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Rot-Grüne Drogenpolitik umsetzenPRESSEMITTEILUNG NR. 0057/2001 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Datum: 30.01.2001 Rot-Grüne Drogenpolitik umsetzen Zur Berufung der neuen Drogenbeauftragten, Marion Caspers-Merk, SPD erklärt Monika Knoche, drogenpolitische Sprecherin: Die bündnisgrüne Drogenbeauftragte Christa Nickels hat eine erfolgreiche Neuausrichtung der Drogenpolitik erreicht. In den letzten zwei Jahren ist die unvoreingenommene Antidiskriminierungsstrategie gegenüber KonsumentInnen und Abhängigen von illegalen Drogen auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gestoßen. Heroinsubstitution für Schwerabhängige sowie niedrigschwellige Angebote wie Konsumräume sind aus der Gesundheitsversorgung der Metropolen nicht mehr wegzudenken. Die Zuordnung der Drogenbeauftragten zum Gesundheitsressort markiert am deutlichsten die Abkehr von ideologischen Kampfpositionen, wie sie unter der CDU-Regierung vorherrschte. Auf der parlamentarischen Ebene haben die drogenpolitischen SprecherInnen von Grünen und SPD in den letzten Monaten einen Konsens in wichtigen Fragen erzielt: es gilt, den Cannabiskonsum weiter zu entkriminalisieren. Denn bisher ist zwar der Konsum von Cannabis straffrei, nicht aber der Besitz zum Zweck des Eigenkonsum. Dieser sollte nicht länger als Straftatbestand gelten. Zudem sollte der Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken, beispielsweise für AIDS-Kranke ermöglicht werden. Die von der früheren Bundesregierung eingeführte Regelung, wonach Cannabis-Besitz sogar zum Führerscheinentzug führen kann, ist abzuschaffen. Wir setzen darauf, dass die neue Drogenbeauftragte Caspers-Merk diese gemeinsam entwickelten rot-grünen Ansätze der Drogenpolitik in ihrer Arbeit aufgreift. Wichtige Impulse für Entkriminalisierungsstrategien kommen derzeit von unseren westlichen Nachbarländern. Der Beschluss Belgiens, den Cannabiskonsum zu entkriminalisieren, ist ein vernünftiger und pragmatischer Schritt, der sehr erfreulich ist. Wie in der Schweiz und den Niederlanden wächst in Europa die Bereitschaft, den Weg zu einer Entkriminalisierung des Cannabiskonsums zu gehen. Die Entwicklung in den Nachbarländern bestätigt uns in unserem Vorhaben, die genannten Punkte noch in dieser Legislaturperiode anzugehen. Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Pressestelle 11011 Berlin Telefon: 030/227-5 72 12/5 72 13 Fax: 030/227 5 69 62 E-Mail: presse@gruene-fraktion.de http://www.gruene-fraktion.de/archiv/pm/2001-1/01-0057.htm |