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CannabisLegalNews (Nummer 24, 24.08.2001)Ein wöchentlicher Service von cannabislegal.de"Steter Tropfen höhlt den Stein" Kontakt: info@cannabislegal.de INHALT
1. Nur noch eine Woche bis zur Hanfparade 1. Nur noch eine Woche bis zur Hanfparade Nur noch eine Woche bis zur Hanfparade in Berlin! Es haben sich ein paar Veränderungen ergeben. Die Abschlusskundgebung muss nun leider bereits um 22:00 beendet werden. Statt einem Vertreter der SPD oder der Jusos spricht nun Kim von der Initiative "Kim will kiffen" (http://www.kimwillkiffen.de). Auch der Rastafarian Donald Denzler (http://www.legales-cannabis.de) ist nun als Redner eingeplant. Kommen auch Sie nach Berlin um ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl mit Ihrer Teilnahme für eine vernünftigere Drogenpolitik einzutreten! Sprechen Sie mit Freunden darüber und fahren Sie gemeinsam!
Das komplette Programm zur Hanfparade am 01.09.2001:
2. Jamaika: Kommission empfielt Entkriminalisierung Eine jamaikanische Regierungskomission hat die Entkriminalisierung von Cannabis empfohlen. Erwachsene sollen Cannabis für den Eigengebrauch legal besitzen dürfen. Die Kommission, The National Commission on Ganja genannt, ist auch der Meinung, dass Cannabiskonsum zu religiösen Zwecken legalisiert werden sollte. Marihuana spielt in der Religion der Rastafaris eine wichtige Rolle und wird dort rituell konsumiert. Premierminister Patterson hat den Bericht der Kommission bis jetzt noch nicht kommentiert. Einer seiner Mitarbeiter glaubt jedoch an eine Umsetzung der Vorschläge ("My gut feeling is that the commission's recommendations will be followed."). Allerdings könnte Jamaika damit wirtschaftliche Sanktionen der USA riskieren, wie z.B. den Verlust von Krediten des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, Einrichtungen bei denen die USA eine führende Rolle spielen.
The Register - Guard (Jamaica): Jamaican Panel Recommends Legal Marijuana [18.08.2001]
Cannabis in Jamaika:
Jede grössere offiziellen Studie zu Cannabis seit über 100 Jahren hat sich gegen die Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten ausgesprochen. Wir werden versuchen, möglichst bald auch eine Kopie der jamaikanischen Studie online zu stellen. Hier sind die einige der wichtigsten offiziellen Studien der letzten 107 Jahre zum Thema Cannabis: Indische Hanfdrogenkommission (1894) Panamakanalstudie des US-Militärs (1916-29) New Yorker LaGuardia-Kommission (1944)
Baroness Wootton-Bericht (Grossbritannien, 1968)
Ledain-Kommission (Kanada, 1972)
Shafer-Kommission (USA, 1972)
Baan-Bericht (Niederlande, 1972)
Bericht der eidgenössischen Cannabiskommission (Schweiz, 1999)
Bericht der Police Foundation (Grossbritannien, 2000)
3. Lammbock (ab 23.08.2001 im Kino) Während Cannabis noch oft als "kulturfremde" Droge dargestellt wird, ist es in Wirklichkeit bereits vor ca. drei Jahrzehnten zu einem etablierten Teil der westlichen und auch deutschen Jugendkultur geworden, was sich immer mehr auch in der Alltagskultur zeigt. Der neue Film "Lammbock" des Jungregisseurs Christian Zübert (ab 23.08.2001 im Kino) beschreibt die fiktiven Abenteuer zweier Jungunternehmer in der bayerischen Kleinstadt Würzburg, die einen als Pizzaexpress getarnten Cannabishandel betreiben.
"Lammbock" [ab 23.08.2001 im Kino]
4. "Lammbock" real: Familien handelten mit Cannabis Seit 15 bis 20 Jahren haben mehrere Berliner Familien einen im wahrsten Sinne des Wortes blühenden Handel betrieben. Allein von 1996 bis 2000 sollen sie für 33 Millionen DM Cannabis in den Niederlanden eingekauft und in Berlin gewinnbringend an den Mann oder die Frau gebracht haben. Die Gewinne aus dem Schmuggel und Eigenanbau von Cannabis sollen sie in Firmen und Lebensversicherungen investiert haben. Aufgefallen sind sie erst über verdächtig hohe Geldwechselgeschäfte, als sie DM aus Verkaufserlösen in Gulden zum Einkauf von Nachschub umtauschten -- ein Risiko, das bekanntlich ab 1. Januar mit der Einführung des Euro entfallen wird. Dieser Fall illustriert, wie undurchsetzbar das Cannabisverbot tatsächlich ist. Wäre der Handel mit Cannabis legal und staatlich kontrolliert dann hätte der Staat einen Grossteil dieser Umsätze in Form von Steuern eingenommen, anstatt Hunderttausende für Strafverfolgung ausgeben zu müssen. Allein die Razzia beschäftigte 550 Polizeibeamte. Neun Jahre Haft (für fahrlässige Tötung beträgt die Höchststrafe nur 5 Jahre) zu denen ein früher ertapptes Mitglied der Gruppe im Januar verurteilt wurde, werden den Steuerzahler ca. 450.000 DM kosten. Wozu? Trotz Strafverfolgung ist Cannabiskonsum letztlich in Deutschland nicht weniger weit verbreitet als in den Niederlanden, wo Cannabis bereits seit 25 Jahren toleriert und auf seinen Verkauf Mehrwertsteuer erhoben wird.
Die Welt: Schlag gegen Rauschgifthandel in Berlin [23.08.2001]
Tagesspiegel: Familienbande: Drogendeal im großen Stil [23.08.2001]
Hat das Cannabisverbot eine präventive Wirkung?
5. Schweiz - Setzlinge und Samenproduktion illegal Laut einem jüngsten Urteil des Schweizer Bundesgerichts fallen auch Samen und Setzlinge von Cannabis unter das derzeitige Verbot, sofern sie zur Gewinnung von Rauschmitteln dienen. Damit klärte das Gericht jedoch nur die Auslegung der derzeitigen Gesetzgebung, deren Revidierung zur Zeit vorbereitet wird. Voraussichtlich im Oktober wird die revidierte Fassung des Betäubungsmittelgesetzes der Gesundheitskommission des Ständerates vorgelegt. Das künftige Gesetz sieht die Straffreiheit von Cannabiskonsum und seiner Vorbereitungshandlungen (Anbau, Erwerb, Besitz) für Erwachsene vor. Eine Tolerierung des kommerziellen Anbaus und Handels soll durch die Einführung des Opportunitätsprinzips nach niederländischen Vorbild ermöglicht werden.
Neue Zürcher Zeitung: Das Hanfverbot trifft auch Setzling und Samen [18.08.2001]
Cannabis in der Schweiz 6. Termine zu Cannabis und Drogenpolitik:
24.-26.08. Castrop-Rauxel: CannaBusiness
Diese und andere Ankündigungen finden Sie bei unseren Terminen. Mit freundlichen Grüssen Joe Wein Kontakt: info@cannabislegal.de Anmeldung: cannabislegalnews-subscribe@yahoogroups.com Abmeldung: cannabislegalnews-unsubscribe@yahoogroups.com |