Western societies, the absence of any epidemics of infectious disease makes it unlikely that cannabis smoking produces major impairments in the immune system."

Im amerikanische "IOM - Report" steht u.a. folgendes:
 
"Although the chronic effects of cannabinoids on the immune system have not been studied, based on acute exposure studies in experimental animals it appears that THC concentrations that modulate immunological responses are higher than those required for psycho-activity."

"Cell culture and animal studies have established cannabinoids as immunomodulators--that is, they increase some immune responses and decrease others."


Im Cannabisbericht der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen (EKDF)  heisst es unter Punkt  2.3.7.5 Effekte auf das Immunsystem:

"Das menschliche Immunsystem ist relativ resistent gegenüber den immunsuppressiven Wir-kungen der Cannabinoide, und die bisherigen Forschungsresultate erlauben einen therapeu-tischen Einsatz von D 9 -THC auch bei Patienten, deren Immunsystem bereits durch andere Krankheiten geschwächt ist (Aids, Krebs)."


Dr. Franjo Grotenhermen (IACM) (Autor des Buches Hanf als Medizin):

"Wir wissen aus Tierversuchen, dass THC die Produktion von Th-1-Zytokinen, wie etwa IL-1, IL-2 und IFN-gamma hemmen sowie die Produktion von Th-2-Zytokinen wie IL-4, IL-10 und TGF-beta stimulieren. Dies würde eine kausale therapeutische Verwendung von THC bei bestimmten Autoimmunerkrankungen, die als Th-1-vermittelt erscheinen, begründen, wie etwa Morbus Crohn, eine Form chronischer Darmentzündung, oder rheumatoide Arthritis. Auf der anderen Seite würde es die Ansprechbarkeit für Krebs und Infektionen erhöhen. Aber diese tierexperimentellen Daten mit hohen THC-Dosen können nicht einfach auf die menschliche
Situation übertragen werden."


In diesen Tierversuchen wurde jedoch mit der 70fachen (!) Rauschdosis (was zB. bei Alkohol absolut tödlich wirken würde) gearbeitet, desweiteren gibt es mehrere Studien die eine krebshemmende Wirkung von THC nachgewiesen haben. Zur selbstständigen Recherche empfehlen wir diese Seite.

Hormonsystem

Bei Cannabisraucherinnen ist der Menstruationszyklus oft gestört. Bei Männern kann die Bildung des Sexualhormons Testosteron vermindert sein. Folgen sind verminderte sexuelle Lust, das Aufteten von Impotenz oder eine Verzögerung der pubertären Entwicklung. Die Samenzellen (Spermien) werden geschädigt oder sind in grosser Zahl missgebildet, was zu zeitweiser Zeugungsunfähigkeit führen kann.

Bei Männern kann der chronisch hochdosierte Gebrauch von Cannabis den Testosteron-Spiegel erniedrigen und die Spermienproduktion reduzieren. Die männlichen Fortpflanzungsfähigkeit und sexuelle Potenz sind aber nicht eingeschränkt. Bei Frauen führt andauernder Cannabiskonsum zu einer absinkenden Produktion der Sexualhormone LH und FSH. Hierdurch kann der Menstruationszyklus beeinflußt werden, es wurden Zyklen ohne Eisprung beobachtet. Diese Wirkungen sind aber reversibel, d.h. sie verlieren sich nach Absetzen von Cannabis.

Schwangerschaft und Geburt

Wie bei Tabakraucherinnen treten auch bei Cannabisraucherinnen während der Schwangerschaft nicht selten Komplikationen auf. Die Neugeborenen haben meist ein geringeres Körpergewicht und entwickeln sich auch nach der Geburt langsamer als Kinder von Nichtraucherinnen. Das THC lässt sich zudem in der Muttermilch nachweisen, womit die Gesundheit des Neugeborenen einer Cannabisraucherin auch beim Stillen gefährdet ist.

Abgesehen davon, dass THC und im speziellen die in der Muttermilch vorhanden Mengen davon die Gesundheit des Neugeborenen kaum gefährden werden, sind wir von Legalize! Österreich der Meinung, dass während der Schwangerschaft generell auf Drogen aller Art (Tabak, Alkohol, Cannabis etc.) verzichtet werden sollte.

Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist nachzulesen:
 

"Cannabis smoking during pregnancy probably impairs foetal development Gibson et al, 1983; Hatch and Bracken, 1986; Tennes et al, 1985; Zuckerman et al, 1989, leading to a reduction in birthweight (Abel, 1985). This may be a consequence of a shorter gestation period, and probably occurs by the same mechanism as cigarette smoking, namely, foetal hypoxia. [...] There is suggestive evidence that infants exposed in utero to cannabis may experience transient behavioural and developmental effects during the first few months after birth (e.g. Fried 1985, 1989). "
Es gibt also Hinweise, dass Kinder die im Mutterleib Cannabis ausgesetzt waren vielleicht kurzlebige und vergängliche (=transient) Effekte in der Entwicklung während der ersten Monate erfahren.

Erbschäden

Chronisches Cannabisrauchen kann Schädigungen der Samen- und Eizellen, also des Erbmaterials verursachen. Es ist bekannt, dass solche Veränderungen eine Gefahr für Missbildungen bei der nächsten Generation darstellen.

Im Vorlagebeschluss des Landgerichts Lübeck steht hierzu folgendes:

Die körperlichen Auswirkungen des Cannabisgebrauches sind relativ gering. Herz und Kreislauf werden nicht beeinträchtigt, wenn auch der Puls aktiviert wird. Aus diesem Grunde besteht bei Personen mit Kreislaufschäden Anlaß, mit dem Gebrauch von Cannabis vorsichtig umzugehen. Wissenschaftliche Beweise dafür, daß der Konsum von Cannabis sowohl bei der Fortpflanzung als auch im Immunsystem Schäden hervorruft, sind bislang nicht vorgelegt worden. Der Sachverständige Prof. Dr. Dominiak hat darauf verwiesen, daß es zwar in Tierversuchen Hinweise für solche Wirkungen gebe, er hat jedoch eine Übertragung der im Tierversuch gewonnenen Erkenntnisse auf den menschlichen Organismus abgelehnt. Zur Begründung hat er angeführt, daß der tierische Organismus häufig in ganz anderer Weise reagiere als der Mensch. Darüber hinaus werde gerade bei den typischen kleinen Säugetieren mit Dosen gearbeitet, die knapp unterhalb der bei Menschen praktisch nicht erreichbaren Todesdosis liegen. Schließlich fehle bei den Labor- wie Tierversuchen der Blindversuch, nachdem der Auswertende nicht wissen darf, welches Objekt Cannabis erhielt und welches nicht (vgl. hierzu Quensel, Drogen und Drogenpolitik).


Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist nachzulesen:

"There is not a great deal of evidence that cannabis use can produce chromosomal or genetic
abnormalities in either parent which could be transmitted to offspring."

" There is uncertainty about whether cannabis use during pregnancy produces a small increase in the risk of birth defects as a result of exposure of the foetus in utero. There is some animal evidence of such effects although these studies have usually involved very high doses by the oral route (Abel, 1985). The limited studies in humans have generally but not consistently produced null results
(Gibson et al, 1983; Hatch and Bracken, 1986; Hingson et al, 1982; Zuckerman et al, 1989)"


Schädigende Auswirkungen auf die Psyche

Regelmässiger Cannabiskonsum kann die seelische Entwicklung von jungen Menschen nachhaltig beeinträchtigen: Interesse und Leistungsbereitschaft für Schule und Beruf sinken, die Beziehungen in Familie, Freundeskreis und Partnerschaft werden gestört. Darüber hinaus sind depressive Verstimmungen, Angstzustände, Verfolgungsideen nicht selten. Selbstmord kommt bei chronischen Haschischrauchern vergleichsweise häufiger vor.

In der Kleiberstudie steht hierzu folgendes:

"Interessanterweise unterscheiden sich abhängige und nicht abhängige Cannabiskonsumenten nicht hinsichtlich ihrer Leistungsorientierung. Wird das vielzitierte amotivationale Syndrom (vgl. Täschner, 1986 und 1994) als Begleiterscheinung bzw. Konsequenz des Langzeit- und somit mitunter auch abhängigen Cannabiskonsums gesehen, so finden sich in unserer Stichprobe keinerlei Hinweise, die diese These untermauern würden."
Mehr zum vermeintlich existenten amotivationalen Syndrom in den folgenden Punkten weiter unten.

Verminderte Lernfähigkeit und Lernbereitschaft

Weil Aufmerksamkeit und Denkvermögen gestört sind, ist der Jugendliche nicht mehr in der Lage, dem Schulunterricht konzentriert zu folgen. Vor allem das Kurzzeitgedächnis ist beeinträchtigt. Häufige Folgeerscheinungen sind Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit beim Erfüllen gestellter Aufgaben, mehr oder weniger abrupter Leistungsabfall, was zu Schuleschwänzen und vorzeitigem Abbruch von Schul- oder Berufsausbildung führen kann.

Aufmerksamkeit und Denkvermögen sind nur während der Rauschwirkung selbst (2-5 Stunden)  "gestört" bzw. verändert. Mit dem Schulunterricht hat dies (solange der Schüler nicht vor dem Unterricht Cannabis konsumiert) nichts zu tun. Die aufgeführten Folgeerscheinungen sind nicht nachweisbar und soweit sie beobachtet wurden nicht auf den Cannabiskonsum sondern auf die generelle, schon vor Konsumbeginn bestehende Lebenshaltung des Betreffenden zurückzuführen. Dazu siehe auch zwei Punkte weiter unten.

Im Cannabisbericht der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen (EKDF)  heisst es:
 

"Während in Ausnahmefällen beim Cannabiskonsum akut psychotische, reversible Zustände auftreten können, ist die Entstehung des 1968 erstmals in der Literatur erwähnten "Amotivationssyndroms" nie bestätigt worden. Diese Umschreibung für die Einstellungs- und Persönlichkeitsveränderung, die Vernachlässigung der eigenen Erscheinung sowie ein allgemeines Desinteresse bei chronischen Cannabiskonsumenten gilt heute als überholt und nicht cannabistypisch (Huw 1993; WHO 1997)."

Abkapselung von Familie und bisherigem Freundeskreis

Je häufiger ein junger Mensch Haschisch raucht, desto gleichgültiger wird er gegenüber bisherigen positiven zwischenmenschlichen Kontakten und Freundschaften. Auch innerhalb der Familie geht er oft auf Distanz. Vermehrt treten auch Auseinandersetzungen und Streit mit den Eltern auf.

Streit mit den Eltern ergibt sich sehr oft aus der Unwissenheit und dadurch (verständlichen) Panik derselben. Desweitere siehe einen Punkt weiter unten.

Rückzug aus Freizeitaktivitäten

Nur zu oft verliert der Jugendliche jegliches Interesse an seinen früheren Aktivitäten wie Sport, Musik oder anderen Hobbies. Ein allgemeines Sichtreibenlassen, Passivität und geistige Leere treten an die Stelle von Initiative, Spontaneität, Kreativität und Engagement.

Im Vorlagebeschluss des Landgerichts Lübeck steht hierzu folgendes:

"Die Beweisaufnahme hat auch ergeben, daß das sogenannte "amotivationale Syndrom" keine spezifische Folge des Cannabis-Konsums ist. Bei dem "amotivationalen Syndrom" handelt es sich um ein durch "Apathie, Passivität und Euphorie gekennzeichnetes Zustandsbild". Der Sachverständige hat in Übereinstimmung mit Schönhöfer (vgl. a.a.O., Seite 55) ausgeführt, daß es nicht möglich sei, eine kausale Beziehung zwischen dem Cannabisgebrauch und dem "amotivationalen Syndrom" herzustellen."

"Ouensel kommt daher zu der Auffassung, daß Cannabis eingebunden in einen größeren Lebensstil sei, der schon vor dem Konsum vorhanden gewesen sei und deswegen allenfalls als Symptom, jedoch nicht als dessen Ursache zu begreifen sei.Zusammenfassend lassen sich deswegen die Befunde zum psychischen Bereich wie folgt beschreiben:
Nach derzeitigem Wissensstand sind keine gravierenden Störungen zu erwarten, wenn auch Personen mit Neigungen zu psychischen Störungen ebenso auf Cannabis verzichten sollten wie diejenigen, die sich damit sozial unerträglichen Situationen entziehen wollen."


Im amerikanische "IOM - Report" steht:

"One of the more controversial effects claimed for marijuana is the production of an "amotivational syndrome." This syndrome is not a medical diagnosis, but it has been used  to describe young people who drop out of social activities and show little interest in school, work, or other goal-directed activity. When heavy marijuana use accompanies these symptoms, the drug is often cited as the cause, but no convincing data demonstrate a causal relationship between marijuana smoking and these behavioral characteristics."

Regelmässiger Cannabiskonsum kann Psychosen auslösen

Nicht selten können schwere psychische Krankheiten wie Psychosen, einer Schizophrenie ähnlich, ausgelöst werden. Diese erschüttern die meist jugendlichen Patienten in ihren seelischen Grundfesten, machen oft einen Klinikaufenthalt erforderlich und beeinträchtigen den Betroffenen nicht selten für sein ganzes weiteres Leben. Nicht vorhersehbar ist, bei welchen Menschen und zu welchem Zeitpunkt sich eine solche Wirkung von Cannabiskonsum zeigen kann.

Im Vorlagebeschluss des Landgerichts Lübeck steht hierzu folgendes:

"Es gibt auch keinen medizinischen Hinweis, daß der Cannabiskonsum originär Psychosen hervorruft. Der Sachverständige Dr. Barchewitz hat ausgeführt, daß der Cannabiskonsum allenfalls eine bereits vorhandene Psychose zum Ausbruch bringen kann. Diese lediglich auslösende Funktion können auch andere Rauschmittel oder entsprechende Medikamente hervorrufen. Die eigentliche Schädigung in der Psyche hat nach den Angaben des Sachverständigen jedoch bereits vorher stattgefunden. Zu diesen Angaben des Sachverständigen paßt auch die bei Quensel (vgl. Drogen und Drogenpolitik, a.a.O., Seite 387) getroffene Feststellung: "Zur Zeit gibt es keine zureichenden Gründe, die dafür sprechen, daß eine Cannabis-Psychose als besonderer klinischer Befund existiert".  Der Sachverständige Dr. Barchewitz hat auf entsprechenden Vorhalt diese Aussage bestätigt."
Im WHO Project on Health Implications of Cannabis Use ist nachzulesen:
"There is less support for the hypothesis that cannabis use can cause either an acute or a chronic  functional psychosis (Thornicroft, 1990). "
Im amerikanische "IOM - Report" steht folgendes:
 "The association between marijuana and schizophrenia is not well understood. The scientific literature indicates general agreement that heavy marijuana use can precipitate schizophrenic episodes but not that marijuana use can cause the underlying psychotic disorder. [...] "
Cannabis kann also keine Psychosen hervorrufen, allenfalls bei starkem Konsum von psychisch labilen, schon zu vor geschädigten Personen den Ausbruch einer Psychose auslösen. Es wurde jedoch im Gegenzug sogar beobachtet, dass Cannabiskonsum Schizophrenen eine Milderung der "Krankheitssymptome" bringen kann:

Im amerikanische "IOM - Report" steht dazu folgendes:

"Schizophrenics prefer the effects of marijuana to those of alcohol  and cocaine,35 which they seem to use less often than does the general population.134 The  reasons for this are unknown, but it raises the possibility that schizophrenics might obtain some symptomatic relief from moderate marijuana use."
Dr. Franjo Grotenhermen (IACM) (Autor des Buches Hanf als Medizin) schreibt in einem Artikel:
"Das Endocannabionidsystem steht in Wechselwirkung mit anderen Rezeptorsystemen. So konnten Forscher der Universität von Kalifornien in Irvine Wechselwirkungen zwischen dem Endocannabinoidsystem und dem Dopamin-Neurotransmittersystem in einem als Striatum bezeichneten Hirnareal nachweisen (Giuffrida 1999). Abweichungen von der normalen Funktion dieser Hirnregion werden in Verbindung mit Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Tourette Syndrom gebracht. Die durchgeführten Experimente legen nahe, dass eine natürliche Funktion des Anandamids darin besteht, eine zu starke Stimulierung des Dopaminsystems und damit eine zu starke
Aktivierung der Muskulatur zu kontern. Diese Hypothese steht in Übereinstummung mit der erfolgreichen Verwendung von Cannabis durch Patienten, die an bestimment Bewegungsstörungen leiden.

Bei Schizophrenen wurde eine erhöhte Endocannabinoid-Konzentration in der Gehirnflüssigkeit nachgewiesen (Leweke 1999). Eine Erklärung für die etwa doppelt so hohe Konzentration bei Schizophrenen im Vergelich mit Gesunden ist hier ebenfalls ein Versuch des Gehirns, ein hyperaktives Dopaminsystem zu kompensieren. Dies könnte erklären, warum viele Schizophrene Marihuana rauchen. Es könnte sein, dass sich die Patienten selbst zu behandeln versuchen."

Abhängigkeitspotential von Cannabis

Cannabis ist ein Rauschgift, das heisst eine gesundheitsschädigende, rausch- und suchterzeugende Substanz. Es führt zu einer Abhängigkeit. Dass die Entzugssymptome mild sind, ist auf die langsame Ausscheidung aus dem Körper zurückzuführen. Die Entwöhnung von Cannabis ist ein langwieriger Prozess, bei dem der frühere chronische Konsument oft während Monaten mit negativen psychischen Auswirkungen konfrontiert ist. 

In der Kleiberstudie steht hierzu:

"Die Analysen ehemaliger Cannabiskonsumenten konnten zeigen, daß ein 'Ausstieg' aus dem Cannabiskonsum unabhängig von der Dauer des Konsums zu jeder Zeit erfolgen kann."

In der kleiber-Studie wurde Kriterium 1 (Toleranzsteigerung) nicht abgefragt, da es beim Cannabiskonsum keine Rolle spiele. Auch das Kriterium 2 (Entzugssymptome) sei umstritten. So schlage die amerikanische psychiatrische Gesellschaft, die 1994 die DSM-IV-Einteilung einführte, vor, das Vorliegen einer spezifischen Entzugssymptomatik für die Diagnose 'cannabisabhängig' nicht zu berücksichtigen. Dieser Anregung folgten die Autoren der Studie. 

Dann seien aber nur 8 Prozent der befragten aktuellen Cannabiskonsumenten als abhängig anzusehen, von denen fast zwei Drittel als leicht abhängig gelten. 

Der Anteil der Cannabisabhängigen war in den verschiedenen Konsumgruppen unterschiedlich verteilt. So waren 1 Prozent der Gelegenheitskonsumenten, 7 Prozent der Individualkonsumenten, 10 Prozent der Freizeitkonsumenten und 28 Prozent der
Dauerkonsumenten als 'abhängig' zu klassifizieren. 

Wurden nur die Cannabiskonsumenten berücksichtigt, die außer Cannabis noch nie andere illegale Substanzen konsumiert hatten, so reduzierte sich der Anteil der Abhängigen von 8 Prozent auf 2 Prozent, wobei nur selten eine schwere Abhängigkeit vorlag. Bei
denjenigen, die im letzten Monat auch andere illegale Substanzen konsumiert hatten, lag die Abhängigkeitsrate bei 20 Prozent. 

Im amerikanische "IOM - Report" steht folgendes:

"Withdrawal symptoms have been observed in carefully controlled laboratory studies of people after use of both oral THC and smoked marijuana.61,62 In one study, subjects were given very high doses of oral THC: 180-210 mg per day for 10-20 days, roughly equivalent to smoking 9-10 2% THC cigarettes per day.74 During the abstinence period at the end of the study, the study subjects were irritable and showed insomnia, runny nose, sweating, and decreased appetite. The withdrawal symptoms, however, were short lived.  In four days they had abated. [...]"

Bei extremstem Cannabiskonsum kann es also zu höchstens vier Tage andauernden Entzugssymptomen wie Schwitzen, Appetitverminderung, Schlaflosigkeit oder einer laufende Nase kommen.

Regelmässige Cannabiskonsumenten greifen leichter zu anderen Rauschgiften als ihre drogenfreien Altersgenossen. Mindestens 80 Prozent der späteren Heroin- und Kokainabhängigen haben ihre Drogenkarierre mit Haschisch bzw. Marihuana begonnen.

In der Kleiberstudie steht hierzu:

Nur weil Heroinkonsumenten vorher Cannabis konsumiert haben, könne der Cannabiskonsum nicht rückblickend als Ursache für einen späteren Heroinkonsum betrachtet werden. "Zumindest gerät bei einer solchen Perspektive aus dem Blick, daß es in der Regel einen viel größeren Teil von Drogenkonsumenten gibt, die nicht auf andere (härtere) Drogen umsteigen." (Seite 83) 

Andere Ursachen für einen Heroinkonsum, wie z. B. biographische oder persönlichkeitsbeschreibende Faktoren, erscheinen vielversprechender. Beispielsweise waren 16 Prozent der IV-Drogenabhängigen in einer früheren  Untersuchung von Professor kleiber in Heimen aufgewachsen gegenüber 0,2 Prozent der Befragten in der Cannabisstudie. Die
Heroinkonsumenten wiesen also deutliche biographische Unterschiede zu den Cannabiskonsumenten auf. 

 

Fazit

Für Cannabis gilt das gleiche wie bei andern Rauschdrogen: Es schädigt die seelische und körperliche Gesundheit des Menschen. Der gesunde Menschenverstand gebietet es deshalb, vom Konsum solcher Substanzen dringend abzuraten!

Hierzu will ich nocheinmal eine Passage aus dem Vorlagebeschluss des Landgerichts Lübeck zitieren:

Der Sachverständige Prof. Dr. Dominiak hat erklärt, daß Cannabis nach seiner Kenntnis das Rauschmittel mit den geringsten individuellen und gesamtgesellschaftlichen Wirkungen sei, das es zur Zeit auf der Welt gebe. Binder hat in seinem Aufsatz im Deutschen Ärzteblatt (a.a.O., Seite 124) ausgeführt:
 

"Medizinisch gesehen, dürfte der Genuß von ein bis zwei Joints Marihuana (ein bis zwei Gramm Marihuana, resorbierte THC-Menge 8-16 mg) pro Tag unschädlich sein, zumindest aber weniger schädlich sein, als der tägliche Konsum von Alkohol oder von 20 Zigaretten. Für alle drei Drogen gilt das Prinzip "sola dosis facit venenum" und somit wäre gegen den gelegentlichen Konsum von Marihuana im Grunde genau so wenig einzuwenden wie gegen das gelegentliche Glas Wein oder die gelegentliche Zigarette, Jede Droge im übermaß genossen ist  schädlich."

Soweit der exzessive Gebrauch von Cannabisprodukten bei bestimmten Risikogruppen zu bestimmten -nicht ernstlichen- Schädigungen führen kann, ist darauf hinzuweisen, daß dies grundsätzlich für fast alle Substanzen gilt, die der Mensch zu sich nimmt (Zum Problem ,der fehlenden Relation zwischen Extrem- und Normalkonsum aus sozialwissenschaftlicher Sicht vgl. Kreuzer, a.a.O., S. 1312). Auch der exzessive Gebrauch von Zucker kann zu Schädigungen führen. Darüber hinaus haben zahlreiche rezeptpflichtige Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel bei langandauernden, übermäßigen Konsum Sucht und schwere gesundheitliche Schäden
mit teils tödlichem Ausgang zur Folge. Entzugstherapien bei Medikamentenabhängigkeit sind aufwendig. Medikamentenmißbrauch kann auch Psychosen auslösen. Auch nicht rezeptpflichtige Schmerzmittel und sogar Vitamine können bei übermäßiger Dosierung zu schweren Gesundheitsschäden führen,..."


 
Ausführliche Informationen zum Thema Cannabis:

1.) Mann, Peggy: Hasch - Zerstörung einer Legende. 
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1994.
Dieses Buch ist besonders auch für Jugendliche geeignet. In leicht verständlicher und anschaulicher Form werden die wissenschaftlichen Ergebnisse aufbereitet.

2.) Täschner, K.-L.: Das Cannabisproblem.
Deutscher Ärzteverlag, Köln 1986. 
Dieses Buch richtet sich an Ärzte, aber auch an jeden an genauer Fachinformation interessierten Bürger.

Beide Bücher sind höchst umstritten. Die Ergebnisse der Kleiberstudie und anderer Studien haben die teilweise in beiden Büchern aufgeführten Behauptungen zB. zum "Amotivationssyndrom" nicht bestätigt. Täschner selbst hat einige Aussagen zurückgenommen. Frau Mann beruft sich auf Studien von vor einem Vierteljahrhundert, vor allem auf den wissenschaftlich völlig diskreditierten Dr. Gabriel Nahas.



 
 
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