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Innen-, Rechts- und Gleichstellungspolitik
 "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in Bayern"
Autor: Joe Wein 
Datum:   13.02.01 02:28

335 Menschen starben voriges Jahr durch illegale Drogen allein in Bayern. Die Niederlande, mit einer wesentlich grösseren Bevölkerung als dem Freistaat, haben seit Jahren nicht mehr als 35-45 Tote durch illegale Drogen pro Jahr zu beklagen. Gleichzeitig liegt auch der Alkoholkonsum pro Kopf im Freistaat wie im Bundesdurchschnitt um mehr als die Hälfte über dem der Niederlande. Alkoholmissbrauch kostet in Deutschland jede Woche etwa 800 Menschen das Leben - das Äquivalent von zwei vollbesetzten, abgestürzten Jumbo-Jets pro Woche.

Die Kriminalisierung von Konsumenten illegaler Drogen vergrössert die möglichen Schäden beim Konsum und bagatellisiert gelichzeitig die Risiken, die von anderen, legalen Drogen ausgehen. Eine Minimierung der gesundheitlichen Folgekosten ist mit einer ideologischen Fixierung auf Verbote nicht zu erreichen.

Warum setzt die SPD trotzdem, insbesondere bei Cannabisprodukten, die Kriminalisierungspolitik der Unionsregierung fort? Vor vier Jahren bereits brachte die SPD einen Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung der Konsumenten in den Bundestag ein (Drucksache 13/6534 vom 11.12.1996, siehe http://www.cannabislegal.de/politik/spd-btmg96.htm).

Am 9. Mai 1998 nahm der Landesparteitag der BayernSPD folgendes Programm unter dem Titel "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in Bayern!" an:

========

(...)

4. Cannabis

Millionen benutzen regelmäßig Alkohol als Stimulans und Rauschmittel. Wer so handelt, muß den betroffenen jungen Menschen schon genau erklären können, warum sie von ihren teilweise bevorzugten illegalen Drogen - Haschisch, Marihuana, Amphetamine - Abstand halten sollen. An der Doppelmoral - legale Drogen mit tausendfach tödlichen Folgen versus Illegalität der Cannabisprodukte - scheitert jedes Abstinenzgebot.

Als Schlüssel der Präventionsarbeit bei Jugendlichen müssen daher Glaubwürdigkeit und Realismus gelten. Die pathologisierende und kriminalisierende Betrachtungsweise ("Rauschgiftkonsum =Sucht" - "Alle Drogen=Gefahr" "Drogenkonsumenten=Kriminelle") läuft an der Lebenswirklichkeit vieler Jugendlicher völlig vorbei.

Genauso wenig wie jeder Alkoholberauschte ein Alkoholiker ist, ist jeder Cannabiskonsument rauschgiftsüchtig.

Die SPD will...

...gegenüber dem Gebrauch illegaler Drogen eine Hemmschwelle aufrecht erhalten,

...denjenigen aber, die Drogen gebrauchen, mit sachgerechter Aufklärung ohne Panikmache und Verteufelung begegnen und - wenn nötig - Hilfe und Beratung anbieten,

...praktische Erfahrungen zur Trennung der Märkte von harten und weichen Drogen durch einen Modellversuch ermöglichen und die Initiative Schleswig-Holsteins dabei ausdrücklich unterstützen. Dem Kontakt junger Menschen mit harten Drogen und dem kriminellen Milieu soll so vorgebeugt werden.

Fakten zu Cannabis:

Haschisch und Marihuana haben sich in der deutschen Genußmittelkultur etabliert und werden von Hunderttausenden, die nicht der harten Drogenszene zuzuordnen sind, konsumiert. Cannabis ist die bevorzugte illegale Droge Jugendlicher und Heranwachsender.

Untersuchungen zur Zahl der Cannabiskonsumenten in der Bundesrepublik ergeben, daß 14 % der Erwachsenen bisher Erfahrung damit haben ("Lifetime-Prävalenz"). In den letzten 12 Monaten konsumierten ca. 5 % der Erwachsenen dieses Rauschmittel. In Bayern sind das über 500.000 Menschen. (Zum Vergleich: In den Niederlanden, wo in 2.500 Coffee-Shops die Droge relativ leicht erhältlich ist, wird bei Erwachsenen und Jugendlichen die gleiche Prävalenzrate beobachtet.)

Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hat in mehreren Beschlüssen 1994 und 1995 mehrheitlich Modellversuche unterstützt, die das Ziel haben, praktische Erfahrungen zur Trennung der Drogenmärkte zu gewinnen.

(...)

========

Eine Strafverfolgung von Konsumenten illegaler Drogen, insbesondere von Cannabis, ist nicht mehr zeitgemäss. Der Staat schafft damit sich und seinen Bürgern nur zusätzliche Probleme, ohne die bestehenden Probleme lösen zu können, wie die traurige Todesbilanz von vorigem Jahr vor Augen führt.

Mit freundlichen Grüssen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Alfons Meier (---.mcbone.net)
Datum:   13.02.01 11:30

Drogen sind etwas für Versager! Für Memmen die mit Ihrem Leben nicht mehr klarkommen, und deshalb meinen sie müssten sich bekiffen oder sonstwas nach Schwächlingen Manier tun. Ich persönlich trinke hin und wieder ein bißchen Wein – was für einen Mann in meinem Alter durchaus Gesund ist – mehr, oder besser gesagt, richtige Drogen brauche ich nicht. Ich kenne nur drei gründe warum Leute Drogen nehmen bzw. anfangen Drogen zu nehmen:
1. Sie wollen "cool" sein, meist in der Schule usw.
2. Sie sind so in dieser faule Spaßgesellschaft herangewachsen das Sie meinen man sollte immer mehr Spaß haben – anstatt mal zu arbeiten (wäre ja auch sehr abwegig) – so das sie Drogen nehmen, um z.B. auf Konzerten oder in der Disko am längsten durchhalten können.
3. Es sind Lebensversager. Die zu dumm und faul sind Arbeit zu finden oder wenigstens die Schule fertig zu machen. Deshalb konsumieren sie Drogen, sonst hat das kein Grund.

Es ist doch erbärmlich Mitansehen wie sich dieses nutzlose Subjekte den Kopf voll dröhnen nur um "hay" (schreibt man das so?) zu sein, auch wenn es wie im falle von Cannabis nicht so gefährlich ist. Einfach Arm!

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: dunsthaube (194.115.151.---)
Datum:   13.02.01 11:39

mann-o-mann

starker tobac, chef !!

ich brauche jetzt erstmal ne tüte ! ,-)

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: ChrisTine (---.A1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 12:06

Du scheinst mir aber einen komischen Umgang zu haben. Ich kenne keinen einzigen Cannabis-Konsumenten, der OHNE Arbeit ist. Die meisten aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die Cannabis konsumieren, sind ehemalige Studenten, die welche nicht studiert haben, stehen in Lohn und Brot, wie man so schön sagt.
Kein Arbeitsloser oder Sozialhilfeempfänger kann sich Cannabis finanziell erlauben, da ist billiger Wein o.ä. gefragt, einfach weil man sich billiger berauschen kann. Genauso wie Du ab und zu mal ein Glas Wein trinkst, gibt es viele Cannabiskonsumenten, die auch nur ab und zu mal Cannabis zu sich nehmen. Wie Du zu Deinen Erkenntnissen kommst, würde mich mal intgeressieren.

Christine

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Joe Wein 
Datum:   13.02.01 12:07

Alfons Meier schrieb:
>
> Drogen sind etwas für Versager! Für Memmen die mit Ihrem
> Leben nicht mehr klarkommen, und deshalb meinen sie müssten
> sich bekiffen oder sonstwas nach Schwächlingen Manier tun.

Sie bekennen sich oeffentlich zu Ihren Vorurteilen. Das macht diese aber nicht plausibler. Haben Sie denn irgendwelche Beweise fuer diese Behauptungen?


> Ich persönlich trinke hin und wieder ein bißchen Wein – was
> für einen Mann in meinem Alter durchaus Gesund ist – mehr,
> oder besser gesagt, richtige Drogen brauche ich nicht.

Warum halten Sie eigentlich Alkohol nicht fuer eine Droge? Die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren, e.V. oder die WHO sind da naemlich anderer Meinung.

Wie wuerden Sie denn "Droge" definieren?


> Deshalb konsumieren sie Drogen, sonst hat das kein Grund.

Warum konsumieren Sie die Droge Alkohol oder (ich nehme das einmal an) die Droge Koffein? Ich vermute, zum Genuss. Da verhalten Sie sich nicht viel anders als die meisten Konsumenten illegaler Drogen, insbesondere von Cannabis.

Aber ganz abgesehen davon, ob Sie den persoenlichen Geschmack von Cannabiskonsumenten teilen oder nicht, was hat das damit zu tun, wie wir am besten damit umgehen sollten?

Sollen wir denn alle Menschen kriminalisieren und polizeilich verfolgen, die einen anderen Geschmack haben als Sie? Haben wir wirklich soviele Daeumchen drehende Polizisten dass wir uns das leisten koennen? Wir haben wirklich besseres zu tun als friedliche Mitmenschen zu kriminalisieren, insbesondere wenn diese Kriminalisierung keinen nachweislichen Einfluss auf den Prozentsatz derer hat, die regelmaessig zu Cannabis greifen. Der liegt in den Niederlanden naemlich bei 2,5 Prozent, im Vergleich zu 3,0 Prozent in Westdeutschland.

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Alfons Meier (---.mcbone.net)
Datum:   13.02.01 12:28

Koffein konsumiere ich nicht. Genau sowenig wie "Cola", also verbitte ich mir diese Vorwürfe. Zum Thema Wein; ich trinke nie mehr als ein Glas Wein alle paar Tage, und das auch nur weil es Gesund ist. Bei mir ist die Entscheidung überwogen das es doch sinnvoll ist, Wein zu trinken, wenn es denn Gesund ist. Aber ich glaube nicht das Cannabis Gesund ist und sogar, wie Wein, u.a. das Leben verlängern kann.
Wein schmeckt natürlich auch. Aber ich sage Ihnen ehrlich, wen es Ungesund wäre, würde ich ihn nicht trinken. Außerdem stellt Wein einen entscheidenden Unterschied zu Cannabis da. Durch ein Glas Wein wird man nicht betrunken was ja die selbe Wirkung wäre, wie das bekifft sein beim Cannabis konsumieren. Man nimmt etwas Alkohol zu sich, merkt es aber nicht wirklich. Wenn Sie meinen Wein Konsum mit dem Cannabis Konsum vergleichen wollen, müsste ich mich schon betrinken. Den Cannabis wird nicht geraucht, weil es so gut schmeckt (oder sind Sie eine Ausnahme?) oder weil es Gesund ist, sondern weil man "hay" (ist das richtig geschrieben?) wird.
Also vergleichen Sie nicht zwei vollkommen verschiedene Dinge miteinander.

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Kenny (62.128.4.---)
Datum:   13.02.01 13:06

natürlich konsumiere ich nur um HIGH zu sein besser gesagt um mich nach einem langem arbeitstag zu entspannen und wer will mir denn vorschreiben wie ich das zu tun habe. ich sitze daheim in meiner wohnung, keiner schaut mir zu ausser vielleicht meine freunde die bei mir sind und wenn ich dann friedlich da sitze und es mir gut geht ist das für mich auch ein genuss.

vielleicht ist der konsum an sich nicht gesund für den körper aber er ist mit sicherheit nicht schädlicher als ein glas wein oder eine zigarette.

mit welcher begründung also sollte ich zu einem kriminellen gemacht werden der ich nicht bin. ich lauere weder kleinen kindern auf und versuche ihnen "haschisch zu spritzen" noch verleite ich arme unschuldige bürger dazu sachen zu machen die sie nicht wollen, aber wieso gilt das selbe recht nicht auch für mich? wieso darf ich mein leben nicht so leben wie ich es will, solange ich keinem anderen damit schade?

also ein paar anständige argumente solltet ihr euch schon überlegen um mich zu überzeugen das ich es verdiene verfolgt und eingesperrt zu werden.

 Cannabis und Alkohol
Autor: Joe Wein 
Datum:   13.02.01 15:32

Alfons Meier schrieb:
>
> Koffein konsumiere ich nicht. Genau sowenig wie "Cola", also
> verbitte ich mir diese Vorwürfe. Zum Thema Wein; ich trinke
> nie mehr als ein Glas Wein alle paar Tage, und das auch nur
> weil es Gesund ist.

Herr Meier,

das Institut fuer Therapieforschung in Muenschen, das etwa alle drei Jahre im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums die Konsumgewohnheiten der Bundesdeutschen erforscht, geht von 9,1 Millionen Deutschen aus die "riskanten" Alkoholkonsum betreiben und 2,7 Millionen die damit Missbrauch betreiben. 1,6 Millionen sind abhaengig, 170'000 davon in Behandlung.

Mir scheint dass sich ihr persoenliches Konsumverhalten, das ich sehr verantwortungsvoll und loeblich finde, nicht verallgemeinern laesst.


> Aber ich glaube nicht das Cannabis Gesund ist und
> sogar, wie Wein, u.a. das Leben verlängern kann.

Ich denke dass das entscheidende ist, dass man das rechte Mass findet. Alles ist im Uebermass schaedlich, ob das Cholesterin, Zucker, Salz, Alkohol oder Cannabis ist. Nur ist es wesentlich schwieriger, seine Gesundheit mit Cannabis ernsthaft zu schaedigen als mit Alkohol.

Es gibt bisher keine epidemologischen Erkenntnisse die bei Cannabiskonsumenten eine andere Sterblichkeit als bei Nichtkonsumenten festgestellt haetten. Der Konsum von Cannabis scheint dabei also keine messbare Rolle zu spielen. Es waere zwar denkbar dass Cannabis als Stressloeser positive Wirkungen hat, dafuer sind aber viele Cannabiskonsumenten auch Zigarettenraucher und Nikotin ist ein bekannter Stressfaktor.


> Wenn Sie meinen Wein Konsum mit dem Cannabis Konsum
> vergleichen wollen, müsste ich mich schon betrinken. Den
> Cannabis wird nicht geraucht, weil es so gut schmeckt (oder
> sind Sie eine Ausnahme?) oder weil es Gesund ist, sondern
> weil man "hay" (ist das richtig geschrieben?) wird.

"Rausch" ist kein sonderlich passendes Wort fuer den Zustand den Cannabis verursacht, denn da wird fast jeder an den Zustand denken, in den man durch ein paar Glas Bier gelangt. Cannabis und Bier sind aber zwei voellig verschiedene Drogen, die voellig anders wirken.

Waehrend Alkohol als Nervengift die Signaluebertragung an den Nervenenden mehr oder minder stark hemmt (selbst die entspannende und enthemmende Wirkung ist die Folge der Laehmung bestimmter Gehirnbereiche), aktiviert der Wirkstoff von Cannabis spezielle Rezeptoren im Gehirn, ohne auf das Nervensystem allgemein zu wirken. Das erklaert zum Beispiel warum man unter Cannabiseinfluss weder lallt noch torkelt. Vielen Cannabiskonsumenten empfinden den Alkoholrausch im Vergleich zu Cannabis zu stark beeintraechtigend.

Die Hanfbroschuere der Landesarbeitsgemeinschaft Drogen, Berlin, beschreibt die Wirkungen von Cannabis wie folgt:

"Alle Sinneseindrücke und Empfindungen können verstärkt werden, während Leistungs- und Konkurrenzdruck an Bedeutung verlieren. Das Zeitgefühl ist verändert, eine Stunde kann wie drei erscheinen. Konsument(inn)en berichten über gesteigertes Wohlbefinden, leichte Euphorie, Entspannung und eine Befreiung von Ängsten."

Die Verstaerkung der Sinneseindruecke macht sich z.B. beim Essen oder beim Musikhoeren bemerkbar, zwei Taetigkeiten die mit Genuss verbunden werden, und die unter dem Einfluss von Cannabis intensiver erlebt werden.

Letztlich kommt es aber auf den Konsumenten an, wie er eine Droge einsetzt. Das in diesem Zusammenhang oft zitierte Glas Wein zum Abendessen ist ja auch keineswegs das einzige Konsummuster bei Alkohol.

Das gesuchte Wort schreibt man uebrigens "high".


> Also vergleichen Sie nicht zwei vollkommen verschiedene Dinge
> miteinander.

Wie sie sehen, sind wir uns darin einig dass es sich um verschiedene Dinge handelt ;-)

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Dennis (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   13.02.01 19:07

"Du scheinst mir aber einen komischen Umgang zu haben. "

kann ich zu dir auch sagen christine. ich kenne nämlich keinen einzigen in meiner umgebung der cannabis schnuppert

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Dennis (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   13.02.01 19:15

du sollst dich einfach nur an gesetze halten. basta !
gesetze werden von politikern gemacht, die von der mehrheit der bevölkerung gewählt wurden.
so einfach ist das.
wir leben in einer demokratie.
die mehrheit entscheidet, was erlaubt ist oder was nicht.
wäre ja auch noch schöner, wenn eine kleine minderheit für gesetze zuständig wäre.

 Re: Cannabis und Alkohol
Autor: Dennis (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   13.02.01 19:22

"Konsument(inn)en berichten über gesteigertes Wohlbefinden, leichte Euphorie, Entspannung und eine Befreiung von Ängsten."



mich packt die nackte angst, wenn ich mir vorstelle, daß so ein mensch mir abends im dunkeln auf der landstrasse entgegenkommt: völlig losgelöst, voll gesteigertem wohlbefinden, ohne irgendwelche ängste schwebt er mir auf meiner fahrbahnseite entgegen...

 Re: Cannabis und Alkohol
Autor: Sedl (---.AC1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 19:33

Da wird dir eher jemand mit 2,0 Promille entgegenkommen.

Ich habe das erlebt. Fahrer 2,4 Promille. Da habe ich das erstemal Hirn auf der Straße gesehen.

Cannabis beruhigt und macht nicht aggresiev. Die Reaktionszeiten bauen auch nicht so ab wie beim Alkoholgenuss.

Ich kenne viel Leute die Haschisch rauchen. Im Schnitt raucht da jeder so 3 bis 4 mal im Jahr wenn sich die Gelegenheit in einer Gemeinschaft ergibt. Die werden erst lustig und dann müde. Als ich noch Zigaretten geraucht habe (40 Rothändle/Tag) hat das Zeug bei mir Null Wirkung gehabt.

Sedl

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Sedl (---.GI1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 19:42

So ein Apparat wie ein Staat hat eine unwahrscheinliche Trägheit. Deshalb ist man manchmal gezwungen Gesetze in die Praxis umzusetzen die erst noch erlassen werden.

Homosexualität wurde in der BRD schon einmal mit Zuchthaus bestraft. Hätten sich deshalb alle Homosexuellen umbringen sollen weil dies die Mehrheit für richtig fand? Ändern konnten sie ihre Veranlagung schließlich nicht.

Es ist schon richtig nach den Gesetzen zu leben, aber alles ohne eigene Meinung schlucken sollte man auch nicht. So ein Mittelweg eben.

Wenn alles was die Mehrheit bestimmt bräuchten wir auch keine Demonstrationen. Sie gerade weisen auf Fehler in der Mehrheitsmeinung hin.

Sedl

 Re: Cannabis und Alkohol
Autor: Alfons Meier (---.mcbone.net)
Datum:   13.02.01 20:00

Ich muss vorerst mal etwas klarstellen. Sowohl Ihnen gegenüber Herr Joe Wein als auch gegenüber Herrn "Kenny". Ich habe nie davon gesprochen das Cannabis weiter verboten bleiben sollte. Ich habe nur meine allgemeine Meinung gegenüber Drogen kundgetan. Verbieten sollte man es nicht. Ich halte Drogen für Müll, ob Schnaps, Zigaretten, Cannabis oder sonst etwas, aber ich bin – zugegeben – bei diesem Thema auch ein bißchen überempfindlich. Ich finde es einfach arm irgendwas zu sich zu nehmen nur um "high" (danke für die Aufklärung) zu werden. Aber es ist jedermanns eigene Entscheidung. Wenn die Leute wollen das Cannabis legalisiert wird, wird es das auch werden, man sieht an der amerikanischen Prohibition das sich der Wille des Volkes nicht unterdrücken läßt. Nur bei wirklich härteren Drogen, wie Kokain, Ecstasy, Heroin usw. sollte der Staat hart bleiben.

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: ChrisTine (---.KL1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 20:22

Dennis schrieb:

>> "Du scheinst mir aber einen komischen Umgang zu haben. "

> kann ich zu dir auch sagen christine. ich kenne nämlich
> keinen einzigen in meiner umgebung der cannabis schnuppert

Na ja, ich laufe ja auch nicht gerade mit einem Schild um den Hals gerum, auf dem steht: Ich konsumiere Cannabis. Aus meinem Umfeld wissen es auch nur die, die selber rauchen bzw. auf den gleichen Feten sind.
Außerdem habe das aus unten gen. Gründen geschrieben:

Alfons Meier schrieb:

2. Sie sind so in dieser faule Spaßgesellschaft herangewachsen das Sie meinen man sollte immer mehr Spaß haben – anstatt mal zu arbeiten (wäre ja auch sehr abwegig) – so das sie Drogen nehmen, um z.B. auf Konzerten oder in der Disko am längsten durchhalten können.
3. Es sind Lebensversager. Die zu dumm und faul sind Arbeit zu finden oder wenigstens die Schule fertig zu machen. Deshalb konsumieren sie Drogen, sonst hat das kein Grund.

Es ist doch erbärmlich Mitansehen wie sich dieses nutzlose Subjekte den Kopf voll dröhnen nur um "hay" (schreibt man das so?) zu sein, auch wenn es wie im falle von Cannabis nicht so gefährlich ist. Einfach Arm!
-------Ende

Wenn er solche Menschen kennen sollte, die sich den teuren Cannabis leisten können, ohne arbeiten zu gehen, dann fällt mir leider nichts anderes dazu ein. Das ganze ist nämlich ein Vorurteil aus den 70er Jahren.
Außerdem frage ich mich, wovon Alfons sich sein ganzes Leben flüssig ernährt hat. Kaffee trinkt er nicht, in Tee ist die Droge Tein oder wie die heißt, drin. Cola trinkt er auch nicht. Ich kann mir beim besen Willen nicht vorstellen, das er sein Leben lang keinen Alkohol angerührt hat und im Alter anfängt, jeden Tag 1 Gläschen Wein zu trinken und das auch nur, weil dieser angeblich gesund sein soll.

Christine

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Dennis (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   13.02.01 20:38

Alfons Meier hat ja auch nicht gesagt, daß er sich sein ganzes leben lang ohne cola, koffein usw. ernährt hat. aber jetzt hat er seine grundsätze. so habe ich ihn jedenfalls vertstanden.

aber nun hab ich mal ne frage christine: ich hab schon mehrmals hier gelsen, daß studenten cannabis haschen. wie können die es sich denn leisten ? vom bafög ? schwarzarbeit ? diebstahl ?

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Sedl (---.KL1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 20:42

Das kann man auch selbst anpflanzen. Die Pflege ist leicht und es ist eine Wonne die Pflänzchen wachsen zu sehen.

In Holland kostet das Zeugs nur Kleingeld. Es findet sich immer jemand der mal wieder eine "Fuhre" mitbringt.

Sedl;-))

 außerdem...
Autor: Sedl (---.KL1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 20:45

...denke mal an die Mengen die geraucht werden. Beim Großteil ist die Regel viel näher bei einmal im Monat wie bei einmal in der Woche.

Sedl

 Denni`s "Universum"--------
Autor: POLIER (---.essen.ipdial.viaginterkom.de)
Datum:   13.02.01 21:11

>"ich kenne nämlich keinen einzigen in meiner umgebung der cannabis schnuppert"

ja denni!

dann nimm doch mal den Kopf aus dem Schuhkarton - dann klappts auch mit der visuellen Erfassung deiner "Umgebung" (Fremdwörter im Lexikon nachschlagen).

;>

 Re: Denni`s "Universum"--------
Autor: fragender (---.mcbone.net)
Datum:   13.02.01 21:33

Ach muss man Leute mit Cannabis kennen? Steht das im Grundgesetz? Scheiße! Hoffentlich besucht mich in den Nächtens Tagen keine leute vim Verfassungsschutz...

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: ChrisTine (---.KA1.srv.t-online.de)
Datum:   13.02.01 22:08

Dennis schrieb:

> aber nun hab ich mal ne frage christine: ich hab schon
> mehrmals hier gelsen, daß studenten cannabis haschen. wie
> können die es sich denn leisten ? vom bafög ? schwarzarbeit ?
> diebstahl ?

Von den Studenten kann ich nur das berichten, was man mir erzählt hat. Ich glaube aber langsam, das Du irgendwie eine falsche Vorstellung hast. Cannabis, wenn man es denn raucht, wird nicht in den gleichen Mengen wie Zigaretten geraucht.
Diese Studenten haben mir erzählt, das man sich am Wochenende (nicht jedes) getroffen hat, einer hat das Zeugs besorgt, je nach Menge der anwesenden Personen zwischen 2-4 g gekauft, d.h. das sind 20-40 DM. Die Kosten werden selbstverständlich auf alle anwesenden Personen umgelegt.
Alles klar?

Christine

 Zahlen
Autor: Joe Wein 
Datum:   14.02.01 00:57

Dennis schrieb:
>
> aber nun hab ich mal ne frage christine: ich hab schon
> mehrmals hier gelsen, daß studenten cannabis haschen. wie
> können die es sich denn leisten ? vom bafög ? schwarzarbeit ?
> diebstahl ?

Ein Gramm Cannabis soll zwischen 7 und 20 DM kosten und reicht fuer mehrere Konsumdosen. Selbst bei taeglichem Cannabiskonsum bleiben die Kosten damit durchaus ertraeglich. Taeglicher Konsum ist aber die Ausnahme. Von den Personen, die letzten Monat Cannabis verwendet hatten, fand die IFT-Studie dass nur 18 Prozent, also weniger als ein Fuenftel, das auch an 2 von 3 Tagen tun (20 der letzten 30 Tage).

Ein grosser Teil der Konsumenten ist ausserdem berufstaetig. Die Studie des IFT fand dass 67 Prozent der Cannabiskonsumenten 26 Jahre alt oder aelter waren. Das mittlere Alter liegt bei 31,3 Jahren. 39 Prozent haben schon Kinder. Das Klischee vom langhaarigen Studenten ist damit endgueltig als ueberholt anzusehen.

In der Kleiber/Soellner-Studie waren ein Drittel der Befragten als "Gelegenheitskonsumenten" klassifiziert. Sie verbrauchten im Mittel 3,4 Gramm Cannabis pro Monat und gaben dafuer 36 DM aus, also etwa 1,20 DM pro Tag. Nach der Repraesentativumfrage des IFT konsumieren etwa die Haelfte der Konsumenten maximal 9 mal pro Jahr. Nur etwa 15 Prozent konsumieren im Schnitt 2 mal oder oefter pro Woche.

Selbst die konsumintensivste Gruppe der Kleiber/Soellner-Studie, die sogennanten "Dauerkonsumenten", gaben im Schnitt nicht mehr als 171 DM pro Monat fuer Cannabis aus (ca. 6 DM pro Tag).

Sie sehen, Kaffee und Kuchen oder eine Kinokarte kosten da leicht mehr ;-)

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

 Re: Zahlen
Autor: Rüdiger (---.dip.t-dialin.net)
Datum:   14.02.01 05:29

Jetzt habe ich mal eine Frage:
wie wirkt sich cannabis-Konsum beim Autofahren aus.

Ich meine, die Angst von Dennis kann ich verstehen. Hab ich vermutlich auch.
Also, wie beeinflußt Cannabis beim Autofahren ?
Werden die Fahrer übermütig, oder gleichgültig , oder irgendwie lockerer , rücksichtsloser oder ?
Die Polizei hat soweit ich weiß, noch keine Geräte um Cannabis nachzuweisen. Jedenfalls sind nach meinem Wissen keine Polizeifahrzeuge damit ausgerüstet. Wie will man also jemandem mit Ausfallerscheinungen die Weiterfahrt untersagen ?
Was jemand zu Hause macht, ist sein Ding, aber im Straßenverkehr würden mich die (negativen?) Auswirkungen schon mal interessieren.

Gruß, Rüdiger

 Schwebende Autos....?
Autor: POLIER (---.essen.ipdial.viaginterkom.de)
Datum:   14.02.01 10:19

>"voll gesteigertem wohlbefinden, ohne irgendwelche ängste
schwebt er mir auf meiner fahrbahnseite entgegen...

...das muss dann wohl "sedl" nach dem dritten weissbier sein, tja! - wäre allerdings auch nicht weiter tragisch, wenn ihr zwei euch auf diese Weise "trefft" - wohlsein!

achja:

www.cannabisnews.com

(nix für dich, da du ja nix englisch, gell denni!)

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Kenny (62.128.4.---)
Datum:   14.02.01 10:52

jaja und wenn der staat mir befiehlt ich soll rosa höschen und plüschohren tragen muss ich das auch machen. nur schön keine eigene meinung bilden, immer tun was man mir sagt. das wäre eine schöne welt. alle laufen in den selben sachen rum. alle haben die gleiche frisur. alles ist grau in grau. keine farben nichts buntes.

du solltest mal ein bisschen überlegen was du da sagst. wieso soll ich mich an irgendwelche gesetze halten, die nur auf lügen und märchen beruhen. ich habe nur dieses eine leben und das lebe ich so wie es mir passt so lange ich keinem anderen damit schade.

nur weil du es nicht magst soll ich mich deswegen einsperren lassen??? warum?? sag mir wenigstens ein einziges argument das diese meinung rechtfertigt und komm mir nicht wieder mit "weil es verboten ist" tolles argument!!!

also streng dein hirn mal ein bisschen an falls du noch in der lage bist selbst zu denken und nicht nur vorgekaute meinungen auszuspucken

 Re: Zahlen
Autor: Bert Camenbert (---.startsiden.no)
Datum:   14.02.01 11:05

Hallo Rüdiger,
obwohl es Studien gibt die besagen dass bekiffte Fahrer eher (ganz im Gegensatz zum Alkohol- eigene Erfahrung) sich ihrer Berauschtheit (langsamere Reaktion, keine so massiven Störungen wie lallen oder taumeln) bewusst sind, und entsprechend vorsichtiger fahren, ist es natürlich unakzeptabel egal mit was berauscht am Strassenverkehr teilzunehmen.

Es werden sehr wohl Tests gemacht (wisch urin blut)
das Problem ist hier eher eine Überreaktion.
dh. es wird der Führerschein entzogen, obwohl nich bekifft gefahren wurde. Cannabiskonsum ist zB im Urin mehrere Wochen nachweisbar- es passiert ständig das Leute zur MPU incl. teurer Gutachten gezwungen sind, bloss weil sie kiffen, ob sie das
mit 180 auf der Autobahn tun oder oder nur am, WOE aufm Sofa spielt derzeit keine Rolle.
Das läuft so ab: Du wirst beim Spazierngehn kontrolliert, man findet eine "geringe Menge" Verfahren eingestellt- Polizei meldet Dich ans LRA - LRA zweifelt an Deiner Fahrtauglichkeit verlangt Nachweis über Drogenfreiheit.

Übertrag das mal auf Alkohol. Dh man entzieht Dir den FS weil man Dich irgendwo mit nen Bier gesehn hat.
Das ist die derzeitige Situation.
MfG Bert

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Karl Mill (---.mcbone.net)
Datum:   14.02.01 11:55

Gründe doch eine Partei (falls es sie noch nicht gibt), die es sich nur zum Ziel macht, Cannabis zu legalisieren. Solltet ihr Erfolg bei den Wahlen haben, könnt ihr euer Ziel durchsetzten. So macht man das nämlich in einer Rechtsstaatlichen Demokratie wie der Bundesrepublik.

 Re: "Mut zu einer besseren Drogenpolitik in B
Autor: Kenny (62.128.4.---)
Datum:   14.02.01 12:21

da versuche ich lieber bestehende parteien mit vernünftigen argumenten zu überzeugen aber anscheinend fehlt es den leuten an vernunft. jeder mensch der sich mal ohne ideologische scheuklappen mit diesem thema befasst, der sich informiert, der sich wissenschaftliche studien, wie z. B. die kleiber-studie durchliest die im auftrag der damaligen bundesregierung erstellt wurde und sich das dann mal durch den kopf gehen lässt MUSS zu der überzeugung kommen das dieses verbot nicht mehr haltbar ist.

man kann doch nicht wegen jedem anliegen gleich eine eigene partei gründen mal abgesehen davon des sowas einen haufen geld kostet das ich leider nicht habe.

 Cannabis im Strassenverkehr
Autor: Joe Wein 
Datum:   14.02.01 15:10

Rüdiger schrieb:
>
> Jetzt habe ich mal eine Frage:
> wie wirkt sich cannabis-Konsum beim Autofahren aus.
>
> Ich meine, die Angst von Dennis kann ich verstehen. Hab ich
> vermutlich auch.

Sicher, niemand will gerne ueber den Haufen gefahren werden weil jemand anderer unter dem Einfluss psychoaktiver Drogen steht. Eine Teilnahme am Strassenverkehr in einem Zustand, in dem jemand sein Fahrzeug nicht sicher beherrschen kann, ist voellig unakzeptabel, und der Gesetzgeber muss da Massnahmen ergreifen. Die Frage ist nur, welche Massnahmen sind angemessen? Wo zieht man die Grenze? Die Diskussion um die Absenkung der Promillegrenze bei Alkohol zeigt, dass das in der Praxis keine einfache Entscheidung ist.


> Also, wie beeinflußt Cannabis beim Autofahren ?
> Werden die Fahrer übermütig, oder gleichgültig , oder
> irgendwie lockerer , rücksichtsloser oder ?

Es gibt mehrere Studien dazu:

1. Die Studie der Universitaet Limburg in Maastricht 1994

H. W. J. Robbe von der Universitaet Limburg fuehrte im Auftrag des US-Verkehrsministeriums Fahrversuche unter von den Amerikanern geliefertem Marihuana auf niederlaendischen Strassen durch.

Artikel dazu auf Deutsch: http://www.cannabislegal.de/studien/thcfahren.htm
Artikel von Robbe auf Englisch:
http://www.druglibrary.org/olsen/HEMP/IHA/iha01206.html bzw.
In Buchform:
H.W.J. Robbe, Influence of Marijuana on Driving, Institute for Human Psychopharmacology, University of Limburg, Maastricht 1994,CIP-DATA, Den Haag (ISBN 90-5147-023-1)

Die Studie fand zwar in einzelnen Bereichen Fahrfehler. Selbst bei der hoechsten verwendeten Dosis wurde jedoch keine Beeintraechtigung gefunden die mit der Wirkung von 0,8 Promille Alkohol vergleichbar gewesen waere.

Interessanterweise waren die Effekte auch nicht immer proportional zur Dosis. Das zeigte, dass sich die Fahrer der Drogenwirkung bewusst waren und sie durch erhoehte Konzentration, angepasste Geschwindigkeit oder mehr Abstand kompensierten (entsprechende Versuche mit Alkohol zeigen dagegen Selbstueberschaetzung und eine erhoehte Risikobereitschaft). Es wird jedoch davon ausgegangen, dass eine solche Kompensation nicht in allen Situationen moeglich ist.

Beim Vergleich im Stadtverkehr wurde von Robbe bei 0,34 Promille Alkohol eine signifikante Beeintraechtigung festgestellt, nicht aber bei einer niedrigen Cannabisdosis.

2. Die Studie von Mischkowitz/Möller von 1996

Mischkowitz, R.; Möller, M.; Hartung, M.: Gefährdungen durch Drogen. Blutprobenuntersuchungen zur Prävalenz und Wirkung von Drogen- und Medikamentenbeeinflussung im Straßenverkehr und bei Kriminaldelikten. BKA Wiesbaden 1996

Dort wurde u.a. untersucht, welcher Prozentsatz von Fahrern, die unter dem Einfluss von verschiedenen Substanzen stand, der schuldhafte Unfallverursacher war.

Ueberraschend war die Erkenntnis, daß bei verkehrsauffälligen Teilnehmern "die Fälle mit einem positiven Cannabis-Befund ... sowohl bei den Unfällen mit Sachschaden als auch bei den Unfällen mit Personenschaden den Suchtmittel/Medikament-negativen Fällen [bei denen man also nichts gefunden hatte] vergleichbare Anteilswerte zeigten", "obwohl das Durchschnittsalter der Cannabis-Konsumenten deutlich unter dem der S/M-negativen Probanden liegt und sie von daher einer Altersgruppe mit einem höheren Unfallrisiko zugerechnet werden müssen". Mit anderen Worten, juengere Cannabisfahrer verursachten laut dieser Studie nicht mehr Unfaelle als erfahrenere nuechterne Fahrer!

3. Die Studie des Institute of Forensic Pathology in Melbourne, Australien

http://www.raru.adelaide.edu.au/T95/paper/s16p6.html

Diese Studie bestaetigte das obige Ergebnis von Mischkowitz/Möller: Bei Unfalltoten bei denen nur THC (Cannabis) gefunden wurde ist laut der australischen Studie die Wahrscheinlichkeit, der Unfallverursacher zu sein *geringer* als bei drogenfreien Unfalltoten (Faktor 0,6), bei Alkohol dagegen 6,8 mal höher als bei nüchternen Fahrern. Zitat:

"It was of some interest that cannabis tended to show a negative effect on relative risk when other drug groups showed an increase. This phenomenon has also been seen elsewhere [Terhune et al, 1992; Williams et al, 1985]. The most likley reason probably relates to the over compensation of marijuana-using drivers on their driving skills. Over compensation may be caused simply by slowing down and avoiding adverse driving situations."

4. Die Studie des britischen Verkehrsministeriums (2000)

Eine im Sommer 2000 veroeffentlichte Studie, fuer die im Auftrag des britischen Verkehrsministeriums Testpersonen unter dem Einfluss von Cannabis in Fahrsimulatoren getestet worden waren, ergab dass die Fahrer die negativen Einfluesse von Cannabis weitgehend durch eine vorsichtigere, defensivere Fahrweise ausglichen.

5. Die Studie von Krüger (1995)

"Aus den experimentellen Befunden ist für Cannabis dann kein sicherheitsgefährdender Effekt zu finden, wenn von normalem Konsum ausgegangen wird und zwischen Rauchen und Verkehrsteilnahme etwa 1 - 2 Stunden liegen. Deutliche Sicherheitsgefahren bestehen bei hohen Konzentrationen, wie sie insbesondere während und kurz nach dem Rauchen auftreten" sowie beim "Zusammenwirken von Alkohol mit Cannabis", das zu "einer überadditiven Wirkungsverstärkung führt" (S.37; s. ingesamt Nolte 1996).


6. Studien zum Nachweis von Cannabis

Waehrend THC in vielen Faellen nach Unfaellen nachgewiesen wurde, handelt es sich dabei in den meisten Faellen um Fahrer die unter dem Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder anderer Drogen standen. So fand etwa eine Studie im Saarland bei 660 auffaelligen Fahrern denen Blutproben abgenommen worden waren, nur zwei Falle wo ausschliesslich THC (Cannabis) nachgewiesen wurde. Bei Blutproben aus 209 Verkehrsunfällen, bei denen von 1990 bis August 1993 vom Institut für Rechtsmedizin der Universität München forensisch-toxikologische Gutachten durchgeführt wurden und bei denen Cannabinoide nachgewiesen worden waren fanden sich nur in 14 Fällen (6,7 Prozent) THC ohne sonstige Drogen/Medikamente bzw. Blutalkohol ab 0,3 Promille.


Aufgrund der Fettloeslichkeit von THC sind mit modernen Analysemethoden geringe Spuren davon selbst Wochen nach dem Konsum noch messbar, obwohl die Wirkung der Droge in 2-4 Stunden abklingt. Angemessener waere eine Festlegung eines THC-Grenzwerts der geeignet waere, kuerzlichen Konsum von Wochen zurueckliegendem Konsum zu unterscheiden.

So schlug der Sachverstaendige Berghaus bei der Anhörung vor dem Bundestagsausschuss vor, 8 - 10 ng THC pro ml Plasma mit 0,8 Promille Alkohol gleichzusetzen, womit die "akute Beeinträchtigung unter Cannabis erfaßt werde und nicht der länger zurückliegende Konsum. Daß ein Cannabiskonsument in jedem Falle, d.h. unabhängig von der Höhe der Blutkonzentration ... fahrrelevante Leistungsminderungen zeigt, die in der Schwere denen von 0.80 Promille Alkohol entsprechen, läßt sich an Hand der veröffentlichten experimentellen Untersuchungen nicht nachvollziehen".

Mit dem inzwischen geltenden generellen Verbot des Fahrens unter THC, egal ob die gemessene Dosis geeignet ist, die Fahrfaehigkeit zu beeintraechtigen oder nicht, wurden diese Studien im wesentlichen ignoriert. Es gibt keinen Grenzwert fuer THC. Damit koennen Cannabiskonsumenten fuer einen vor Wochen gerauchten Joint mit einem Bussgeld von mehreren Hundert DM und 3 Monaten Fuehrerscheinentzug bestraft werden, genau als waeren sie besoffen am Steuer ertappt worden.


> Die Polizei hat soweit ich weiß, noch keine Geräte um
> Cannabis nachzuweisen. Jedenfalls sind nach meinem Wissen
> keine Polizeifahrzeuge damit ausgerüstet.

Bereits seit vorigem Jahr ist "Drug Wipe" im Einsatz, womit Cannabinoid-Spuren im Schweiss nachgewiesen werden koennen. Bei einem positiven Ergebnis kann eine Blutprobe angeordnet werden. Diese waere auch angemessen, wenn es dabei um eine akute Beeintraechtugung und nicht nur um moeglicherweise Wochen zurueckliegenden Konsum ginge, wie das leider derzeit der Fall ist.

Zur Zeit reicht ja sogar der Hinweis, dass jemand Cannabiskonsument ist um ihn ueber einen Zeitraum von bis zu einem Jahr zu mehreren Urintests zum Preis von ca. 1000 DM zu zwingen. Ein Zusammenhang des Konsums mit dem Strassenverkehr muss dabei nicht einmal existieren. Die Untersuchungen sind von Verdaechtigen selbst zu bezahlen, selbst wenn sie negativ ausgehen. Faellt auch nur ein Test positiv aus, ist der Fuehrerschein weg.

In Anbetracht der oben zitierten Ergebnisse ist nicht plausibel, warum hier bei Cannabis ein wesentlich strengerer Massstab angesetzt wird als bei Alkohol wenn doch Alkohol im Strassenverkehr wesentlich riskanter ist als Cannabis.

Es erscheint daher, als ob nun das Verwaltungsrecht (Fuehrerscheinentzug) als Ersatzstrafe herhalten muss nachdem das Bundesverfassungsgericht der Bestrafung von Cannabiskonsumenten verfassungsrechtliche Grenzen gesetzt hat.

Stephan Quensel, ein Experte der auch vom Bundesverfassungsgericht 1994 zu Rate gezogen wurde, hat die Problematik von Cannabis im Strassenverkehr in einem sehr lesenswerten Artikel beschrieben:

http://www.bisdro.uni-bremen.de/quensel/Bundestag.htm

Mit freundlichen Gruessen

Joe Wein

http://www.cannabislegal.de


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